Die letzte Entscheidung E-Book

Werner R. C. Heinecke

• Herausgeber: Books on Demand
• Kategorie: Abenteuer, Thriller, Horror
• Sprache: Deutsch
• Veröffentlichungsjahr: 2020

Beschreibung

Jana lebt mit ihrem Freund nach einer gelungenen abenteuerlichen Flucht auf der Baleareninsel MALLORCA. Als Escort-Dame verstrickt sie sich in das gefährliche Treiben der dortigen SCHATTENWELT. Die Drogen-Szene, Rotlicht-Files, Korruptionsaffären und Gewalt um die Macht in der Parallelgesellschaft bringen ihr Leben in große Turbolenzen. Undercover-Agent Lugh Ryan tritt in ihr Leben und stellt sie vor eine große Herausforderung.

Leseprobe

Übersicht der Charaktere

Jana Zobel

Escort- Dame

Yvonne Peters

Pseudonym

Tom Busch

Journalist

Daniel Simon

Darknet

Uwe Behrens

Skipper

Lugh Ryan

Undercover-Agent

Sonja Halbach

Schriftstellerin

Roland Berger

Hauptkommissar

Lisa Hauser

Oberkommissarin

Jan Krause

Kommissar

Joaquin Alvaro

Einhandsegler

Alexej Smirnov

Sicherheitschef

Fjodor Nowikow

Oligarch

Jürgen Baumann

Sicherheitsexperte

Carmen Garcia

Reporterin

Rafael Santos

Fotoreporter

Pablo Moreno

Guardia Civil

Gabriel Crespi

Policia Local

Jose Gomez

Policia Nacional

Leonardo Casal

Policia Nacional

Meckx

Elitekämpfer

Don Alfonso Robero

Drogenboss

Alberto Robero

Gastronom

Miguel Robero

Gastromom

Esperanza Robero

Unternehmerin

Maria Fontana

Assistentin

Luci Galves

Kellnerin

Ana Ruiz Molana

Policia Local

Pedro Gonzales

Elitekämpfer

Guilermo Vasques

Policia Local

Koko

Roma

Sean O`Sullivan

Stewart

Ines Gerber

BILD Reporterin

Sancho

Kleinkrimineller

Swetlana

Pornodarstellerin

„Glaube an das, was noch nicht ist, damit es werden kann.“

Inhaltsverzeichnis

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

Kapitel 36

Kapitel 37

Kapitel 38

Kapitel 39

Kapitel 40

Kapitel 41

Kapitel 42

Kapitel 43

Kapitel 44

Epilog

Prolog

Menschen, die weit weg sind, sind manchmal ganz nah.

Das Leben ohne geliebte Menschen ist wie ein Körper ohne Blut.

Ein Haus ohne Freunde ist wie ein Tag ohne Sonne.

Ein Leben ohne Familie ist wie eine finstere Nacht.

Das alles fühlte sich kalt an.

Jana erlebte diese Gefühle, getragen von berauschenden tiefen Gedanken.

Ja, sie hatte einige Menschen in ihrem jungen Leben verloren.

Als Kind sehr früh erst den Vater.

Dann die Mutter.

Es waren harte Schicksalsschläge, die ihr Leben geprägt haben.

Schmerz, Trauer. Unendliche Ohnmacht.

Die gemeinsame Rache mit ihrer Schwester Jennifer brachten einige Menschen um ihr Leben.

Es war nur ein Foto. Abgebildet waren vier junge Männer. Nun waren die Gesichter durchgestrichen.

Aber sind die Wunden in den Blicken der getöteten Jennifer zu vergessen?

Es kam der Moment der Wahrheit.

Dimensionen verschwammen. Es gab mehr Fragen als Antworten.

Die Antworten auf die vielen Fragen waren unerbittlich. Wer hatte das Foto gemacht?

Wer war die 5. Person? Was gab es für einen Anlass? Gab es eine weitere Person in dem mörderischen Spiel ihres Lebens?

Konnte es gelingen das Schicksal erneut herauszufordern? Konnte mit der Zeit die Gerechtigkeit kommen?

Die Flucht nach MALLORCA war eine enorme Herausforderung. Auch eine Chance?

