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Jenny Behnisch, die Leiterin der gleichnamigen Klinik, kann einfach nicht mehr. Sie weiß, dass nur einer berufen ist, die Klinik in Zukunft mit seinem umfassenden, exzellenten Wissen zu lenken: Dr. Daniel Norden! So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche! In den dreißig Dienstjahren auf der Rettungswache hatte Dr. Fred Steinbach gelernt, dass nicht alle Einsätze glücklich endeten. Gewöhnen konnte er sich trotzdem nie daran. Es ließ ihn nicht unberührt, wenn der Tod den Kampf um ein Menschenleben gewann, aber er konnte inzwischen akzeptieren, dass nicht alles in seiner Hand lag. Manchmal war die Krankheit zu weit fortgeschritten, ein anderes Mal waren die Verletzungen zu schwerwiegend. So, wie bei dieser jungen Frau, deren Leben in einem völlig zerstörten Autowrack zu Ende gegangen war. Sie würde nicht mehr erleben, wie ihre kleine Tochter aufwuchs, ihre ersten Schritte machte, das erste Wort sprach. Ihr Leben war unwiederbringlich vorbei. Das ihres Kindes stand noch ganz am Anfang. Wie durch ein Wunder hatte das kleine Mädchen den Unfall in seiner Babyschale auf dem Rücksitz überlebt. Mit großen wachen Augen sah es sich in dem Rettungswagen um, ohne zu verstehen, wie schicksalhaft dieser Tag für sie war. »Wie alt mag sie sein?«, fragte Jens Wiener, der Rettungssanitäter, leise. Sanft streichelte er ein zartes Händchen. »Ich schätze fünf, vielleicht sechs Monate.« Fred beendete seine Untersuchung. »Ich kann nichts feststellen. Auf den ersten Blick scheint sie unverletzt zu sein. Aber du weißt ja, wie das bei Kindern in diesem Alter ist: die Situation kann von einer Sekunde auf die andere umschlagen. Lass uns lieber zügig in die Behnisch-Klinik fahren.«
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Seitenzahl: 113
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In den dreißig Dienstjahren auf der Rettungswache hatte Dr. Fred Steinbach gelernt, dass nicht alle Einsätze glücklich endeten. Gewöhnen konnte er sich trotzdem nie daran. Es ließ ihn nicht unberührt, wenn der Tod den Kampf um ein Menschenleben gewann, aber er konnte inzwischen akzeptieren, dass nicht alles in seiner Hand lag. Manchmal war die Krankheit zu weit fortgeschritten, ein anderes Mal waren die Verletzungen zu schwerwiegend. So, wie bei dieser jungen Frau, deren Leben in einem völlig zerstörten Autowrack zu Ende gegangen war. Sie würde nicht mehr erleben, wie ihre kleine Tochter aufwuchs, ihre ersten Schritte machte, das erste Wort sprach. Ihr Leben war unwiederbringlich vorbei. Das ihres Kindes stand noch ganz am Anfang. Wie durch ein Wunder hatte das kleine Mädchen den Unfall in seiner Babyschale auf dem Rücksitz überlebt. Mit großen wachen Augen sah es sich in dem Rettungswagen um, ohne zu verstehen, wie schicksalhaft dieser Tag für sie war.
»Wie alt mag sie sein?«, fragte Jens Wiener, der Rettungssanitäter, leise. Sanft streichelte er ein zartes Händchen.
»Ich schätze fünf, vielleicht sechs Monate.« Fred beendete seine Untersuchung. »Ich kann nichts feststellen. Auf den ersten Blick scheint sie unverletzt zu sein. Aber du weißt ja, wie das bei Kindern in diesem Alter ist: die Situation kann von einer Sekunde auf die andere umschlagen. Lass uns lieber zügig in die Behnisch-Klinik fahren.«
»Mit dem vollen Programm?«
Fred nickte. »Mit allem, was du hast.«
Und so brachten die beiden Männer ein kleines, süßes Mädchen, das gerade seine Mutter verloren hatte, mit Blaulicht und Sirene in die Behnisch-Klinik.
Ihr Kommen hatte die Zentrale angekündigt, sodass sie bereits erwartet wurden. Dr. Erik Berger, der Leiter der Notaufnahme, hatte Felicitas Norden um Unterstützung gebeten. Auch wenn er mit Recht behaupten durfte, der beste Notfallmediziner Münchens zu sein, scheute er sich nicht, eine erfahrene Kinderärztin hinzuzuziehen, falls er es für nötig hielt. Babys sind keine kleinen Erwachsene, pflegte er dann immer zu sagen. Das, was für die großen Patienten galt, ließ sich nicht eins zu eins auf die kleinen übertragen. Zum Wohle der Kinder hielt Berger deshalb sein übergroßes Ego in Schach und überließ den ausgebildeten Kinderärzten das Feld.
