Der Hexer von Hymal, Buch IX: Kein leichtes Spiel - N. Bernhardt - E-Book

Der Hexer von Hymal, Buch IX: Kein leichtes Spiel E-Book

N. Bernhardt

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Beschreibung

Die Fortsetzung des Fantasy-Epos. Das Ende des Nekromanten entpuppt sich als große Chance für Nikko. Nicht nur im Arkanen Orden ist er seitdem ein geachteter Mann, sondern bekommt auch noch die Grafschaft Skingár zugesprochen, ein äußerst wohlhabendes Lehen. Wie aber wird der Herzog von Khondharr reagieren, der das Tal auch für sich beansprucht? Mit kühner Zauberei und der Unterstützung Fydals scheint Skingár bald gegen einen Angriff gewappnet, doch wieder kommt alles anders als gedacht. Null Papier Verlag

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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N. Bernhardt

Buch IX: Kein leichtes Spiel

Der Hexer von Hymal

N. Bernhardt

Buch IX: Kein leichtes Spiel

Der Hexer von Hymal

Veröffentlicht im Null Papier Verlag, 2024Klosterstr. 34 · D-40211 Düsseldorf · [email protected] 2. Auflage, ISBN 978-3-954184-13-2

null-papier.de/katalog

Inhaltsverzeichnis

Ers­tes Ka­pi­tel: Wür­de und Bür­de

Zwei­tes Ka­pi­tel: Neu­er Graf mit al­ten Ge­treu­en

Drit­tes Ka­pi­tel: Neu­er Graf und alte Pracht

Vier­tes Ka­pi­tel: Hof­ma­gier, wenn es die Zeit er­laubt

Fünf­tes Ka­pi­tel: Kol­le­gen wi­der Wil­len

Sechs­tes Ka­pi­tel: Der un­ge­lieb­te Gast

Sieb­tes Ka­pi­tel: Al­les um­sonst?

Aus­blick

Der Hexer von Hy­mal

Der Hexer von Hy­mal, Buch I: Ein Jun­ge aus den Ber­gen

Der Hexer von Hy­mal, Buch II: Der Un­ter­gang des Fürs­ten­tums

Der Hexer von Hy­mal, Buch III: Eine Rei­se in den Sü­den

Der Hexer von Hy­mal, Buch IV: Ein ta­len­tier­ter Schü­ler

Der Hexer von Hy­mal, Buch V: Rück­kehr ins Un­be­kann­te

Der Hexer von Hy­mal, Buch VI: Die Fes­tung im Fein­des­land

Der Hexer von Hy­mal, Buch VII: Der leid­li­che Her­zog

Der Hexer von Hy­mal, Buch VIII: Freund und Feind

Der Hexer von Hy­mal, Buch IX: Kein leich­tes Spiel

Der Hexer von Hy­mal, Buch X: Schuld und Schmach

und wei­te­re …

Das Ende des Ne­kro­man­ten ent­puppt sich als große Chan­ce für Nik­ko. Nicht nur im Ar­ka­nen Or­den ist er seit­dem ein ge­ach­te­ter Mann, son­dern be­kommt auch noch die Graf­schaft Skingár zu­ge­spro­chen, ein äu­ßerst wohl­ha­ben­des Le­hen.

Wie aber wird der Her­zog von Khond­harr rea­gie­ren, der das Tal auch für sich be­an­sprucht? Mit küh­ner Zau­be­rei und der Un­ter­stüt­zung Fy­dals scheint Skingár bald ge­gen einen An­griff ge­wapp­net, doch wie­der kommt al­les an­ders als ge­dacht.

Website

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen zur Rei­he und zum Au­tor fin­den Sie un­ter:

hy­mal.info

Erstes Kapitel: Würde und Bürde

Nik­ko hat­te vor lau­ter Stolz kaum schla­fen kön­nen. Den­noch ver­spür­te er am fol­gen­den Mor­gen kei­ne Mü­dig­keit, ob­wohl es schon die zwei­te Nacht ohne Ruhe war. Nein, die so lan­ge er­sehn­te Meis­ter­wür­de gab ihm den Schwung, den er brauch­te. So elek­tri­siert war der jun­ge Meis­ter noch im­mer, dass er glaub­te, Ener­gie bis in alle Ewig­keit in sich zu ha­ben.

