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Die Jahreszeiten kommen und gehen. Und die wohlige Wärme des Sommers wechselt mit der quälenden Kälte des Winters. Alles scheint im Gleichklang, doch da ist ein Schwarm, ein Vogelschwarm. Es sind Kraniche, die zwischen plötzlichen Wolken unerreichbar dahingleiten. Ihre Schwingen brechen die Luft und scheinen kraftvoll und unermüdlich. Erinnerungen kommen - Erinnerungen an gestern und an morgen. Wie wird das Leben werden? Werde ich so stark sein wie die Kraniche, die sich scheinbar mühelos am Himmelszelt bewegen? Was hat das Schicksal mit mir vor? Ich schließe meine Augen und denk an so viel Schönes, Gutes, Schlimmes. Wohin treibt mich dieses Leben? Es sind so viele Fragen - und die Kraniche ziehen - sie ziehen immer weiter fort.
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Seitenzahl: 106
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Wahlbetrug
Am Fluss
Aufbruch
Septemberhymne
Chronik
Du willst
Der Seemann
Zwei Monde
Glück
Dein Leben
Alpträume
Mauern
Ein Mann
Aufstehen
Suche
Betrachtung
Der Traum
Es war einmal
Heimwärts
Mir träumte
Hoffnung
Gib nicht auf
Was ich bin
Die Muschel
Nachtflug
Wimpernschlag
Gezeiten
Trauer
Am Ziel
Nebel
Mein Amerika
Fort
Nebel
Angst
Flut
Fremd
Gebet für einen Freund
Roter Ball
Morgenluft
Bahnsteig 2
Orange Drive
Nach Hause
Teufelsort
Letzter Vers
Der Stieglitz
Fragen
Fjord
Alptraum
Die Kraniche ziehen
Schwarze Materie
Die Tänzerin
Nomade
Die Mörderin
Hollywood im Blut
Chancen
Am Berg
Träume
Spiegelbild
Tim
An einen Soldaten
Phoenix
Dort in San Diego
Düsternis
Gewitter
Weg
Singen
Erinnerungen
Alb
Lied
Was
Sommer
Gedanke
Eines Tages
Danach
Spielplatz
Abgesang
Blizzard
Letzte Reise
Zeit der Störche
Nachtmahr
Drift
Watt
Was bleibt
Fern
Ohne Titel
Manchmal
Endlich daheim
Heimkehr
Am Deich
In der Bucht
Weihnacht
Am Hafen
Der Elefant
Weihnachtsengel
Am See | Nichts
Die Hafenbar
Die Wahrsagerin
Am Straßenrand
Da
Gedanken
Die Herde
Eine Frau
Der Mann im Wald
Sie zählen lang – sie zählen alles
Und doch verschwindet manches bald
Sie sind nicht echt – im Fall des Falles
Und manche Stimme wird nicht alt
Es wird frisiert und auch gelogen
Für Geld siegt der, der siegen will
Da wird geklaut und auch gezogen
Das Volk glaubt alles und ist still
So fiebern noch die Kandidaten
Die wissen nichts von all dem Dreck
Weil sie noch zu viel Hoffnung hatten
Doch sind am End sie meistens weg
Es siegt wohl der, der siegen sollte
Die Chance gibt man dem Zufall nicht
Und wer noch ehrlich bleiben wollte
Verliert zum Schluss – auch sein Gesicht
Und wer noch immer glaubt das Gute
Ist bald am End und angeschmiert
Denn böse ist des Menschen Blute
Und wer die Wahrheit sagt, verliert
Dem Volk wird weiter eingeredet:
Geht nur zur Wahl
Ihr seid am Zug
Doch wer auch immer dümmlich betet
Am Ende bleibt nur Wahlbetrug
Nacht am wundersamen,
verträumt einsamen Fluss
Lieg ich auf dem Rücken und starre träumend
in den Nachthimmel
Ich seh´ die Arme, diffus leuchtend,
unserer Milchstraße
Sie greifen nach der ungeahnten Ferne
im unsichtbaren
Sein aller Dinge und aller noch so fern
wabernden Materie
Gleich einer singend,
vielleicht auch schreienden Melodie
Gehalten von einer Kraft
Einer dunklen Energie
Die ich nicht kenne
Die doch da ist und gottesgleich
Durch mich gleitet
Unmerklich fast – ja, ja, genau
Das alles, was ich dort draußen sehe, hält
Zusammenhält und auseinanderreißt
Wie meine Gedanken, wie meine Träume auch
Sehnsucht keimt in meinem Herzen
Will ich dort hinaus?
