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Grant Fallon trug keine Waffe mehr, als er nach Drago Falls zurückkehrte. Er hatte sich geschworen, nie wieder zum Colt zu greifen. Er wollte in Frieden leben und seine kleine, halbverfallene Ranch am Drago Creek wieder aufbauen. Aber schon bald erkannte er, dass die Flammen des alten Hasses gegen ihn immer noch nicht erloschen waren. Sein Todfeind Stanley Zackary hatte den alten Racheschwur nicht begraben. In blindwütigem Hass trieb er Grant Fallon in die Enge. Und machte ihn wie damals zu einem Außenseiter und Verdammten …
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Luke Sinclair
Der Verdammte von Drago Falls
Western-Edition
Neuausgabe
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Inhaltsverzeichnis
Impressum
Das Buch
Der Verdammte von Drago Falls
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
20. Kapitel
21. Kapitel
22. Kapitel
23. Kapitel
24. Kapitel
25. Kapitel
26. Kapitel
27. Kapitel
28. Kapitel
29. Kapitel
Einige Bände, die von Luke Sinclair ebenfalls erschienen sind oder zeitnah erscheinen:
Grant Fallon trug keine Waffe mehr, als er nach Drago Falls zurückkehrte. Er hatte sich geschworen, nie wieder zum Colt zu greifen. Er wollte in Frieden leben und seine kleine, halbverfallene Ranch am Drago Creek wieder aufbauen. Aber schon bald erkannte er, dass die Flammen des alten Hasses gegen ihn immer noch nicht erloschen waren. Sein Todfeind Stanley Zackary hatte den alten Racheschwur nicht begraben. In blindwütigem Hass trieb er Grant Fallon in die Enge. Und machte ihn wie damals zu einem Außenseiter und Verdammten …
***
Western von Luke Sinclair
»Hooah!« Der Kutscher zog die Zügel mit seinen derben Fäusten nach hinten, die Pferde drängten schnaubend in den Geschirren. Die große Concord-Kutsche kam zum Stehen. Der Staub zog träge zum Office des Wells Fargo hinüber. Der Beifahrer sprang vom Bock herunter und öffnete den Wagenschlag.
»Drago Falls!«, rief er mit vom Staub und trockener Luft heiserer Stimme.
Der einzige Fahrgast, der dieser Kutsche entstieg, blieb zwei Schritte von ihr entfernt stehen und blinzelte in einem Gemisch von Neugier und Verwunderung die Straße entlang. Er trug keine Waffe bei sich, und seine abgetragene Jacke saß etwas zu eng an den Schultern, als hätte sie früher einem wesentlich schmaleren Manne gehört.
Vor achtzehn Jahren, als er das letzte Mal hier gewesen war, hatte es noch kein Wells-Fargo-Office und keine Postkutschenlinie gegeben. Es hatte sich überhaupt eine Menge verändert in diesen achtzehn Jahren: Nur da, wo er herkam, hatte die Zeit nichts verändert, wenn man davon absah, dass er selbst älter geworden war, dass sich Runen, die vorher nicht da waren, tief um seine Mundwinkel gegraben und sich zahlreiche kleine Fältchen um seine Augen gebildet hatten. Sein Blick war wissender und ernster geworden, und der Stoppelbart, der ihm während der langen Reise gewachsen war, schimmerte silbrig in der Sonne. Er war als Junge einst von hier weggegangen, und nun kehrte er zurück mit dem Gesicht eines Mannes, der eine Menge Verdruss hatte ertragen müssen.
Mit langen, etwas unschlüssigen Schritten ging er um die Kutsche herum. Es gab kein Gepäck, auf das er hätte warten müssen, und die paar Dollars, die er in der Tasche trug, wogen nicht schwer. Er schaute über die Straße. Der Last-Trail-Saloon hatte eine neue Fassade bekommen, aber das musste ebenfalls schon mehrere Jahre zurückliegen.
Er ging kurzentschlossen über die Straße und stieß die Türflügel auseinander. Verdammt, er hatte vergessen, wie Whisky schmeckte, und es war höchste Zeit, diese Gedächtnislücke zu schließen.
