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Lyrische, mantrische und gedanklich aphoristische Expressionen geistiger und sinnlicher Selbst- und Welterfahrung aus dem Ende des 20. und dem Beginn des 21. Jahrhunderts. Dabei geht es dem Autor substantiell immer darum, den Gedanken empfindsam und die Empfindung intelligent zu machen. Die Poetischen Schriften, Band 18 sind eine Fortführung der Gedichtbände I bis 17, die in kurzen Zeitabständen zuvor in diesem Verlag erschienen sind.
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Seitenzahl: 64
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Haltung
Gegenwart
Das eigentliche Leben heute beginnt mit frühestens 28
Die Stupa
Maximum wahrer Existenz
...und ist doch einer...
Und grüßet EINEN nur
Schritt um Schritt
Mensch...
Berühischt Euch, Freunde...
Mein alter Gaul
Allerdings musst Du es glauben
Dreifaches Bewirken
Dahinter
Der prüfe es nach
Wo bist Du, Mensch?
Das Hü oder Hott des Meister Koslowski
Nur..sonst nichts...
Kleines Tanzlied
Die Wahrheit ist in uns hinein verschwunden
Die kleinen Leute
Und suchen Dich...
Wieder so ein Besuch bei Meister Koslowski
Wo Wahrheit mit der Welt zusammenstimmt
Testamonia
Rückschau
Herzelein
Die Ichlosen
Wer hätte das gedacht...?
Das ist die Gegenwart
Lehen
Zielsicher
Nur manchmal, fast selten...
Optima
Rosenblut
Wenige Aspekte zum modernen Nichtsein
Heimatrecht in Geist und Fleisch
Die Seele
Was heilt
Ja, wenn wir...
Mensch, lerne von der Schlange
Der Atem stockt
Wo stammen sie wohl her?
Die kreative Stille
Seinsstandsbericht der Männer aus Lemmingshausen
Dafür kamen wir
Der neue Mut
Der kleine Michael
Die dritte Dimension des Sozialen
Gemeinden
Das Erstaunen des Körper-Elementalen
Das Wehe der Gegenwart
Das Signum
Nicht etwa leiser...
Imagos
Zu spät
Und noch ein Besuch beim lieben Meister Koslowski
Sirius
Mehr Feinde hast Du nicht...
Wir Habenichtse! Wir Überreichen!
Das höhere Tier
Auf der Parkbank und dazwischen
Yapp!
Auf der Parkband und dazwischen
Ein Schritt ist noch im Schatten,
der nächste schon im Licht.
Ach, wär nicht das Ermatten,
ich stiege Schicht um Schicht.
Doch suchend nicht der Kräfte Feld,
das Licht ists, das mich aufwärts hält!
Ein Auge schaut nach innen,
das zweite hoch zum Stern.
Ach, wollt ich nur gewinnen,
hielt Seel und Welt mir fern.
Doch suchend nicht der Pole Feld,
die Mitte ists, die menschlich hält.
Ein Griff schnellt nach den Dingen,
ein andrer zögert leer.
Ach, wollt ich Leistung bringen,
schöpft ich in Gottes Meer.
Doch suchend nicht der Fülle Sold,
die Ruhe ists, die schenkt das Gold.
R.M.G.20.5.2022
An den öden Halden
kaufen und verkaufen die Erdfarbigen
ihre Reste an Stoffen
noch rasch und hastig,
kurz bevor diese verschwinden
in endgültiger Auflösung.
Kaufen und verkaufen -
...mehr Wirklichkeit
ist außerhalb des Geistes
nicht mehr möglich.
Im Bewusstsein
aus Träumen und Schlaf,
ich- und wirhaft erhellt,
etabliert sich das wahre menschliche Leben
als freudig-ernste Gemeinschaft
mit den Wesen der Geisterreiche
im atmend-pulsierenden Erdkristall.
Größe und Schönheit
spannt den Raum
der übersinnlichen Erde
zwischen Saturn und Sonne.
Materie war nie.
Nur spiegelnder Irrtum
anwachsender Geistesferne,
mit der nun involutiver Schluss ist-.
Christus,
der da war, da ist und sein wird
kann kommen.
R.M.G.20.5.2022
So ein bisserl Geist
können wir mitbringen
aus der Vorgeburt
in die Leiblichkeit,
so bis in die zweite Hälfte
der Zwanziger.
Dann ist Sense...
es sei denn,
wir entwerfen uns neu aus dem Streben
nach frischer Begegnung mit dem Geist,
der uns aus der Zukunft entgegenleuchtet.
Wenn wir das versäumen
und außerdem noch bis zum Excess genial sind,
dann ertrinken wir im Pool unter Drogen wie
Brian Jones...
dann krepieren wir vollgepumpt mit Suff und Tabletten
im Hotelzimmer wie
Jimi Hendrix...
dann erschiessen wir uns nach einer minimalen Überdosis wie
Curt Cobain...
dann lassen wir nicht nur unsere Stimme von
Southern Comfort,
sondern auch unsere Leber explodieren wie
Janis Joplin...
dann befehlen wir unserem Herzen
mit dem goldenen Schlagen aufzuhören wie bei
Jim Morrison...
dann fallen wir in ein rauschendes Strudelloch
der Depression wie
Jean-Michel Basquiat...
dann werden wir von unseren Eltern
für "vermutlich tot" erklärt wie
Richey James Edward...
dann schreien wir bis zum entatmenden Ende
allen wissenden Helfern entgegen : "No! No! No! wie
Amy Winehouse...
