Der industrielle Einkauf der Zukunft - Lutz Schwalbach - E-Book

Der industrielle Einkauf der Zukunft E-Book

Lutz Schwalbach

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Beschreibung

Der industrielle Einkauf der Zukunft wird sich zunehmend aus dem Büro verlagern und ins Homeoffice verlagern. Dies bringt sowohl für Unternehmen als auch für Einkäufer erhebliche Vorteile mit sich. Vorteile für Unternehmen sind Kosteneinsparungen (Raum, Energie), erhöhte Produktivität, besserer Zugang zu Talenten im Einkauf und Stärkung der Arbeitgebermarke. Einkäufer begeistern sich für die Vorteile der zeitlichen Flexibilität, Entfall der täglichen Anreisen, freier Wahl des Wohnorts, verbesserte Work-Life-Balance und erlangen hohe persönliche Zufriedenheit. Die Umsetzung erfordert einige Vorbereitungen wie Änderung der Unternehmenskultur zu Vertrauen und Eigenverantwortung, Schaffen der technischen Voraussetzungen insbesondere der IT-Sicherheit und Schulungen in den Bereichen virtuelle Zusammenarbeit und Tools. Das Buch beinhaltet einen Umsetzungsleitfaden und führt Schritt für Schritt zum Ziel. Das Buch ist praxisorientiert geschrieben und schließt mit der wirtschaftlichen Bewertung ab. Es hätte viele Buchtitel tragen können. Remote-Einkauf: Die Zukunft der industriellen Beschaffung Einkauf remote global: Die Welt steht Ihnen offen. Remote-Einkauf: Effizienz und Flexibilität für die Industrie von überall aus. Remote-Einkauf: Erfolgreiche Beschaffung für die Industrie, ohne Grenzen. Remote-Einkauf: Ihre Beschaffungsabteilung, jederzeit und überall verfügbar. Remote-Einkauf: Die Lösung für Ihre globale Beschaffungsstrategie. Entschieden habe ich mich für den aktuellen Titel: Der industrielle Einkauf der Zukunft: Homeoffice statt Bürobesuche.

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ABSTRACT

Der industrielle Einkauf der Zukunft wird sich zunehmend aus dem Büro verlagern und ins Homeoffice verlagern. Dies bringt sowohl für Unternehmen als auch für Einkäufer erhebliche Vorteile mit sich. Vorteile für Unternehmen sind Kosteneinsparungen (Raum, Energie), erhöhte Produktivität, besserer Zugang zu Talenten im Einkauf und Stärkung der Arbeitgebermarke. Einkäufer begeistern sich für die Vorteile der zeitlichen Flexibilität, Entfall der täglichen Anreisen, freier Wahl des Wohnorts, verbesserte Work-Life-Balance und erlangen hohe persönliche Zufriedenheit. Die Umsetzung erfordert einige Vorbereitungen wie Änderung der Unternehmenskultur zu Vertrauen und Eigenverantwortung, Schaffen der technischen Voraussetzungen insbesondere der IT-Sicherheit und Schulungen in den Bereichen virtuelle Zusammenarbeit und Tools. Das Buch beinhaltet einen Umsetzungsleitfaden und führt Schritt für Schritt zum Ziel. Das Buch ist praxisorientiert geschrieben und schließt mit der wirtschaftlichen Bewertung ab.

Lutz Schwalbach

Der industrielle Einkauf der Zukunft: Homeoffice statt Bürobesuche.

Revolutionäre Einkaufstrends in der Industrie: Arbeitszimmer statt Geschäftsräume und trotzdem produktiver, effizienter und erfolgreicher.

Remote-Einkauf: Die Zukunft der industriellen Beschaffung

BOD Verlag • Norderstedt • 2024

Meine Arbeit und Ausführungen können niemals vollständig sein. Sie erfüllen aber den Anspruch, Hinweise und Hilfestellungen zum Entwurf eines industriellen Einkaufs der Zukunft zu geben, in welchem Homeoffice statt Bürobesuche bestand, hat. Die folgenden Ausführungen wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Der Autor schließt jede Haftung und Gewähr aus.

Haftungsausschluss:

Das Werk inklusive aller Inhalte wurde unter größter Sorgfalt erarbeitet. Dennoch übernimmt der Autor keine Haftung für die Aktualität, Richtigkeit von Angaben, Ratschlägen, Hinweisen und Vollständigkeit der Inhalte, ebenso wenig für Druckfehler.

