Der rettende Engel - Amy Taylor - E-Book

Der rettende Engel E-Book

Amy Taylor

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Beschreibung

Jenny Behnisch, die Leiterin der gleichnamigen Klinik, kann einfach nicht mehr. Sie weiß, dass nur einer berufen ist, die Klinik in Zukunft mit seinem umfassenden, exzellenten Wissen zu lenken: Dr. Daniel Norden! So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche! Estefania Rodriguez legte erschöpft den Pinsel zur Seite. Mit einer fahrigen Bewegung strich sie eine vorwitzige Haarsträhne aus der Stirn. Sie trat ein paar Schritte zurück und versuchte, das halb fertige Gemälde auf der Staffelei vor ihr genauer zu betrachten, aber es fiel ihr schwer. Die feinen Linien des Motivs verschwammen vor ihrem Blick. Sie musste mehrmals blinzeln, um ihre brennenden Augen zu beruhigen. »Mist! Das wird wieder nichts«, stellte sie missmutig fest. Auch wenn sie momentan vor Erschöpfung nicht ganz genau erkennen konnte, was sie gemalt hatte, wusste sie, dass es nicht dem entsprach, was in Auftrag gegeben wurde. Wenn nur der ständige Schwindel nicht wäre! Außerdem waren in den vergangenen Tagen immer wieder seltsame Sehstörungen aufgetreten! Was war das nur in der letzten Zeit? Ausgerechnet jetzt, wo sie wegen des Termins für das Aquarell unter Zeitdruck stand, konnte sie nicht, wie sie wollte. Und dann noch das! In der Ecke, wo sie ihre Leinwände für gewöhnlich stapelte, stand nur noch eine einzige, die noch nicht bemalt war. Entweder sie konnte ihr angefangenes Werk noch verändern, oder sie musste zum wiederholten Mal von vorne anfangen – mit der letzten Leinwand, die sie hatte. Es wäre kein Problem gewesen, neue zu kaufen. Am Geld oder am Mangel an Gelegenheiten fehlte es nicht. Die Schwierigkeit lag woanders. Sie hatte ihr Atelier verloren und war in diesen Tagen hier nur noch geduldet.

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Chefarzt Dr. Norden – 1244 –

Der rettende Engel

Unveröffentlichter Roman

Amy Taylor

Estefania Rodriguez legte erschöpft den Pinsel zur Seite. Mit einer fahrigen Bewegung strich sie eine vorwitzige Haarsträhne aus der Stirn. Sie trat ein paar Schritte zurück und versuchte, das halb fertige Gemälde auf der Staffelei vor ihr genauer zu betrachten, aber es fiel ihr schwer. Die feinen Linien des Motivs verschwammen vor ihrem Blick. Sie musste mehrmals blinzeln, um ihre brennenden Augen zu beruhigen. »Mist! Das wird wieder nichts«, stellte sie missmutig fest. Auch wenn sie momentan vor Erschöpfung nicht ganz genau erkennen konnte, was sie gemalt hatte, wusste sie, dass es nicht dem entsprach, was in Auftrag gegeben wurde. Wenn nur der ständige Schwindel nicht wäre! Außerdem waren in den vergangenen Tagen immer wieder seltsame Sehstörungen aufgetreten! Was war das nur in der letzten Zeit? Ausgerechnet jetzt, wo sie wegen des Termins für das Aquarell unter Zeitdruck stand, konnte sie nicht, wie sie wollte. Und dann noch das! In der Ecke, wo sie ihre Leinwände für gewöhnlich stapelte, stand nur noch eine einzige, die noch nicht bemalt war. Entweder sie konnte ihr angefangenes Werk noch verändern, oder sie musste zum wiederholten Mal von vorne anfangen – mit der letzten Leinwand, die sie hatte.

Es wäre kein Problem gewesen, neue zu kaufen. Am Geld oder am Mangel an Gelegenheiten fehlte es nicht. Die Schwierigkeit lag woanders. Sie hatte ihr Atelier verloren und war in diesen Tagen hier nur noch geduldet. Der Termin, an dem sie alles räumen hätte sollen, war schon längst verstrichen und es war nur der Gutmütigkeit ihres Vermieters zu verdanken, dass sie noch immer hier war. Naja … Gutmütigkeit! Natürlich ließ er sich den Verzug zahlen und außerdem gab es noch keinen Nachfolger. Aber er hatte ihr beim letzten Gespräch sehr deutlich gemacht, dass sie ihr Glashaus, wie sie ihr Atelier nannte, schleunigst zu räumen hatte. »Wie soll ich das Grundstück verkaufen, wenn Sie Ihre Sachen alle noch hier haben?«, hatte er sie gefragt. »Sie müssen schon verstehen, Frau Rodriguez, dass Ihr Durcheinander hier nicht gerade verkaufsfördernd ist.«

