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Beschreibung

Ich gehöre nicht zu jenen Ignoranten, die irgendeinen vordergründigen Nutzen darin zu entdecken vermögen, sich dem gegenwärtigen, geschmäcklerischen Kunstbetrieb anzugleichen, als gäbe die Tradition der Moderne etwas anderes her, als uns die Erkenntnis, notwendig von ihr abzuweichen.
Tatsächlich verbirgt sich hinter den Anforderungen des Zeitgeschmacks, die der Dichter, gleich einer Fessel, immer wieder abzuschütteln pflegt, nichts als die falsche Verpflichtung zum Wohlverhalten, ein verfehltes Bewußtsein von Welt zu stabilisieren, eine falsche Sicherheit, eine falsche Harmonie.
Ein Dichter hat gefälligst zwischen die Augen zu treffen, und konsequent, sein Ziel unter der Schädeldecke, bestätigt er nichts und beglückt nicht mit einer neuen Variante, oberflächlich auszuschmücken, was schon hundertmal gesagt, sondern dringt vor zum Kern des irritierenden Sachverhalts, wo ein Fehlverständnis von der Welt die Realität des Falschen setzt.
An diesem Punkt muß er sich messen, muß er seinen Ansprechpartner in Bewegung setzen oder unterliegen.
An diesem Punkt allein steht jeder Dichter im vollen Risiko des Worts, hier siegt er oder wird vernichtet; der Rest ist Zeitverschwendung und Papiervergeudung - gewerblich soll er lieber dümmliche Geschichtchen und Romane schreiben oder marktgerecht mit Zuckerwatte Handel treiben.

Gott schenkt mir wieder ein Gedicht

der wirre

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Veröffentlichungsjahr: 2016

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Die Gesetze des Planeten

Lyrik des 20. Jahrhunderts

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Die Gesetze des Planeten (Lyrik des 20. Jahrhunderts)

Die Gesetze des Planeten

(3. Bearbeitung)

 

Einleitung

 

Was Mensch

 

Zerriebene Zeichen

Lichtspringer

Das Urteil

Ziele setzen und Erfolg haben

Anns Geschäfte

Glücklose Zeichnung

Weltflimmern

: Chaos

Amerika

Im Paradies

Im Paraglanz

Im Abfall

Im Abfallmedium

Verkehrsregel

Was Mensch

Ich Glückssucher

Dein Diktaphon

Große blinde Bierfreiheit mit Methanol

Eine deutsche Krankheit

 

Gegen die Wand gesprochen ist das Leben

 

Die Gesetze des Planeten

Sapphische Fragmente

Staub

Genie der Fliege

Ordnung des Gefühls

Archaische Wissenschaft

Fremde der sapphischen Oden, sie streichen

Die Erde

Das Subjekt ist Maschine

Negative Sehnsucht

Bespringe...

Im Gepäck

Aus der Welt

 

Gefühle am Papier

 

Traumtier

Trennung

Liebe Freundin

Abschied

Poesie

Im Gesträuch

Der große Zirkus der Gefühle

Das Krokodil

Klarsicht

 

Der Traum vom Ende

 

Im Gedränge

Gewißheit

Träumt das Gehirn Gewißheit aus

Glaube

Perdu

Die echte Angst

Lappalien

Lieber sich in die Ecke stellen und blöd

Das gebe zu brülle Hund bell’

Kurzer Moment vor der Finsternis

(Alle Seligkeit ist Weltverlorenheit)

 

Patriotische Lieder

 

Letzter Sturz

Sprecht von Selbstbestimmung, Freiheit

Narrenlied

 

Der technisch zivilisierte Mensch

 

Am Spiegel

Die Macht ist inhaltsleer

Verachtungslogiker

Das Ding

Agonie-Gesellschaft am Tropf

Am Morgen des achten Tages

Verirrung in Kunststoff und Beton

Vernunft ist tot

(Die Gesetze des Planeten)

Im kalten Paradies der Feindschaften

Von Maschinen singen

(Erhoffe nichts, beachte niemanden)

Entwertende Erkenntnis

Mein Leben?

 

Die Verzückungen des modernen Lebens

 

Formaler Fehler

Freier leben

Zauberspruch

Ode an den Lutscher:

Warum ich nur ein Dichter bin

Vom Ausbluten

Supp die Fraß

Jagt hinterher dem Strahl des Weisenden

Glücksrad

Der Mythos

Athletik

 

Die Freuden des Weltuntergangs

 

1:9...

Moderne Seefahrt

Ich wünsche einen großen Krieg der Welt

Tu hinzu eine Maschine (die Leere)

 

Rekurs

 

Betriebsinternes

 

Wie jeder hier falle auch ich mir zum Opfer

In der Schwebe unbenannten Daseins

Der bunte Vogel Kasimir

Vom Sinn und der Lust

Check-up

Der romantische Totengräber

Formal ins Aus

Keine Poesie mehr

Endprodukt

Vögel und §

Statt eines Nachworts (einige Interpretationsansätze)

 

 

Weitere Bücher siehe auch: https://zeuslogo.wordpress.comEinleitung

 

(Ein Beitrag zur Unkultur) I

 

Dies ist mein gewichtiges Werk!