Die Benutzung dieser Arbeit und die Umsetzung der darin enthaltenen Darstellungen, Hinweise und Informationen erfolgt ausdrücklich auf eigenes Risiko. Der Autor kann für etwaige Unfälle und Schäden jeder Art, aus keinem Rechtsgrund, eine Haftung übernehmen. Haftungsansprüche gegen den Autor für Schäden materieller, menschlicher oder ideeller Art sind grundsätzlich ausgeschlossen.

Für die Inhalte von den in diesem Buch abgedruckten Internetseiten sind ausschließlich die Betreiber der jeweiligen Internetseiten verantwortlich. Der Autor hat keinen Einfluss auf Gestaltung und Inhalte fremder Internetseiten. Zum Zeitpunkt der Verwendung waren keinerlei illegalen Inhalte auf den Webseiten vorhanden.

Inhaltsverzeichnis

1.

Einleitung

1.1 Aufklärung

1.2 Einkaufstudien

1.3 Vorteile

1.4 Aufgabenstellung

1.5 Ziele

1.6 Abgrenzungen

1.7 Vorgehensweise

2. Zeitbezug

2.1. Produktion

2.2. Remote

2.3. Arbeitsplatz

2.4. Vorläufermodelle

2.4.1. Telearbeit

2.4.2. Heimarbeit

2.4.3. Globale Heimarbeit

2.4.4. Hannover Messe 2014

2.5. Mindset

2.6. Hindernisse

2.7. Vertrauensarbeitszeit

2.8. Merkmale

2.9. Ländervorteile

3. Einkaufsmodell

3.1. Effizienzmodell

3.2. Remote Modell

3.2.1. Erfahrungen

3.2.2. Kemtätigkeiten

3.2.3. Peripherietätigkeiten

3.3. Führungsmodell

3.4. Organisationmodelle

3.4.1. Zentraleinkauf

3.4.2. Mischform

3.4.3. Projekteinkauf

3.4.4. Stabsstellen

3.4.5. Dezentraler Einkauf

4. Umsetzung

4.1. Tätigkeiten

4.1.1. Analyse

4.1.2. Lösung

4.1.3. Umsetzung

4.2. Kommunikation

4.2.1. Schnittstellen

4.2.2. Elektronische Nachrichten

4.2.3. Integriertes Dokumentenmanagement

4.2.4. Lieferantenanbindung

4.2.5. Objektanalyse

4.2.6. Lösung

4.3. Technik

4.3.1. IT-System

4.3.2. Sicherheit und Schutz

4.3.3. IT-Analyse

4.3.4. Lösungen

4.4. Qualifizierung

4.4.1. Mitarbeiter

4.4.2. Team

4.4.3. Online-Meeting

4.4.4. Qualifizierungsanalyse

4.4.5. Lösungen

4.4.6. Führung

4.5. Operative Exzellenz

4.5.1. Magisches Dreieck

4.5.2. Prozessablauf

4.5.3. Beweggründe

5. Bewertung

5.1. Ergebnis

5.2. Leitfaden

6. Zusammenfassung

7. Verzeichnisse

7.1. Literatur

7.2. Abbildungen

7.3. Tabellen

7.4. Abkürzungen

1. Einleitung

Das vorliegende Werk beginnt mit dem gewählten Titel und einem Nachsatz: Es hätte viele Titel tragen können.

Remote-Einkauf: Die Zukunft der industriellen Beschaffung

Einkauf remote global: Die Welt steht Ihnen offen.

Remote-Einkauf: Effizienz und Flexibilität für die Industrie von überall aus.

Remote-Einkauf: Erfolgreiche Beschaffung für die Industrie, ohne Grenzen.

Remote-Einkauf: Ihre Beschaffungsabteilung, jederzeit und überall verfügbar.

Remote-Einkauf: Die Lösung für Ihre globale Beschaffungsstrategie.

Entschieden habe ich mich jedoch für den Buchtitel:

Der industrielle Einkauf der Zukunft:

Homeoffice statt Bürobesuche.

1.1 Aufklärung

Vor mehr als 300 Jahren hatte Adam Smith erkannt, dass sich durch Prozessteilung die Produktivität eines Wirtschaftssystems steigern lässt (Lange Elmar, 1996, S. 45). Die Einkaufsarbeit kann in Arbeitsschritte/-teile zerlegt werden, diese automatisiert oder außer Haus vollzogen werden, um wirtschaftlich zu überleben1. Gewachsen aus der Methodik der Prozessteilung in entkoppelte Arbeitsschritte und verbunden mit einer Standardisierung des Arbeitsschritts, wurde die Grundlage zur Automatisierung gelegt.