Jo Barker stand noch immer hinter der Bar, aber die wenigen Haare, die er früher gehabt hatte, waren längst einer spiegelblanken Glatze gewichen. Er wischte mit einem schmuddeligen Lappen auf der Theke herum und hob den Blick, als er jemanden hereinkommen hörte. Einen Moment lang kniff er ungläubig die Augen zusammen.
»Grant Fallon«, sagte er schließlich, und seine Stimme war vor Erstaunen kaum zu hören. »Verdammt, bist du das wirklich, oder sehe ich einen Geist.«
Fallon legte die Hände auf die Bar und nickte, große, harte Hände, die bestimmt einem Mann das Genick umdrehen könnten, ohne sich dabei allzu sehr anstrengen zu müssen.
»Ich bin es tatsächlich, Jo.«
»Bei Gott, sind die achtzehn Jahre schon um?«
Barker schüttelte immer noch staunend seinen kahlen Kopf.
»Jeder einzelne, gottverdammte Tag davon«, nickte Grant Fallon. »Sie haben mir nicht einen einzigen geschenkt.«
»Dafür schenke ich. dir jetzt ’nen Whisky«, sagte Barker und griff nach der Flasche.
»Ich kann bezahlen, was ich trinke.«
»Sei nicht dumm, Grant Fallon, du hast genug bezahlt.« Er goss das Glas randvoll. »Du bist verrückt, hierher zurückzukommen.«
»Ich bin hier zu Hause«, entgegnete Fallon trotzig.
»Du warst einmal hier zu Hause, und das ist verdammt lange her.«
Grant Fallon langte nach dem Whisky. Er verschüttete nicht einen Tropfen, als er das Glas anhob, und sagte: »Ich besitze noch Land hier und mein Haus.« Er trank das Glas mit einem Zug leer und rang einen Moment nach Luft. »Werde mich schon wieder dran gewöhnen.«
Barker goss das Glas unaufgefordert wieder voll.
»Auf deinem Land weiden jetzt Zackarys Rinder«, sagte er dabei, als würde er eine Nebensächlichkeit erwähnen, »und weißt du, was achtzehn Jahre aus einem unbewohnten Haus machen?«
»Ich werde es wieder aufbauen.«
Jo Barker stützte den Unterarm auf den Tresen und beugte sich herüber.
»Wenn ich dir ’nen guten Rat geben darf, Grant Fallon, dann steige wieder in die Kutsche da draußen und fahre mit ihr, so weit du kannst.«
Fallons Gesicht verhärtete sich.
»Ich nehme den Whisky und danke dir dafür, Jo, aber deinen Rat kannst du behalten.«
Barker schob die Lippen vor und nickte, als hätte er nichts anderes erwartet.
»Zumindest hast du dich darin nicht geändert. Aber ich dachte, du hättest in der Zwischenzeit ein bisschen mehr Verstand bekommen.«
»Ich habe meine Strafe gebüßt, Tag für Tag«, sagte Fallon voll hartnäckiger Entschlossenheit. »Jetzt bin ich zurückgekommen, um mir das wiederzuholen, was mir gehört.«
Der Barmann machte ein verdrießliches Gesicht.
»Weißt du, was dir gehören wird, wenn du hierbleibst? Eine kleine Kiste und ein winziges Stückchen Land auf dem Boot Hill.«
Grant Fallon legte seine Hände flach auf das Holz der Bar.
»Ich will nichts, als meine Ruhe haben, und ich Lasse mich auch nicht provozieren. Das von damals ist vorbei.«
»Glaubst du das wirklich?« Jo Barker goss sich selbst ein Glas ein und trank es mit einem Schluck leer. »Ich konnte dich immer gut leiden, Grant, deshalb will ich nicht, dass du nach diesen höllischen Jahren dein Leben verlierst. Glaub mir, du hast hier keine Zukunft mehr!«
Ein hartes Lächeln kerbte sich um Fallons Mundwinkel. »Du hast schon früher gern übertrieben, Jo.«
Der Mann hinter dem Tresen holte tief Luft, so als wollte er zu einer langen Rede ansetzen, aber in diesem Moment flogen die beiden Hälften der Schwingtür auseinander und knallten gegen die Wand. Drei verwegen aussehende Kerle stürmten herein, lachend und sich derbe Späße zurufend. Sie waren wie Cowboys gekleidet und rochen nach Schweiß und Pferden. Sie stampften an Fallon vorbei und lümmelten sich auf die Bar. Der größte von ihnen, ein Bursche wie ein ausgewachsener Bisonbulle, schlug krachend mit der Hand auf den Tresen.
