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Eigentlich könnte Emilys Leben sehr schön sein: Sie ist achtzehn Jahre jung, gesund, attraktiv und wird mit ein bisschen Glück bald ihr Medizinstudium beginnen können. Doch leider schwebt über dem Haus in Grünwald, in dem sie mit ihrer Mutter Bettina lebt, eine große dunkle Wolke. Seit Jahren schon wird ihre Mutter vom Hass auf ihren Nachbarn Eric Schönfeld zerfressen. Sobald Bettina ihn sieht, wird sie völlig hysterisch, schreit und tobt. Auch Emily soll sich von den Schönfelds fernhalten, doch dazu ist sie nicht bereit, denn seit einigen Monaten hegt sie für Erics Sohn Adrian mehr als nur freundschaftliche Gefühle. Wenn ihre Mutter doch nur den alten Streit vergessen könnte, aber davon ist Bettina weit entfernt. Doch dann geschieht eines Tages ein tragisches Unglück, und auf einmal ist die verbitterte Mutter gezwungen, ihr Verhalten gründlich zu überdenken ...
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Seitenzahl: 120
Cover
Impressum
Emilys großer Tag
Vorschau
BASTEI ENTERTAINMENT
Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln
Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin
Verantwortlich für den Inhalt
Titelbild: shutterstock/Hannamariah
E-Book-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln
ISBN 978-3-8387-4919-8
www.bastei-entertainment.de
www.lesejury.de
www.bastei.de
Emilys großer Tag
Dr. Frank und das verdiente Glück einer schönen Patientin
Eigentlich könnte Emilys Leben sehr schön sein: Sie ist achtzehn Jahre jung, gesund, attraktiv und wird mit ein bisschen Glück bald ihr Medizinstudium beginnen können. Doch leider schwebt über dem Haus in Grünwald, in dem sie mit ihrer Mutter Bettina lebt, eine große dunkle Wolke. Seit Jahren schon wird ihre Mutter vom Hass auf ihren Nachbarn Eric Schönfeld zerfressen. Sobald Bettina ihn sieht, wird sie völlig hysterisch, schreit und tobt. Auch Emily soll sich von den Schönfelds fernhalten, doch dazu ist sie nicht bereit, denn seit einigen Monaten hegt sie für Erics Sohn Adrian mehr als nur freundschaftliche Gefühle. Wenn ihre Mutter doch nur den alten Streit vergessen könnte, aber davon ist Bettina weit entfernt.
Doch dann geschieht eines Tages ein tragisches Unglück, und auf einmal ist die verbitterte Mutter gezwungen, ihr Verhalten gründlich zu überdenken …
„Emily, wir machen Schluss für heute. Komm ins Haus, mein Schatz!“
Entschlossen schlüpfte Bettina Erhard aus ihren Gartenhandschuhen und warf sie mitsamt der Rosenschere in den Eimer, in dem bereits einige verdorrte Zweige und Rosenblüten lagen.
„Warum denn auf einmal, Mama? Wir haben doch gerade erst angefangen.“
Emily, eine bildhübsche junge Frau von gerade einmal achtzehn Jahren, richtete sich erstaunt auf. Mit dem Handrücken strich sie sich eine hellblonde Haarsträhne aus dem Gesicht und warf das Unkraut, das sie unter den blühenden Rosenbüschen im Vorgarten ihres Elternhauses aus der Erde gezupft hatte, in den Eimer.
„Die Luft ist plötzlich gar nicht mehr gut – und die Aussicht noch viel weniger!“, erwiderte Emilys Mutter unnatürlich laut.
Seufzend wandte Emily sich zur Straße um. Natürlich, wie konnte es auch anders sein? Eric Schönfeld, der Nachbar von gegenüber, stand in seinem Vorgarten und schnitt die verdorrten Blüten von seinen Rosensträuchern.
„Hallo, Herr Schönfeld!“, grüßte Emily und nickte ihm freundlich lächelnd zu.