Ist dieses Leben vielleicht doch mehr
als nur hier zu sein?
Ist es die umfassende Art, alles zu beherrschen?
Ist es das Entstehen und das Sterben im
zusammenhängenden
Gleichnis aller Zeit? Wildheit der Entstehung?
Vielleicht? Vielleicht auch nicht?
Ich verwandele mich in einen Strahl
voll heller Energie
Und gleite rasend schnell hinein in diese Fülle
Spüre, wie mein Denken sich verbindet
mit allem um mich herum
Sinke in die nicht mehr existente Materie,
die brodelnd in einem
Schillernden Ur-Ozean in sich versinkt und
aufwachend in einer
Neuen Art des Daseins schließlich verglimmt
Sterben, Tod oder doch eine Wiedergeburt?
Ich bin das Universum und bin doch nur
ein winziger Teil desselben
Jedoch weiß ich um mich und um das
Universum
Es lebt und es gedeiht wie auch mein Sinn
Der sich an ihm nähret
Welch Vielfalt sich da entbindet
Aus einem Uhrwerk aller Zeit und aller Zeiten
Kehre ich zurück, weil ich doch etwas
Unerklärliches in mir trag
Etwas, das nirgends in diesem undefinierbaren,
nicht definierbaren Sein
Zu finden war – und ist
Etwas, das mich zurückkehren lässt in meinen
eigenen Schoß
Dass sich entfalten kann und doch meine
Herkunft niemals verschleudert
Ich trage es in mir, welche Form die Materie,
die Antimaterie in diesem unendlichen All
Auch immer annehmen mag
Es ist so tief in mir, dass selbst die noch so
ausgefeilte Erdachtheit allen Seins
Es nicht zu entziffern vermag
Ich schließe meine Augen und tauche in mich ein
Ich höre diesen dahin plätschernden Fluss
Bin erleichtert, dass ich nicht fliehen muss
Ja, ich kann bleiben – hier auf der Erde
Weil ich weiß, dass es mich überallhin begleitet
Es ist immer da und lebt, so lang es mich gibt
Denn ich weiß es längst
und ich kenne es nur zu gut
Dieses, was da tief in mir ist
und nie mehr weichen kann
Ich lächele in mich hinein und weiß, dass ich das
weite Universum dazu gar nicht brauche
Bei aller Merkwürdigkeit der Materie und des
Universums
Bleibt doch eines stets tief in mir drin:
Die Sehnsucht, die Tränen, die Angst,
die Hoffnung und
die Liebe
Ich schau mich um
Bemerke irgendwie nur Proll und Angst
Worum du bangst
Mag Liebe sein und Freude
Doch bleibt nur Sehnsucht nach dem
Leben
Dummheit, nichts zu geben
Eine Sehnsucht nach dem Anderssein
Doch bleibt am Ende nur ein fader
Schein
Ich dreh mich um
Irgendwo liegt da wohl ein Mensch im Dreck
Ein Blitz, ein Schreck
Doch will ich ihn nicht sehen
Will wieder weg mich drehen
Doch bleibt mein Blick
Ein kleines Stück
Wie ein Magnet
Er geht nicht fort
Ich hab für ihn ein kleines Wort:
„Ach“
Ich wend mich ab
Von dieser Welt, die doch nur hasst!
Zu viel verpasst?
So gar nichts mehr gefunden?
Es bleibt die Hoffnung, unumwunden!
