Der Hexer von Hymal, Buch XV: Eine Frage der Ehre - N. Bernhardt - E-Book

Der Hexer von Hymal, Buch XV: Eine Frage der Ehre E-Book

N. Bernhardt

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Beschreibung

Teil 15 des Fantasy-Epos Eine Weile lang geht diesmal alles gut. Die Anrufung der Asra kann ohne Probleme beendet werden und sogar der Besuch bei Fydal verläuft glimpflicher als gedacht. Dann aber bringt der Herzog Nikko in eine Zwickmühle, aus der ihm nur eine Schau in die Zukunft den Ausweg zeigt. Was dem Zauberer da offenbart wird, hat es jedoch in sich! Null Papier Verlag

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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N. Bernhardt

Buch XV: Eine Frage der Ehre

Der Hexer von Hymal

N. Bernhardt

Buch XV: Eine Frage der Ehre

Der Hexer von Hymal

Veröffentlicht im Null Papier Verlag, 2024Klosterstr. 34 · D-40211 Düsseldorf · [email protected] 2. Auflage, ISBN 978-3-954186-20-4

null-papier.de/katalog

Inhaltsverzeichnis

Ers­tes Ka­pi­tel: Nach dem Ri­tu­al

Zwei­tes Ka­pi­tel: Al­les halb so schlimm

Drit­tes Ka­pi­tel: Der Her­zog au­ßer Rand und Band

Vier­tes Ka­pi­tel: Blick in die Zu­kunft

Fünf­tes Ka­pi­tel: Die Zu­kunft im Blick

Sechs­tes Ka­pi­tel: Ein selt­sa­mes Bünd­nis

Sieb­tes Ka­pi­tel: Zei­chen der Zeit

Aus­blick

Der Hexer von Hy­mal

Der Hexer von Hy­mal, Buch I: Ein Jun­ge aus den Ber­gen

Der Hexer von Hy­mal, Buch II: Der Un­ter­gang des Fürs­ten­tums

Der Hexer von Hy­mal, Buch III: Eine Rei­se in den Sü­den

Der Hexer von Hy­mal, Buch IV: Ein ta­len­tier­ter Schü­ler

Der Hexer von Hy­mal, Buch V: Rück­kehr ins Un­be­kann­te

Der Hexer von Hy­mal, Buch VI: Die Fes­tung im Fein­des­land

Der Hexer von Hy­mal, Buch VII: Der leid­li­che Her­zog

Der Hexer von Hy­mal, Buch VIII: Freund und Feind

Der Hexer von Hy­mal, Buch IX: Kein leich­tes Spiel

Der Hexer von Hy­mal, Buch X: Schuld und Schmach

und wei­te­re …

Ei­ne Wei­le lang geht dies­mal al­les gut. Die An­ru­fung der Asra kann ohne Pro­ble­me be­en­det wer­den und so­gar der Be­such bei Fy­dal ver­läuft glimpf­li­cher als ge­dacht.

Dann aber bringt der Her­zog Nik­ko in eine Zwick­müh­le, aus der ihm nur eine Schau in die Zu­kunft den Aus­weg zeigt. Was dem Zau­be­rer da of­fen­bart wird, hat es je­doch in sich!

Website

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen zur Rei­he und zum Au­tor fin­den Sie un­ter:

hy­mal.info

Erstes Kapitel: Nach dem Ritual

Beim nächs­ten Neu­mond fand um Mit­ter­nacht schließ­lich die letz­te An­ru­fung statt, in wel­cher Nik­ko den Han­del mit Asra noch ein­mal be­kräf­tig­te und der We­sen­heit für ihre Hil­fe dank­te.

Ob­wohl dem Zau­be­rer in den ver­gan­ge­nen Ta­gen oft ge­nug Zwei­fel ge­kom­men wa­ren, ob der Preis für die Rei­ni­gung durch Asra nicht doch zu hoch war, hat­te er nicht mehr den Mut auf­ge­bracht, das Ri­tu­al ein­fach ab­zu­bre­chen. Ernst­haft er­wo­gen hat­te er die­sen Schritt oh­ne­hin nie.

Auch die große Un­si­cher­heit, was Nik­ko in Sinál er­war­ten wür­de, hat­te sei­ne Kon­zen­tra­ti­on auf die An­ru­fung nicht all­zu sehr stö­ren kön­nen. Der Her­zog Fy­dal hat­te den jun­gen Ma­gier ja zu sich zi­tiert, ohne in sei­nem Schrei­ben je­doch an­zu­deu­ten, was der Grund für die so kurz­fris­ti­ge Ein­la­dung war.

