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Das vorgelegte Buch betrachtet systematisch und nachvollziehbar die Grundlagen des Einkaufs und der vollständigen Beschaffung. Es dient Ihnen als Handlungs- und Kompetenzerweiterung für den Einkauf und umfasst die wesentlichen Inhalte in 21 Kapiteln. Die Grundlagenarbeit im Einkauf wird in vier Fokusansätzen der Prozessoptimierung, Preisoptimierung, Organisation und Mitarbeiterentwicklung im Einkauf aufgezeigt. Diese werden inhaltlich ergänzt um die Einkaufsziele, Warenwirtschaft, Lager und Logistik, Bedarfsermittlung, Vertragsverhandlungen, Lieferantenqualifizierung/-performance, Controlling sowie die spezielle Vertiefung in Datenpflege und Digitalisierung. Nach der Durcharbeit des vorliegenden Buches hat der Leser einen umfassenden Überblick erlangt und kann mögliche Defizite erkennen, aufzeigen und den Einkauf optimal weiterentwickeln. Mit diesem Buch erhält der Leser einen Handlungsweg zur Verbesserung der Einkaufstätigkeiten im Unternehmen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und Freude auf Ihrem neuen erfolgversprechenden Weg im Einkauf.
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Seitenzahl: 307
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Veröffentlichungen
Lutz Schwalbach: Agiles Arbeiten im Einkauf, 2021.
Lutz Schwalbach: Künstliche Intelligenz im Einkauf, 2021.
Lutz Schwalbach: Scrum im Einkauf, 2020.
Lutz Schwalbach: RPA, Software, App’s und IT-Applikationen im Einkauf, 2020.
Lutz Schwalbach: Schnittstellenmanagement des Einkaufs, 2020.
Lutz Schwalbach: Outsourcing der Einkaufsprozesse, 2020.
Lutz Schwalbach: Automatisierungen im operativen Einkauf, 2020.
Lutz Schwalbach: Optimierungen der Beschaffung, 2019.
Lutz Schwalbach: Einkauf 4.0 – Umsetzung der Digitalisierung, 2018.
Lutz Schwalbach: Datenpflege im Einkauf, 2018.
Lutz Schwalbach: Optimierung der Anzahl Lieferanten, 2018.
Lutz Schwalbach: Arbeitsteilung im Einkauf, 2017.
Lutz Schwalbach: Lean Management im Einkauf, 2017.
Lutz Schwalbach: Verbessern der Lieferzuverlässigkeit als Lean Six Sigma Projekt, 2015.
Lutz Schwalbach: Liefertreue und Lieferpünktlichkeit, 2015.
Lutz Schwalbach: Bestands- und Vorratssenkung, 2. Auflage, 2013.
Lutz Schwalbach: Auswahl, Auslistung und Eliminierung von Artikeln, 2013.
Lutz Schwalbach: Ein interkulturelles deutsch-indisches Projektteam, 2011.
Alle Werke verlegt im BoD Verlag, Norderstedt.
Dipl. Ing., Dipl. Wirtsch. Ing. (FH), MBA Lutz Schwalbach.
Erststudium: Allgemeiner Maschinenbau, Produktionstechnik. Lutz Schwalbach studierte Maschinenbau an der Technischen Hochschule Karlsruhe, berufsbegleitend Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule Zweibrücken und Erwerb des Master of Business and Administration an der Hochschule Kaiserslautern.
Als Manager mit profit & loss Verantwortung deckt er ganzheitlich die materialwirtschaftlichen Belange eines Unternehmens von der Arbeitsvorbereitung, Disposition, Fertigungsplanung- und Steuerung, Produktionsleitung, strategischem und operativem Einkauf, Qualitätswesen bis zur Sortimentspflege ab.
Über 25 Jahre Berufserfahrung als Führungskraft in der Beschaffung und dem Supply Chain Management. Profunde Erfahrung im Lean Management, Six Sigma (black belt), agilen Arbeiten (Scrum), Supply Chain Manager DLA, REFA, QMB, im interkulturellen Arbeiten und dem Projektmanagement.
•
Meine Expertise - Einkauf, Beschaffung, Logistik.
•
Meine Leidenschaft - Neues planen, Veränderung gestalten, Menschen bewegen, Gewinne realisieren.
•
Mein Motto - Früher lag das Geld im Einkauf, heute liegt es im digitalisierten Prozess und Sie steuern den Prozess.
Herr Schwalbach startete seine berufliche Karriere im Jahr 1990 in der Industrie und ist bis heute ununterbrochen als Einkaufsleiter beschäftigt. Wichtige Stationen seines beruflichen Wirkens waren der Dyckerhoff Konzern (1995), suki.international GmbH (2008), Schuler Pressen AG (2014) und IT-Haus GmbH (2020).
Besuchen Sie mich auf URL https://www.xing.com/profile/Lutz_Schwalbach/cv.
Meine Arbeit und Ausführungen können niemals vollständig sein. Sie erfüllen aber den Anspruch, Hinweise und Hilfestellungen zum agilen Arbeiten im Einkauf aufzuzeigen.
Die folgenden Ausführungen wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Der Autor schließt jede Haftung und Gewähr aus.
Haftungsausschluss:
Das Werk inklusive aller Inhalte wurde unter größter Sorgfalt erarbeitet. Dennoch übernimmt der Autor keine Haftung für die Aktualität, Richtigkeit von Angaben, Ratschlägen, Hinweisen und Vollständigkeit der Inhalte, ebenso nicht für Druckfehler.
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Abstrakt:
Das vorgelegte Buch betrachtet systematisch und nachvollziehbar die Grundlagen des Einkaufs und der vollständigen Beschaffung. Es dient Ihnen als Handlungs- und Kompetenzerweiterung für den Einkauf und umfasst die wesentlichen Inhalte in 21 Kapiteln. Die Grundlagenarbeit im Einkauf wird in vier Fokusansätzen der Prozessoptimierung, Preisoptimierung, Organisation und Mitarbeiterentwicklung im Einkauf aufgezeigt. Diese werden inhaltlich ergänzt um die Einkaufsziele, Warenwirtschaft, Lager und Logistik, Bedarfsermittlung, Vertragsverhandlungen, Lieferantenqualifizierung/-performance, Controlling sowie die spezielle Vertiefung in Datenpflege und Digitalisierung. Nach der Durcharbeit des vorliegenden Buches hat der Leser einen umfassenden Überblick erlangt und kann mögliche Defizite erkennen, aufzeigen und den Einkauf optimal weiterentwickeln. Mit diesem Buch erhält der Leser einen Handlungsweg zur Verbesserung der Einkaufstätigkeiten im Unternehmen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und Freude auf Ihrem neuen erfolgversprechenden Weg im Einkauf.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungen
1.
Begriffe
1.1
Einkauf
1.2
Einkaufswandlung
1.3
Nicht Einkauf
2.
Beschaffungsziele
3.
Warenwirtschaft
3.1
Materialbedarfsplanung
3.2
Versorgungsstrategien
4.
Bedarfsermittlung
4.1
Deterministische Bedarfsplanung
4.2
Stochastische Bedarfsplanung
4.3
Prognoseparameter
4.3.1
Einstellung
4.3.2
Pflege
4.3.3
Genauigkeit
4.4
Bestellpunkt
4.5
Sicherheitsbestand
4.6
Bestellmenge
4.6.1
Mindestbestellmenge
4.6.2
Losgrößenverfahren
5.