Das Glück konnte versteckt sein.

Die Details offenbarten sich oftmals als ein unausweichliches Schicksal.

Viele eindrückliche Szenen spiegelten Jana Unsicherheit und Verzweiflung gepaart mit Angst und Wut.

Jana wollte endlich die unsichtbaren Fäden der Schatten abstreifen.

Der Gang durch den Pinienwald bei Santa Ponsa im Westen der Insel war ein wunderbarer Weg.

Er führte vorbei an frei stehenden Bänken, die zum Verweilen einluden.

Wurde begleitet von den vielen frech zwitschernden Vögeln.

Jana hatte ihnen oft zugehört beim Gang hinunter an den Strand mit dem sagenhaft schönen Blick auf das weite glänzend schimmernde Meer.

Je näher sie an den frei stehenden mächtigen Baum kam, umso größer wurde er.

Der Baum ihres Lebens. Wo ein Zweig von einem Tag zum anderen alles verändert hat.

Auf der Baleareninsel Mallorca im Juni 2019

1

Palma

Das stetige und heftige Auf und Ab des Seglers in den hohen Wellen, die Weite des Meeres, die dem Auge keinen

Orientierungspunkt bot, und dass heftige Knarren der Takelage, waren tagelang die ständigen Begleiter von Jana und Joaquin.

„Man muss nicht immer einen Plan haben.

Manchmal musst du nur atmen, vertrauen, loslassen und gespannt sein, was passiert.“

Joaquin nahm Jana in den Arm.

Die stiess ihn fort, riss sich das ohnehin knappe Top herunter und sprang ins warme Wasser des Mittelmeers. „Komm, fang mich.“ Joaquin wartete keine Minute und beeindruckte Jana mit seinem Hechtsprung von der SY MARIA STELLA.

Nur schaute keiner zu. Jana war abgetaucht.

Sie schwamm und tauchte wie ein Fisch.

Joaquin war trotzdem schneller gewesen.

„Gewonnen!“

Langsam hob er Jana hoch. „Ich weiß was du willst. Naturalien?“

Joaquin war Janas Bodyguard. Den brauchte sie in ihrem Job als Escort Dame.

„He, LADY DIAMANT. Wie deine Knospen wieder glitzern.“

„Und, was dagegen. Wer hat, der kann!“

Joaquin stellte klar:

„Zwanzig Prozent, Süße. Plus Naturalien.“

Jana wusste die Antwort, die Joaquin gefiel.

„Du bist der Beste.“

Sie griff in seinen Schritt und spürte den ehrgeizigen Burschen in seiner Hose.

Der letzte Einsatz auf einer Motoryacht hatte 2500 € gebracht.

„Du bekommst die 500. Wie immer in bar.

Okay. Morgen, wenn wir wieder im Hotel sind.“ Jana wollte jetzt keine Unterhaltung.

Sie wollte Sex. Nicht bezahlten, mit den alten grauhaarigen Kunden. Richtigen Sex.

„Ich liebe dich,“ sagte Joaquin.

„Dann zeig es mir!“ Joaquin hatte keine Chance gegen dieses wilde Weib. Dieses perfekt gebaute Monster von einer Frau, die mehr von einem Mann haben wollte, als der normalerweise schaffen konnte. Das bekam sie bei ihrer Arbeit eher selten zu spüren.

Bei den meisten Männern ohnehin nicht. Sie hatte stets beim Sex gekonnt gespielt.

“He streng dich an!“ Jana schwang sich auf Joaquin. „Ich will es. Jetzt!“

Joaquin brachte sie mit einem kräftigem

Rhythmus um die letzten Worte.

„Ich liebe dich auch,“ stammelte sie sanft in sein Ohr. Sie wälzten sich auf dem harten

Deckboden der SY MARIA STELLA. Dann trug Joaquin seine Beute in das Innere des Segelbootes und legte sie auf eine schmale Matratze in der Koje. Aus dem Kühlschrank der Kombüse nahm er eine Flasche Cava.