Die Hoffnung auf mich selbst
Doch lauf ich immer weg
Fort von all dem stinkend seichten Dreck
Ich find mich nirgends wieder
Blöd!
Ich mach mich auf – jetzt
In eine ungewisse Zukunft
Wie jeder hier – und da
Bin voller Tatendrang, noch immer
Nichts scheint mir schlimmer
Als ein allzu tristes Leben
Ich muss doch leben und bestehen
Schau schnell nach vorn
Ich tat´s ja immer
Und spür in meinem Herzen plötzlich
Mich!
Ein böser Traum in kalter Nacht
Ich sah New York in seiner Pracht
Doch über allem sah ich auch
Zwei Türme, brennend, schwarzen Rauch
Ein Flugzeug rast in einen Turm
Ein zweites auch, ein drittes schon!
Und Menschen springen in den Tod
Ich sah die Angst, den Hass, die Not
Längst stand der Schweiß auf meiner Stirn
Längst kollabiert mein schlafend´ Hirn
Wo stolz zwei Türme ragten, ach
Da hielt der Tod die Stadt in Schach
Der Atem stockte lähmend mir
Wo kam nur all der Albtraum her
Ich wurde wach, so gegen 3
Und zitterte
Mein Traum, vorbei?
Im Radio am nächsten Tag
Brach die Musik ganz plötzlich ab
Die Meldung aus New York
Welch Schock
Der 11.09. war´s
Mein Gott
Es zogen die Menschen
aus dem so fremden Lande
Hinaus in die Fremde,
zu dem sehr langen Strande
Sie wollten nur ganz einfach weit weg
von Zuhause
Sie gaben sich selbst, der Familie nie Pause
Und zogen und liefen flugs zum Weltenrande
Es waren so viele,
die nimmermehr blieben
Ach, so viele Seelen,
die himmelwärts schrien
Es waren Familien, die in Armut und Kriege
zu suchen begannen nach Glück, Geld und Liebe
Man hätte sie sonst wohl zu Tode getrieben
Ja, auch jenes Kind,
dieser schwarzhaarige Junge,
zog fort mit den Eltern,
mit pfeifender Lunge
Zum Strand aller Märchen,
zur Küste der Wunder
Zum riesigen Meer
mit manch Fisch und manch Flunder
Er schaute so lieb, hatte Augen, so runde
Man sagte, da hinter dem brausenden Wasser
verbirgt sich das Gute,
ward die Welt nie mehr blasser
Dort ist ewiger Reichtum, sind nett alle Leute
Dort gibt es kein Elend, keine hungrige Meute
Dort gibt’s keinen Krieg, keine ewigen Hasser
Der Sturm war so stark – am Meer, an der Küste
Fern lag ihre Heimat, diese schreckliche Wüste
Verträumt schaut´ der Junge hinaus in die Ferne
Es sah dort am Himmel all die funkelnden Sterne
Und er sah auch den Mond,
der gelächelt und grüßte
Und dann auf der schlingernden
Schlauchboot-Schaluppe,
da gab´s nichts zu essen,
nicht mal eine Suppe
Dreihundert gefangen im Seelenverkäufer
Gehofft und gebetet zu Gott und manch Täufer
Doch war da nicht einer, der klagte und murrte
Ganz plötzlich dort draußen im tosenden Meere,
da schlugen die Wogen mal hoch und mal quere
Das Boot sank so schnell in die dunkelsten Tiefen
Es war Mitternachte,
ach, wo alle schliefen
Darüber hin klatschte das Wasser mit Schwere
Von all diesen Menschen, dem Jungen,
dem kleinen,
blieb nichts als nur Tränen,
ich kann nur noch weinen
So viele geblieben im schäumenden Meere
Es schlugen nur hoch all die Wasser,
voll Schwere
Am Meeresgrund war´s reich
an Stille und Steinen
Gestorben die Hoffnung,
die Sehnsucht nach Frieden
Die Freiheit der Leute – im Sturm fortgetrieben
Dem Tod nicht entkommen,
Familien und Kinder
Warum so viel Kälte? Warum so viel Winter?