Leistungsberechnung
6.
Beschaffungsprozess
6.1
Beschaffungsphasen
6.2
Beschaffungsprozess
6.3
Arbeitsteilung
6.3.1
Anfragen
6.3.2
Angebotsvergleich
6.3.3
Vergabeentscheidung
6.3.4
Bestellung
6.3.5
Auftragsbestätigung
6.3.6
Terminverfolgung
6.4
Standardisierungen
6.5
Maverick Buying
7.
Lager und Logistik
7.1
Distributionslogistik
7.2
Handelsklauseln
7.3
Warenannahme
7.4
Transporteinrichtungen
7.5
Materiallager
7.6
Lagerverwaltung
8.
Beschaffungsorganisation
8.1
Aufbauorganisation
8.1.1
Zentraler Einkauf
8.1.2
Mischformen des Einkaufs
8.1.3
Dezentraler Einkauf
8.1.4
Stabsstellen
8.2
Ablauforganisation
8.2.1
Operativer Einkauf
8.2.2
Strategischer Einkauf
8.2.3
Materialgruppenmanagement
8.2.4
Projekteinkauf
9.
Vertragsverhandlungen
9.1
Verhandlungstechniken
9.2
Verhandlungssignale
9.3
Vertragsspezifikationen
10.
Qualitätsrichtlinien
10.1
Lieferantenqualität
10.2
Qualitätsspezifikation
10.3
Qualitätsprüfung
11.
Lieferantenqualifizierung
12.
Lieferantenperformance
12.1
Lieferantenmanagement
12.1.1
Lieferantenstrategie
12.1.2
Lieferantenauswahl
12.1.3
Lieferantenbewertung
12.1.4
Lieferantenentwicklung
12.1.5
Lieferantencontrolling
12.2
Preisstrukturpolitik
12.3
Lieferantenstandort
12.4
Lieferantenbeeinflussung
12.4.1
Lieferantenerziehung
12.4.2
Partnerschaftliche Zusammenarbeit
12.4.3
Lieferantenkooperationen
12.4.4
Früheinbindung
12.5
Lieferantenanzahl
12.5.1
Optimierung
12.5.2
Portfolioanalyse
12.5.3
Normstrategien
13.
Optimierungen
13.1
Managementtechniken
13.1.1
ABC Kennzeichen
13.1.2
XYZ Kennzeichen
13.1.3
Portfolio
13.2
Prozessoptimierung
13.2.1
Potenziale
13.2.2
Automatische Bestellungen
13.2.3
Automatisierungen
13.2.4
Digitale Lieferung
13.3
Lagerformen
13.3.1
Lieferanten gesteuertes Lager
13.3.2
Fertigungssynchrone Anlieferungen
13.3.3
Konsignationslager
13.3.4
Kanban System
14.
Einkaufsstrategien
14.1
Planung
14.2
Umsetzung
15.
Beschaffungsmarkt
15.1
Produkt
15.2
Marktstruktur
15.3
Marktbeobachtung
15.4
Marktforschung
15.5
Marktteilnehmer
16.
Weltweite Beschaffung
16.1
Global sourcing
16.1.1
Ziele
16.1.2
Strategien
16.1.3
Abwicklung
16.1.4
Umsetzung
16.2
Risikomanagement
16.2.1
Fehleranalyse
16.2.2
Ratings
16.2.3
Umwelt- und Sozialstandards
16.2.4
Vertragsmanagement
17.
Bezugsverträge
18.
Methodenlehre
18.1
Preisuntersuchung
18.2
Preisarbeit
18.2.1
Preisstrukturanalyse
18.2.2
Open book
18.2.3
Partieller Preisvergleich
18.2.4
Gesamtkostenansatz
18.2.5
Zielkostenkalkulation
18.3
Lernkurve
18.4
Controlling
18.5
Vorratsmanagement
19.
Datenpflege
19.1
Alerts
19.2
Plausibilitätsprüfung
19.3
Datensicherheit
20.
Digitalisierung
21.
Qualifizierung
21.1
Skills
21.2
Teamarbeit
22.
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Wandlung des Einkaufs
Abbildung 2: Umgang mit nicht Einkaufstätigkeiten
Abbildung 3: Beitrag am Unternehmenserfolg
Abbildung 4: Ziele im Einkauf
Abbildung 5: Anforderungen an den Einkauf
Abbildung 6: Ishikawa des Einkaufs
Abbildung 7: Materialbedarfsarten
Abbildung 8: Durchlaufterminierung
Abbildung 9: Gozinto Graph Bedarfsermittlung
Abbildung 10: Terminierte Nettobedarfsrechnung
Abbildung 11: Prognoseverfahren
Abbildung 12: Graphische Verläufe
Abbildung 13:Toleranzbereich Ausreißer
Abbildung 14: Sägezahnkurve
Abbildung 15: Optimierte Losgröße
Abbildung 16: Grundlagen des Einkaufs
Abbildung 18: Kundenauftragsprozess
Abbildung 19: Bestellprozess
Abbildung 20: Einkaufsprozess
Abbildung 21: Schritte zur Arbeitsteilung im Einkauf
Abbildung 22: Strategischer und operativer Einkauf
Abbildung 23: Verhandlungs-/Ausschreibungsaufwand
Abbildung 24: Mehrfaktorenvergleich
Abbildung 25: Punktwertverfahren
Abbildung 26: Quotientenverfahren
Abbildung 27: Durchführung Angebotsvergleich
Abbildung 28: Bestellabwicklungskosten
Abbildung 29: Standard und Individualisierung
Abbildung 30: Prozessvorbereitungen durch Standards
Abbildung 31: Effizienzsteigerung im Einkauf
Abbildung 32: Ziele der Logistik
Abbildung 33: Logistische Kette
Abbildung 34: Logistische Leistungen
Abbildung 35: Incoterms Version 2020
Abbildung 36: Aufgaben des Lagers
Abbildung 37: Bring-Prinzip Ware
Abbildung 38: Zentraleinkauf und dezentraler Werkseinkauf
Abbildung 39: Organisation operativer u. strategischer Einkauf .