„Glas oder Flasche?“ Jana nahm ihm die

Flasche weg und goss den Inhalt über ihren nackten Körper. “Schmecke mich mit!“

Joaquin ließ sich nicht zweimal bitten. Mit ganz zarten Zungenschlägen trocknete er die nassen Stellen ihres Körpers. „Halt, da ist doch gar kein Cava.“ Joaquin störte es nicht.

Er war jetzt da angekommen, wo das Meer Janas rauschte. Tief tauchte er ein in das unendliche feuchte Gebiet des weiten Ozeans dieser Frau. Während Jana allein auf dem Bett in der Koje von dem sie vollends erfüllenden Liebesakt träumte, bediente Joaquin den Einhandsegler. Brachte ihn auf Kurs Ibiza.

Am folgenden Tag

Joaquin hatte die Steueranlage auf

Automatik gestellt.

Mit einem Fernglas hielt er eine Rundschau nach den anderen Booten.

Er sah mehrere stolze Segler. Ein Zweimaster glitt unter Vollbesegelung durch das Meer.

In größerer Entfernung sah er außer weiteren Segelbooten eine riesige Motoryacht.

Der große schwarze Rumpf trug weiße Aufbauten, die mit viel Technik ausgestattet waren.

Natürlich ganz oben ein Hubschrauber, der dort geparkt in der Sonne glitzerte.

Joaquin machte mehrere Fotos von der Motoryacht.

Zu gegebener Zeit würde er recherchieren, wem das Boot gehörte. Den Segelbooten widmete er keine große Beachtung.

Die nächsten Minuten fesselten Jana`s Gedanken.

Sie wünschte sich so sehr die Wärme.

Die Wärme von Jennifers Armen.

Das Frösteln holte sie in die Wirklichkeit zurück.

Eine kalte Wirklichkeit.

Es war kein Märchen.

Ihre Schwester Jennifer ist tot.

Traurige Realität. Was hält sie am Leben?

Ein Leben ohne Sinn?

Die Zeit hatte für Jana keine Bedeutung mehr. Sie sah einen Mönchsgeier, der als ein Herrscher der Lüfte im Tramuntana-Gebirge Mallorcas seine Flugkünste zeigte.

2,95 Meter Flügelspannbreite setzten zum majestätischen Gleitflug an.

Mallorca. Ja, dort, wo die Könige des Himmels sind, war ein freies Leben möglich.

Jana wollte frei sein.

Sie spürte keine Schuld.

Hatte die von Geilheit besessenen Männer erlöst. Vergiftet.

Die wollten ihre Diamanten.

Ihre mit Diamanten versehenen Brustknospen.

Knospen des Glücks nannten die Männer es.

Viele begehrten Sie.

Ja, sie fühlte sich jetzt frei. Frei von den schuldigen Männern.

Frei von dem Arzt, schuldig am Tod ihres Vaters Stefan.

Frei von dem Banker, schuldig am Tod ihrer Mutter Bettina. Ihr schauderte nicht bei diesen Gedanken. Es überkam sie eine große Genugtuung. Die Männer machten einen Fehler. Waren sich zu sicher in ihrer vertrauten verbrecherischen und korrupten Welt. Auch Thomas Jordan. Sein Tod war für sie wie ein Triumph. Der Höhepunkt einer jahrelang dauernden Jagd.

Jana schaute nach oben.

Sie erblickte einen klaren, unvorstellbaren blauen Himmel, ohne jeglicher Wolke.

Mallorca.

Hauptinsel der Balearen.

Dann blickte sie starr auf den Deckboden.

Joaquin war auf Jana zugekommen.

Er war das Beste an Freund, was sie je hatte.

„Hey,“ sagte er fast ohne Ton in der Stimme.

Joaquin war stehen geblieben und hockte sich neben Jana. Schaute in ihre Augen und sah in ihnen einen Blick ganz weit weg, wie am Ende eines Tunnels.