Natürlich hatte sie verstanden, aber trotzdem hatte sie keine Lösung parat. Ein Atelier mit so idealen Lichtverhältnissen wie im Glashaus würde sie nie mehr finden, noch dazu zu diesem günstigen Preis. Die Miete war lächerlich gering, denn eigentlich handelte es sich lediglich um ein reichlich groß geratenes Gewächshaus. Rund herum Glas. Es gab Strom und im Winter sorgte ein Heizlüfter für erträgliche Temperaturen. Es war groß genug für alle ihre Materialien und außerdem war das Grundstück gut mit ihrem kleinen Fiat zu erreichen. Von ihrer Altbauwohnung am Rande der Stadt bis hierher musste sie nur eine Viertelstunde fahren.

Auf dem Grundstück befand sich ein uraltes Häuschen, unbewohnt und halb verfallen. Rund um das Glashaus gab es Obstbäume. Die Wiese wurde nur zweimal im Jahr vom Eigentümer des Grundstücks gemäht. Ab und zu hoppelte ein Hase vorbei und manchmal konnte sie die Igelfamilie beobachten, die es sich auf dem abgelegenen Grundstück bequem gemacht hatte. Aber nun drohte ihr die Vertreibung aus diesem Paradies.

Vielleicht war auch das der Grund, weshalb sie sich nicht richtig auf ihren Auftrag konzentrieren konnte. »Zwei Herzen, die ineinander verschmelzen, alles in Rot, Thema Liebe«, so hatte der Auftrag gelautet. Es sollte eigentlich kein Problem sein. Trotzdem schaffte sie es nicht. Sie wusste nicht mehr, wie oft sie schon von vorne begonnen hatte und dabei drängte doch die Zeit. Es wollte ihr einfach nicht gelingen, zwei Herzen harmonisch ineinanderfließen zu lassen und sie wusste auch, woran es lag. Normalerweise malte sie, was sie fühlte. Bei Auftragsarbeiten konnte sie aber auf ihre Gefühle keine Rücksicht nehmen und das war genau der Punkt. Liebe! Wie lange war es denn schon her, dass sie geliebt hatte? Sie überlegte. Es mussten schon mindestens fünf Jahre sein! Seit sie von ihrem damaligen Verlobten wegen einer anderen Frau verlassen wurde, hatte sie keinem anderen Mann mehr ihr Herz geöffnet. Wie sollte sie also zwei Herzen in Liebe verbunden malen, wenn sie innerlich einsam und ungeliebt war? Würde sie mit ihren dreißig Jahren denn noch jemals einen Mann finden? Wollte sie das überhaupt? Sie hatte in den letzten Jahren nicht aktiv nach einem neuen Partner gesucht, aber wenn sich die Einsamkeit manchmal schwer auf ihre Seele legte, bedauerte sie ihre Zurückhaltung gegenüber Männern.

Der Auftrag eilte. Sie wollte ihn erst gar nicht annehmen, aber dann hatte Roberto Halmer, ihr Galerist, sie daran erinnert, wie hoch ihre Schulden bei ihm waren. In den letzten Jahren hatte er ihr mehr als einmal finanziell aus der Patsche geholfen, einen Vorschuss auf Materialkosten bezahlt oder auch mal die Miete für ihre kleine Zweizimmerwohnung übernommen. Mit dem Verkauf dieses Bildes stellte er ihr den Erlass all ihrer Schulden in Aussicht.

»Wird der Kunde denn so viel zahlen für ein Bild mit zwei Herzen?«, hatte sie ungläubig gefragt.

»Liebes, du unterschätzt dich mal wieder grenzenlos«, hatte er amüsiert geantwortet. »Estefania Rodriguez ist mittlerweile ein bekannter Name in der Kunstszene. Außerdem ist der Mann steinreich und seine Gattin hat Geburtstag. Also beeile dich, male das Bild und alle werden glücklich sein. Und du weißt doch, wie jeder Galerist muss auch ich schauen, über die Runden zu kommen. Das Bild sichert nicht nur mir für die nächsten Monate den Betrieb meiner Räumlichkeiten, sondern letztlich auch dir und deinen Künstlerkollegen die Gelegenheit, auch dieses Jahr in dieser schönen Galerie ausstellen zu können.«

Estefania beschloss, es noch einmal zu versuchen und das angefangene Bild zu übermalen. Sie mischte auf der Palette verschiedene rote und schwarze, orangene und gelbe Aquarellfarben so lange zusammen, bis sie mit dem tiefdunklen Rot zufrieden war. Eine Mischung aus Liebe, Leidenschaft, Lust und tiefer Sehnsucht. Mit dem dicken Pinsel müsste sie die helleren Linien übermalen können. Aber erst einmal suchte sie Halt an der massiven Tischplatte, auf der ihre Utensilien in einem kreativen Chaos darauf warteten, zum Einsatz zu kommen. Sie schob den neuerlichen Schwindel darauf, vermutlich zu wenig getrunken zu haben. Wahrscheinlich kam auch das unscharfe Sehen davon. ›Nur einen Moment die Augen schließen, tief durchatmen und dann wird es schon gehen‹, sagte sie sich.

