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Ich gehöre nicht zu jenen Ignoranten, die irgendeinen vordergründigen Nutzen darin zu entdecken vermögen, sich dem gegenwärtigen, geschmäcklerischen Kunstbetrieb anzugleichen, als gäbe die Tradition der Moderne etwas anderes her, als uns die Erkenntnis, notwendig von ihr abzuweichen.
Tatsächlich verbirgt sich hinter den Anforderungen des Zeitgeschmacks, die der Dichter, gleich einer Fessel, immer wieder abzuschütteln pflegt, nichts als die falsche Verpflichtung zum Wohlverhalten, ein verfehltes Bewußtsein von Welt zu stabilisieren, eine falsche Sicherheit, eine falsche Harmonie.
Ein Dichter hat gefälligst zwischen die Augen zu treffen, und konsequent, sein Ziel unter der Schädeldecke, bestätigt er nichts und beglückt nicht mit einer neuen Variante, oberflächlich auszuschmücken, was schon hundertmal gesagt, sondern dringt vor zum Kern des irritierenden Sachverhalts, wo ein Fehlverständnis von der Welt die Realität des Falschen setzt.
An diesem Punkt muß er sich messen, muß er seinen Ansprechpartner in Bewegung setzen oder unterliegen.
An diesem Punkt allein steht jeder Dichter im vollen Risiko des Worts, hier siegt er oder wird vernichtet; der Rest ist Zeitverschwendung und Papiervergeudung - gewerblich soll er lieber dümmliche Geschichtchen und Romane schreiben oder marktgerecht mit Zuckerwatte Handel treiben.
Gott schenkt mir wieder ein Gedicht
der wirre
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Veröffentlichungsjahr: 2016
Die Gesetze des Planeten
(3. Bearbeitung)
Einleitung
Was Mensch
Zerriebene Zeichen
Lichtspringer
Das Urteil
Ziele setzen und Erfolg haben
Anns Geschäfte
Glücklose Zeichnung
Weltflimmern
: Chaos
Amerika
Im Paradies
Im Paraglanz
Im Abfall
Im Abfallmedium
Verkehrsregel
Was Mensch
Ich Glückssucher
Dein Diktaphon
Große blinde Bierfreiheit mit Methanol
Eine deutsche Krankheit
Gegen die Wand gesprochen ist das Leben
Die Gesetze des Planeten
Sapphische Fragmente
Staub
Genie der Fliege
Ordnung des Gefühls
Archaische Wissenschaft
Fremde der sapphischen Oden, sie streichen
Die Erde
Das Subjekt ist Maschine
Negative Sehnsucht
Bespringe...
Im Gepäck
Aus der Welt
Gefühle am Papier
Traumtier
Trennung
Liebe Freundin
Abschied
Poesie
Im Gesträuch
Der große Zirkus der Gefühle
Das Krokodil
Klarsicht
Der Traum vom Ende
Im Gedränge
Gewißheit
Träumt das Gehirn Gewißheit aus
Glaube
Perdu
Die echte Angst
Lappalien
Lieber sich in die Ecke stellen und blöd
Das gebe zu brülle Hund bell’
Kurzer Moment vor der Finsternis
(Alle Seligkeit ist Weltverlorenheit)
Patriotische Lieder
Letzter Sturz
Sprecht von Selbstbestimmung, Freiheit
Narrenlied
Der technisch zivilisierte Mensch
Am Spiegel
Die Macht ist inhaltsleer
Verachtungslogiker
Das Ding
Agonie-Gesellschaft am Tropf
Am Morgen des achten Tages
Verirrung in Kunststoff und Beton
Vernunft ist tot
(Die Gesetze des Planeten)
Im kalten Paradies der Feindschaften
Von Maschinen singen
(Erhoffe nichts, beachte niemanden)
Entwertende Erkenntnis
Mein Leben?
Die Verzückungen des modernen Lebens
Formaler Fehler
Freier leben
Zauberspruch
Ode an den Lutscher:
Warum ich nur ein Dichter bin
Vom Ausbluten
Supp die Fraß
Jagt hinterher dem Strahl des Weisenden
Glücksrad
Der Mythos
Athletik
Die Freuden des Weltuntergangs
1:9...
Moderne Seefahrt
Ich wünsche einen großen Krieg der Welt
Tu hinzu eine Maschine (die Leere)
Rekurs
Betriebsinternes
Wie jeder hier falle auch ich mir zum Opfer
In der Schwebe unbenannten Daseins
Der bunte Vogel Kasimir
Vom Sinn und der Lust
Check-up
Der romantische Totengräber
Formal ins Aus
Keine Poesie mehr
Endprodukt
Vögel und §
Statt eines Nachworts (einige Interpretationsansätze)
Weitere Bücher siehe auch: https://zeuslogo.wordpress.comEinleitung
(Ein Beitrag zur Unkultur) I
Dies ist mein gewichtiges Werk!
Wieviel mehr Tier fällt ins Gewicht, unfrei und vernunftlos.