„Ich bin es leid nur ICH zu sein. Ich will mehr. Alles, was ich an Rache wollte, habe ich erledigt. Nun muss ein neues Ziel her. Ich will kein dunkler Haufen Scheiße mehr sein, kein Klo, wo die Männer eingießen, was sie loswerden wollen.“ Joaquin fand schnell passende Worte. „Wenn man nicht mehr weiß, was richtig oder falsch ist, was macht man dann?“

„Sein Leben ändern.“

„Du musst eine Entscheidung treffen.“

„Ist es nicht eher so, dass du deine zarte Haut, deine ganze weibliche Ausstrahlung und Erotik vermarktest? Sehe es doch positiv, du bist eine Zauberin, hast das Feuer woran sich gerne jeder verbrennen möchte. Jana, du bist Jana und du wirst immer Jana bleiben.“

„Aber du musst die Sache endlich abhaken.“

„Sache? Abhaken? Was redest du da. Die

„Sache“ ist Vergeltung für den Mord an meinen Eltern und meiner Schwester.“

Irgendetwas lies Janas Augen blitzen. „Ich habe keinerlei Schuldgefühle. Ja, es war eine grausame Zeit. Das Leben ist oft grausam.

Negative Gedanken sind wie ein Gefängnis.

Verbrecher sitzen im Gefängnis. Ich bin in meinem Kopf gefangen. Wenn ich die Morde leugne verliere ich meine Identität.“

„Ich weiß was ich will. Nicht nur verstecken.

Richtig viel Kohle. Schotter. Joaquin, Schotter. Du hast recht. So lumpige Tausender für einen Fick und das blöde Begrabsche und aufgesetzte Lächeln sind Peanuts. Ich habe eine Idee. Eine neue Geschäftsidee.“

„Eine neue Idee? Klingt gut. Du wirst es mir gleich sagen, oder?“

„Ohne einen Partner wird es nicht gehen.“

Partner klang gut für Joaquin.

Jana war eine gute Geldquelle.

Er sah, wie sich ihr Gehirn anstrengte.

Eine Weile herrschte absolute Stille.

Das Geplapper der Möwen war das einzige, was zu hören war.

Sie kreisten um das Schiff.

Zeigten gekonnt die herrlichen Flugkünste.

2

Berlin

Hauptkommissar Roland Berger hatte heute einen ungewohnt entspannten Tag gehabt.

Es war ein warmer Sommertag ohne besondere Vorkommnisse. Endlich hatte er einen frühen Feierabend, den er mit einem kühlen Bier und einem schattigen Plätzchen auf dem Balkon krönen konnte. Er nahm sich Zeit, um weiter in dem Buch von Sonja Halbach zu lesen.

Immer wieder war er fasziniert. Er, der Kriminologe. Der Jäger der Verbrecher. Chef der SOKO TODESKUSS. Auf jeder Seite des Buches DIE ABRECHNUNG musste er feststellen, wie die ZOBEL-Schwestern die Polizei und die Behörden genarrt hatten.

Unfassbar. Die Flucht durch halb Europa.

Und auf die Bermuda Inseln.

Und jetzt sollte Schluss sein? Jana Zobel tot?

Die Akten der SOKO TODESKUSS sollte er zum Verstauben freigegeben.

Berger schaute gelangweilt auf sein Handy.

Tom Busch. „Was gibt es? BILD hat wieder einen Toten, der seinen Mörder sucht?“

„Nein, wollte mal hören auf welcher Seite sie gerade sind.“

„Ha, Ha. Sehr witzig!“

„Ich kann sie mit der Autorin zusammenbringen. Sagen wir mal exklusiv.“

„Sie und ein Gefallen? Sie wollen doch was dafür.“

„Richtig. Wir sind doch in einem Boot.

Schwimmen im gleichen Meer.“

„Sie schmeißen die Köder und ich die Angel.

Meinen sie das?“

„Richtig Herr, Herr Hauptkommissar.“

„Busch, sehe sie lernen dazu.“

„Immer gerne.“

HK Berger nahm Haltung an und setzte das Gespräch mit dem Journalisten der BILD ernsthafter fort. „Was soll es mir bringen? Ich meine Sonja Halbach treffen.“

„Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann. Sie hat nicht alles im Buch schreiben können. Sagen wir Insider-Informationen.“

Sonja Halbach hatte also Passagen weggelassen, die sie selbst belasten konnten.

Das war Roland Berger schnell klar geworden.

Nach wenigen weiteren Minuten klärten die Beiden die weitere Vorgehensweise.

„Zu dritt spreche ich nicht mit der Frau.“

„Ist doch klar. Ich organisiere das Gespräch.