„Grüß dich, Emily“, erwiderte der ältere Herr und lächelte freundlich zurück.
Emily musste sich gar nicht erst zu ihrer Mutter umdrehen, um zu wissen, dass sie die Hände zu Fäusten geballt und die Zähne zusammengebissen hatte. Sicher kochte sie vor Wut. Gleich würde sie …
„Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du den nicht grüßen sollst, Emily?“, zischte Bettina Erhard erbost, packte ihre Tochter am Arm und zerrte sie hinter sich her ins Haus. Krachend fiel die Tür hinter ihnen ins Schloss.
Gottergeben seufzend ließ Emily die altbekannte Litanei über sich ergehen.
„Wie kannst du nur?“, stellte Frau Erhard ihre Tochter zur Rede. „Haben uns die nicht schon genug angetan? Und du grüßt auch noch freundlich! Hast du schon vergessen, was geschehen ist? Scheint fast so! Gestern habe ich dich beobachtet, wie du mit diesem halbstarken Rotzbengel von dem dort drüben geredet hast!“
„Mutter!“ Emily seufzte tief. „Er heißt Adrian, und er ist kein Rotzbengel. Er ist sehr nett.“
„Ach ja?“ Bettina lachte schrill. „Gefällt er dir? Ja? Großartig! Willst du vielleicht gar mit ihm durchbrennen? Warum auch nicht? Warum soll das, was schon einmal geschehen ist, nicht noch einmal geschehen?“ Wütend schleuderte sie ihre Gartenschuhe in eine Ecke. „Sag es mir nur vorher, damit ich mir rechtzeitig einen Strick oder Schlaftabletten besorgen kann! Noch einmal stehe ich das nämlich nicht durch!“
„Ich will mit niemandem durchbrennen, Mutter. Hör doch auf mit diesem Unsinn. Und außerdem hat Herr Schönfeld doch …“
„Sprich diesen Namen nicht aus! Nicht in meinem Haus!“, kreischte Emilys Mutter, und ihr sonst so hübsches Gesicht verzerrte sich zu einer Fratze.
„Mutter!“ Emily atmete tief durch und versuchte, ruhig zu bleiben. „Das alles ist jetzt zehn Jahre her. Kannst du nicht endlich aufhören …“
„Und selbst wenn hundert Jahre vergehen!“, fiel Bettina ihrer Tochter kreischend ins Wort. „Nie, nie, nie werde ich vergessen, was die uns angetan haben. Niemals, hörst du?“
„Mit deinem unglaublichen Hass schadest du nur dir selbst, Mama. Und mir auch, weil ich diese alten Geschichten seit zehn Jahren beinahe täglich hören muss.“
Ruhig redete Emily auf ihre Mutter ein, obwohl sie genau wusste, dass Bettina Erhard für vernünftige Argumente nicht zugänglich und der Wutanfall nicht mehr zu stoppen war.
„Weder ich noch Herr Schönfeld und schon gar nicht Adrian können etwas für das, was geschehen ist. Auch du nicht, Mutter. Hör doch endlich damit auf, dich selbst zu zerfleischen, und …“
„Aufhören? Niemals! Aufhören werde ich dann, wenn den dort drüben endlich der Schlag trifft. Oder wenn ihn ein Auto überfährt! Am besten gleich alle beide, damit ich ihre Visagen nicht mehr ertragen muss! Dann – und wirklich erst dann – werde ich aufhören, sie zu hassen. Dann kann ich endlich wieder frei atmen.“
„Pass auf, was du sagst, Mutter! Flüche können wahr werden. Das solltest du eigentlich wissen. Und sie können auch nach hinten losgehen.“
Emily nahm ihre Handtasche von der Kommode und tauschte die alten Turnschuhe, die sie für die Gartenarbeit angezogen hatte, gegen ihre pinken Flip-Flops.