Jeder wird Sklave seiner sozialen Situation, es sei denn, er behauptet seine Nutzlosigkeit gegenüber der Gesellschaft. Jeder bleibt widerstandslos, beugt sich den Umständen, es sei denn, er hält sie nicht aus.
Der Sklave will immer nur nützlich sein. Er existiert jenseits dessen, worauf sich der Mensch einzig begründet berufen kann, jenseits von sich und damit jenseits von Vernunft, Selbstbestimmung, Selbsterkenntnis.
Jeder Pragmatismus verhüllt nur unvollkommen seine Niedrigkeit. Erst wer seine Niedrigkeit ablegt, erträgt es, die Autorität eines Kunstwerks anzuerkennen. II
Dichtung, die nicht bei partikularen Aspekten moderner Lebensäußerungen haltmacht, sondern eine umfassendere Auseinandersetzung anstrebt, wird naturgemäß beherrscht von wesentlichen Problemen des Ekels und der Schadenfreude, die nicht vollständig in die Ebene der Abstraktion gehoben und so abgewiegelt werden können.
Insoweit kann auch der geneigte Leser sich zweifellos nicht über einen Mangel an Unbequemlichkeit beklagen, wenn es ihm gelingen sollte, dies Buch bis zum Ende durchzublättern.
Sicher, diese Wahrheit ist einer positiven Verkaufsprognose nicht besonders förderlich, und darum bindet eine Strategie am Markt sich nie an sie, hingegen ist sie unvermeidlich, soll Dichtung überhaupt noch einen Restbestand von Sinn beinhalten.
Ich gehöre nicht zu jenen Ignoranten, die irgendeinen vordergründigen Nutzen darin zu entdecken vermögen, sich dem gegenwärtigen, geschmäcklerischen Kunstbetrieb anzugleichen, als gäbe die Tradition der Moderne etwas anderes her, als uns die Erkenntnis, notwendig von ihr abzuweichen.
Tatsächlich verbirgt sich hinter den Anforderungen des Zeitgeschmacks, die der Dichter, gleich einer Fessel, immer wieder abzuschütteln pflegt, nichts als die falsche Verpflichtung zum Wohlverhalten, ein verfehltes Bewußtsein von Welt zu stabilisieren, eine falsche Sicherheit, eine falsche Harmonie.
Ein Dichter hat gefälligst zwischen die Augen zu treffen, und konsequent, sein Ziel unter der Schädeldecke, bestätigt er nichts und beglückt nicht mit einer neuen Variante, oberflächlich auszuschmücken, was schon hundertmal gesagt, sondern dringt vor zum Kern des irritierenden Sachverhalts, wo ein Fehlverständnis von der Welt die Realität des Falschen setzt.
An diesem Punkt muß er sich messen, muß er seinen Ansprechpartner in Bewegung setzen oder unterliegen.
An diesem Punkt allein steht jeder Dichter im vollen Risiko des Worts, hier siegt er oder wird vernichtet; der Rest ist Zeitverschwendung und Papiervergeudung - gewerblich soll er lieber dümmliche Geschichtchen und Romane schreiben oder marktgerecht mit Zuckerwatte Handel treiben.
(Sämtliche Gedichte sind in den 80er/90er Jahren des vorigen Jahrhunderts entstanden.)
Was Mensch
Zerriebene Zeichen
Vergiß nicht, daß wir ganz
flüchtige Wesen gewichtige Einzeichnungen
hinterlassen
bedeutet fast nichts
Hier der behauene Felsen - Burg
türmt Erinnerung auf
vom Dasein
der Träume
Bedeutung ist Sand
in verwunderten Händen
geküßt von Luft
eine Fahne
Nie ist das Auge die Heimat des Sinns
wenn nicht flüchtig
und ins Leben geworfen du Erde
Lichtspringer
Nie konntest du Leben in den kalten Rauch
des Universums blasen.
Vor dem Schlund finsteren Nichts der Er-
kenntnis streiten haßerfüllt die Menschen
ums Dasein, schnappen nach Happen blauen
Lichts. Sie wollen leuchten - glücklich
mit sich, zumindest ohne die anderen glück-
lich. Blaß tanzen die Würmer, verschmierende
Lichtlein im wäßrigen Gedärm der Zeit. Blub,
blub ... was sie höher springen, was sie hö-
her rettend für sich forttragen wollten.
Was warst du? Selbstgewißheit einzig Lieb-
ling, Kulturfahne auf Gottes Wolke, ein Bes-
serer zu werden.
Nun bist du gefressen.
Das Urteil
Die Menschen existieren nicht
und auf keine Weise ist der Ort
ihres Daseins auf dem Planeten
lebendiges Fleisch
Die Menschen existieren nicht
und kein Gedanke gleicht
einem Befinden selbstbewußter
Vergänglichkeit
Hier weit und breit
das Urteil:
kein Sinn kein Leben - nichts.
Die Menschen existieren nicht
Ziele setzen und Erfolg haben