Zu mir hat sie Vertrauen. Beim Gespräch lass ich sie dann allein.“ Hauptkommissar Berger legte sein Handy weg. Aus dem Kühlschrank nahm er ein weiteres kühles blondes und las in dem spannenden Buch weiter. Auf vielen Seiten machte er weitere Passagen kenntlich.

...---...

Im Jahr 2013

Kampen, Insel Sylt

Horst Reimann schaute in die grünen Augen der jungen Frau.

Sah den Blick reflektieren, wie funkelnde Edelsteine. Er nahm ihre Hand und zog die Frau an sich heran.

“Kommen Sie, haben sie schon einmal einen solchen Fuhrpark gesehen?”

Jana hatte es schon bemerkt.

Es fuhr ein Spektakel von Limousinen auf den Parkplatz neben dem reetgedeckten Anwesen.

Ein großes Tor öffnete sich jeweils und verschloss sich dann, wie von Geisterhand.

Sie selber musste, den rustikal gepflasterten Weg zum Haus, gehen. Das Taxi blieb etwas entfernt vor dem großen weißen Haus stehen.

Nach Westerland war sie mit dem Zug gefahren. Das Flair der Lamborghini und

Ferrarie-Gesellschaft kannte sie bisher nur aus der Presse oder von Magazinen. Ein Lamborghini öffnete sich von alleine.

“Kommen sie, steigen sie ein!”

Jana raffte den eng sitzenden Rock etwas hoch. Das, was Reimann, der bestimmt durchaus verwöhnte Frauenkenner sah, beeindruckte ihn. Die junge Frau gab ein gutes Bild ab. Perfektes Styling. Enges Kostüm-Jackett. Ein gut kleidendes Oberteil, dass die Brust in Form brachte. “Was ist heute und morgen mein Job?”, gab Jana Schwung in die Unterhaltung.

“Sie sind sehr professionell, das gefällt mir”, schwindelte Reimann, denn es war untertrieben. Er erwartete das. “Sie bezahlen, sie haben eine Erwartung. Ich hoffe die Ansprüche erfüllen zu können.”

Jana lächelte den ihr nicht gerade unsympathischen Mann an.

“Wir starten heute mit einer Besprechung.

Da können Sie es sich am Pool bequem machen. Am Nachmittag werden wir ein kleines Golfturnier spielen. Da sind Sie dann dabei. Seien Sie bitte nett zu den Gästen.”

Dann begrüßte er die, in diesem Jahr erschienene, Elite. Jeden mit einer herzlichen Umarmung. Nach einer kleinen Erfrischung, wobei jedem ein Glas Champagner Brut de Brut gereicht wurde, machte er mit wenigen Worten die offizielle Begrüßung. Auf Englisch.

Das private Turnier veranstaltete der Banker auf dem 18-Loch-Platz bei Kampen. Dem nördlichsten Golfplatz auf der Insel.

Direkt am Doppel grün des 9. und 18. Lochs liegt das Clubhaus des GOLFCLUB SYLT.

Den verwöhnten Millionären fiel es nicht schwer, dem Angebot zu folgen. Sylt ist auch lohnenswertes Ziel.

Jana machte sich Mut: Wenn die Erinnerung erlischt, ist die Vergangenheit tot.

Sie hatte jetzt in der Gegenwart viel Arbeit vor sich. Nacheinander lernte sie die Gier nach Fleisch und Lust nach exzentrischer Befriedigung der Männer in Reimanns Haus kennen. Nie hätte sie sich solche perverse Sexpraktik vorstellen können.

Immer wieder waren dabei ihre Gedanken bei Jennifer.

Ihr Lächeln beflügelte die Männer, die nicht lange brauchten für den Orgasmus.

Jana spielte dabei die Rolle der Unterwürfigen. Das geliebte Frauenbild in der sich stark fühlenden Männerwelt.

Nach einer kurzen Erholung und Erfrischung im nahen Meer traf sie zu dem geplanten Abenddinner ein. Tief bewegte Augenkontakte entgingen ihr nicht.

Reimann empfand das auch. Seine Runde war also begeistert und angetan von der Arbeit der Diamanten-Lady.