Wieviel mehr Tier fällt ins Gewicht, unfrei und vernunftlos.

Jeder wird Sklave seiner sozialen Situation, es sei denn, er behauptet seine Nutzlosigkeit gegenüber der Gesellschaft. Jeder bleibt widerstandslos, beugt sich den Umständen, es sei denn, er hält sie nicht aus.

Der Sklave will immer nur nützlich sein. Er existiert jenseits dessen, worauf sich der Mensch einzig begründet berufen kann, jenseits von sich und damit jenseits von Vernunft, Selbstbestimmung, Selbsterkenntnis.

Jeder Pragmatismus verhüllt nur unvollkommen seine Niedrigkeit. Erst wer seine Niedrigkeit ablegt, erträgt es, die Autorität eines Kunstwerks anzuerkennen. II

 

Dichtung, die nicht bei partikularen Aspekten moderner Lebensäußerungen haltmacht, sondern eine umfassendere Auseinandersetzung anstrebt, wird naturgemäß beherrscht von wesentlichen Problemen des Ekels und der Schadenfreude, die nicht vollständig in die Ebene der Abstraktion gehoben und so abgewiegelt werden können.

Insoweit kann auch der geneigte Leser sich zweifellos nicht über einen Mangel an Unbequemlichkeit beklagen, wenn es ihm gelingen sollte, dies Buch bis zum Ende durchzublättern.

Sicher, diese Wahrheit ist einer positiven Verkaufsprognose nicht besonders förderlich, und darum bindet eine Strategie am Markt sich nie an sie, hingegen ist sie unvermeidlich, soll Dichtung überhaupt noch einen Restbestand von Sinn beinhalten.

Ich gehöre nicht zu jenen Ignoranten, die irgendeinen vordergründigen Nutzen darin zu entdecken vermögen, sich dem gegenwärtigen, geschmäcklerischen Kunstbetrieb anzugleichen, als gäbe die Tradition der Moderne etwas anderes her, als uns die Erkenntnis, notwendig von ihr abzuweichen.

Tatsächlich verbirgt sich hinter den Anforderungen des Zeitgeschmacks, die der Dichter, gleich einer Fessel, immer wieder abzuschütteln pflegt, nichts als die falsche Verpflichtung zum Wohlverhalten, ein verfehltes Bewußtsein von Welt zu stabilisieren, eine falsche Sicherheit, eine falsche Harmonie.

Ein Dichter hat gefälligst zwischen die Augen zu treffen, und konsequent, sein Ziel unter der Schädeldecke, bestätigt er nichts und beglückt nicht mit einer neuen Variante, oberflächlich auszuschmücken, was schon hundertmal gesagt, sondern dringt vor zum Kern des irritierenden Sachverhalts, wo ein Fehlverständnis von der Welt die Realität des Falschen setzt.

An diesem Punkt muß er sich messen, muß er seinen Ansprechpartner in Bewegung setzen oder unterliegen.

An diesem Punkt allein steht jeder Dichter im vollen Risiko des Worts, hier siegt er oder wird vernichtet; der Rest ist Zeitverschwendung und Papiervergeudung - gewerblich soll er lieber dümmliche Geschichtchen und Romane schreiben oder marktgerecht mit Zuckerwatte Handel treiben.

(Sämtliche Gedichte sind in den 80er/90er Jahren des vorigen Jahrhunderts entstanden.)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was Mensch

 

 

 

 

Zerriebene Zeichen

 

Vergiß nicht, daß wir ganz

flüchtige Wesen gewichtige Einzeichnungen

hinterlassen

bedeutet fast nichts

 

Hier der behauene Felsen - Burg

türmt Erinnerung auf

vom Dasein

der Träume

 

Bedeutung ist Sand

in verwunderten Händen

geküßt von Luft

eine Fahne

 

Nie ist das Auge die Heimat des Sinns

wenn nicht flüchtig

und ins Leben geworfen du Erde

 

 

 

Lichtspringer

 

Nie konntest du Leben in den kalten Rauch

des Universums blasen.

Vor dem Schlund finsteren Nichts der Er-

kenntnis streiten haßerfüllt die Menschen

ums Dasein, schnappen nach Happen blauen

Lichts. Sie wollen leuchten - glücklich

mit sich, zumindest ohne die anderen glück-

lich. Blaß tanzen die Würmer, verschmierende

Lichtlein im wäßrigen Gedärm der Zeit. Blub,

blub ... was sie höher springen, was sie hö-

her rettend für sich forttragen wollten.

Was warst du? Selbstgewißheit einzig Lieb-

ling, Kulturfahne auf Gottes Wolke, ein Bes-

serer zu werden.

Nun bist du gefressen.

 

 

 

 

Das Urteil

 

Die Menschen existieren nicht

und auf keine Weise ist der Ort

ihres Daseins auf dem Planeten

lebendiges Fleisch

 

Die Menschen existieren nicht

und kein Gedanke gleicht

einem Befinden selbstbewußter

Vergänglichkeit

 

Hier weit und breit

das Urteil:

kein Sinn kein Leben - nichts.

Die Menschen existieren nicht

 

 

 

 

Ziele setzen und Erfolg haben