Kei­ner die­ser Zwei­fel hat­te letzt­lich ob­siegt. In­zwi­schen ging es Nik­ko nicht ein­mal mehr nur dar­um, die­sen läs­ti­gen Dä­mon end­lich los­zu­wer­den, den Meis­ter Ni­be­gu auf ihn an­ge­setzt hat­te. Nein, der jun­ge Zau­be­rer war auch neu­gie­rig dar­auf, was ge­nau pas­sie­ren wür­de, wenn er die In­vo­ka­ti­on er­folg­reich zu Ende brach­te.

Nun, kurz nach der letz­ten An­ru­fung, war Nik­ko sich ab­so­lut si­cher, dass al­les bes­tens funk­tio­niert hat­te. Zwar hat­te sich Asra wäh­rend die­ser Me­di­ta­ti­on nicht noch ein­mal ge­zeigt, aber der Ma­gier fühl­te ein­fach, dass all die schäd­li­chen Ein­flüs­se wie weg­ge­bla­sen wa­ren. Au­ßer­dem wäre ein er­neu­tes Er­schei­nen As­ras oh­ne­hin nicht zu er­war­ten ge­we­sen.

Es war ein groß­ar­ti­ges Ge­fühl nach dem vollen­de­ten Ri­tu­al. Ein Ge­fühl nicht nur der Be­frei­ung, son­dern auch großer Rein­heit. Ja, Nik­ko fühl­te sich fast wie neu­ge­bo­ren. Ir­gend­wie schi­en die Kraft nun viel stär­ker durch ihn zu flie­ßen, auch viel un­ge­stör­ter und di­rek­ter.

Die­se Emp­fin­dung war so­gar deut­lich stär­ker als er­war­tet. Ei­gent­lich war es ja nur dar­um ge­gan­gen, die­sen läs­ti­gen Dä­mon zu ver­trei­ben. Aber so frisch hat­te sich der jun­ge Ma­gier seit Ewig­kei­ten nicht mehr ge­fühlt – wenn über­haupt je.

Mo­ment mal! Hat­te ihn das We­sen etwa auch von an­de­ren ne­ga­ti­ven Ein­flüs­sen be­freit? Wenn ja, von wel­chen? Wer oder was hat­te sie ver­ur­sacht?

Da stimm­te doch et­was nicht! Hat­te der Or­den ihn viel­leicht heim­lich mit ir­gend­wel­chen Mus­tern be­legt? Oder war es der Ne­kro­mant ge­we­sen, oder so­gar Pe­ryn­dor? Das wäre ja eine Un­ver­schämt­heit!

Noch mehr Fra­gen also. Als ob es nicht oh­ne­hin schon ge­nug gab, was Nik­ko noch her­aus­fin­den muss­te! Sein Ver­spre­chen an die­se Asra, tau­send Tage lang die Fin­ger von der Fins­ter­nis zu las­sen, mach­te es zu­dem un­mög­lich, einen Dä­mon da­nach zu fra­gen. Er muss­te sich also nach ei­ner an­de­ren Mög­lich­keit um­schau­en, die Ma­chen­schaf­ten sei­ner wer­ten Kol­le­gen auf­zu­de­cken.

Nun aber woll­te Nik­ko sich erst ein­mal et­was gön­nen, auf was er den gan­zen letz­ten Mo­nat lang hat­te ver­zich­ten müs­sen, näm­lich ein aus­gie­bi­ges Schläf­chen!

Trotz al­ler Be­mü­hun­gen, wie­der ein­mal rich­tig aus­zu­schla­fen, war Nik­ko auch am fol­gen­den Mor­gen schon vor den ers­ten Son­nen­strah­len hell­wach. Er hat­te sich mitt­ler­wei­le wohl zu sehr an den neu­en Rhyth­mus ge­wöhnt.

Da den Zau­be­rer oh­ne­hin kei­ne all­zu große Mü­dig­keit plag­te, ent­schied er sich, die mor­gend­li­che Ruhe für einen Spa­zier­gang durch sei­ne Burg zu nut­zen. Zwar hät­te er in die­ser Zeit auch wie­der et­was me­di­tie­ren kön­nen, fühl­te sich da­für je­doch zu ener­gie­ge­la­den.