Abbildung 40: Bilanz der Vorteile und Nachteile
Abbildung 41: Konzern Spartenorganisation
Abbildung 42: Operative Beziehungszusammenhänge
Abbildung 43: Organigramm Einkauf
Abbildung 43: Organisation im Einkauf
Abbildung 44: Strategische und operative Merkmale
Abbildung 45: Materialgruppenmanagement
Abbildung 46: Beitrag des Materialgruppenmanagements
Abbildung 47: Potenziale der Materialgruppen
Abbildung 48: Einordnung des Projekteinkaufs
Abbildung 49: Produktentstehungsprozess
Abbildung 50: Verhandlungsergebnis unter Zwang
Abbildung 51: Hilfe durch Visualisierung
Abbildung 52: Verhandlungsvorbereitung
Abbildung 53: Sachliche Verhandlungsziele
Abbildung 54: Vier Ohren hören
Abbildung 55: Nachricht aus Sicht des Senders
Abbildung 56: Nachricht aus Sicht des Empfängers
Abbildung 57: Wirkungsfaktoren Mensch
Abbildung 58: Erfolgreiches Auftreten nach Maier
Abbildung 59: Einstellungen und Wesensmerkmale
Abbildung 60: Aufbau eines Lieferantenvertrages
Abbildung 61: Prüfungslos und Prüfung
Abbildung 62: Beispiel Qualitätsprüfungselemente
Abbildung 63: Zwei Haftungen
Abbildung 64: Klageländer und -orte für Schäden
Abbildung 65: Deming Rad im Q-Management
Abbildung 66: Lieferantenmanagement
Abbildung 67: Ablauf Lieferantenbewertung
Abbildung 68: Langfristige Anpassung der Lieferantenanzahl
Abbildung 69: Modullieferanten Struktur
Abbildung 70: Lieferantenportfolio
Abbildung 71: Kooperationsschritte zum Lieferanten
Abbildung 72: Entwicklungen im Lieferantenmanagement
Abbildung 73: Logistische Kooperation
Abbildung 74: Informationsaustausch im SCM
Abbildung 75: Kostenbeeinflussung Konstruktion
Abbildung 76: Vorauseilender Einkauf
Abbildung 77: Phasen der Produktentstehung
Abbildung 78: Reduktion der Anzahl Lieferanten
Abbildung 79: Neun Felder Portfoliostruktur Entscheidung
Abbildung 80: Reale Neun Felder Portfoliostruktur
Abbildung 81: Normstrategien und Handlungsfelder
Abbildung 82: Arbeitsrichtungen zur Entscheidungstabelle
Abbildung 83: Lieferantenbezogene Handlungsweisen
Abbildung 84: Beispiel einer ABC Verteilung
Abbildung 85: Lieferantenbindung
Abbildung 86: Optimierungsansätze im Einkauf
Abbildung 87: IT-Automatisierungen in der Beschaffung
Abbildung 88: Schaubild der Lagerklassen
Abbildung 89: Strategieablauf/-überwachung
Abbildung 90: Strategische Führung nach H. Hinterhuber
Abbildung 91: Lieferantenstrategie
Abbildung 92: Beschaffungsmarktforschung
Abbildung 93: Quellen der Marktforschung
Abbildung 94: Globale Argumenten-Bilanz
Abbildung 95: Antrieb und Ziele des global sourcing
Abbildung 96: Vorteile und Nachteile global sourcings
Abbildung 97: Ordnung der Beschaffungsstrategien
Abbildung 98: Herausforderungen global sourcing
Abbildung 99: Grobklassifizierung der Einkaufsteile
Abbildung 100: Externe Dienstleister
Abbildung 101: Risikomanagement Tools
Abbildung 102: Beispiel Kostenstruktur
Abbildung 103: Teilpreise für einen Werbekatalog
Abbildung 104: Zielpreis
Abbildung 105: Zielkosten-Aufteilung
Abbildung 106: Zahlenbeispiel zur Theorie der Lernkurve
Abbildung 107: Beschaffungscontrolling
Abbildung 108: Gliederung und Inhalte der Kennzahlen
Abbildung 109: Möglichkeiten Systemüberwachung
Abbildung 110: Vertrauen durch richtige Daten
Abbildung 111: Vorreiter Großunternehmen
Abbildung 112: Problem der globalen Online-Verträge
Abbildung 113: Merkmalsklassen Einkauf 4.0
Abbildung 114: Stufen zur Digitalisierung des Einkaufs
Abbildung 115: Morphologischer Kasten 4.0
Abbildung 116: Umsetzung Einkauf 4.0
Abbildung 117: Qualifikationsprofil des Einkäufers
Abbildung 118: Einkäufer als Multitalent
Abbildung 119: Kernkompetenzen des Einkäufers
Abbildung 120: Unterteilung nach den Kompetenzen
Abbildung 121: Team Ausprägungen
Abbildung 122: Teambildung
Abbildung 123: Bausteine der Qualifizierung
Abbildung 124: Teamarbeit Denken und Handeln
Abbildung 125: Viele Teams
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Beschaffungsziele
Tabelle 2: Strategie der Bereitstellung
Tabelle 3: Prognoseverfahren nach ABC und Warengruppen
Tabelle 4: Ausreisserpflege Vergangenheitswerte
Tabelle 5: Prognosegenauigkeit mittels Vergleich
Tabelle 6: Lieferservicegrad und Sicherheitsfaktor
Tabelle 7: Auswahl der Losgröße
Tabelle 8: Arbeitsteilung in der Beschaffung
Tabelle 9: Portfolio Arbeitsschritte
Tabelle 10: Portfolio-Einteilung der EK-Arbeitsschritte
Tabelle 11: Angebotsvergleich
Tabelle 12: Operative Einkaufstätigkeiten
Tabelle 13: Auslastungsprofil eines Einkäufers
Tabelle 14: Körpersprache
Tabelle 15: Physiognomie – Körperbau
Tabelle 16: Motivlagen
Tabelle 17: Lieferantenkriterien
Tabelle 18: Materialbezogene Handlungsweisen
Tabelle 19: Handlungsweisen der Entscheidungstabelle
Tabelle 20: ABC und XYZ Kreuzung
Tabelle 21: Beschaffung nach ABC XYZ Klassen
Tabelle 22: Marktmacht Portfolio
Tabelle 23: Materialstamm als Einkaufsportfolio
Tabelle 24: Kompetenz-Portfolio des Lieferanten
Tabelle 25: Swot Analyse
Tabelle 26: Warengruppen Matrix
Tabelle 27: Marktphasen Portfolio
Tabelle 28: Preisuntersuchung
Tabelle 29: Plausibilitätsprüfungen
Tabelle 30: Digitalisierung nach ABC XYZ
Abkürzungen
AB
Auftragsbestätigung
AEB
Allgemeine Einkaufsbedingungen
AHK
Allgemeine Handelsklauseln
AQL
acepted quality level
ATO
Assemble to Order
BANF
Bestellanforderung
BCP
Boston Consultant Portfolio
BGB
Bürgerliches Gesetzbuch
BWL
Betriebswirtschaftslehre
CE
EU- Konformitätserklärung
CPS
cyber-physischen System
Dpmo
defect parts per million
DIN
Deutsche Norm
EDI
electonic data interchange
ETO
Engineer to Order
EK
Einkauf
EF
Eigenfertigung
F&E
Forschung und Entwicklung
FEK
Fertigungseinzelkosten
FGK
Fertigungsgemeinkosten
FMEA
Fehlermöglichkeit- und einflussanalyse
FF
Fremdfertigung
f(x)
Funktion der Variablen (x)
GATT
General Agreement on Traffics and Trade
GF
Geschäftsführung
HGB
Handelsgesetzbuch
HK
Herstellkosten
ICC
Deutsche Vertretung der Internationalen Handelskammer
IEC
International Electrotechnical Commission:
ISO
Internationale Standardisierungsorganisation
ICH
Instandhaltung
IT
Informationstechnologie
JIT
just in time
k.o.
knock-out
KVP
kontinuierlicher Verbesserungsprozess
LB
Lieferbedingungen
LBKZ
Lieferantenbewertungszahl
LT
Liefertermin
lt.
laut
LF
Lieferant
Log.
