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Lyrische, mantrische und gedanklich aphoristische Expressionen geistiger und sinnlicher Selbst- und Welterfahrung aus dem Ende des 20.und dem Beginn des 21. Jahrhunderts. Dabei geht es dem Autor substantiell immer darum, den Gedanken empfindsam und die Empfindung intelligent zu machen. Die Poetischen Schriften, Band 14 sind eine Fortführung der Gedichtbände1bis 13, die in kurzen Zeitabständen zuvor erschienen sind.
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Seitenzahl: 60
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Neues von der Zen-Front
Kapitel
Kapitel
Der Sturm und manche andere seiner Art
Der Mensch und Meister
Müsine
Klingsor, mein Ego
Hommage an die Geister der Form
Denn solches weiß ich einzig und bestimmt...
Gespräche
Der Unerlöste
Berliner Liebeserklärung
Wenn Du liebest, was Du schauest...
Gott ist Nichts...
Kalauer unter Engeln
Kapitel
Kapitel
Rästselbotschaften vom Gral
An Christus
Wanderlied
Der Ahorn
Der dreifache Raum
Im Mantel des Schweigens
Wozu?
80 und 106
2 Aspekte für den Geistesschülerschaft
Kapitel
Kapitel
Unbedingt
Meine Lieben
Was wird unser Meisterstück sein?
Du armes Ich
Jesus Christus als Warenhausdetektiv
Ave
Die Ichlosen
Ich, Paulus...
Dankbare Erinnerungs-Botschaft an meine längst verstorbene Epochenlehrerin,
Nimm...
Die Liebe, das Ich und das Nichts
Geschwister
Das will selbstverständlich keiner...
Über das, was wir "Sinn" nennen
About what we call "essential meaning"
Sand
Loblied auf die bewegt-bewegende Tat
Der 10-ner-Rhythmus
Die freien und unfreien Bettlerhände
Wie frei? Hatte ich doch auch!
Neuer Besuch beim Meister Koslowski
Curriculi 1
Curriculi 2
Des Iches Du
Die Entflammung
Kleiner Beitrag zum Zeitenthema: "Scheidung der Ungeister von den Geistern"
Der sokratische Preis
Errichten Sie mich!
Drei Loslassungen
Die großen Drei
Staffel
Menschenkunde
Balde ists her
family
Im Taufspruch eines Dritten
Zwei Auf- und Einsichten
Der Wert der Persönlichkeit
Nur ohne Vorbestimmung wird man frei
Die wahren Täter
Weisung durch das Erdkind
Lobgedanken auf das Unvollkommene
Sommergedanken
Spur
Dynamische Tugenden
Selfi questions
Aufrufe
Deutsches Kuan
Komisch
Die Zeit ist nahe
Der kleine und der große Atem-Ausgleich
Insomnia
Tiefenpsychologisches Kuan
Erst
Vorstellen
Nach-Wort
Weitere Informationen
Meister
versenkte sich in tiefster Einfalt
in einen Kieselstein,
den er in seiner Sandale fand.
Im Geiste sprach er in diesem :
O, wie unendlich entfaltbar
ist doch das All,
dass in dem Kleinsten
das Größte enthalten ist!
Der Kieselstein hörte das und sprach zu
Meister :
O wie unfassbar ist doch das All,
dass ein so großer Mensch
in mir Platz fühlend findet
und ich gleichwohl
in seiner Sandale!
Der uralte blinde Meister
trat vor seinen treuesten Schüler,
der keine Beine hatte.
"Lieber treuer Schüler :
Heute will ich Dich prüfen,
ob Du außer zur Treue,
auch zum gelehrigen Gehorsam gereift bist.
Zudem : ob Du mit Schroffheit
ebenso umgehen kannst,
wie mit nachsichtiger Freundlichkeit.
Nun, lieber treuer Schüler
stehe ich also vor Dir zum Gruße.
Du aber sitzt vor mir.
Geziemt sich das?
Wohl kaum, also bitte erhebe Dich,
und biete mir den gehörigen Respekt."
Ich habe keine Beine, lieber Meister.
"Faule Ausrede! Dann muss ich Dir Beine machen!
Also hoch mit Dir auf Augenhöhe!
Sonst nehme ich Dir auch noch die Augen!
Und dazu benötige ich noch nicht einmal meine Hände!
Willst Du das?
Nein Meister!
Um es abzukürzen :
So rasch und kerzengrade wie der treue Schüler
ohne Beine grüßend vor seinem Meister stand,
hätte wohl sonst keiner mit Beinen zustande gebracht.
Wohl hätte auch keiner, der nichts als Augen im Kopf hat,
diese Treue auch nur annähernd würdigen können.
R.M.G.16.6.2021
Der Sturm zog auf.
Einer der letzten seiner Art.