Ihre Hand zitterte schon beim ersten Pinselstrich. Nein! So ging es nicht. Suchend sah sie sich nach ihrer Wasserflasche um. Dabei drehte sie sich zu schnell, sie verlor das Gleichgewicht, griff reflexartig nach dem Tisch, an dem sie vorhin schon Halt gefunden hatte, konnte sich diesmal aber nicht mehr stabilisieren, stürzte und riss die Tischplatte mitsamt aller Farben und Pinsel zu Boden.

Auch das noch! Bestürzt sah sie, was sie angerichtet hatte. Zum Glück waren die meisten Farben verschlossen und den offenen Tuben konnte sie mit hastigen Griffen den jeweiligen Verschluss aufdrehen. Aber die Pinsel! Sie lagen alle durcheinander und es würde ewig dauern, bis sie die alle wieder sortiert hatte.

Sie rappelte sich auf und stellte den Tisch wieder auf seine Beine. Autsch! Ein stechender Schmerz im rechten Handgelenk ließ sie erschrocken aufschreien. Ein zweiter Schrei folgte, nachdem sie erkannte, dass die seltsame Verkrümmung zwischen Hand und Unterarm nicht normal war. Sie hatte keinen Zweifel. Ihr rechtes Handgelenk war gebrochen!

Zum Schmerz mischte sich schlagartig die Panik! Mit der kaputten Hand konnte sie nicht malen, so viel war klar. Den Auftrag würde sie also auf keinen Fall rechtzeitig fertigstellen können und das Glashaus konnte sie auch nicht räumen. Der Schock über diese Erkenntnis saß tiefer als der Schreck über das gebrochene Handgelenk. Der Schmerz hatte sich zwar bereits gnadenlos durch ihr Bewusstsein an die Oberfläche gekämpft, aber das war lange nicht so schlimm wie die Angst vor den Folgen dieses Unfalls! Aber schließlich gewann die Vernunft. Sie musste ins Krankenhaus. Selbst konnte sie mit ihrem Auto auf keinen Fall fahren. Sollte sie einen Krankenwagen rufen? Sie wählte die Notrufnummer und wartete. Die Verbindung kam schnell zustande, aber nachdem sie geschildert hatte, was passiert war, musste sie sich anhören, dass es heute sehr lange dauern könnte. »Hoher Krankenstand, viele dringende Notfälle … tut mir leid«, sagte der nette Mann am anderen Ende der Leitung. »Eine Fraktur am Handgelenk gehört zu den leichteren Fällen, auch wenn sich das für Sie jetzt vielleicht seltsam anhört. Sie müssen warten oder Sie fahren mit dem Taxi«, schlug er vor.

Estefania entschied, lieber ein Taxi zu rufen, als stundenlang warten zu müssen. Das würde allerdings von München aus bis hierher auch einige Zeit brauchen.

Trotz der Schmerzen im rechten Arm versuchte sie mit der linken Hand etwas Ordnung zu schaffen. Es war sinnlos, aber so konnte sie sich zumindest ein wenig ablenken. Es dauerte dann trotzdem nur zehn Minuten, bis das gerufene Taxi vorfuhr.

»Wohin?«, fragte der Fahrer mit einem Lächeln, das Estefania wie von einem anderen Stern vorkam. Sie schaute in sanfte braune Augen und hätte beinahe laut ausgesprochen, was sie dachte. »Du kommst wohl direkt aus dem Himmel«, hätte sie am liebsten gesagt, aber stattdessen stammelte sie nur etwas von einer Klinik mit einer Notaufnahme, wobei sie demonstrativ ihren verletzten Arm zeigte. Seine braunen Locken umspielten die weichen Züge seines Gesichts. Er strahlte nichts als Güte und Freundlichkeit aus und dann war da noch etwas, was Estefania am besten sofort wieder ignorierte.

»Warten Sie, ich frage in der Zentrale, sitzen Sie bequem?«, fragte er fürsorglich, nachdem sie auf dem Beifahrersitz geklettert war. Die wenigen Minuten, die er nun per Funk mit der Taxizentrale sprach, hatte Estefania dringend nötig, um sich zu beruhigen und ihre Konzentration wieder auf ihr Handgelenk zu bündeln.