Logistik
LZ
Lieferzeit
MTS
Make to Stock
MEK
Materialeinzelkosten
MGK
Materialgemeinkosten
MRP
Material requirements planning
MGM
Materialgruppenmanager
MTO
Make to Order
MUDA
Verschwendung
NAFTA
Nord atlantic free trade
NB
Normalbestellung
OCR
Optical character read
QM
Qualitätsmanagement
op.
Operativer
PDCA
plan-do-control-act Zirkel
PPS
Produktionsplanungssystem
PLZ
Planlieferzeit
P2p
purchase to pay Prozess
QAF
quotation analyse form Angebotsvergleich
QMeld
Qualitätsmeldung
QS
Qualitätssicherung
RMS
Risiko Management System
RW
Reichweite
SAP
Software Anbieter Fa. SAP
SB
Sicherheitsbestand
SCM
supply chain management
SK
Selbstkosten
Smart Ziele müssen spezifisch, messbar, attraktiv, erreichbar und terminiert sein
strat.
strategischer
Swot
Stärken-Schwächen-Chancen-Risiko Analyse
TCO
total cost of ownership
TQM
total quality management
TTIP
Transatlantic Trade and Investment Partnership
TUL
Transport- Umschlag-Lagerung
TV
Terminverfolgung
URL
unify ressource locator
US
U.S.A. Vereinigte Staaten von Amerika
Usw.
und so weiter
VK
Verkaufspreis
VMI
vendor management inventory
WA
Warenausgang
WBZ
Wiederbeschaffungszeit
WE
Wareneingang
WTO
world trade organization
ZB
Zahlungsbedingungen
5M
Material, Mensch, Methode, Mitwelt, Maschine
Der Begriff Einkauf (EK) beschreibt den Zukauf von Gütern, Dienstleistungen oder immateriellen Dingen passend zur Unternehmensaufgabe (Arnolds, 2016, S.2-6, Hofbauer, 2013, S. 13). Aktuell wird der Begriff Einkauf erweitert um die Aufgabe der Entsorgung.
•
Die Versorgung des Unternehmens mit Gütern, wobei der Anlieferort global sein kann.
•
Dominanz der operativen und abwickelnden Tätigkeiten, wie Bestellung, Anfrage, Terminverfolgung usw.
•
Einkauf bedarf eines Lieferanten (LF).
•
Einkauf findet lokal und global statt.
•
Es muss dazu keine Ware körperlich geliefert werden.
•
Einkaufen ist immer mit einer Bezahlung verbunden (Tausch ⇔ Ware gegen Geld).
•
In den Klein- und Mittelständigen (KuM) Unternehmen ist Einkaufen Chefsache.
In starken Produktionsbetrieben ist der Einkauf der größte Mitbewerber, aufgrund der zu treffenden make or buy Entscheidung und der verbundenen Entscheidung pro Eigenfertigung oder pro Outsourcing. Der Begriff Beschaffung ergänzt den Einkauf um die strategischen Aspekte und der Beschaffungsmarktforschung (Hofbauer, 2013, S. 13).
•
Operativer Einkauf plus strategische Einkaufsmanagement
•
Versorgungssicherheit des Unternehmens mit Fremdwaren, Vorprodukten und deren Risiken
•
Beschaffungsstrategien, global sourcing und Lieferantenmanagement
Der Begriff Materialwirtschaft betont den Umgang mit der Ware zum Zweck der Versorgung des Betriebes und der Produktion. Somit inkludiert er die Materialbeschaffung des Einkaufs, die Lagerhaltung und -bewirtschaftung sowie den innerbetrieblichen Transport der Waren. Materialwirtschaft beinhaltet die Verwaltung, Planung und Versorgung des Werks mit den Materialien.
•
Integration der Lagerbewirtschaftung und Wertschöpfungskette (Transport)
•
Innerbetriebliche Transporte, welche die Materialversorgung inkludiert
•
Bereitstellung der Ware
Der Begriff Logistik beschreibt den tatsächlichen körperlichen und physischen Materialfluss (Hofbauer, 2013, S. 13).
•
Bewegung der Ware (move)
•
Im Unternehmen intern und über das Unternehmen extern hinaus (global)
•
Funktionen sind Raum/Lage und der Zeit überbrückend
Objekte der Beschaffung sind bspw. (Hirschsteiner, 2001, S. 45):
•
Produktionsmaterialien und Handelswaren (alternative Bezeichnung Kaufteile und Anfertigungsteile)
•
Dienstleistungen und Lohnfertigung/-arbeiten
•
Betriebs- und Hilfsmittel sowie Energie
•
Investitionsgüter
•
Nicht Produktionsmaterialien (Verbrauchsmittel)
•
Immaterielle Güter wie Informationen, Software, Rechte, Patente, usw.
Früher stand primär der Einkaufspreis im Vordergrund und der Einkauf war Bestellschreiber/-abwickler. Heute ist der Einkauf tief integriert in die Unternehmen und seine Einbindungen und Schnittstellen reichen bis zu Partnerschaften, Alternativmaterialien, Lieferanten F&E, Qualitätsmaßnahmen, Beschaffungsstrategien, usw. Damit wurde eine deutliche Änderung im Einkauf, weg vom Bestellvollzug, hin zum bestellgestaltenden Einkauf als Wertbringer, bewirkt.
Der Einkäufer als Mitarbeiter vollzog früher den gesamten Einkaufsprozess. D.h.:
•
Früher: Lieferantenauswahl, Angebot, Auswahl, Entscheidung und Vergabe, Lieferung, Zahlung.
•
Heute: überwiegt das Einkauf-Sharing. Beispielsweise vollzieht ein Einkaufsassistent arbeitsteilig das Prüfen der Auftragsbestätigungen, Angebote, Rechnungen und Liefertermin.
Zu den Schwächen im traditionellen Einkaufsprozess werden folgende Nachteile oder die Ansatzpunkte zur Optimierung benannt (Block, 2001, S. 76).
•
Eine hohe Komplexität der Beschaffung verbunden mit hohen Prozesskosten.
•
Lange Beschaffungszeiten mitunter eine geringe Orientierung zum Bedarfsträger (Anforderer der Ware)
•
Eine zu verbesserte Transparenz der Einkaufstätigkeit
•
Nicht vollständige Nutzung aller Beschaffungsmarktpotenzial
Die Umfänge der heutigen und modernen Beschaffung zeigen Wandlungen auf, von der Bestellabwicklung der Beschaffungsabteilung zum Management der Materialien (Arnolds, S. 17). Dieser Wandel läßt sich anhand der folgenden Veränderungen aufzeigen.
•
Von der singulären Preisreduktion, zum Gewinnbeitrag durch Gesamtkostenminimierung
•
Vom Bestellempfänger/-abwickler zum Berater und Entscheidungsträger (Beschaffer)
•
Einbindung in die Produktentstehung und F&E (Innovation, Kostendesign)
•
Vom lokalen oder nationalen Einkäufer (sourcer), zum globalen Lieferquellenmanager (global sourcing)
Die Stärkung der Rolle des Einkaufs begründet sich in dem vermehrten Outsourcing der Fertigung. Die Unternehmen versuchen, sich von tariflichen Zwängen, schwankenden Auslastungen und hohen gewerblichen Personalzahlen zu befreien. Gleichfalls wollen Sie von niedrigeren Stundenlöhnen auf dem Lieferantenmarkt oder durch Ländervorteile profitieren.