Die Menschen dachten, wie sie immer dachten
und machten, was sie immer machten.
Die wenigen,
die weder dachten, noch machten
wie bisher,
sondern wie noch niemals vorher,
noch nachher,
wurden durch eine superiore Macht,
die keiner
auf dem geistigen
oder technischen Radar hatte,
in einem Nu
zu glühenden Sturmvögeln verwandelt,
die, als ob
sie das nicht anders wollten oder sollten,
unverzüglich in das geöffnete Auge Gottes hinaufflogen
und zu jubelnd-abdämmernden Sternlein
darein entschwanden.
Die Menschen aber,
die dachten weiter, wie sie immer dachten,
bis jener Sturm und noch so manche andere seiner Art
sie gnädig niedermachten.
R.M.G.3.6.2021
Der Mensch
in vorgeburtlich nackter Hülle,
weiss eigentlich alles,
was er bald vergisst,
wenn er der Sehnsucht folgt
nach dunkler Schwerheit Fülle
und sich in leibliche Vergängnis giesst.
Dass er ein Geist ist
unter tausend Geistern,
erinnert nur
ein Zwölferkreis von Meistern.
Der Mensch
erfährt auf seinen harten Wegen
von Ihnen Lieb,
aus sich den Schmerzens-Segen,
und jedem tropft das Blut
in Reinheit durch ihr Sieb.
Dass er ein Geist ist
unter tausend Geistern
bewahret so
ein Zwölferkreis von Meistern.
Der Mensch
nach höchster Bräuche Ziel :
Einst soll er ordnen selbst
der Weltgefüge und ihr Wandelspiel.
Ob er dann Gütegeist,
ob er dann geistlos schlecht,
entscheiden Meister nicht,
denn Meister sind gerecht.
Der Mensch wird ,
was er liebt und hasst.
Ein Meister nur,
wer eignen Geist erfasst.
R.M.G.3.6.2021
Zärtlich schwebt,
als hätt´ sie keinen Fuß,
die Müsine durch den frühen Garten.
Nah betrachtet
ist sie nur ein Hauch von Gruß
aus sylphischer Cousine Sonnenschein-Erwarten.
Und nicht, weil sie es wollte,
sondern weil sie´s muß,
legt sie mir flugs
aus frischem Frühe-Perlentau die Karten.
Ach, Müsine,
Aderblut des Zarten,
weisest Du mir fernes Ziel Genom?
Soll ich meiner Soheit ungezielt entarten
zu einer Quelle,
die entspringt dem Strom?
Zu einem Abgrund,
in dem unwägbare Wandelkeime gründen?
Zu einem Nichts,
in dem das All noch unerforscht erglänzt?
Sei´s drum!
Ich folge also traulich ihrem Gruss,
von des Verheißens Wunderziel ergänzt,
und tue mich in Freiheit an sie binden.
Doch leider :
tat mich nur das prallen Tages
pflichtengrelle Sonne finden,
die mich mit spitzer Dornen
Nüchternheit bekränzt.
R.M.G.4.6.2021
Klingsor, mein Ego,
bist durchs Tor der Welt gekrochen
und hast Dich selbst
samt unsereins verspeist.
Zuerst schien alles nur
geschworen und gebrochen,
dann wusste niemand mehr
wie Gott im Himmel heißt.
Es war zu Ostern,
dann noch bis sechs Wochen,
Die Luft verbrannte
hell zu Trockeneis.
So manchem Letzten,
der zum toten Nachbarn rannte,
erfror die Absicht,
denn das war sein Preis.
Danach nur Blindberichte,
Chroniken vor keinen Zeugen,
weil nichts mehr da war,
dem sich Augen beugen.
Ich selber bin
versehentlich aus herzschwach flatterhaftem Sinn
aus diesem Tor entsprossen,
Ach, hätte ich es in mir fest verschlossen ...!
R.M.G.4.6.2021
Ich bin nicht ICH
ohne zur Form gestaltet,
zu unikatem Gottesbild
-Schicht über Schicht-
aus goldnem Licht gefaltet,
In Wärmeheben
sterngekühlt gehalten,
im Schwereblut wohl temperiert,
erdfeurig warm gemacht
entgegen dem Erkalten,
Ich bin nicht ICH
ohne Gestalt zu geben,
dem, der es braucht,
damit er könne leben.
In mir ist allem Kreisen
wesentlich die Mitte,
dem Lauten, Leisen
als das Wort der Dritte.
So wie ICH bin,
so formet sich die Welt,
die ohne mich
in finstres Nichts zerfällt.
R.M.G.4.6.2021
Ich weiß ja nicht
wie Sie darüber denken,
ich aber freue mich mit Lust,
wie alle Zeit weitherzlich
sich verschenken
die Feurigkeit, das Licht und auch der Wind
an jeden von uns Geistern,
die im Leben sind...