Die Automatisierung des Einkaufens wird einen deutlichen Beitrag zur Gewinnmaximierung des Unternehmens erbringen. Die Mitarbeiterkosten sind leider der treibende Faktor der Prozess-und Gemeinkosten für ein Unternehmen.

Der Vollzug außer Haus wird eine notwendige zukünftige Lösung für die Industrie sein, gegen den vorherrschenden Mangel an Fachkräften. Die Knappheit an qualifizierten Einkäufern be-gründet sich im demographischen Wandel, der Konkurrenzsituation der Unternehmen untereinander, welche um die besten Mitarbeiter werben sowie dem Mangel im Ausbildungssystem, welches nicht ausreichend Fachkräfte im Einkauf ausbildet.

Abbildung 1: Mangel an Fachkräften

Mit der Umstellung der alten Organisationsformen des Einkaufs und der Beschaffung können die bisher aufgezeigten Mängelbehoben werden und weitere Vorteile für das Unternehmen gewonnen werden. Die heutige räumliche Bindung der Einkäufer an den Unternehmenssitz und der Vollzug in Präsenz hemmen die Weiterentwicklung der Beschaffung. Dieser Vorteil aus wirtschaftlichem Nutzen bei hoher Prozesssicherheit, Optimierung der Prozesskosten und Verfügbarkeiten wird nachweisbar, so dass sich Unternehmen dem nicht mehr entziehen können.

Die Wandlung und Aufgabe der vor Ort Bindung und Präsenz des Einkaufs führen zu einem grundlegenden Systemwandel und notwenigen strukturellen Anpassungen. Die Wandlung wird in Schritten gelingen, allerdings wird es kein einfacher und schneller Schritt zum remoten Einkauf. Das vorliegende Werk konzentriert sich auf den industriellen Einkauf in remoter Organisationsform.

Ein remoter Einkauf ist ein Einkaufsprozess, der nicht mehr an einen bestimmten Ort gebunden ist. Einkäufer können von überall arbeiten, solange sie technisch über einen Internetzugang und die erforderlichen IT-Zugangstechnologien verfügen. Informationen sind zu einem neuen Wirtschaftsfaktor geworden, daher spricht man auch vom Öl der Zukunft (Krause, 2005, S.4).

Abbildung 2: Remote Arbeiten

Dieser neue und bewusste Remote-Einkauf kann auf verschiedene Weise umgesetzt werden. Eine Möglichkeit ist, dass Einkäufer von zu Hause oder von einem anderen Ort aus arbeiten, der für sie attraktiv ist. Eine andere Möglichkeit ist, dass Einkäufer in einem virtuellen Büro arbeiten, in dem sie mit anderen Kollegen aus der ganzen Welt vernetzt sind.

Keine andere Arbeitsorganisation bietet solche Möglichkeiten, die Arbeitsinhalte und die damit verbundene Arbeitszeit an die Wünsche der remote Arbeitnehmer und Unternehmen anzupassen (Krause, 2005, S. 5). Damit bietet der Remote-Einkauf folgende Vorteile für die Unternehmen und deren Einkäufer:

Flexibilität: Einkäufer können ihre Arbeitszeiten und Arbeitsorte freier gestalten.

Ersparnisse: Unternehmen können Kosten für Büroräume und Reisekosten sparen.

Zugang zu einem globalen Talentpool: Unternehmen können Einkäufer aus der ganzen Welt einstellen.

Umwelt: Reduktion der physischen Reisen zum Arbeitgeber.

1.2 Einkaufstudien

Es kristallisieren sich wiederholende Inhalte beim Lesen von Studien zur Zukunft der Beschaffung heraus. Zum einen der Kostentreiber Mensch, welcher sich in der Aussage wiederfindet, dass ein analoger Bestellprozess ca. 115 Euro im Mittel an Prozesskosten erzeugt, während der digitalisierte Bestellprozess nur ca. 68 Euro im Mittel an Prozesskosten beträgt2. Aus diesem Kostenhebel begründet sich der Druck in Richtung Effizienzsteigerung durch die Digitalisierung oder günstige Entgelte im Einkauf. Mit der Digitalisierung im Einkauf wird auch die Steigerung der Prozessqualität und Transparenz verbunden.