•
Übertragung des betrieblichen Risikos auf Lieferanten (Mitarbeiter, Qualität, Investition, Produktionsauslastung, usw.)
•
Innen-/Selbstoptimierungen der Unternehmen auf Kernprozesse, verbunden mit Personalanpassungen (Effizienz)
•
Zwang zur Kostensenkung (€) und Verbesserung der Wirtschaftlichkeit (ROI)
•
Unterlassene Investitionen bspw. in Erweiterung, Arbeitsschutz oder Modernisierung
•
Immer besser werdende globale Kommunikation und Bezugsquellen. Positive Regulierungen oder Ausprägungen der Handelshemmnisse wie Zoll, Incoterms, Reisefreiheiten, Lieferantenqualitäten/-entwicklungen, Freihandelszonen bspw. EU/NAFTA/WHO/ASEAN und Verbesserung der sozialen Standards über die globale Lieferkette bspw. BSCI
Abbildung 1: Wandlung des Einkaufs
Der Schritt zum modernen und optimierten Einkauf vollzieht sich nicht über eine Prozessoptimierung mittels Einsatzes neuer IT- Technologien (Anslinger, 2018, S. 67). Wer mit schlechten Prozessen startet, der wird am Ende nur mäßig optimierte und automatisierte Prozesse realisieren. Die notwendige Konzentration auf die relevanten Einkaufstätigkeiten initiiert die moderne Ausrichtung des Einkaufs. Gleichfalls sind in der Abgrenzung und Konzentration auf die Einkaufstätigkeiten die Nicht-Einkaufstätigkeiten aufzuzeigen.
Diese Nicht-Einkaufstätigkeiten treten auf bspw. als Übernahme der Informations- oder Terminvermittlung für Dritte. Denken Sie an die Koordinierung von Baustellenteams und Material, an die Information des Endkunden zu Lieferterminen, an die Beschaffung fehlender technischer Spezifikation zu einer Bestellumsetzung usw.
Vermutlich waren diese Nicht-Einkaufstätigkeiten schon immer vorhanden und diese Mängel wurden durch die Einkäufer akzeptiert und mittels deren Eigeninitiative behoben. Auf dem Weg zu modernem und zukünftig digitalem Einkauf ist das nicht mehr akzeptabel. Digitalisierung im Einkauf begründet sich auf der schlanken und schnellen Weiterverarbeitung von Informationen und Durchlaufen von normierten Prozessschritten. Prozessschritte werden dem Leistungsersteller zugewiesen. Diese fehlerhaften Prozesse sind in der Entstehung zu korrigieren, und zwar am zuständigen Absender. Falsch wäre es, die Prozessabweichung zu kaschieren, damit die Aufgabe erledigt werden kann. In der Beschaffung werden häufig folgende Nicht-Einkaufstätigkeiten angetroffen:
•
Prüfung technischer Zeichnungen auf unvollständige (Maße, Toleranzen, aktuelle Werkstoffbezeichnungen, Änderungsindexe, Raum/Lage, Materialhärten) oder fehlende Zeichnungen oder Zeichnungsmaße
•
Information an den Kunden über Liefertermine
•
Teilnahme an Projektsitzungen, ohne Einkaufsthemen
•
Beteiligung an technischen Spezifikationen eines Unternehmensprojekts
•
Termin oder Statusinformationen, an die Projektierung
•
Kalkulationen
•
Vermittlung von Daten und Wissen im Unternehmen
Nicht-Einkaufsaufgaben werden im heutigen Einkauf nicht mehr wahrgenommen, da diese falsch platziert sind. Eine Aufgabe der Führungskraft ist, diese Akzeptanz aus gutem Willen einzustellen und den Prozess zu korrigieren.
Es empfiehlt sich folgendes Vorgehen zum Aufzeigen und zum Umgang mit diesen Prozessabweichungen:
•
Aufzeigen: Befragung der Einkäufer zu ihren nicht einkaufsrelevanten Tätigkeiten oder Selbstaufschreibungen
•
Messung: Quantifizieren Sie die Aufwände der nicht einkauftätigkeiten in Stunden pro Monat
•
Lokalisieren: Ermitteln Sie die Verteilung der nicht einkaufsrelevanten Tätigkeiten auf die Verursacher (Konstruktion, Vertrieb usw.)
•
Informieren: Informieren Sie alle Verursacher über nicht einkaufsrelevante Tätigkeiten und deren Anzahl und Häufigkeiten
•
Konfrontieren: Konfrontieren Sie alle Verursacher mit der Aussage, dass der Einkauf diese Tätigkeiten zum Stichtag (Tag. Monat. Jahr) nicht mehr wahrnehmen wird und adressieren Sie die Fehlervermeidung an das zuständige Lean Team des Verursachers.
•
Teamarbeit
1:
Einladung des verursachenden Teams (zum Beispiel Konstruktion) und Aufzeigen der abteilungsfremden Tätigkeiten und Fehler (sehen, zeigen, beschreiben) zur gemeinsamen Findung und Vereinbarung von Gegenmaßnahmen.
Abbildung 2: Umgang mit nicht Einkaufstätigkeiten
Wenn das nicht hilft, dann bleiben die folgenden Gegenmaßnahmen im Einkauf, bevor das Unternehmen durch illoyales Verhalten und Belastung der Schnittstellen Schaden nimmt. Es ist im Interesse des Unternehmens, den Prozess fehlerfrei für alle Beteiligten zu betreiben, um die Weiterentwicklung zu fördern und Fehlern ursächlich entgegenzuwirken.
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Schreiben einer Fehlerkarte oder – meldung (QM)
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Zurückweisung der Prozessschritte an den Sender, mit der Aufforderung zur Korrektur
•
Umlage der Zusatzaufwände und Kosten auf den Verursacher
2
•
Meldung an das Controlling zur Erfassung einer „Belastungsanzeige”
1 Anmerkung des Autors: Einigkeit macht kleine Dinge groß. Zwietracht macht große Dinge klein. Quelle: Eintracht (SVE 05) e.V. am Vereinshaus.
2Anmerkung des Autors: Ich habe folgenden Grundsatz in der Industrie erlernt: „Steht es nicht in Excel oder der SAP, dann gibt es die Zahl nicht“. Folglich muss der Aufwand in Euro formiert werden und in SAP belastet werden.
Der Gewinn (Rendite) ist das Zielkriterium im Unternehmen. Das Streben nach dem maximalen Erlös und die damit verbundene Langfristigkeit der Erlösmaximierung unter Betrachtung des Produktangebots (Huch, 1970, S. 72). Gewinnoptimal, das heißt, maximaler Erlös zu minimalen Kosten im Material und Prozess.
Abbildung 3: Beitrag am Unternehmenserfolg
Die Ziele des Einkaufs lauten (Hofbauer, 2013, S. 13, Arnold, 2016, S. 2f):
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Optimales Preis-/Leistungsverhältnis durch Beschaffungsmarktforschung, qualifizierten Angebotsvergleich und Vergabeverhandlung sowie routinebasierte Bestellabwicklung (Prozessmanagement)
mit den Unterzielen:
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Sichere und kostengünstige Versorgung (Preis, Termin, Qualität).
