Der Monitor im Orbit - Michael Coney - E-Book

Der Monitor im Orbit E-Book

Michael Coney

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Beschreibung

Kann man den Wert eines Lebens messen?

Ruth Villiers ist beim Einsturz eines alten Stollens verschüttet worden. Ihr Sozialwert-Kredit deckt aber die Kosten der Rettung nicht, und Fremdhilfe ist nach den strengen darwinistischen Gesetzen verboten. Wo kämen wir schließlich hin, wenn jeder in Not Geratene öffentliche Hilfe erwarten könnte?
In Höhlen auf einer Insel haben die Menschen die Atomkatastrophe überlebt und sich eine neue Gesellschaft errichtet, die vor allem vor der Angst vor dem Draußen lebt. Denn Draußen, das sagen die Ältesten, lauert der Tod. Doch die Höhlen platzen mittlerweile aus allen Nähten …
Hugo Johnson langweilt sich zu Tode. Er interessiert sich für nichts mehr, geht nicht mehr aus dem Haus. Sein Psychiater fürchtet, dass er Selbstmord begehen könnte, deswegen verordnet er Hugo einen Roboter, der auf ihn aufpassen soll …

In insgesamt neun Erzählungen erweist sich Michael Coney einmal mehr als Kritiker mit scharfem Blick auf Missstände und Fehlentwicklungen, aber auch als Meister im Erschaffen fremder Welten.

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Seitenzahl: 379

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MICHAEL CONEY

DER MONITOR IM ORBIT

Erzählungen

Das Buch

Ruth Villiers ist beim Einsturz eines alten Stollens verschüttet worden. Ihr Sozialwert-Kredit deckt aber die Kosten der Rettung nicht, und Fremdhilfe ist nach den strengen darwinistischen Gesetzen verboten. Wo kämen wir schließlich hin, wenn jeder in Not Geratene öffentliche Hilfe erwarten könnte?

In Höhlen auf einer Insel haben die Menschen die Atomkatastrophe überlebt und sich eine neue Gesellschaft errichtet, die vor allem vor der Angst vor dem Draußen lebt. Denn Draußen, das sagen die Ältesten, lauert der Tod. Doch die Höhlen platzen mittlerweile aus allen Nähten …

Hugo Johnson langweilt sich zu Tode. Er interessiert sich für nichts mehr, geht nicht mehr aus dem Haus. Sein Psychiater fürchtet, dass er Selbstmord begehen könnte, deswegen verordnet er Hugo einen Roboter, der auf ihn aufpassen soll …

In insgesamt neun Erzählungen erweist sich Michael Coney einmal mehr als Kritiker mit scharfem Blick auf Missstände und Fehlentwicklungen, aber auch als Meister im Erschaffen fremder Welten.

Der Autor

Titel der Originalausgabe

MONITOR FOUND IN ORBIT

Aus dem Amerikanischen von Hans Maeter

Überarbeitete Neuausgabe

Copyright © 1974 by Michael G. Coney

Copyright © 2015 der deutschsprachigen Ausgabe by

Wilhelm Heyne Verlag, München,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Inhalt

Einführung

Der wirkliche Wert von Ruth Villiers

Das Manya

Halte meine Hand, Geliebter!

Unter stillen Wassern

Die geschmacklose Episode von Mrs. Hector Powell-Challenger

Der Monitor im Orbit

Das Gedankengefängnis

R26/5/PSY und ich

Einführung

Wenn ein Autor seine erste Sammlung von Kurzgeschichten vorbereitet, tut er das mit dem Ziel, wie ich glaube, zu beweisen, was für ein Genie er ist. Die Stories werden sorgfältig danach ausgewählt, dass sie das ganze literarische Spektrum abdecken und den Leser abwechselnd lachen, weinen, sabbern und kotzen machen oder irgendeine andere Reaktion hervorrufen. Wenn der Leser das Buch gelesen hat, soll er verwundert ausrufen: Hat ein Mensch all das geschrieben?