PricewaterhouseCoopers GmbH befragte für seine im Jahr 2022 veröffentlichte Studie Digital Procurement Survey 2022 in 64 Ländern mehr als 800 Firmen. Die Studie umfasst Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz und 52 Unternehmen3. Der Weg des Einkaufs ist vorbestimmt. Es wird immer mehr um die Orientierung zu einer Konzentration und effizienten Bewältigung der Beschaffung gehen. Weltweit werden sich die Einkaufsabteilungen und -teams auf wesentliche Arbeitsinhalte des Einkaufes konzentrieren. Diese sind vornehmlich:

die Reduzierung der Beschaffungskosten benannt von 37 Prozent der globalen Studienteilnehmer (Lohnkosten, Automatisierung und Produktivität)

und das Management der Risiken benannt von 31 Prozent der Studienteilnehmer im DACH-Raum (Einkaufstalente gewinnen)

Verschiedene Begleitumstände bewirken die Weiterentwicklung zu einer Digitalisierung. Zum einen bewirkt die Digitalisierung den Effizienzsprung, zum anderen ist die Corona Pandemie überwunden und Störungen der Lieferketten wurden offensichtlich. Die Digitalisierung der Beschaffung wird von 18 Prozent der Teilnehmer aus dem DACH-Raum benannt und mit 21 Prozent der globalen Teilnehmer als wichtigstes strategisches Projekt angesehen. Aktuell ist die Rate der Digitalisierung im Einkauf auf 41 Prozent gesunken, was sich auf die Sonderaufwände während der Pandemie zurückführen lässt. Das Ziel der Digitalisierungsrate soll bis 2025 auf 72 – 75 Prozent ansteigen. Die am häufigsten genannten Weiterentwicklungen und Investitionen führen zu Softwarelösungen wie:

Source-to-Contract und Procure-to-Pay.

90% der Teilnehmer haben bereits eine Lösung installiert.

Technologien, welche nachweislich einen Mehrwert bieten.

Abbildung 3: Schlüsseltechnologie

Die Optimierung und Realisierung des digitalen Einkaufs wird weiterhin als Top-Ziel für den Einkauf genannt. Allerdings hat sich das Interesse zusätzlich in Richtung der Analyse von Daten und dem Management von Daten verschoben. Dies soll zu einer frühen Erkennung und Vermeidung von Risiken aus der Supply-Chain beitragen. Von der Digitalisierung als neuer Schlüsseltechnologie wird eine Steigerung der Wertschöpfung im Einkauf erwartet, was dem Wunsch nach einer nachhaltigen Steigerung der Leistungen und Fähigkeiten an den Einkauf, nebst seiner Organisation, entspricht. Neu hinzu kommt das Thema Mitarbeiter und -qualifikation im Einkauf. Hier wird ein Bedarf an produktiven und gut qualifizierten Mitarbeitern erkannt. Um den Anforderungen an die Beschaffung gerecht zu werden, wird Personalentwicklung in Richtung Analyse, Nachhaltigkeit und Supplier-Relation-Management benannt.

Die Firma Efficio geht in ihrer Studie „Einkauf 2025" der Frage nach, ob der Einkauf durch die digitale Transformation leistungsfähiger wird.4 Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit der britischen Cranfield University angefertigt und befragte 225 globale Einkaufsmanager zur Digitalisierung des Einkaufs sowie den erwarteten Auswirkungen für ihr Unternehmen. Die Studie fokussiert auf die beiden Kernfragen Nutzung und Erwartungen an neue digitale Technologien sowie deren Auswirkungen auf das eigene Unternehmen. Gleichfalls werden die Hindernisse für die erfolgreiche Bewerkstelligung des digitalen Wandels erfasst. Efficio kommt zu folgenden Erkenntnissen:

Der Vorteil der Digitalisierung der Unternehmen liegt in der Schaffung einer Grundlage, um bessere datengestützte Entscheidungen und Entscheidungsfindung zu ermöglichen.

Der Mangel an qualifiziertem Personal stellt ein großes Hindernis zur Erschließung der Möglichkeiten dar.

In der Digitalisierung werden enorme Möglichkeiten für den Einkauf gesehen und erwartet.

Die schwache Unterstützung der Lieferanten in der gemeinsamen Nutzung einer neuen Technologie stellt ebenfalls ein Hindernis dar.

Unternehmen sind eher gewillt, die bestehende Technik zu verbessern, als direkt in neue Technologien zu investieren.

In der von der Inverto GmbH durchgeführten Procurement Transformation Studie aus dem Frühjahr 2022, mit mehr als 115 Teilnehmern, wurden folgende Ergebnisse erarbeitet5.