Dr. Felicitas Norden, die von ihren Freunden nur Fee genannt wurde, war in der Behnisch-Klinik die Leiterin der Pädiatrie. Als sie Bergers Anruf erreicht hatte, war sie sofort in die Aufnahme gelaufen. Ein Baby, das einen schlimmen Verkehrsunfall mitgemacht hatte, konnte so schwer verletzt sein, dass es wortwörtlich um jede Sekunde ging.
»Wollen Sie sie gleich in die Pädiatrie hochbringen oder erst in den Schockraum?«, fragte Erik Berger seine Kollegin, als sich die Tür des Rettungswagens öffnete.
»Schockraum«, entschied Fee sofort. Der Schockraum in der Aufnahme war bestens für die Erstversorgung schwerer medizinischer Notfälle ausgestattet. Erst wenn die Patienten stabil genug waren, wurden sie von hier auf die Intensivstation gebracht oder auch in den OP.
Erik Berger hob die Babyschale aus dem Rettungswagen. Auf dem Weg in die Notaufnahme berichtete Fred Steinbach von dem, was ihm bekannt war. »Der Wagen ist bei regennasser Fahrbahn von der Straße abgekommen und hat sich mehrfach überschlagen. Es grenzt an ein Wunder, dass die Kleine überlebt hat. Äußerlich ist sie unverletzt, die Vitalwerte sind im Normbereich.«
Berger stieß die Tür zum Schockraum auf und stellte die Babyschale auf dem Behandlungstisch ab. Für die kleine Patientin war dies der Moment, die neue Umgebung und die vielen fremden Menschen um sich herum mit einem lauten und durchdringenden Geschrei zu begrüßen.
»Sehr schön«, sagte Erik zufrieden. »Mir sind die lauten Babys immer lieber als die stillen, von denen man nie weiß, was sie gerade ausbrüten.«
»Da gebe ich Ihnen recht«, erwiderte Fee, während sie das Baby erst mal nur oberflächlich nach Verletzungen absuchte. »Das habe ich schon beim Medizinstudium von meinem Professor gelernt. Bei einem Massenunfall sollen wir ein besonderes Augenmerk auf die Verletzten legen, die ruhig und still sind. Denjenigen, die noch laut brüllen und rufen können, geht es in der Regel gesundheitlich besser.« Ihr Tonfall änderte sich, wurde warm und sanft, als sie nun auf das Baby einsprach: »Pst, ist ja gut, meine Süße. Du kommst da ja jetzt raus.«
Sie öffnete den Gurt und nahm das Mädchen vorsichtig hoch, um es zu beruhigen. Das Weinen ließ sofort nach. Zärtlich streichelte Fee über den zarten Haarflaum und lächelte, als die Kleine das Köpfchen an ihre Brust legte und kräftig an ihrem Daumen nuckelte. »Na, meine Süße, hast du Hunger oder möchtest du dich nur ein wenig beruhigen?«
»Ich tippe auf Hunger«, sagte Berger. Er zuckte die Achseln, als ihn alle fragend ansahen. »Babys haben doch immer Hunger, oder nicht?«
»Wenn Sie das sagen«, gab Schwester Inga leise lachend zurück. Alle waren bester Stimmung. Dem Baby ging es augenscheinlich gut, und die Sorge, mit der die Ärzte und Schwestern seiner Ankunft entgegengesehen hatten, war purer Erleichterung gewichen. Selbst Erik Berger, der meistens griesgrämig und schlecht gelaunt war, machte Scherze und präsentierte ein seltenes Lächeln.
Fee legte die Kleine vorsichtig auf dem Behandlungstisch ab und begann mit einer gründlichen Untersuchung, während Berger bereitwillig assistierte.
»Ich habe ja sonst nichts zu tun«, erklärte er, als sie ihn deswegen amüsiert ansah. »Sobald die Mutter der Kleinen eintrifft, sind Sie mich los, Frau Norden.« Berger bemerkte den merkwürdigen Blick nicht, den Fred Steinbach seinem Rettungssanitäter zuwarf. »Haben Sie eine Ahnung, wann wir mit ihr rechnen dürfen?«, fragte er völlig ahnungslos die Männer vom Rettungswagen.
Fred Steinbach übernahm schweren Herzens das Antworten: »Hat Ihnen die Zentrale nichts gesagt? Die Mutter hat es nicht geschafft. Sie muss auf der Stelle tot gewesen sein. Wir konnten nichts mehr für sie tun.«
Alle starrten den Rettungsarzt entsetzt an.