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Risikomanagement als Sicherung gegen Liefer- und Lieferantenausfall
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Generierung von Mehrwerten und Wertbeitrag
•
Minimierung oder Abbau von Beschaffungsrisiken
Die Ziele des Einkaufs (Arnolds, 2016, S. 8- 13) haben sich mit Verschiebung der Anteile der Eigenfertigung hin zum Fremdbezug in die nachfolgende Richtung verändert.
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Gewährleistung des störungsfreien Produktionsprozesses, unter Berücksichtigung der terminlichen Materialversorgung und Produktqualität.
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Das Streben nach Gewinnmaximierung durch beste Einkaufspreise und Einkaufskonditionen im Vergleich zu den Wettbewerbern.
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Schaffen von Preisstabilität durch Vertragsmanagement, welches insbesondere das Verhandeln von Festpreisen über Zeitspannen bezeichnet, besser als der Mitbewerberpreis.
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Einen sicheren, effizienten und kostenoptimalen Einkaufsprozess, welcher einen Wertbeitrag zum Unternehmensergebnis erbringt.
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Durch Lieferanten- und Beschaffungsmanagements Generierung relativer Wettbewerbsvorteil für das eigene Unternehmen. Dies kann bspw. durch die Integration der Lieferanten Forschung und Entwicklung oder aus Ländervorteilen gelingen.
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Die direkten Kosteneinsparungen im Wareneinsatz und in der effizienten Prozessleistung (Abwicklung der unternehmensinternen Prozesse) werden zunehmend interessanter. Die Aufgabe Kostenoptimierung ist operativ und kurzfristig einzuordnen.
•
Die Versorgungsfunktion bedeutet Versorgungssicherheit für das Unternehmen und Unterstützung der Unternehmensbereiche. Die Aufgaben der Versorgung und Support sind strategisch (langfristig) zu sehen.
Abbildung 4: Ziele im Einkauf
Die betrieblichen Ziele dominieren als störungsfreier Betrieb durch sichere Materialversorgung
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Terminlich richtiger Anlieferzeitpunkt,
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auf den Betriebsbedarf abgestimmte Menge,
•
das geforderte Qualitätsniveau und
•
ein günstiger Einstandspreis und
•
störungsfreie Versorgung.
Die qualitativen Ziele dominieren ebenfalls zur Erfüllung des störungsfreien Betriebes aus der Qualität der Materialien sowie dem Schutz vor Garantiefällen oder Produkthaftung.
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Gründen der Produkthaftung und der Gefahr durch fehlerhafte Produkte oder Nicht Lieferung
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DIN ISO 9000- 9004 Qualitätsmanagementsysteme, ISO/TS 16949 QM der Automotiv
Zielobjekte
Beispiel
Unternehmen
Versorgungssicherheit, keine Fehlteile
Bereich Beschaffung
Geringe Beschaffungskosten, hohe Leistungsbereitschaft der Einkäufer
Lieferantenmanagement
Optimale Anzahl Lieferanten, optimierte Quote Kontraktlieferanten
Lieferantenperformance
Hohe Qualität, hohe Kapazität, Zuverlässigkeit
Beschaffungsteile, scope of supply
Geringe Vielfalt der Teile, hoher Standardisierungsgrad
Beschaffungsobjekt, Teil
Niedriger Preis, hohe Qualität
Tabelle 1: Beschaffungsziele (Quelle: Hofbauer, 2013, S. 17)
Ergänzende Einkaufsziele bilden die Unterstützung anderer Unternehmensbereiche in Form von
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Substitution der Materialien
•
Spezialwissen der Lieferanten importieren
•
Zyklische oder konjunkturelle Entwicklungen abfedern (bspw. Lager)
•
Methoden: Wertanalysen, Integration, online usw. anwenden
Auf der anderen Seite steigen die Anforderungen an die Einkaufsorganisation und den Einkauf zu (Weigel, 2013, S. 8). Die Anforderungen an den Einkauf resultieren aus:
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Verkürzung der Produktlebenszyklen
•
Neue technische Innovationen
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Bewegungen und Änderungen an den Beschaffungsmärkten
•
Abnehmen der eigenen Wertschöpfung
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Globalisierung des Einkaufs und des Absatzes
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Risiken der Beschaffung/Risikomanagement
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Zunehmender Kostendruck – Zwang zur Kostenreduktion
•
Unterstützung zur Realisierung eigener Produktivitätsfortschritte (Lernkurve)
Abbildung 5: Anforderungen an den Einkauf (Quelle: Weigel, 2013, S. 8)
Ein Ausblick auf die neuen Aufgabenstellungen und Anforderungen an den Einkauf und die Einkäufer wird im Folgenden dargestellt. Die Darstellung ist als Problem-Ursachen Diagramm (Ishikawa) nach der klassischen 5M Struktur (Mensch, Material, Maschine, Methode, Mitwelt) aufgebaut.
Abbildung 6: Ishikawa des Einkaufs
Die Warenwirtschaft bezeichnet den Umgang mit Gütern, Materialien und Materialbewegungen. Das Material muss auf der Bewegung verbucht werden, damit der Lagerort oder Aufenthaltszustand verfolgt werden kann (tracking). Der bewegende oder transportierende Umgang kann sich erstrecken über den Transport
•
vom Lieferanten zum Werk (Versorgung),
•
innerhalb des Unternehmens (inhouse),
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zwischen den Werken oder Tochterunternehmen (untereinander)
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oder bis zum Kunden (Zustellung).
Optimierungen in der Warenwirtschaft bestehen in den automatisierbaren Tätigkeiten und Bereichen der Materialauslagerung, der Materialeinlagerung und der Nachschubsteuerung, weshalb IT gestützte Warenwirtschaftssysteme zum Einsatz kommen. Dazu werden die Aufgaben und Ausübung der Planung, Steuerung und Verwaltung der Materialbewegung betrachtet. Der Aufwand ist proportional abhängig zu der zunehmenden Größe der Warenbewegungen. Wachstum stellt somit steigende Anforderungen an die Material- und Warenwirtschaft dar.
Das Warenwirtschaftssystem plant und steuert alle Prozesse, welche die Bewegung von Waren bedürfen sowie deren Entstehung (Bedarfsplanung). Die Bestimmung der Materialbedarfe der Güter bedarf der Bestimmung der Kriterien (Hirschsteiner, 2001, S. 51f):
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Art und Qualität der Materialien
•
Ort des Bedarfes
•
Menge und Termin der Materialien
•
ggf. Kostenvorgaben und Flexibilität
Die Bedarfsplanung folgt dem Ablauf
•
der Planung des Produktionsprogramms,
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Bedarfsermittlung (Vorrat minus Bedarf sowie der make or buy Entscheidung: Fertigung oder Kaufteil)
•
Bereitstellungsplanung (Material, Menge).
Die Materialbedarfsplanung unterscheidet in fünf Materialbedarfsarten, welche aus dem Produktions-/Produktprogramm folgen:
•
Primärbedarf – erzeugnisorientiert, d.h. Materialien oder Produkte wie Zubehör, Ersatzteile, Kaufteile, Handelswaren usw.
•
Sekundärbedarf – erzeugnisorientiert, d.h. Material zur Eigenfertigung (Produktion) des Primärproduktes, wie Halbzeuge, Rohwaren, Baugruppen, Komponenten usw.