Die unternehmerischen Prioritäten haben sich durch den Krieg und die Pandemie verschoben. Infolge dieser Verschiebungen wurde die Rolle des Einkaufs für die Unternehmen merklich wichtiger. Die Resilienz der Lieferkette wird als wichtiges Ziel formuliert.

Versorgungssicherheit und Management der Risiken aus Lieferungen & Leistungen stehen aktuell vor den klassischen preisbasierten Wertschöpfungshebeln im Einkauf.

Um die Versorgung zu gewährleisten, handeln Unternehmen pragmatischer, fokussieren sich auf kurzfristige Bedarfe und Bedarfsdeckung und ihre Handlungsweisen werden schneller/agiler.

Das Thema CO2-Fußabdruck und Nachhaltigkeit ist auch im Einkauf angekommen. Die Nachhaltigkeit und Transparenz in den Lieferketten umzusetzen, sehen die Unternehmen als Aufgabe im Einkauf.

Es wird eine neue Rolle des Einkaufs im Unternehmen unter den Schlagworten „Nachhaltigkeits-Champion" und „Experte für Lieferrisiken" benannt.

In der Studie Global Chief Procurement Officer Survey 2021 wurden mehr als 400 Teilnehmer befragt, die sich auf 40 Länder verteilen6. Dass Agilität als Schlüssel zur Bewältigung der sich wandelnden Prioritäten angesehen wird, haben wir durch die Covid-19 Pandemie und den daraus resultierenden Folgen auf Lieferketten und persönlichen Einschränkungen erfahren. Im Folgenden sind die Erwartungen und Themen der Studienteilnehmer an die Zukunft des Einkaufs ausgeführt.

Die oberste Priorität nach Kostenreduzierung wird von der betrieblichen Effizienzsteigerung abgelöst.

Die Rolle der Einkaufsleiter hat sich aufgrund der Covid-19 Pandemie und deren Störungen der Lieferketten hin zu einer komplexen und dynamischen Rolle im Management des Unternehmens verschoben.

Einkaufsabteilungen, welche nach agilen Prinzipien handeln, übertreffen ihre Marktbegleiter in sämtlichen Leistungsindikatoren.

Leistungsstarke Unternehmen erkennen eine grundlegende neue Notwendigkeit im Einkauf nach Rationalisierung ihrer Abläufe, einer transparenten Lieferkette und Lieferantennetzwerk. Dies ist nur mit der digitalen Transformation möglich. Im Vergleich zu dem Jahr 2019 hat die Digitalisierung im Einkauf um 20% zugenommen.

Somit lassen sich aus den im Voraus aufgezeigten Studien wertvolle Hinweise entnehmen, welche den Aufbruch in eine neue Einkaufsform dem remoten Einkauf unterstützen. Hierzu werden folgende Inhalte und Aussagen wiederholt:

Weltweit werden sich die Einkaufsabteilungen und -teams auf wesentliche Arbeitsinhalte des Einkaufes konzentrieren, welche sind: Reduzierung der Beschaffungskosten und das Management der Risiken (PricewaterhouseCoopers GmbH).

Neu hinzu kommt das Thema Mitarbeiter und -qualifikation im Einkauf. Hier wird ein Bedarf an produktiven und gut qualifizierten Mitarbeitern erkannt (Pricewaterhouse-Coopers GmbH).

Die oberste Priorität nach Kostenreduzierung wird von der betrieblichen Effizienzsteigerung abgelöst (Global Chief Procurement Officer Survey 2021).

Verschiedene Begleitumstände bewirken die Weiterentwicklung zu einer Digitalisierung (PricewaterhouseCoopers GmbH).

Der Mangel an qualifiziertem Personal stellt ein großes Hindernis zur Erschließung der Möglichkeiten dar (Firma Efficio).

Abbildung 4: Herausforderungen an den Einkauf

Vielleicht haben wir aus der schrecklichen Pandemie im Einkauf etwas gelernt und gehen gestärkt in die Zukunft? Reflektieren wir die Bedeutung der im Voraus benannten zukünftigen Herausforderungen mit weiteren Studien, diesmal zum Thema remote Arbeiten im Einkauf. Nachfolgend finden Sie einige aktuelle Studien und Quellen zum Thema remote Einkaufen in Industrieunternehmen.