»Bekommt man keinen Whisky in diesem Laden?«, brüllte er.
»Wir reden später weiter«, sagte Jo Barker nur und ging mit der Flasche in der Hand ein Stück weiter.
»Heh, Ollie«, krächzte einer der Cowboys und stieß dem Großen in die Seite. »Sieh dir mal das Bild da oben an. Wäre das jetzt nicht was Besseres als Whisky?« Er deutete mit der Hand auf ein Gemälde an der Wand, das eine nur mit einem Schleier bekleidete Lady zeigte.
»Es gibt nichts Besseres als Whisky«, grunzte Ollie. »Auch nicht diese Jungfrau.«
Jo Barker goss drei Gläser voll und wollte zu Grant Fallon zurückkehren, aber Ollie riss ihm die Flasche aus der Hand.
»Lass sie nur gleich hier, Lockenköpfchen, wir sind nämlich sehr durstig.«
»Woher willst du wissen, dass sie ’ne Jungfrau ist?«, krächzte der hartgesichtige Cowboy neben Ollie.
»Das sieht man doch«, meinte Ollie gelangweilt.
»Woran, zum Teufel? Immer weißt du alles besser. Dabei hast du noch nie im Leben 'ne richtige Jungfrau gehabt.«
Der dritte der Cowboys zog seinen Revolver und rief: »Verdammt nochmal, hört auf, euch ständig zu streiten, ihr Hornochsen!« Er schoss ein Loch in das Bild, genau an der Stelle, wo der zarte Schleier den Schoß der Frau dezent bedeckte. »Jetzt ist sie jedenfalls keine mehr.«
Alle drei lachten brüllend und griffen nach ihren Gläsern.
»Wenn ihr so weitermacht, bekommt ihr Ärger mit dem Marshal«, sagte Barker warnend.
»Wie viele Marshals habt ihr denn hier?«, rief der Cowboy, der geschossen hatte. Die anderen lachten von neuem. Ollie stellte sein Glas wieder hin.
»Hör mal, Lockenköpfchen, wir haben ’ne Herde verdammt bösartiger Longhorns von Texas heraufgetrieben und ’n paar Dollars in der Tasche, die wir gern loswerden wollen. Habt ihr was gegen Dollars in dieser Stadt?«
»Wir haben was gegen Leute, die randalieren und alles kaputt machen.«
Ein junger Mann schob sich in diesem Augenblick durch die Pendeltür und kam zur Bar.
»Gib mir ’nen Whisky, Jo«, sagte er. »Heute habe ich einen verdient. Das verdammte Pferd hat gelahmt, und ich habe den halben Weg zu Fuß gehen müssen.«
Jo Barker schaute unbehaglich von dem Jungen zu Fallon und wieder zurück.
»Das ist doch wieder ein Trick, um zu einem Whisky zu kommen. Ich habe dir schon mal gesagt, dass dieses Zeug noch nichts für dich ist.«
»Bist du vielleicht mein Vater?«, fragte der Junge trotzig.
»Irgendjemand muss doch auf dich achten, Buck.«
»Das kann ich schon selber.«
»Verdammt nochmal, gib endlich ein Glas her«, schnauzte Ollie. »Er ist alt genug, um einen Whisky mit richtigen Männern zu trinken. Er trägt sogar schon einen Revolver.«
Der Mann neben Ollie drehte sich ah der Bar herum.
»Ist das nur’n Spielzeugknaller, oder kann man damit auch richtig schießen?«, fragte er anzüglich.
Jo Barker hielt es für besser, ein Glas für Buck hinzustellen, aber der Cowboy hatte Bucks Schießeisen bereits herausgezogen und feuerte damit auf das Bild und schoss der nackten Lady ein Loch in den schönen Bauch.