„Wo gehst du hin?“
„Raus, Mutter. Ich komme in ein, zwei Stunden wieder. Hoffentlich hast du dich bis dahin beruhigt.“
Ohne eine Antwort abzuwarten, schlüpfte Emily rasch zur Tür hinaus, lief durch den Vorgarten und lehnte sich dann aufatmend mit dem Rücken gegen die Gartentür. Mit dem Ärmel ihrer Strickjacke, die sie sich über die Schultern gehängt hatte, wischte sie sich die Tränen aus den Augen.
„Traurig, Emily?“, fragte Eric Schönfeld mitfühlend.
„Ach, immer diese alten Geschichten. Lange halte ich das nicht mehr aus.“
„Ich weiß, ich hab’s bis hierher gehört, Emily. Sie kann halt nicht anders. Leider! Ich versuche ja ohnehin ständig, ihr aus dem Weg zu gehen. Aber immer klappt es nicht. Ich habe nur heute genug Zeit, um die Rosen zu schneiden.“
„Ist doch egal“, erwiderte die junge Frau traurig. „Ob heute oder morgen, jede Begegnung löst einen Anfall bei ihr aus. Wenn das so weitergeht, dann gehe ich weg von hier.“
„Das habe ich mir auch schon so manches Mal überlegt, Kind!“, seufzte der etwa sechzigjährige Mann mit den silbergrauen Haaren. „Aber ich hänge nun einmal an dem Haus. Mein Vater hat es mit eigenen Händen gebaut, und ich musste ihm auf dem Totenbett versprechen, dass ich es niemals verkaufe.“
Die Tür hinter der jungen Frau öffnete sich einen Spaltbreit.
„Emily!“, keifte Bettina. „Was habe ich dir gesagt? Wirst du wohl sofort aufhören, mit dem zu reden! Und Sie! Lassen Sie meine Tochter in Ruhe! Oder wollen Sie sie auch noch umbringen?“
„Ach, Bettina!“ Eric Schönfeld seufzte abgrundtief. „Wann wirst du endlich damit aufhören?“
„Ich verbitte mir das Du! Ich habe Ihnen verboten, mich weiterhin zu duzen! Halten Sie sich gefälligst daran! Und du, Emily, geh weiter! Wir verkehren nicht mit Abschaum!“
Peng! Die Tür wurde so heftig zugeknallt, dass der Verputz abbröckelte.
„Es ist gut, geh lieber weiter, Emily“, sagte Eric, als er sah, wie das Mädchen nach Worten rang. „Wir wollen sie nicht unnötig provozieren. Und nimm es nicht so schwer, Kind. Sie wird sich nicht mehr ändern, fürchte ich. Aber du bist ja nun schon fast erwachsen. Vielleicht gründest du schon bald eine eigene Familie und gehst wirklich fort von hier. Ich wünsche es dir.“
Damit wandte der Nachbar sich wieder seinen Rosenbüschen zu.
***
„Ich warne dich! Meine Tochter nimmst du mir nicht auch noch weg, du Lump!“, zischte Bettina.
Sie starrte ihr Spiegelbild wütend an. Zu dem Hass auf den Nachbarn gesellte sich nun auch noch eine ganze Menge Frust. Sie sah nicht, wie attraktiv sie trotz ihrer mittlerweile zweiundsechzig Jahre noch immer war. Sie sah nur, was nicht mehr da war.
Das ehemals hellblonde Haar war inzwischen grau. Das schöne glatte Gesicht mit den großen Augen war welk und runzelig. Ihre Kleider waren um zwei Konfektionsgrößen größer als noch vor fünf oder zehn Jahren. Ihre Blusen knöpfte sie mittlerweile bis obenhin zu, weil das Dekolleté fleckig und unansehnlich geworden war.