»O mein Gott«, flüsterte Inga schockiert. Für eine endlos lange Zeit blieb es bei diesen wenigen Worten, die das tiefe Entsetzen über das Gehörte widerspiegelten. Die fröhliche Unbeschwertheit war verschwunden, und Erik Berger kehrte zu seinem sauertöpfischen Gesichtsausdruck zurück.
»Toll, dass wir das auch schon erfahren«, blaffte er und warf sein Stethoskop auf den Tisch. Erik Berger, den so schnell nichts erschüttern konnte und der von gefühlsseligen Momenten nichts hielt, wirkte ehrlich betroffen. Doch es gelang ihm rasch, das mit seiner gewohnten Bärbeißigkeit zu überspielen.
»Haben wir wenigstens einen Namen? Geburtsdatum? Irgendwelche anderen Informationen zum Baby?« Niemand störte sich an seinen harschen Worten. Das Wissen, dass dieses kleine süße Mädchen ohne seine Mutter aufwachsen würde, nahm sie mehr mit als Bergers rauer Umgangston.
»Nein, nichts«, reagierte Jens Wiener auf die Frage des Arztes. »Sobald die Polizei etwas herausgefunden hat, wird sie sich hier melden.«
»Lina. Unsere Süße heißt Lina.« Schwester Inga hielt ein Lätzchen hoch, auf dem in Großbuchstaben der Name des Kindes stand. »Es lag in der Babyschale.«
»Dann wissen wir also jetzt, wie du heißt«, sagte Fee zu dem Mädchen, das die nette Ärztin aus großen, blauen Augen anschaute und das Weinen längst aufgegeben hatte. Fee fiel es unglaublich schwer, die Kleine anzusehen, ohne dabei an den herben Schicksalsschlag denken zu müssen. Und wenn sie sich im Schockraum umsah, wusste sie, dass es niemandem anders ging. Allen sah sie ihre Betroffenheit an. Bis auf Erik Berger natürlich. Er saß mit verschränkten Armen auf der Schreibtischkante. Sein Gesicht glich einer starren Maske, hinter die niemand mehr blicken konnte. Schneller als die anderen hatte er zu seiner gewohnten Professionalität zurückgefunden.
»Sie hat keine äußeren Verletzungen, alle Vitalwerte sind im Normbereich«, zählte er ruhig auf und blickte dabei Fee an. »Abdomen weich und unauffällig, Lunge frei und ausreichend belüftet. Ich empfehle ein CT und intensivmedizinische Überwachung für die nächsten Tage.«
»Sehe ich genauso«, erwiderte Fee. »Also dann, kleine Lina. Ab mit dir in die Radiologie zum CT.«
»Wenn Ihr Mann endlich einen Computertomographen für den Schockraum genehmigen würde, könnten wir uns den Gang dorthin sparen«, ätzte Berger. »Sollten Sie für Ihre Pädiatrie neue Ausrüstungen brauchen, müssen Sie bestimmt nicht so lange darauf warten wie ich. Das liegt wohl an dem kürzeren Dienstweg.«
Jeder im Raum verstand Bergers Anspielung. Fee warf ihm mit hochgezogenen Augenbrauen einen tadelnden Blick zu. Zu unterstellen, dass sie es leichter hatte, nur weil sie mit dem Chefarzt der Behnisch-Klinik verheiratet war, ärgerte sie. Doch sie mochte nicht mit Berger streiten. Sie ahnte, dass er nur ein wenig Dampf ablassen wollte. Das war halt seine Art, mit der schwierigen Situation klarzukommen.
Während Fee die kleine Lina zurück in die Babyschale legte, sagte sie zu ihm: »Es liegt weniger an dem kurzen Dienstweg, sondern an meinem Charme und meinem netten Wesen, Herr Kollege. Vielleicht sollten Sie das auch mal versuchen.«
*
Eine knappe Stunde später lagen alle Untersuchungsergebnisse vor, und Fee hatte Gewissheit, dass es der süßen Lina gutging –, soweit man das von einem kleinen Mädchen behaupten konnte, das gerade seine Mutter verloren hatte.
Lina würde die nächsten Tage auf der Kinder-ITS verbringen. Eine reine Vorsichtsmaßnahme, die nach einem so schweren Unfall unverzichtbar war. Hier war die Kleine ständig unter Aufsicht. Sollten sich doch noch Komplikationen einstellen, würde sie sofort die notwendige Hilfe bekommen.