Andererseits :
Hätten diese wunderstarken Menschenkinder
"gewartet", z.B, wie
Gottfried Benn,
der zwischen der ersten und der zweiten Strophe
seines überirdisch schönen Gedichtes :
"Welle der Nacht..."30 Jahre brauchte,
oder unser guter alter
Goethe,
der von dem Backfisch-Faust Teil I
bis zum eingeweihten Mysterienteil II
ebenfalls alt und weise werden "wollte",
ja, dann
würden wir jetzt im 3,Jahrtausend
weit aus weniger stupiden Materialismus
in unseren öffentlichen und privaten Bewusstseinen haben,
und etliches mehr an praktischer, aufrichtender
Geistentfaltung,
als wir unleugbar und in den baldigen Orkus
des menschheitlichen Niederganges führend
tatsächlich heute
NICHT HABEN!
R.M.G.21.5.2022
Als ich alt war, errichtete ich eine Stupa
für die Reliquien der Liebe
in meinem Herzen. Es waren Reliquien
reinster Gegenwärtigkeit ewigen Werdens.
Kein Dorn, kein Nagel, kein Blutstropfen,
die eine Dichte oder ein Gewicht hätten,
oder die jemals Zeugnis ablegten
von Schmerz oder Verwundung oder tiefem
zerberstendem Fall, wurden dort einbewahrt.
Was aber wurde dort einbewahrt?
Jedenfalls nichts von mir,
weder leiblich, noch seelisch, noch ichlich
von dem, der ich war.
Zu beschreiben ist es ja nicht... eher anzudeuten als das,
was die Liebe derer, die ich liebe
aus mir werden mag...
Und kaum hatte ich die Stupa errichtet
und die Reliquien einbewahrt,
kamen auch schon jede Nacht meine Engel
und die Engel meiner Freunde und Feinde
und umrundeten die Stupa im Sternenzeigersinne,
um mit ihren schönsten Gesängen
das Innere anzubeten.
Nun waren ja darinnen keine Gedanken
durch mich an mich,
auch keine Gefühle und Wollungen von mir,
die mich betrafen,
nur die Gegenwart dessen,
was aus mir werden mag,
so es die Liebe zur Gottheit des Alls erwürdigt.
Ach ja, ich würde es Euch doch sagen,
was die Engel da Nacht für Nacht sangen und beteten,
aber immer nach dem Erwachen am Morgen,
war das ganze Spektakel samt Stupa
in frommes beschämendes Dunkel getaucht.
Und alles, was Ihr soeben gelesen habt,
nehmt bitte als die phantastische Hoffnung
eines alten, unwürdigen Architekten seiner Selbst.
R.M.G.21.5.2022
Wir haben nichts.
Wir haben nur einand.
Wir wollen nur
uns halten Hand-in-Hand.
Es gibt uns nicht,
es sei denn wir erscheinen
als Tränenglanz der Engel,
die da weinen,
als Weltenjauchz der Engel,
die da lachen,
je, ob die Guten schlafen oder wachen.
Und weil es uns ansonsten gar nicht gibt,
ist nicht, was ist, sondern was scheint,
das, was uns liebt.
R.M.G.23.5.2022
Geschmerzter Schrei aus Mündern wund geboren,
vor Höchsten nur ein Flüstern leis ,
Notstimmchen im Gebet, Zeugnis vielleicht,
dass man sich selbst verloren,
im Welten-Tumults-Spiel ein Hauch, der schüchtern weht...
...und ist doch einer, dem er hörbar sei,
und dem der Schrei zutiefst ins Herze geht.
Und dieser eine ist der Grund auf dem der Mensch,
wenn alles wankt und krankt und dirbt und stirbt
kann stehen, sogar noch, wenn auch die Höchsten
samt Welten-Tumults-Spiel mit ihren uralt stolzen Reichen
in ihrem Fiat müd-erstarrt vergehen.
In mir und Dir blieb er und bleibt
und wird daraus nicht weichen...
und hat im Selbst für den erstickten Schrei noch Ohren,
und außer dem, ders will, ist keiner ihm in sich verloren...
R.M.G.24.5.2022
Nicht häufig, dass wir uns verstehen,
noch seltener
dass wir im Schuh des Andern gehen.
Doch schauen wir hinauf, hinab
und hinter uns den Raum,
den sinnertastend fühlig wir durchmessen,
kann es wohl sein,
dass heller als ein Erdenurteils-Traum
der Willens-Blick uns eint
und wir das Trennende in seiner Illusion
auf Ewigkeit vergessen.
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Am Ufer stehen wir, in Fremdheit angekommen.
Der Schwan kommt näher zu uns hergeschwommen.
Und schwimmt so nah herbei als ob er uns gut kennt
und blickt auf uns und spricht , - könnte er sprechen -:
"Gegrüßet, seist Du Mensch"
und grüßtet EINEN nur, nicht Zwei
...und was uns trennt : vereint mit ihm sinds Drei!