Oben, auf der Platt­form sei­nes Tur­mes, wo­hin ihn sein Weg als Ers­tes führ­te, ge­noss er nun das Mor­gen­rot am Ho­ri­zont im Os­ten. Die Luft war klar und kühl. Küh­ler als er­war­tet, doch war es mitt­ler­wei­le ja be­reits spä­ter Herbst. In den nächs­ten Wo­chen könn­te der ers­te Schnee fal­len, oder auch schon in ei­ni­gen Ta­gen.

Ver­mut­lich woll­te Fy­dal den Zau­be­rer noch vor dem Win­ter se­hen und hat­te ihn nur des­we­gen so kurz­fris­tig zu sich zi­tiert. Vi­el­leicht galt die­se Auf­for­de­rung ja nicht nur Nik­ko, son­dern auch an­de­ren Va­sal­len des Her­zogs oder gar al­len. Es war auf je­den Fall eine ziem­li­che Dreis­tig­keit, ihn, den Zau­be­rer ein­fach so zu sich zu zi­tie­ren, ohne da­für ir­gend­wel­che Grün­de zu nen­nen.

So oder so, das Schrei­ben war be­reits vor etwa ei­ner Wo­che an­ge­kom­men. Es war also höchs­te Zeit, nach Sinál zu rei­sen, oder?

Es kam na­tür­lich dar­auf an, ob der Her­zog er­war­te­te, dass Nik­ko sich gleich zu ihm tele­por­tier­te oder aber auf nor­ma­lem Wege kam. Letz­te­res wür­de gute drei bis vier Wo­chen dau­ern und er­schi­en dem Ma­gier ir­gend­wie wahr­schein­li­cher, auch wenn er nicht wuss­te, warum. Er hat­te dem­nach ver­mut­lich noch ei­ni­ge Tage Zeit.

Nik­ko wür­de zu­nächst oh­ne­hin viel lie­ber nach Zun­daj zu­rück­keh­ren, um dort mit Pe­ryn­dor den Aus­gang der An­ru­fung zu be­spre­chen. Im An­schluss an die­ses auf­re­gen­de Ri­tu­al hat­te er ein­fach das Be­dürf­nis, sei­ne Er­fah­run­gen mit ei­nem Kol­le­gen zu tei­len.

Naja, wenn das mal nicht nur eine fei­ge Aus­re­de war. Im­mer­hin gab es jede Men­ge Din­ge, die Nik­ko lie­ber täte, als aus­ge­rech­net nach Sinál zu rei­sen, um dort Fy­dal un­ter die Au­gen zu tre­ten – oder, viel schlim­mer noch, der Her­zo­gin!

Trotz­dem, er war in ers­ter Li­nie ein Zau­be­rer. So ein wich­ti­ges Ri­tu­al, wie die An­ru­fung der Asra, mit sei­nem ehe­ma­li­gen Men­tor aus­zu­wer­ten, kam un­be­dingt an ers­ter Stel­le. Wenn der Be­such in Zun­daj nicht viel län­ger als ein paar Tage dau­er­te, könn­te Nik­ko oh­ne­hin frü­her in Sinál sein, als Fy­dal es er­war­ten dürf­te.

Ja, das klang doch nach ei­nem gu­ten Plan. Am liebs­ten hät­te sich der jun­ge Zau­be­rer so­fort nach Zun­daj tele­por­tiert. Al­ler­dings hat­te er sich wäh­rend der An­ru­fung, wie auch schon in den Ta­gen da­vor, hier auf sei­ner Burg ziem­lich rar ge­macht. Be­vor er ab­reis­te, soll­te er da­her zu­nächst ein­mal nach dem Rech­ten se­hen.

Bis zum Früh­stück, wel­ches das ers­te Mal seit An­fang der An­ru­fung nicht aus be­schwo­re­nem Fraß be­ste­hen soll­te, war Nik­ko durch sei­ne Burg ge­schlen­dert und hat­te sich in kur­z­en Ge­sprä­chen mit ei­ni­gen der nie­de­ren Un­ter­ta­nen da­von über­zeugt, dass hier im Grun­de al­les gut lief.

Da ihm zu so frü­her Stun­de je­doch noch nie­mand von Rang über den Weg lief, über­leg­te der Zau­be­rer, ob er für den Vor­mit­tag nicht eine klei­ne Sit­zung mit sei­nem Rat ein­be­ru­fen soll­te. Zwar fand er an die­sen Be­spre­chun­gen nie großen Ge­fal­len, soll­te aber den­noch viel öf­ter dar­an teil­neh­men.