Bettina war zwar nicht mehr ganz jung, aber dennoch war sie eine schöne Frau. Doch das konnte sie nicht erkennen. Was ihr jetzt aus dem Spiegel entgegenblickte, das Gesicht noch vom Hass verzerrt und zusätzlich durch den Tränenschleier verfälscht, war ein welkes, verbittertes altes Weib.
„Du!“, schrie sie, nahm eine Kristallvase von der Kommode, die unter dem großen Spiegel stand, und schleuderte sie der ungeliebten alten Frau mitten ins Gesicht. „Du bist an allem schuld!“
Erst als die Scherben laut klirrend zu Boden rieselten, kam sie wieder ein wenig zur Besinnung.
„Es tut mir leid, Emily! Es tut mir so leid!“
Aber die Reue kam zu spät, das war Bettina klar. Sie hatte sich so fest vorgenommen, sich in Zukunft etwas besser zu beherrschen und ihre Tochter nicht ständig mit diesen unschönen Szenen zu belasten, aber es wollte ihr einfach nicht gelingen. Dabei war ihr durchaus bewusst, wie sehr Emily darunter litt, und ihr war auch klar, dass sie ihr geliebtes Kind über kurz oder lang aus dem Haus vertreiben würde, wenn sie sich nicht änderte.
„Wenn du mich auch noch verlässt, Emily, werde ich das nicht überleben“, flüsterte sie. „Ich tu’s nie wieder. Das verspreche ich dir. Nie wieder.“
***
„Ich bin bereits auf dem Weg zu dir, Uli.“
Der Grünwalder Arzt klemmte sein Handy zwischen Ohr und Schulter ein, um die Hände freizubekommen, als er von der Gartenstraße, in der seine Villa stand, in die Kastanienallee einbog.
„Nein, in zehn Minuten schaffe ich es nicht, ich bin gerade erst losgefahren, Uli. In etwa zwanzig Minuten bin ich bei dir. Gibt es denn irgendwas Akutes?“
Dr. Frank lauschte eine Weile, dann lachte er laut auf.
„Verstehe! Du willst mich nur als Alibi missbrauchen, damit du einen Kaffee trinken gehen kannst, ohne dass Ruth mit dir schimpft … Nein, nein, ich opfere mich natürlich gern für deine Koffeinsucht. Eigentlich wollte ich ja nach Benny sehen. Das möchte ich vorher noch auf alle Fälle erledigen. Wie geht es ihm denn? Muss er nun operiert werden oder nicht?“
Stefan Frank bog am Ende der Kastanienallee in die Lindenstraße ein.
„Nicht? Ihr habt die Appendizitis konservativ in den Griff bekommen? Also, das ist ja …“
Als er an dem kleinen Park vorbeifuhr, stockte er. Auf einer Bank saß ein junges Mädchen, die Ellenbogen auf die Oberschenkel gestützt und beide Hände vors Gesicht geschlagen. Ihr Oberkörper zuckte verdächtig. War das nicht …?
„Es könnte doch später werden, Uli“, sagte Dr. Frank zu seinem Freund und Kollegen Ulrich Waldner, dem Chefarzt der Waldner-Klinik. „Möglicherweise ein Notfall. Ich melde mich später wieder.“
Er unterbrach die Verbindung und öffnete das Fenster auf der Beifahrerseite.
„Emily?“
Als sie nicht reagierte, lenkte er das Auto an den Straßenrand und stieg aus.
„Emily!“
Sie nahm die Hände vom Gesicht und schaute überrascht auf. Ihre Augen waren vom Weinen rot und geschwollen.
„Ist was passiert, Emily? Kann ich dir helfen?“
Das Mädchen schüttelte den Kopf.
„Alles beim Alten“, schluchzte sie. „Alles wie immer.“
„Ärger mit deiner Mutter?“, hakte Stefan nach und setzte sich neben Emily auf die Bank.