»Die Behnisch-Klinik hat eine Notaufnahme und sie liegt von hier aus wohl am nächsten«, informierte sie der Fahrer, obwohl sie das Gespräch mit angehört hatte.

»Dann also in die Behnisch-Klinik, bitte. Von ihr habe ich schon viel gehört, aber ich war noch nie dort«, stimmte sie zu.

»Als Patient war ich auch noch nie dort, aber ich habe schon etliche Fahrgäste dorthin gebracht oder von dort abgeholt. Ich höre nur Gutes von diesem Krankenhaus. Der Chefarzt dort soll eine Koryphäe auf seinem Gebiet sein. Er wird im Allgemeinen sehr gelobt.« Längst hatte er den Motor gestartet und war losgefahren. »Ich hoffe, es holpert nicht zu sehr, wir sind gleich auf der Landstraße, dort dürfte es besser zu fahren sein«, entschuldigte er sich.

»Es geht schon«, schwindelte sie, denn sie hatte das Gefühl, jeden einzelnen Kieselstein auf der Fahrbahn zu spüren.

»Sie malen?«, fragte er unvermittelt.

»Wie kommen Sie drauf?«, fragte sie erstaunt.

»Bitte verstehen Sie mich jetzt nicht falsch, aber Sie riechen nach Farbe und Sie haben drei rote Farbkleckse in ihrem hübschen Gesicht.«

Erschrocken wischte sie mit der gesunden Hand über Stirn und Wangen, aber die Farbe war schon trocken. Er lachte, als er ihre Bemühungen sah. »Lassen Sie nur, ich denke, in der Behnisch-Klinik hat man schon Schlimmeres gesehen als ein paar rote Farbtupfer auf der Haut. Und? Habe ich recht? Woran arbeiten Sie gerade?«

»Ein Auftrag, den ich jetzt nicht fertig bekomme«, antwortete sie resigniert. »Toll, dass Sie mich daran erinnern.«

»Ach, entschuldigen Sie, ich dachte, ich lenke Sie ein bisschen ab, aber das war dann wohl genau die falsche Frage. Warten Sie, ich versuche es noch mal: Wie ist das passiert?«

»Mein Arm? Ich bin gestürzt.«

»So ein Pech … so da wären wir schon. Soll ich Sie noch reinbegleiten?« Wieder sah sie dieses unwiderstehliche Lächeln, bei dem er seine makellos weißen Zähne zeigte. Rund um seine Augen bildete sich ein Kranz aus feinen Fältchen, die sie am liebsten zärtlich glatt gestrichen hätte. Stattdessen fummelte sie umständlich mit der gesunden Hand ihre Geldbörse aus der Handtasche, bezahlte ihn und verabschiedete sich. »Es geht schon, danke und auf Wiedersehen«, sagte sie so förmlich wie möglich.

Im Warteraum der Notaufnahme hatte sie Gelegenheit, ihre Nerven zur Ruhe zu zwingen. War sie wegen des Sturzes so aufgeregt oder waren es die katastrophalen Folgen, die sie so in Wallung brachte? Oder war es die Erinnerung an den Blick aus seinen Augen, seine dunkle Stimme, seine vollen Lippen und den sanften Gesichtsausdruck, weshalb ihr Herz so unruhig schlug?

»Frau Rodriguez«, hörte sie. »Kommen Sie mit, Sie sind jetzt dran.« Eine freundliche Krankenschwester begleitete sie in den Behandlungsraum, schloss die Schiebetür hinter ihr und erklärte ihr, dass der diensthabende Arzt sich sofort um sie kümmern werde. »Es kann sein, dass der Chefarzt persönlich bei Ihnen sein wird, wir sind heute schwach besetzt und dabei ist der Teufel los. Da hilft jeder mit, selbst unser Chef«, sagte sie lächelnd.

Estefania war es egal, welcher Arzt sich um sie kümmerte, Hauptsache, sie wurde schnell versorgt. Die Worte des Taxifahrers fielen ihr wieder ein. Der hiesige Chefarzt sei hochgelobt. Sie hätte nichts dagegen, von ihm behandelt zu werden. Mittlerweile hämmerte der Schmerz gnadenlos und sie wollte nichts mehr, als das es aufhören möge.

Der Chefarzt der Behnisch-Klinik, Dr. Daniel Norden ließ nicht lange auf sich warten. Ein kurzer Blick auf den Arm, ein paar Fragen zum Unfallhergang, dann schickte er Estefania erst einmal zum Röntgen. »Das Handgelenk ist gebrochen, so viel ist klar«, sagte er. »Aber wir müssen wissen, wie es drin aussieht, von außen kann ich nämlich nur sagen, dass eine Fraktur vorliegt.«

»Muss ich denn operiert werden?«, fragte sie ängstlich.