Ja, er käme wohl oh­ne­hin nicht län­ger dar­um her­um. Wenn er den Rat selbst ein­be­rief, könn­te das sei­nem An­se­hen nur gut tun. Im­mer­hin wür­de dies zei­gen, dass er sich nun mehr um sein Le­hen küm­mern woll­te. So wink­te Nik­ko schnell einen Die­ner zu sich, um al­les Nö­ti­ge in die Wege lei­ten zu las­sen.

»Gu­ten Mor­gen, Meis­ter Nik­ko«, über­rasch­te Pe­ryn­dor den jun­gen Zau­be­rer, als die­ser etwa eine hal­be Stun­de spä­ter tief in Ge­dan­ken ver­sun­ken in den Spei­se­saal kam und sich auf ein or­dent­li­ches Mor­gen­mahl freu­te.

»Groß­meis­ter?«, war Nik­ko ver­blüfft. »Was macht Ihr denn hier?«

»Ich gehe doch Recht in der An­nah­me, dass Ihr die An­ru­fung der Asra in der ver­gan­ge­nen Nacht be­en­det habt?«, ant­wor­te­te der Alte. »Na­tür­lich bin ich am Aus­gang des Ri­tuals in­ter­es­siert.«

»Ich selbst habe mich ja nie in eine Si­tua­ti­on ge­bracht, die eine sol­che In­vo­ka­ti­on nö­tig ge­macht hät­te«, grins­te er dann selbst­ge­fäl­lig. »Da­her bin ich auf Eure Er­fah­run­gen schon ganz ge­spannt.«

Ach ja, dem Groß­meis­ter war ja be­kannt, dass die An­ru­fung ge­nau einen Mond­zy­klus dau­er­te. So wuss­te er na­tür­lich auch, dass das Ri­tu­al in der ver­gan­ge­nen Nacht be­en­det wor­den war.

»Es ist al­les über­stan­den«, nick­te der jun­ge Zau­be­rer und lä­chel­te: »Ich kann mit Fug und Recht be­haup­ten, dass die An­ru­fung ge­glückt ist.«

»Ich zweifle stark, dass Glück et­was da­mit zu tun hat­te«, zuck­te Pe­ryn­dor mit den Schul­tern und be­äug­te Nik­ko schließ­lich ge­nau­er. »Ja, ich kann er­ken­nen, dass Ihr … ge­rei­nigt seid. Sehr gut!«

»So präch­tig habe ich mich in der Tat seit Lan­gem nicht ge­fühlt«, nick­te der jun­ge Zau­be­rer und setz­te sich an den Früh­stücks­tisch, wo damp­fen­der Tee und fri­sches Ge­bäck lock­ten. »Nach ei­nem aus­gie­bi­gen Mor­gen­mahl wer­de ich mich aber noch viel bes­ser füh­len.«

»Ich kann mich gar nicht dar­an er­in­nern, dass Fas­ten ein Be­stand­teil der An­ru­fung war«, kraul­te sich Pe­ryn­dor den lan­gen Rau­sche­bart.

»Fas­ten?«, war Nik­ko ver­wirrt. »Nein, ei­ni­ge Spei­sen wa­ren zwar ver­bo­ten … aber ich spiel­te eher dar­auf an, dass ich mir wäh­rend der An­ru­fung mei­ne Mahl­zei­ten lie­ber be­schwo­ren habe, um gar nicht erst Ge­fahr zu lau­fen, dass mei­ne Die­ner mich bei ei­ner der un­zäh­li­gen Me­di­ta­tio­nen stö­ren.«

»Ich ver­ste­he«, nick­te der Groß­meis­ter. »Ihr ta­tet si­cher­lich gut dar­an.«

»Nun aber be­rich­tet mir doch von Ein­zel­hei­ten!«, dräng­te er dann und griff eben­falls zum Ge­bäck. »Im­mer­hin seid Ihr der ein­zi­ge mir be­kann­te Meis­ter, der die­se An­ru­fung je ab­sol­viert hat. Nun ja, je­den­falls der ein­zi­ge, der es je zu­ge­ben wür­de.«

»Was soll das denn hei­ßen?«, ver­stand Nik­ko nicht, wor­auf der Alte nun schon wie­der hin­aus woll­te.