Nun, viel­leicht nicht in alle Ewig­keit. Sein lee­rer Bauch je­den­falls for­der­te ein or­dent­li­ches Früh­stück. Auch ein Meis­ter muss­te schließ­lich es­sen.

So mach­te sich der Zau­be­rer von sei­ner Kam­mer aus auf den Weg zum Spei­se­saal. Dass dies der Ort war, wo Meis­ter Sinúl einst sein un­schö­nes Ende fand, ver­dräng­te er da­bei lie­ber.

»Aus­ge­schla­fen, Meis­ter?«, spot­te­te Xan­thúal, der als Ein­zi­ger dort an­we­send war, und ließ es sich nicht neh­men, den Ti­tel der­art ab­fäl­lig zu be­to­nen, dass klar war, was er wirk­lich von Nik­ko hielt.

Der jun­ge Zau­be­rer nick­te nur kurz und frag­te sich, warum der Kerl ihn ges­tern noch so sehr un­ter­stützt hat­te. Ohne sei­ne Für­spra­che wäre er wohl nach wie vor bloß ein Adept. Doch mach­te Xan­thúal es ihm all­zu schwer, da­für Dank­bar­keit zu emp­fin­den.

»Die Meis­ter Gil­hatán und Pe­ryn­dor sind schon nach Zun­daj vor­ge­reist«, ver­kün­de­te der in Schwarz ge­kut­te­te Zau­be­rer dann. »Wir wer­den es ih­nen in Kür­ze gleich­tun.«

»Was wol­len wir denn in Zun­daj?«, war Nik­ko über­rascht und fühl­te auf ein­mal großes Un­be­ha­gen.

Gera­de hier mit Xan­thúal al­lein zu sein, war ja schon schlimm ge­nug. Zwar schi­en es so, als sei­en sie jetzt auf der glei­chen Sei­te, aber Nik­ko miss­trau­te dem Or­den nach wie vor, und al­len vor­an die­sem fins­te­ren Zau­be­rer. Dass sie nun auch noch nach Zun­daj rei­sen soll­ten, mach­te die Sa­che nicht bes­ser.

»Meis­ter Gil­hatán kann es sich doch nicht neh­men las­sen, den neues­ten Meis­ter des Ar­ka­nen Or­dens über­all her­um­zu­zei­gen«, höhn­te Xan­thúal. »Ihr wer­det dort ei­ni­ge Pat­sche­händ­chen zu schüt­teln ha­ben, jun­ger Kol­le­ge!«

»Au­ßer­dem gibt es viel zu ent­schei­den«, fuhr er wich­tig­tue­risch fort. »Der Rat tagt heu­te Mor­gen. Wes­halb, soll­te Euch am klars­ten sein.«

»Wa­rum dann über­haupt das gest­ri­ge Tref­fen hier in Te­rys?«, ver­stand Nik­ko die Lage nicht mehr. »Ich dach­te, in Zun­daj sei es nicht si­cher.«

»Was hat denn das eine mit dem an­de­ren zu tun?«, tat Xan­thúal ge­nervt. »Dass der Or­den sich zu spal­ten droht, heißt doch noch lan­ge nicht, dass wir gleich alle mit Feu­er­bäl­len auf­ein­an­der los­ge­hen!«

»Nein, Meis­ter Nik­ko«, säu­sel­te er. »Als Zau­be­rer wis­sen wir, auch mit un­se­ren Fein­den einen kul­ti­vier­ten Um­gang zu pfle­gen. So ist es schon eine Fra­ge von An­stand und Re­spekt, dass Ihr als frisch er­nann­ter Meis­ter auch un­se­ren Geg­nern im Or­den prä­sen­tiert wer­det.«

»Dass die­se Leu­te bei un­se­rem gest­ri­gen … Ge­spräch nichts zu su­chen hat­ten, ist eine völ­lig an­de­re Sa­che«, grins­te er. »Das soll­te Euch als … Meis­ter ei­gent­lich klar sein.«

So un­aus­steh­lich, wie eh und je! Aber warum nur hat­te der Kerl ihn ges­tern noch so un­ter­stützt? Heu­te schi­en er dem jun­gen Meis­ter ja kaum mehr ge­wo­gen zu sein.