Leider ja. Das Hauptproblem bei allen Sammlungen von Kurzgeschichten ist das Gefühl von Erschöpfung, das den Leser ergreift, wenn er sich zur Lösung einer scharf durchdachten, originellen Story durchgearbeitet hat und nun gezwungen wird, sich sofort für das nächste, genauso überraschende Angebot umzuprogrammieren. Das ist nicht die Schuld des Autors; wir können es nur der Form anlasten. Vielleicht würde es helfen, ein paar Leerseiten zwischen den Stories einzufügen, oder aber eine Serie photographischer Portfolios, die den Autor bei der Arbeit, in seiner Freizeit, beim Essen von Lammbraten mit Minzgelee zeigen, um einen Kontrast zu dem unaufhörlichen Tanz sprühender Prosa zu setzen.

Also bleibt mir nichts anderes übrig, als in dieselbe Falle zu stürzen, die alle meine Vorgänger verschlungen hat. Ich habe eine Sammlung von verschiedenartigen Geschichten ausgewählt, die zu verschiedenen Zeiten geschrieben wurden – um meine Vielseitigkeit unter Beweis zu stellen; und ich habe Stories ausgeklammert, die bereits in früheren Anthologien veröffentlicht wurden – um die Unfähigkeit des Anthologisten zu beweisen. Da ich Mitglied einer Minorität bin, die das Schaf für ein unreines Tier hält, habe ich die photographischen Teile fortgelassen und stattdessen jede Story mit einer gnädigerweise kurzen Einleitung versehen, um das Gehirn des Lesers von irgendwelchen Telefonnummern oder sexuellen Phantasien zu reinigen, bevor er sich der ernsthaften Beschäftigung hingibt, unterhalten zu werden.

Der wirkliche Wert von Ruth Villiers

Geliehener Wohnwagen und ein klarer, sonniger Morgen am Englischen Kanal. Drinnen der Geruch von gebratenem Speck, draußen die Wiese, die sich sanft zu den Uferklippen neigt. Zwei Jungen gehen vorbei, um die vierzehn Jahre alt, in dem Alter, wo das Leben nichts oder alles bedeutet; und sie wollen jetzt an den Felsen zum Strand hinabsteigen, der zweihundert Fuß tiefer liegt. Und wenn sie stecken bleiben? Na und? Es wird schon jemand kommen. Ein Spaziergänger mit einem Seil. Die Feuerwehr. Die Küstenwache. Die Männer vom Seerettungsdienst. Helikopter. Ad infinitum, oder nicht? Angenommen, jemand säße irgendwo fest, ich meine, er säße wirklich fest, so dass keine rasche Rettung möglich wäre, sondern ein langer, langwieriger und ungeheuer kostspieliger Prozess dazu notwendig wäre, der nur dadurch gerechtfertigt werden könnte, dass es um die Rettung eines Menschenlebens geht und das Leben eines Menschen soviel wert ist, wie alles Gold in Fort Knox, nicht wahr? Nicht wahr?

Es waren nur wenige Neugierige um diese Stunde da, nur eine Handvoll glotzender Kerle umstand das eingezäunte Rechteck der Schutthalde. Ein leichter Nieselregen filterte das Zwielicht, fein aber durchnässend, und er dämpfte den Enthusiasmus selbst des eifrigsten Gaffers. Hin und wieder klickte eine Kamera und gravierte auf die Silberbromidschicht des Films ein Abbild des aufgegebenen Stollens, der wie ein Steinbruch offen in der Bergflanke lag, unmarkiert, mit Ausnahme des kleinen Schuppens oberhalb des Stollens. Ich stand wie alle anderen, die Ellbogen auf den neuerrichteten Zaun gestützt, obwohl ich im Gegensatz zu ihnen als einziger das Recht hatte, die Abzäunung zu übertreten und in die Hütte zu gehen, wenn ich das wollte.

Ich wollte es jedoch nicht. Ich blieb vor dem Zaun stehen, als ob ich auch nur ein Neugieriger sei. Wenn ich die Absperrung überschritten und in den Stollen hinabgestiegen wäre, hätte ich mich zu erkennen gegeben. Die Zuschauer hätten mich angestarrt, gemustert, wenn ich zur Stollenöffnung ging, und einer oder zwei hätten mein Gesicht nach den Zeitungsberichten der letzten Monate wiedererkannt.

Und dann würden sie mich anklagen, verdammen als den Mann, der Ruth Villiers sterben ließ. Wenn ich wieder heraustrat, würde ich das auf ihren Gesichtern lesen können: Mörder, würde in ihren Gesichtern stehen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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