Die Menschlichkeit
längst auf der Strecke geblieben?
Es gehen die Stunden, es ziehen die Tage
Es fliehen die Menschen
Mir bleibt nur die Frage:
Was wird, wenn auch ich aus der Heimat
mal fliehe?
Wird dann jemand sein,
der mich aufnimmt mit Liebe?
Bleibt übrig nur Trauer, nur Tränen und Klage?
Doch sah jener Junge die funkelnden Sterne
Er flog hoch ins All,
bis hinauf in die Ferne
Ich hör ihn noch singen,
den schwarzhaarigen Jungen
Er hat von der Liebe im Traumland gesungen
Ich denk oft an ihn,
hab ihn wirklich sehr gerne
Du willst doch leben irgendwie
Du willst doch tanzen, fragst nicht wie
Du willst auch schreien voller Hass
Willst dich befreien, sonst noch was
Du willst doch lieben manche Nacht
Du willst doch sein wo jeder lacht
Du willst doch auch zu Hause sein
Willst stark und echt sein, nicht nur Schein
Du willst erleben diese Welt
Du willst das Glück, das ewig hält
Du willst gesund und munter spieln
Und willst im Wasser dich mal kühln
Du willst nie einsam sein und blank
Du willst nicht sterben im Gestank
Willst singen, klönen lang beim Wein
Dann lass die Ängste Ängste sein
Das Schiff sank schnell
Längst war es Nacht
Die Ängste grell
Schon flottgemacht
Er sank so tief
Ins kalte Meer
Als ob er schlief
So leicht, nicht schwer
Sein Leben dort
Am Meeresgrund
Am toten Ort
Zur späten Stund
Nur Schwarz um ihn
Sein Atem stockt
Manch Träume fliehn
Total verbockt
Dreihundert Mann
Gerettet bald
Das Schiff versank
Es war schon alt
Nur einer fehlte
Irgendwo
Als man sie zählte
Einfach so
Wohl war er tot
Ertrunken schnell
In jener Nacht
Die nicht mehr hell
Nein, niemand fragte
Nach dem Mann
Er war nur fort
Trieb niemals an
Am Meeresgrund
War´s nicht mehr kalt
Er schien gesund
Erstarkt recht bald
Ein Engel kam
Und nahm ihn mit
Im Tränensang
Zum letzten Glück
Man fand den Seemann
Nimmermehr
Nicht eine Spur
Trieb von ihm her
Und als ein Schiff
Vorüberfuhr
An jenem Riff
Zur Urlaubstour
Sah man 2 Engel
Leicht, nicht schwer
Die sangen leis
Hoch überm Meer
Es kreisten einmal zwei einsame Monde
Um einen sehr kleinen Planeten herum
So manches Mal, ach, kam vorbei eine Sonde
Und erforschte dann jene zwei einsamen Monde
Ansonsten bliebs immer recht trist
und sehr stumm
Wie diese zwei Monde, so kreise auch ich
Immerzu, immerfort um mich selber herum
Es fehlt an der Freude und wohl auch an Licht
Wie zwei dunkle Monde, so kreise auch ich
Und alles bleibt einsam, bleibt trübe und stumm
Doch ganz in der Ferne strahlt hell eine Sonne
Zu der will ich hin, doch sie scheint viel zu weit
Denn dort, wo ich einsam noch friere und wohne
Fehlt Liebe und Leben, ist nie eine Sonne
Und erst, wenn ich aufbrech, bin ich bald befreit
So breche ich aus, mach mich flugs auf die Reise
Hin zu jenem Licht, denn ich brauch es doch so
Und plötzlich verspür ich,
noch still und sehr leise
Die Sonne kommt näher, das Ziel meiner Reise
Und endlich, da fühl ich mich frei und bin froh
Glück im Leben sind die Träume
Weil sie gut und böse sind
Glück ist, wenn ich nichts versäume
Glück sind Menschen, Frohsinn, Freunde
Glück ist Wald und See und Wind
Glück im Leben sind die Lieder
Die wir singen überall