In der Studie "Die Herausforderungen des Einkaufs" von Expense Reduction Analysts (ERA) und dem Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) aus dem Jahr 2021 wurden 158 Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu den Herausforderungen des Einkaufs befragt7. Die Studie zeigt, dass die Pandemie auch zu neuen Herausforderungen für den Einkauf geführt hat. Eine der größten Herausforderungen ist die Führung von Verhandlungen aus der Ferne. 70 Prozent der befragten Einkäufer geben an, dass dies nicht einfach ist. Die persönliche Interaktion ist für erfolgreiche Verhandlungen wichtig, um Vertrauen aufzubauen und Beziehungen zu pflegen. Dies sei aus der Ferne schwieriger zu erreichen. Die Studie zeigt auch, dass der Fachkräftemangel eine Herausforderung für den Einkauf ist. 66 Prozent der befragten Unternehmen haben Probleme, geeignetes Personal zu finden. Dies liegt daran, dass der Einkauf ein zunehmend komplexerer Bereich wird und die Anforderungen an die Qualifikationen der Einkäufer steigen.

Die Herausforderungen des Remote Einkaufs sind komplex, aber sie können gemeistert werden. Unternehmen, die in den Einkauf investieren und die richtigen Maßnahmen ergreifen, können auch in der neuen Arbeitswelt erfolgreich sein.

Die Studie schließt mit der Feststellung, dass Unternehmen in den nächsten Jahren in den Einkauf investieren müssen, um die Herausforderungen der neuen Arbeitswelt zu bewältigen. Dazu gehören Investitionen in die Weiterbildung von Einkäufern, die Einführung neuer Technologien und die Stärkung der Zusammenarbeit mit Lieferanten.

Konkrete Maßnahmen, die Unternehmen ergreifen können, um die Herausforderungen des Remote Einkaufs zu bewältigen, werden wie folgt empfohlen:

Investieren in die Weiterbildung: Einkäufer müssen lernen, wie sie Verhandlungen aus der Ferne führen und wie sie mit Lieferanten in einer virtuellen Umgebung Zusammenarbeiten können.

Einführen neuer Technologien: Technologie kann die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Einkäufern und Lieferanten erleichtern. Dazu gehören Videokonferenzen, Kollaborationstools und digitale Plattformen.

Stärkung der Zusammenarbeit mit Lieferanten: Lieferanten sind wichtige Partner für den Einkauf. Unternehmen müssen ihre Beziehungen zu Lieferanten stärken, um resiliente Supply Chains aufzubauen.

Ein Bericht von McKinsey aus dem Jahr 2023 stellt fest, dass hybrides Arbeiten aus der Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken ist. Dazu werden die Mitarbeiter in die Gruppen wie „Workplace Resident (100% Präsenzarbeit8), Workplace Enthusiast (bis zu 25% im Homeoffice/mobil), Workplace Citizen (bis zu 50% der Arbeitszeit im Homeoffice/mobil) und Nomade (100% im Homeoffice/mobil)9" eingeteilt. Flankierend wird ein Modell hybrides Arbeiten mit notwendigen neuen hybriden Kompetenzen und Arbeitsstrategien, einer effektiven Kollaboration und Modellen der flexiblen Arbeitszeit mit der Zielsetzung zum Wohlbefinden in der Arbeitswelt und gewähltem Arbeitsplatz (vor Ort oder remote) empfohlen. Notwendige technische Tools beziehen sich auf den Schutz der Daten, das Angebot an digitalen Tools und der allgemeinen IT-Datensicherheit der Systeme.

Abbildung 5: Remote Arbeitsformen

Auf der anderen Seite des Wohlbefindens und der Organisation steht die Seite Wirtschaftlichkeit. Das hybride Arbeiten mit einem remote Anteil von bis zu 100% bietet den Unternehmen Vorteile wie beispielsweise eine 5%ige Steigerung der Produktivität. Diese sind bedingt in zufriedenen Mitarbeitern sowie damit einhergehender geringe Fluktuation und Fehlzeiten.

Eine Studie der Stanford10 Universität untersuchte die Auswirkungen von Homeoffice-Arbeit auf die Produktivität. In dem zugrunde liegenden Feldtest wurden über 1.000 Mitarbeiter eines Telekommunikationsunternehmens in China befragt. Die Mitarbeiter wurden zufällig in zwei Gruppen aufgeteilt: Eine Gruppe arbeitete weiterhin im Büro, die andere Gruppe arbeitete von zu Hause aus. Der Autor Nicholas Bloom fand heraus, dass die Mitarbeiter, die von zu Hause arbeiteten, im Durchschnitt 13 % produktiver waren als die Mitarbeiter, die im Büro arbeiteten. Dies lag daran, dass die remote Mitarbeiter weniger Unterbrechungen hatten und sich besser konzentrieren konnten sowie 9 % auf eine längere Arbeitszeit pro Schicht und 4 % auf eine höhere Anrufanzahl pro Minute auswiesen. Darüber hinaus fand Bloom heraus, dass die remote arbeitenden Mitarbeiter zufriedener mit ihrer Arbeit waren. Dieser Umstand begründet sich in der Aussage, sich weniger gestresst zu fühlen, mehr Zeit für ihre Familie und Freunde zu haben und eine geringere Fluktuation ausweisen.