„Ja.“ Sie schniefte laut und wischte sich mit dem Handrücken über die Nase. „Warum gewöhnt man sich nicht mit der Zeit an Dinge, die seit vielen Jahren ohnehin fast täglich passieren, Herr Frank?“
„Wenn es Dinge sind, die man nicht nachvollziehen kann, die einem wehtun oder die unnatürlich sind, gewöhnt man sich nie daran. Man sollte sich auch gar nicht daran gewöhnen, denn das hieße ja, dass man auf dem besten Weg ist, sich anzupassen.“
„Und wenn man diese Dinge nicht ändern kann? Wenn man keine Wahl hat? Wenn man langsam daran zugrunde geht wie eine Primel, die kein Wasser bekommt? Was dann?“
„Du sprichst von den ewigen Streitereien zwischen deiner Mutter und Herrn Schönfeld, nicht wahr?“
Emily nickte, sagte aber nichts.
„Du weißt ja, in Grünwald wird gerne und viel getratscht – im Wartezimmer einer Arztpraxis noch viel mehr –, also weiß ich natürlich, dass zwischen den beiden Krieg herrscht. Ich habe auch schon die wildesten Gerüchte über den Anlass für die Streitereien gehört. Aber so wirklich weiß ich immer noch nicht, was zu diesem Hass geführt hat“, bekannte Dr. Frank. „Magst du es mir erzählen, Emily? Vielleicht können wir uns dann gemeinsam eine Lösung überlegen.“
Emily schniefte und nickte.
„Dort drüben ist das Café Lotte. Wollen wir uns dort auf die Terrasse setzen und einen Eiskaffee trinken?“, schlug der Arzt vor. „Ich lade dich ein.“
Emily schniefte noch einmal und wühlte in ihrer Handtasche.
„Hier.“ Stefan reichte ihr ein Taschentuch. Als sie sich die Nase geputzt hatte, stand er auf, reichte ihr beide Hände und zog sie von der Bank hoch. „Na also!“, sagte er, als Emily lächelte. „So gefällst du mir schon viel besser.“
Wenige Minuten später saßen sie auf der noch immer sonnigen Terrasse des Cafés.
„Ich war damals erst acht“, begann Emily. Das Mädchen hatte den Kopf tief über seinen Eiskaffee gebeugt und rührte mit dem langen Löffel unentwegt darin herum. „Ich war wohl damals viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt, Herr Frank. Sie wissen schon: Schule, Reitstunden, Ballettunterricht, Geburtstagspartys und all der Kram …“
Emily rührte inzwischen so heftig in dem Glas, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis es zersprang.
Stefan hielt Emilys Hand fest.
„Oh!“ Das Mädchen legte den Löffel auf das kleine silberne Tablett, auf dem das Glas stand. „Auf alle Fälle habe ich nichts mitgekriegt, Herr Frank. Ich habe nicht mitgekriegt, was zu Hause abgeht. Wenn ich überhaupt nachgedacht habe, dann darüber, wie gut es mir zu Hause geht und wie glücklich ich sein kann, eine intakte Familie zu haben. Gut die Hälfte der Kinder in meiner Klasse waren ja Scheidungskinder. Ich nicht, bei mir war alles perfekt, und ich bin wie eine Prinzessin verwöhnt worden.“
Erneut brach sie in Tränen aus.
„Wenn ich doch nur nicht so egoistisch gewesen wäre!“, warf sie sich selbst vor. „Wenn ich es bemerkt hätte, dann hätte ich das Ganze vielleicht irgendwie verhindern können! Es ist alles meine Schuld!“
„Nein, Emily!“ Stefan reichte ihr noch ein Taschentuch. „Es ist ganz bestimmt nicht deine Schuld. Und obwohl ich noch immer nicht weiß, was genau geschehen ist, bin ich sicher, dass du absolut keine Chance gehabt hättest, es zu verhindern. Du warst erst acht, ein Kind, vergiss das nicht! Du hättest nicht den geringsten Einfluss auf das Verhalten deiner Eltern nehmen können.“