Nik­ko hat­te na­tür­lich kei­ne Ah­nung, wer in die­sem Spiel wel­che Rol­le hat­te. Es war nicht ein­mal un­mög­lich, dass Xan­thúal von Gil­hatán dazu ge­nö­tigt wor­den war, sich so für den Adep­ten ein­zu­set­zen. Die­ser hat­te je­den­falls den Ein­druck er­weckt, von der Hexe­rei des Ne­kro­man­ten selbst kaum Wis­sen zu ha­ben, sie aber trotz­dem für äu­ßerst nütz­lich zu hal­ten.

Hat­te Gil­hatán etwa da­für ge­sorgt, dass Nik­ko als Meis­ter des Or­dens fest an die­sen ge­bun­den war? War er viel­leicht nur dar­an in­ter­es­siert, die si­nis­te­ren Küns­te des Gra­fen im Ar­se­nal des Or­dens zu wis­sen, oder in sei­nem ei­ge­nen?

Xan­thúal hin­ge­gen schi­en durch­aus sei­ne Er­fah­run­gen mit der schwar­zen Ma­gie ge­macht zu ha­ben. Ob sich sein Kön­nen mit dem des Ne­kro­man­ten ver­glei­chen ließ, war aber eher frag­lich. Als Adep­ten hät­te er die eine oder an­de­re In­for­ma­ti­on aus Nik­ko her­aus­pres­sen kön­nen, den neu­en Meis­ter muss­te er je­doch als Kon­kur­ren­ten fürch­ten.

Eine ver­zwick­te Lage für den fie­sen Kerl. Aber auch für Nik­ko selbst war die Sa­che nicht ohne Ge­fahr. Wie konn­te er da­von am bes­ten pro­fi­tie­ren? Schließ­lich be­stand die Mög­lich­keit, dass aus­ge­rech­net Xan­thúal der letz­te Ma­gier war, der Nik­kos Wis­sens­lücken in der dunklen Schu­le der Zau­be­rei schlie­ßen konn­te.

»Weiß Sei­ne Kö­nig­li­che Ho­heit ei­gent­lich, wie Euer Vor­gän­ger ums Le­ben kam?«, höhn­te der jun­ge Meis­ter, um sich schon einen Au­gen­blick spä­ter fra­gen zu müs­sen, ob er hier nicht zu sehr mit dem Feu­er spiel­te.

»Na­tür­lich nicht«, grins­te Xan­thúal und kon­ter­te: »Eben­so we­nig wie der Her­zog von Hy­mal weiß, dass er einen Apo­staten zum Gra­fen er­nann­te.«

Das hat­te ge­ses­sen! Wa­rum hat­te er sich nur dar­auf ein­ge­las­sen, den Kerl so zu pro­vo­zie­ren? Was hat­te er sich da­von bloß ver­spro­chen? Doch war Xan­thúal nun ein­mal ei­ner der we­ni­gen Men­schen, die Nik­ko zur schie­ren Weiß­glut trei­ben konn­ten.

Die Fra­ge, ob Meis­ter Gil­hatán von der Er­mor­dung Sinúls wuss­te, wäre wohl an­ge­mes­se­ner ge­we­sen. Sie jetzt noch zu stel­len, er­schi­en dem jun­gen Zau­be­rer al­ler­dings we­ni­ger rat­sam.

Wort­los be­dien­te sich Nik­ko da­her am Früh­stücks­tisch. Un­ter den ge­häs­si­gen Bli­cken Xan­thúals moch­te ihm das Mahl zwar kaum mun­den, aber der frisch­ge­ba­cke­ne Meis­ter woll­te sich da­von nichts an­mer­ken las­sen.

Am frü­hen Nach­mit­tag hat­te Xan­thúal die bei­den dann nach Zun­daj tele­por­tiert, di­rekt in den Haupt­sitz des Ar­ka­nen Or­dens. Nik­ko war seit an­dert­halb Jah­ren nicht mehr hier ge­we­sen und hat­te wahr­lich kei­ne gu­ten Erin­ne­run­gen an die­sen Ort.