Abbildung 6: Remote Produktivität

Die Studie "Telearbeit in Deutschland: Chancen und Herausforderungen" des empirica-lnstituts wurde im Mai 2023 veröffentlicht. Die Studie untersucht die Verbreitung, die Auswirkungenund die Zukunftsaussichten der Telearbeit in Deutschland. Die Studie wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) durchgeführt und basiert auf einer Online-Befragung von 1.500 Erwerbstätigen in Deutschland11.

Die Studie kommt zu folgenden Ergebnissen:

Die Verbreitung der Telearbeit in Deutschland hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Im Jahr 2022 arbeiteten 25,6 % der Erwerbstätigen in Deutschland zumindest teilweise im Homeoffice. Das entspricht einem Anstieg von 16,2 % gegenüber dem Jahr 2020. Die Verbreitung der Telearbeit ist in allen Altersgruppen, Berufsgruppen und Branchen zu beobachten. Am stärksten verbreitet ist die Telearbeit bei Beschäftigten mit einem Hochschulabschluss (37,4 %), bei Beschäftigten in der IT-Branche (43,6 %) und bei Beschäftigten in Großunternehmen (33,5 %).

Die Telearbeit hat sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Beschäftigten.

Zu den positiven Auswirkungen gehören unter anderem eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, eine Steigerung der Produktivität und eine Verbesserung der Arbeitszufriedenheit.

Zu den negativen Auswirkungen gehören unter anderem eine stärkere Isolation der Beschäftigten, eine geringere soziale Einbindung und eine erhöhte Belastung durch die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.

Die Zukunftsaussichten der Telearbeit sind positiv. Die Studie geht davon aus, dass die Verbreitung der Telearbeit in den nächsten Jahren weiter zunehmen wird.

Die Studie geht zudem davon aus, dass die Verbreitung der Telearbeit in den nächsten Jahren weiter zunehmen wird. Dies wird unter anderem durch die zunehmende Digitalisierung begünstigt. Dazu gehört unter anderem, dass Unternehmen den Beschäftigten geeignete Arbeitsbedingungen für die Telearbeit bieten und dass sie die Beschäftigten bei der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben unterstützen.

Die Studie von McKinsey Deutschland untersucht den Anteil Homeoffice in Deutschland im Vergleich zu anderen Staaten12. Danach liegt Deutschland im internationalen Vergleich, was die Nutzung von Homeoffice betrifft weit vorne. Laut einer Studie könnte nahezu jeder vierte Beschäftigte in Deutschland (24%) seine Tätigkeit an drei bis fünf Tagen von zuhause aus ausüben. Im Vergleich zu anderen untersuchten Wirtschaftsnationen hat Deutschland den größten Anteil an Arbeitstätigkeiten, die ins Homeoffice verlagert werden könnten. Zudem wird im Vergleich zu anderen Ländern in Deutschland besonders viel aus dem Homeoffice gearbeitet. Es wird auch erwähnt, dass Arbeitnehmer in Deutschland im europäischen Vergleich besonders viel von zu Hause ausarbeiten können. Deutschland erbringt im Vergleich zu anderen Staaten eine hohe Nutzung von Homeoffice und ist somit gut für die Bewältigung von demographischen Verschiebungen oder Fachkräftemangel am Arbeitsmarkt gerüstet.

Eine weitere Studie des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) aus dem Jahr 2023 zeigt, dass 43 % der befragten Unternehmen bereits remote einkaufen. Davon erwarten 64 %, dass der Anteil des remote Einkaufs in den nächsten drei Jahren weiter steigen wird. Dies wird von einer Gartner Studie aus dem Jahr 2022 untermauert, in der man davon ausgeht, dass bis zum Jahr 2025 die Hälfte aller Einkäufer remote arbeiten wird.

Die Studien und Berichte zeigen, dass der Trend zum remote Einkaufen weiter ansteigt. Immer mehr Unternehmen erkennen die Vorteile dieser flexiblen und effizienten Einkaufsmethode. Gleichfalls werden sie von der Gesellschaft und Arbeitnehmerseite erwartet, sofern es möglich ist. Es wird eine Notwendigkeit werden, zur Anpassung an den Arbeitsmarkt, um offene Stellen besetzt zu bekommen.