Er stellte sich sein lebhaftes Sex-Abenteuer bereits bildlich vor.

Nach dem Dinner suchten die Männer gemeinsam die Sauna auf.

Reimann sprach Jana leise an. Sie folgte ihm in schnellen Schritten und traute dann ihren Augen nicht:

Zwei schwarze Hengste mit Araberblut standen bereit. Aufgezäumt, gesattelt. Ein herrlicher Anblick.

“Denke LADY DIAMANT, es ist angemessen sie heute in ein kleines Abenteuer zu entführen.

Sportlich sind sie ja, mutig sicherlich auch.

Also beste Eigenschaften für einen kleinen Ausritt.”

Nach anfänglichem Trab kamen sie ans Meer und gingen, unten am Wasser, auf Galopp über.

Reimann vorweg. Jana konnte ihm folgen.

Es machte ihr Spaß.

Der Banker machte auf sie einen frischen Eindruck. Nach gut einer Stunde erreichen sie einen Steg. Eine sehr romantische Stelle hatte Reimann für einen kleinen Stopp geplant. Er half Jana vom hochgewachsenen Araber abzusteigen.

“Gefällt dir der Hengst?”

“Hat er auch einen Namen?” Es begann eine angenehme Unterhaltung.

Reimann berichtete alles über Aramis. Kam dabei oft ins Schwärmen.

Für Jana gut zu verstehen bei solch einem Prachtexemplar.

Der Vollmond beleuchtete Aramis und Jana konnte noch mehr die wirkliche Schönheit vom Rassepferd erkennen.

“Aramis ist etwas ganz Besonderes.”

Er schaute dabei Jana fast wie verliebt an. Sie musste sich jetzt etwas zurücknehmen.

“Wie lange brauchen sie mich heute noch?”, fragt sie eher schüchtern.

Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten.

“Wir haben alle Zeit der Welt, und was ist schon Zeit. Bedeutungslos. Was zählt, sind doch Taten!”

Er zog Jana an sich und küsste sie leidenschaftlich. Sie lehnte an dem starken Körper von Aramis.

Ein Gedanke ging durch sie hindurch: Wollte der Banker doch nicht nur Sex? Was wollte er?

“Können Sie sich vorstellen, ganz für mich, zu arbeiten?“ Er kam ins Stottern.

“Ich meine, ganz für mich alleine da zu sein?”

Jana konnte es nicht fassen. Ist sie auf Sylt oder in einer Hollywood Komödie? Ja, es kann ein Hollywood-Thriller werden. Der geile Banker ahnte nicht im geringsten was noch passieren würde.

Jana gefiel auf einmal die Rolle. Die Situation schaffte Vertrauen. Das brauchte sie um ihre Absicht zu verwirklichen: den Todeskuss in der geplanten NACHTSCHICHT.

Im Anwesen von Reimann angekommen, geschah das Unfassbare.

Der Banker ging zu einem hinter einem Bild verstecktem Banksafe. Gab mit seinem Fingerabdruck den Code ein. Nahm einen Umschlag heraus.

“Wollen sie es gleich durchzählen?” sprach er die völlig überraschte Jana an.

“Wie viel sind drin? Sie fragte kess.

“Sie trauen einem Banker?”

Reimann lächelte sie an. “50.000 €”. Und er fügte hinzu: ”Um die Entscheidung zu beschleunigen. Bei einem JA lege ich 50.000 € dazu. Ihr “Gehalt” ist dann monatlich praktisch 10.000 €.“

“Alles in Bar?”

“Es ist wie es ist.”

“Wo kommt das Geld her?”

Jana wollte Näheres wissen. Reimann verwunderte die Frage. Er hatte eine andere Frage erwartet.

“Was man nicht weiß, macht keiner kaputt”, stellt er klar. Natürlich konnte er Schwarzgeld von den Geschäften mit der Wettmafia nicht erwähnen.

Jana öffnete ihre enge Bluse. Dann ihr Haar.

“Wir sollten darauf trinken,” stellte der Banker die Weichen für die Nacht.

Er nahm aus dem Kühlschrank eine Flasche MOET CHANDON, zwei Gläser und ging ins Bad.