»Tatsächlich«, rief er in gespieltem Erstaunen, »wer hätte das gedacht.« Buck griff nach der ihm entwendeten Waffe, aber der Cowboy ließ sie geschickt in die andere Hand überwechseln, und Buck fasste ins Leere.
»Gib ihn her!«, forderte der Junge den Cowboy auf. »Er gehört mir.«
»Sicher, sicher«, nickte der Cowboy mit ernster Miene, »aber solange du Whisky trinkst, sollten wir ihn lieber für dich aufheben, sonst machst du noch Unsinn damit. Du könntest zum Beispiel Löcher in dieses schöne Bild da schießen. Siehst du, so.« Er feuerte erneut auf das Gemälde an der Wand und fügte ein neuerliches Loch hinzu. »Und dann kommt der Marshal, der gewiss ein strenger Mann ist, und steckt dich ins Gefängnis, und das wollen wir doch nicht, denn wir sind deine Freunde.«
»Jetzt ist es aber genug«, warnte Jo Barker. »Glaubt mir, ihr handelt euch mehr Ärger ein, als ihr vertragen könnt.«
Der Cowboy zielte mit Bucks Revolver auf den Barmann und sagte mit einem drohenden Tonfall in der Stimme: »Du hältst dich da ’raus, Lockenköpfchen, oder du wirst diesen Laden hier nicht wiedererkennen. Es wäre nicht der erste, den wir kurz und klein machen.«
Der Junge versuchte erneut nach seiner Waffe zu greifen, doch wieder war der andere schneller.
»Du sollst ihn hergeben!«, schrie Buck ihn an, bebend vor Zorn, doch der andere tat ihm den Gefallen nicht. Er schüttelte nur mit gespielter Enttäuschung den Kopf und sagte zu Ollie: »Hier scheinen alle gegen uns zu sein, dabei wollen wir uns doch nur ’n bisschen amüsieren.«
»Aber nicht auf meine Kosten«, fuhr Buck ihn an, dessen Wut sich immer mehr steigerte.
»Trink erst mal deinen Whisky, Junge«, sagte Ollie. »Du wolltest doch einen Whisky haben. Jetzt hast du ihn durch unsere Fürsprache bekommen, und nun trinkst du ihn nicht.«
»Ja, trink erst mal«, nickte der Cowboy neben Ollie, »ich schaue mir derweil noch’n bisschen dein schönes Schießeisen an.« Er feuerte einen Schuss in die Decke und zuckte scheinbar erschrocken zusammen. »Geht aber verdammt leicht los, das Ding. Das ist viel zu gefährlich für einen Jungen wie dich. Wie leicht könntest du dich mit solch einem Spielzeug verletzen.«
Buck griff nach dem Whisky auf der Bar, aber anstatt ihn zu trinken, beging er den Fehler, ihn in das Gesicht des Mannes zu gießen, der seinen Revolver hatte. Und während dieser stocksteif dastand und die Augen zusammenkniff, riss der Junge ihm die Waffe aus der Hand. Der Cowboy schüttelte sich und wischte sich den Schnaps aus dem Gesicht.
»Das war aber gar nicht klug von dir«, murmelte er dabei. Dann schoss plötzlich seine Faust vor und traf den Jungen mitten ins Gesicht, noch ehe dieser seinen Revolver ins Holster zurückstecken konnte. Buck versuchte mit ein paar Schritten nach rückwärts sein Gleichgewicht wiederzuerlangen, stieß einen Stuhl um und ging zu Boden. Dabei polterte der Revolver auf die rohen Dielen des Fußbodens. Aber der Schlag hatte ihn nicht außer Gefecht gesetzt. Er wischte das Blut fort, das ihm aus der Nase lief, und sprang hoch. Ohne seinen Zorn einigermaßen unter Kontrolle zu bekommen, stürzte er sich auf den Mann, der ihn zu Boden geschlagen hatte. Dieser behielt jedoch besser die Übersicht und wich geschickt nach der Seite aus. Buck musste einen zweiten Schlag gegen sein Ohr einstecken, der ihn gegen die Bar schleuderte, an der er sich einen Moment lang festhielt.