Hierzu einige Beispiele für Unternehmen, die bereits remote Einkaufen praktizieren:

Die Deutsche Telekom hat ihre Einkaufsabteilung in den letzten Jahren stark digitalisiert. Einkäufer arbeiten heute von überall aus und nutzen digitale Tools, um mit Lieferanten zu kommunizieren und Verträge abzuschließen.

Das Unternehmen Bosch setzt auf ein globales Netzwerk von Einkäufern, die von verschiedenen Standorten aus arbeiten. Dies ermöglicht es Bosch, den globalen Markt zu erschließen und die besten Einkaufspreise zu erzielen.

Die Firma Siemens hat ein virtuelles Büro für Einkäufer eingerichtet, in dem sie Zusammenarbeiten und sich austauschen können. Dies fördert die Zusammenarbeit und den Wissenstransfer innerhalb der Einkaufsabteilung.

Viele Unternehmen bieten heute bereits Remote-Arbeitsmöglichkeiten im Einkaufsbereich an. Beispielsweise erwähnt die HypoVereinsbank, dass sie die Möglichkeit bietet, je nach Tätigkeit bis zu drei Tagen pro Woche von zu Hause oder jedem anderen Ort in Deutschland aus zu arbeiten.

Diese industriellen Beispiele zeigen, dass remote Einkaufen bereits eine machbare und effektive Möglichkeit ist, Einkaufsprozesse neu zu gestalten.

Weitere Studien zum Homeoffice im Einkauf sind nachfolgend benannt und dienen der Vertiefung.

Das Fraunhofer-Institut hat eine Studie zur intensiven Nutzung von Homeoffice während der Corona-Krise durchgeführt

13

.

Eine Studie zur Verhandlungsperformance im Homeoffice wurde in Zusammenarbeit mit der Deutschen Universität Hohenheim und der Universität Potsdam durchgeführt

14

.

Eine Studie zum Homeoffice im Interessenskonflikt wurde vom Forschungscenter Betriebliche Immobilienwirtschaft (FBI) der TU Darmstadt durchgeführt

15

.

Eine Studie zur Unterstützung des Einkaufs im Homeoffice wurde von der digitalen B2B-Einkaufsplattform Wucato durchgeführt

16

.

Eine Studie zur Homeoffice-Erfahrung untersucht 31 Dienst-und Betriebsvereinbarungen

17

.

Eine Studie über die Herausforderungen des Einkaufs erwähnt auch die Etablierung von Homeoffice als Arbeitsform

18

.

Die Studie des ifo Instituts zur Auswirkung auf die Produktivität der remote Arbeiter

19

.

Die Studie zum Thema „Arbeiten nach der Corona-Pandemie – Ein Jahr danach" wurde in Kooperation des Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation und der Deutschen Gesellschaft für Personalführung e.V. erstellt

20

. Sie zeigt die Entwicklungen des remote und hybriden Arbeitens in Deutschland auf.

Eine Studie zu den krankheitsbedingten Fehlzeiten aus dem Jahre 2022 in der deutschen Wirtschaft wurde von der AOK (WldO) und dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales erstellt

21

. Sie stellt einen Zusammenhang zwischen höherer Zufriedenheit und geringeren Fehlzeiten im remote Arbeiten her.

Zu positiven Ergebnissen der remote Arbeit (82%) in der familiären und häuslichen Situation sowie der flexiblen Zeiteinteilung kommt die Studie der Software Firma GitLab

22

.

Folgende historische Studie aus dem Jahr 1996 wird ergänzend angeführt, in welcher sich der Weitblick und die Vorstellung damaliger Zeit bereits positiv formulierte. Die Formen der Ausführung der Telearbeit hat bereits der Verband Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) (Hasebrook J., 1996, S. 16f) untersucht und kam zu sechs Formen der Ausprägung. Mit der enormen Anzahl an Ausprägungsvarianten stellt sich eine Realisierungsmöglichkeit dar, welche völlig neue Mitarbeiter einbeziehen kann oder für bestehende Mitarbeiter eine hohe Möglichkeit an Flexibilisierung ermöglicht.

Der Homeoffice Mitarbeiter, welcher von zu Hause seine Arbeitsleistung erbringt

Die alternierenden Tele-Arbeiter vollbringen ihre Arbeitsleistung anteilig in der Firma und von zu Hause bei flexibler Zeiteinteilung