Jana öffnete die Duschkabine und zeigte ihren Traumkörper mitten in dem herab prasselnden Duschstrahl. Reimann betrat ebenfalls in die Dusche. Der Champagner prickelte eingeschenkt in den beiden Gläsern.

“Du sollst die Beste sein.”

”Die einen sagen so, die anderen so.”

“Dann liegt die Wahrheit wohl bei dir in der Mitte!”

“Gott hat es so gebaut!” Jana ist cool.

Der Banker wollte Jana gleich in der Dusche anfassen.

Sie greift nach einem Handtuch und ging schnell aus der Dusche heraus.

Legte sich mit dem Handtuch auf das Schlafzimmerbett.

Reimann bemerkte nicht wie sie schnell K.-o.

Tropfen in das Glas tröpfelte.

Wenig später beugte er sich über Jana.

“Hier mein Lieber, ein süßes Geschenk von mir!”

Gierig öffnet der Banker seinen Mund und verschlang das süße Geschenk.

Jana bemerkte nach einigen Minuten Reimanns Filmriss.

Sie ging zu dem noch offen stehenden Wandsafe. Nahm noch drei Umschläge heraus. Schaute nur kurz hinein.

Rubel. Dollar. SFR.

Fingerabdrücke hatte sie nicht hinterlassen können. Zu ihrem Outfit gehörten die weichen Handschuhe.

Das Geld legte sie in einem unter ihrem Jackett befindlichen Beutel.

Schloss den Wandsafe und drückte auf das Kopfkissen einen Abdruck.

Den roten Kussmund.

Dann ging sie Richtung Gästehaus.

Sie traf um die Zeit niemanden mehr an.

Legte sich in ihr Bett in einem geräumigen Zimmer.

Am Morgen verließ Jana das Haus, ging mit normalem Schritt unaufgeregt den Weg zur Straße.

Freudig empfing sie ihre Schwester Jennifer.

Mit dem schnellen Motorrad BMW -3000 Sender rasten die Beiden davon.

Die Gäste warteten beim Frühstück auf Reimann. Der kam langsam in den Raum hinein. Aus Anstand stellte natürlich keiner der Gäste Fragen nach dem gestrigen Abend.

Reimann hatte einen totalen Filmriss. Sollte seinen Safe überprüfen. Könnte so schlauer werden. Er verabschiedete die Männergesellschaft und zog sich zurück.

Legte sich ins Bett. Es überkam ihn eine große Übelkeit. Sein Zustand verschlimmerte sich. Einsam starb der Mann, der Banker.

Mitglied der besseren Gesellschaft.

Jana berichtete noch während der Fahrt Jennifer nicht nur von der NACHTSCHICHT.

Auch von der Begegnung mit Aramis.

Der Hengst hatte es ihr angetan.

Die beiden Schwestern fuhren noch nach Westerland. Von dort nahmen sie am Nachmittag das Schiff nach Dänemark.

Jennifer konnte auf einem Foto eine weitere Person durchstreichen.

...--...

Es liest sich spannend. Der Banker war das zweite Opfer. Auch ein RIZIN-Mord.

Der Hauptkommissar blätterte einige Seiten zurück in dem Buch.

...--...

Jana legte dem Mann die Handschelle an.

Der Arzt war, wie benebelt von der Vorstellung, wie es jetzt weitergehen sollte.

Jana sah sich am Ziel der ABRECHNUNG.

“Dieter, küss mich!” Der Arzt blickte in rote Lippen, die sich langsam öffneten.

“Mmh, sehr süß, was war das, Jeanette?”

“Das war Gift! Ich habe dich vergiftet.

Du wirst in wenigen Stunden tot sein.”

Der Arzt begriff schnell die Lage. “Was soll das, warum Jeanette?“

“Lass es uns ganz kurz machen”, sprach sie eiskalt, zog sich dabei einen Bademantel an.

An der Zimmertür folgte ein Klopfzeichen.

Abgesprochen war die Folge.

„Ihr kennt euch ja bereits. Meine Freundin hat das Gegenmittel. Es liegt bei dir. Wir wollen 200.000. Dollar, Euro, Franken sind egal. Überweise das Geld auf dieses Konto.