We­nigs­tens hat­te sich Xan­thúal wei­te­ren Spott und Pro­vo­ka­tio­nen ver­knif­fen. Wäh­rend des Tele­ports und auch nach­her, als sie durch die un­zäh­li­gen Gän­ge des An­we­sens mar­schier­ten, hat­te er zu Nik­kos Freu­de kaum noch ein Wort von sich ge­ge­ben.

Im großen Saal, des­sen rie­si­ger Ka­min den Raum heu­te in fest­li­ches Licht tauch­te, en­de­te die Rei­se. Nicht, dass man das Feu­er der Wär­me we­gen brauch­te. Es war zwar tiefs­ter Win­ter, doch hier im Sü­den war es noch im­mer reich­lich warm. Im­mer­hin aber nicht ganz so heiß und schwül wie im Som­mer, freu­te sich Nik­ko.

Die Stim­mung im Saal war weit we­ni­ger fest­lich, als die Be­leuch­tung ver­mu­ten ließ. Tat­säch­lich herrsch­te ein Kli­ma der Be­drückung, fast so, als ob es je­den Mo­ment großen Är­ger ge­ben wür­de.

Der jun­ge Meis­ter trug zwar noch im­mer sei­ne blaue Adep­ten­kluft, aber sei­ne Be­för­de­rung hat­te sich be­reits her­um­ge­spro­chen. Je­den­falls wur­de er wie­der und wie­der von Zau­be­rern be­glück­wünscht, wo­bei er die we­nigs­ten der Her­ren vor­her schon ein­mal ge­se­hen hat­te.

Knap­pe drei Dut­zend Zau­be­rer zähl­te Nik­ko. Auch wenn die ho­hen Meis­ter des Ra­tes noch nicht ein­ge­trof­fen wa­ren, frag­te er sich, ob die An­we­sen­den etwa al­les wa­ren, was der Ar­ka­ne Or­den auf­zu­bie­ten hat­te.

Viel ge­re­det wur­de nicht, eher ge­tu­schelt. Bald schon hat­ten sich die Zau­be­rer in zwei Grup­pen auf­ge­teilt. Bei ei­ner stand Xan­thúal, und auch Meis­ter Ka­lih. Meis­ter Quax­tár, das ein­zi­ge wei­te­re ihm be­kann­te Ge­sicht, hat­te sich da­ge­gen zur an­de­ren Grup­pe ge­sellt.

Was er­war­te­te man nun von ihm? Soll­te er sich zu sei­ner Grup­pe be­ge­ben, wel­che wohl die wäre, bei der Xan­thúal und Ka­lih stan­den? Wa­ren die An­de­ren die An­hän­ger Rho­ba­nys? Ver­fluch­ter Xan­thúal! Wa­rum hat­te er ihm nicht vor­her ge­sagt, wie er sich jetzt ver­hal­ten soll­te? Wahr­schein­lich er­götz­te sich der Kerl auch noch an Nik­kos Un­si­cher­heit!

Es wa­ren die ho­hen Meis­ter, die ihn we­ni­ge Au­gen­bli­cke spä­ter ret­te­ten, in­dem sie alle Auf­merk­sam­keit auf sich zie­hend in den Saal ein­zo­gen.

Al­len vor­an Gil­hatán, der wohl for­mal noch im­mer dem Or­den vor­stand. Gleich hin­ter ihm der Hof­ma­gier des Kö­nigs. Wie hieß er bloß? Makûl oder so ähn­lich. Da­hin­ter folg­ten Sa­hil, ei­ni­ge un­be­kann­te Ge­sich­ter und Pe­ryn­dor als letz­ter.

Auch die Rats­mit­glie­der lie­ßen es sich nicht neh­men, dem neu­en Meis­ter die Hand zu ge­ben. Ihre Na­men konn­te sich Nik­ko je­doch kaum mer­ken. Viel zu an­ge­spannt war er, um rich­tig auf­zu­pas­sen.