•
Tertiärbedarf – verfahrensorientiert, d.h. verbrauchsabhängige Betriebs- und Hilfsstoffe wie Werkzeuge, Schmiermittel, Verschleißartikel usw.
•
Bruttobedarf- bestandsorientiert, d.h. Bedarf pro Material ohne Berücksichtigung der Lagervorräte und Bestellungen
•
Nettobedarf – bestandsorientiert, d.h. Bedarf pro Material mit Verrechnung und Berücksichtigung der Lagervorräte (-) und Bestellungen (+)
Abbildung 7: Materialbedarfsarten
Im Anschluss an die Materialbedarfsplanung muss die zeitliche Terminierung der Materialien erfolgen. In der Terminierung der Materialbedarfe wird richtungsabhängig unterschieden in die Vorwärtsterminierung (Ausblick) oder die Rückwärtsterminierung (Rückblick). Beide Verfahren unterscheiden sich in dem Ansatz-/Ausgangspunkt der Berechnung.
•
Die Vorwärtsterminierung richtet den Blick nach vorne. Sie blickt vom Startpunkt bspw. heute aus. Von dem Startzeitpunkt aus berechnet diese unter Berücksichtigung der Fertigungsdauer, wann das Material frühestens fertig ist.
(Beispiel: Kunde im Restaurant kommt um 20 h und bestellt ein Essen. Das Essen wird, bei 20 min Zubereitungszeit, frühestens um 20.20. h bereitgestellt).
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Die Rückwärtsterminierung richtet den Blick vom Bedarfs-/Be- reitstellungstermin zurück und benennt somit den spätesten Startzeitpunkt für den Start der Fertigung.
(Beispiel: Kunde bestellt im Restaurant ein Essen für 20 h. Die Zubereitung des Essens, bei 20 min Zubereitungszeit, muss spätestens um 19.40 h starten).
Um die Terminierung korrekt im IT-System durchführen zu können, müssen die Planungswerte und Planungshorizonte in dem IT-System gepflegt und aktuell sein. Die zu pflegenden Zeiten sind:
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Bereitstellungs- und Transportzeiten
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Rüstzeiten
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Liefer- und Pufferzeiten
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Bearbeitungszeiten
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Kontroll- und Prüfzeiten
Abbildung 8: Durchlaufterminierung
Material kann nach den folgenden Fertigungsprinzipien geplant, bestellt oder abgerufen werden:
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make to Stock (MTS): Lagerfertigung auf Basis der Nachfrageprognosen
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make to Order (MTO): Fertigung wird durch einen Kundenauftrag gestartet sowie
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assemble to Order (ATO): Auftragsfertigung einer kundenspezifischen Variante, welche auf individuellen Kundenwünschen basiert und kundenbezogen angestoßen wird
•
engineer to Order (ETO): Auftragsbezogene Konstruktion einer kundenspezifischen Variante, welche auf individuellen Kundenwünschen basiert und kundenbezogen gestartet wird
Mit der Versorgungsstrategie wird die terminliche oder kontinuierliche Versorgung des Unternehmens mit seinen Bedarfen beschrieben. Folgende Versorgungsstrategien können zur Anwendung kommen (Hirschsteiner, 2001, S. 91f):
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Autarkiestrategie – Selbstversorgung über Produktion
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Make or buy Strategie – Eigen- oder Fremdfertigung, je nach Wirtschaftlichkeit oder Auslastung
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Fremdversorgungsstrategie – Fremdbezug hat Priorität, externe Versorgung
•
Technologie Strategie – Beschränkung auf die Schlüsseltechnologie, Rest wird extern zugekauft
•
Outsourcing Strategie – Beschränkung auf die Kernkompetenz, Rest wird extern zugekauft
•
Multiple Sourcing Strategien – Beschaffung bei mindestens zwei oder mehr Lieferanten für kritische Materialien
•
Global Sourcing Strategie – weltweite Beschaffung und Beschaffungsmarktforschung
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Standardisierungsstrategie – Norm- und Standardkompetenzen forcieren
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Modular Sourcing Strategien – Durch Verringerung der Ferti- gungstiefe/Programmbreite Bezug von Baugruppen oder Modulen anstelle der vielen Einzelteile
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System Sourcing Strategien – Beschaffung kompletter Systeme anstelle Baugruppen/Komponenten
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Auslastungsstrategien – Grundauslastung immer produzieren und Mehrbedarf extern vergeben
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Lieferbereitschaftsstrategien – Vorrang der Verfügbarkeit anstelle der Wirtschaftlichkeit
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Sicherheitsbestandsstrategien – Mittels Pufferzeiten und Sicherheitsbeständen die Risiken der Beschaffungsunsicherheiten ausgleichen
Aus den Versorgungsstrategien lassen sich Beschaffungsstrategien finden oder herleiten, wie beispielsweise:
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Beschaffungsallianzen – Einkaufskooperationen
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Single, Dual, Multi Sourcing – Anzahl der Lieferanten für kritische Teile (1, 2 oder n)
•
Outsourcing – Fremdvergaben (anstelle der Eigenfertigung)
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Global Sourcing – weltweite Beschaffung
•
System-/Komponentenlieferanten – weg vom Einzelteil, hin zur Funktionseinheit
Zur Versorgungsstrategie stellt sich die Frage nach der Bereitstellung der Materialien. Die Bereitstellung kann synchron zur Produktion (d.h. lagerlos, ohne Vorrat) oder liefer-/auftragsbezogen mit Bevorratung beim Kunden erfolgen.
Materialbereitstellung
Versorgung
mit Vorrat
ohne Vorrat
Strategie der
Lagerhaltung
bedarfssynchrone Beschaffung
bedarfssynchzone Bereitstellung
Dispositionsverfahren
stochastisch, deterministisch, (intuitiv, hypothetisch).
Bestellung bei Bedarf.
Just in Time Verfahren.
Tabelle 2: Strategie der Bereitstellung (Quelle: Hirschsteiner, 2001, S. 95) Grundlagen des Einkaufs
Um zu beginnen, bedarf der Beschaffungsprozess eines Bedarfes oder Bedarfsanforderung (Banf). Ist der Bedarf gegeben, muss dieser um die Spezifikation erweitert werden, um bestellfähig zu sein (Hofbauer, 2013, S. 48f). Die Beschaffung kann entfallen, wenn der Bedarf aus dem Lager befriedigt werden kann.
•
Bedarfsfeststellung ist mit einem Bedarfsträger verbunden => Bedarfsbeschreibung/-spezifikation mit dem Material => Beginn des Beschaffungsprozesses.
Der Bedarfsträger kann ein Produktionsbedarf, ein Kundenauftrag oder eine Lagerauffüllung sein. Die Bedarfsermittlung besagt die Bestimmung der Materialien, deren Menge inkl. Mengeneinheit, Bedarfstermin und Ort der Bedarfsdeckung.
•
Erzeuge das Gleichgewicht aus der Ursache dem Bedarfsträger und der Lösung durch Bedarfsdeckung
•
Es wird unterschieden in Bedarfsträger (erzeugt den Bedarf) und Bedarfsdecker (deckt den Bedarf).
Die Hauptaufgaben der Abteilung Disposition bestehen darin, dass die Mengenabrufe der Bedarfe (Menge, Artikel, Termin) bspw. aufgrund des Produktionsprogramms (Bedarfsträger) in Bedarfsanforderungen (Banfen) umgesetzt werden, die Terminierung präzise erfolgt, die Terminverfolgung durchgeführt wird und nachfolgend durch die Produktion Material produziert oder vom Einkauf beschafft wird (Bichler, 1997, S82).
Nach der klassischen Prozessabwicklung wird die Bedarfsanforderung, in der dem Einkauf vorgelagerten Abteilung Disposition erzeugt und an den Einkauf zur Bearbeitung (Bedarfsdeckung) übergeben. Bedarfsplanung ist Aufgabe der Abteilung Disposition (Arnolds, 2016, S. 41f., Hirschsteiner, 2001, S. 61f). Sie kann manuell, halbautomatisch oder vollautomatisch im MRP-System vollzogen werden. Zur Durchführung der Bedarfsplanung gibt es drei Ansätze:
Die Herleitung der Bedarfe erfolgt aus dem Primärbedarf. Dieser Bedarf wird zur klaren Abgrenzung als Sekundärbedarf bezeichnet. Der Sekundärbedarf wird mittels Auflösung der Stückliste (alternativ Rezeptur) berechnet. Dazu werden die einzelnen Bestandteile (Materialien) laut Stückliste und deren jeweiligen Bedarfsmengen, pro ein Stück Fertigware aufgelöst und abschließend mit dem Gesamtbedarf der Fertigware multipliziert. Die Stücklisten sind über den Stücklistenaufbau und Stücklistenpositionen untereinander abhängig verbunden.
•
Das Ergebnis ist eine Liste der Sekundärbedarfsmengen pro Einzelmaterial, laut Stückliste, welche benötigt werden, um die Fertigware herzustellen (den Bedarf zu decken).
•
Sie enthalten Materialien der Bezugsarten Eigenfertigung (EF) und Fremdbeschaffung (FF).
Beispiel einer Stücklistenstruktur:
Ebene 1: Mixer
Ebene 2: Baugruppen: Gehäuse + Antrieb + Elektrifizierung
Ebene 3: Bauteil Antrieb: Getriebe + Welle + 2 Stück Lagerung
Die Stückliste oder Stücklistenstruktur wird häufig als Gozinto Graph (the part that goes into) visuell dargestellt. Die Ebenen entsprechen Dispositionsstufen (Reihenfolge der Planung), Pfeilzahlen sind die Mengen und mit Buchstaben die Materialien/Baugruppen. Die Stücklistenauflösung erfolgt vollautomatisiert in den sogenannten MRP Läufen (Material Requirement Planning, dt. Materialbedarfsplanung), unter der Vorrausetzung einer funktionierenden Bestandsfortschreibung (Quelle: Arnolds, 2016, S. 41ff).
Abbildung 9: Gozinto Graph Bedarfsermittlung (Quelle: Arnolds, 2016, S.41)
Der Sekundärbedarf muss in der Menge und in der zeitlichen Einordnung weiter differenziert werden. Der Disponent muss Zusatzbedarfe bedenken bspw. als Ersatzteile und durch Schwund. Die mengenmäßige Differenzierung wird über die Ermittlung des Bruttobedarfs und später des Nettobedarfs verfeinert. Der Bestellbedarf ergibt einen Überschuss (keine Bestellung) oder Unterdeckung an Materialien (Bestellung). Bei einem Überschuss wird die Bestellung unterlassen, im Fall der Unterdeckung muss eine Bestellung ausgelöst werden.
In der zeitlichen Differenzierung wird in die Begriffe Liefertermin (Bereitstellung der Ware, Wareneingang) und Bestelltermin (Auslösung des Bedarfsdeckers, Bestellung) unterschieden werden.
Beispiel: Die Lieferzeit oder Wiederbeschaffungszeit beträgt zwei Wochen, d.h. was heute (KW1) bestellt wird, hat eine Auslieferung in zwei Wochen (KW 3).
Abbildung 10: Terminierte Nettobedarfsrechnung (Arnolds, 2016, S. 45). Anmerkung: ohne Losgrößenverfahren.
Die Planung der mengenmäßigen und zeitlichen Bedarfe basiert auf Modellannahmen. Zum einen auf der Programmplanung und zum anderen auf der pünktlichen Ausführung der Lieferung oder Produktion. Kommt es in diesen Annahmen zu Störungen bspw. durch Verzug, Fehlproduktion, Streik, qualitativen Mangel, Mitarbeiterausfall usw. kommt es zu Störungen aus den Planungsabweichungen. Diese Störungen treten beispielsweise auf durch:
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Ungenaue Planung des Absatzes, aber exakte Umsetzung der deterministischen Bedarfsplanung in die Beschaffung
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Geringer Anteil an festen Kundenaufträgen reduziert die Treffergenauigkeit der Planung
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Nicht roulierende Planung, welche zu frühe Annahmen korrigieren könnte
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Zeitlich in die Zukunft zu weit reichende Fixierung des Planungshorizonts (Planungszeitraum). Abhängigkeit der Wiederbeschaffungszeiten und der Durchlaufzeit der Erstellung des Enderzeugnisses sind unausgewogen.
•
Nicht zuverlässig funktionierende Bestandsfortschreibung
Alle Materialien, welche nicht in der Programmplanung enthalten sind, müssen stochastisch mittels Prognosen aus den Vergangenheitswerten oder Schätzungen geplant werden. Typisches Beispiel ist die Versorgung der Produktion mit Betriebsstoffen, Hilfsstoffen, Verbrauchsstoffen, usw. Dazu stehen eine Reihe von Prognoseverfahren zur Verfügung, welche auf Basis von Zeitreihen und deren Zeitreihenanalysen zuverlässige Planungswerte liefern.
Bevor Sie starten aus den Vergangenheitswerten zukünftige Prognosewerte zu beschreiben, sind die Vergangenheitswerte zu bereinigen. Dies folgt dem Ansatz shit in – shit out. Die sorglose Übernahme der Vergangenheitswerte in die Zukunft würde das vergangene Jahr exakt einfach nachbilden. Ursachen für zu hohe oder zu tiefe Vergangenheitswerte, welche zu korrigieren sind, sind beispielsweise: Absatzoder Verbrauchsänderungen, Aktionen im Vorjahr, Wettbewerbsaktivitäten, negative Vergangenheitswerte, starke Bewerbung, Produktneueinführung, usw. Neben dem Problem der nicht korrigierten Vergangenheitswerte aus unterlassener Datenpflege, sind der unterlassene Wechsel des Prognoseverfahrens (Einstellparameter) und Unkenntnis über vertriebliche Absatzveränderungen im Unternehmen. Der Prognosefehler kann in der Nachbetrachtung zwischen Annahmewert und Ist-Verbrauchswert ermittelt werden. Die Verfahren sind relativ einfach, werden aber betrieblich mangels Zeit und Interesse wenig genutzt.
Man unterscheidet in die folgenden Prognoseverfahren
Abbildung 11: Prognoseverfahren
Nachfolgend ein graphisches Beispiel für konstante, trend und saisonale Verläufe.
Abbildung 12: Graphische Verläufe (Quelle: Hirschsteiner, 2001, S. 74)