»Meis­ter Nik­ko?«, schi­en der letz­te des Ra­tes er­staunt und spot­te­te: »Ein un­ge­wöhn­li­cher Name für einen Zau­be­rer, um nicht zu sa­gen, ein un­an­ge­mes­se­ner.«

Der Meis­ter, der ei­gent­lich viel zu jung er­schi­en, um ein Mit­glied des Ar­ka­nen Ra­tes zu sein, war eher klein ge­ra­ten und schlank. Den­noch ver­sprüh­te er eine Aura von Stär­ke und Au­to­ri­tät. So brach­te es Nik­ko ein­fach nicht über die Lip­pen, dem un­ver­schäm­ten Kom­men­tar zu wi­der­spre­chen.

»Oh, ver­zeiht, Meis­ter«, ver­beug­te sich der adrett ra­sier­te Mann mit stroh­blon­dem Haar und blau­en Au­gen. »Ich bin im Or­den als Meis­ter Khon­dyr be­kannt.«

»Au­ßer­halb un­se­rer Ge­mein­schaft aber nennt man mich Sei­ne Ho­heit Rho­ba­ny, Her­zog von Khond­harr«, grins­te der Kerl. »Habe die Ehre, mein jun­ger Freund.«

Ohne Nik­ko die Mög­lich­keit ei­ner Er­wi­de­rung zu ge­ben, ent­fern­te sich der Her­zog, um sich zu den Sei­ni­gen zu ge­sel­len. Zu die­sen stell­ten sich auch Meis­ter Sa­hil so­wie die Mehr­zahl der an­de­ren Rats­mit­glie­der.

Gil­hatán, Pe­ryn­dor, Makûl und der Rest des ein reich­li­ches Dut­zend um­fas­sen­den Ar­ka­nen Ra­tes schlos­sen sich der Grup­pe an, bei der Xan­thúal und Ka­lih weil­ten. Ein ein­dring­li­cher Blick des Groß­meis­ters war Nik­ko Auf­for­de­rung ge­nug, es ih­nen end­lich gleich zu tun.

Noch im­mer vom Zu­sam­men­tref­fen mit dem Her­zog von Khond­harr ver­wirrt, lief der jun­ge Meis­ter wie in Tran­ce zu sei­nen Leu­ten.

»Meis­ter Khon­dyr hat­te uns jah­re­lang an der Nase her­um­ge­führt«, zisch­te Gil­hatán und nahm Nik­ko zur Sei­te. »Es ist nicht un­üb­lich, sich einen Or­dens­na­men zu­zu­le­gen. Sei­ne wah­re Iden­ti­tät so zu ver­heim­li­chen, ist je­doch ein Frech­heit!«

»Ist er nicht et­was jung für ein Mit­glied des Ra­tes?«, wun­der­te sich Nik­ko, als er sich wie­der et­was ge­fan­gen hat­te.

»Wie kommt Ihr auf die Idee, dass er im Rat sitzt?«, schi­en Gil­hatán ver­wirrt. »Nein, er war nur hin­zu­ge­la­den, um die Lage in Skingár zu er­ör­tern. Als Her­zog von Khond­harr hat er in die­ser An­ge­le­gen­heit nun ein­mal ein Wört­chen mit­zu­re­den.«

»Was ist da­bei her­aus­ge­kom­men?«, woll­te der jun­ge Meis­ter wis­sen. »Was wird aus Skingár?«

»Dar­über re­den wir spä­ter«, be­ru­hig­te ihn der hohe Meis­ter. »Wir wer­den in den kom­men­den Ta­gen noch ge­nug Zeit ha­ben, al­les in Ruhe zu be­spre­chen.«

Den fol­gen­den Tag hat­te Nik­ko al­lein auf dem Or­dens­ge­län­de ver­bracht, wo man ihm nun ein Zim­mer im Meis­ter­flü­gel zur Ver­fü­gung ge­stellt hat­te. Nach ei­ner wei­te­ren schlaflo­sen Nacht hat­te der Tag ihm dann doch noch ei­ni­ge Mög­lich­kei­ten ge­bo­ten, et­was Ruhe zu fin­den, die er auch bit­ter nö­tig ge­habt hat­te. Nicht ein­mal die wohl­be­stück­te Biblio­thek hat­te ihn da lo­cken kön­nen.