Fee stand hinter der Glasscheibe, die das Dienstzimmer vom Patientenzimmer trennte, und sah zu, wie Schwester Gitta der Kleinen das Fläschchen gab. Ein schöner Anblick, der Fee das Herz wärmte, sie aber auch traurig stimmte, wenn sie an den großen Verlust, den das Mädchen erlitten hatte, dachte. So fand sie Daniel Norden – in Gedanken versunken, mit einem wehmütigen Zug um ihren schönen Mund.
Daniel stellte sich neben seine Frau und legte einen Arm um sie, während auch seine Augen auf Schwester Gitta und dem Baby ruhten.
»Wie geht es ihr?«, fragte er leise.
»Gesundheitlich? Prima. Wirklich gut. Im CT gab es keine Auffälligkeiten. Ich werde sie für ein oder zwei Tage auf der ITS behalten. Anschließend kann sie auf die chirurgische Station zur weiteren Beobachtung. Nur für alle Fälle.«
Daniel Norden kannte seine Fee gut genug, um ihren Kummer zu spüren. »Ihr Schicksal nimmt dich sehr mit.«
»Ja, uns alle«, erwiderte Fee seufzend. »Vorhin in der Aufnahme, wir waren so … so froh und erleichtert, weil die Kleine unverletzt war. Sogar Berger wirkte gelöst und beinahe glücklich. Du weißt, wie selten das bei ihm vorkommt. Und dann … «
Als Fee schwieg, sprach Daniel weiter: »Und dann habt ihr von der Mutter erfahren, und plötzlich war die Welt eine andere.«
Fee nickte. »Früher, als junge Ärztin, habe ich gedacht, es würde irgendwann mal leichter werden. Und manchmal kam es mir auch so vor. Aber dann passiert so etwas wie heute, und ich weiß, dass es sich nie ändern wird. Es wird mich immer wieder hart treffen.«
»So schlimm sich das für dich auch anfühlen mag, Feelein, so zeigt uns das doch nur, dass wir immer noch mitfühlen können. Wir sind keine emotionslosen Roboter, die ihren Dienst verrichten, ohne am Schicksal anderer Menschen Anteil zu nehmen.«
»Nein, das sind wir nicht.« Fee schüttelte den Kopf und sagte dann: »Auch Berger war erschüttert. Er kann es nur besser verbergen als wir, indem er einfach einen Streit anfängt.«
Fee warf noch einen letzten Blick auf ihre kleine Patientin. Dann wandte sie sich ab und ging mit Daniel in den Aufenthaltsraum, der zur Kinder-ITS gehörte.
Bei einer Tasse Kaffee berichtete Daniel von dem eigentlichen Grund seines Kommens: »Ich habe vorhin mit der Polizei gesprochen. Sie wissen jetzt, wer Linas Mutter war, konnten aber keine Angehörigen erreichen. Die Nachbarn meinten, dass sie mit ihrem Baby allein gelebt habe. Die Eltern befänden sich auf einem großen Segeltörn rund um die Welt. Mehr wüssten sie nicht. Auch zum Vater des Kindes konnten sie keine Angaben machen.«
»Was wird nun passieren? Irgendjemand muss für Lina zuständig sein? Das Jugendamt?«
»Ja, sollte kein Angehöriger gefunden werden. Aber …« Er rieb sich mit den Fingern über die Stirn, als würde ihm das beim Nachdenken helfen. »Mir spukt da ein Gedanke durch den Kopf, seit ich den Namen der Mutter weiß: Bianka Makowski.«
»Bianka Makowski? Makowski … meinst du, sie ist verwandt mit Rosa?«
»Der Gedanke kam mir sofort. Makowski ist sicher kein häufiger Name. Und ich kann mich daran erinnern, dass Rosa eine ältere Schwester erwähnte. Allerdings weiß ich deren Namen nicht.«
Fee überlegte kurz. »Das bekommen wir sicher ganz leicht raus. Anneka wird uns da weiterhelfen können.« Sie seufzte leise auf. »Ich hoffe sehr, dass es sich bei der Verunglückten nicht um Rosas Schwester handelt. Mir ist es lieber, wenn die Mutter eine Unbekannte für mich ist und es keinen persönlichen Bezug gibt. Es ist dann natürlich nicht weniger tragisch, aber irgendwie fällt es mir dann leichter, mit der Situation umzugehen. Außerdem …« Sie sah Daniel traurig an. »Außerdem würde es mir für Rosa sehr leidtun. Ich mochte sie immer sehr.«
»Wer nicht?«, fragte Daniel lächelnd. Rosa Makowski hatte mit Anneka, der ältesten Tochter von Fee und Daniel, dasselbe Gymnasium besucht. Eine Zeitlang waren sie eng befreundet gewesen. Erst als Rosa vor zwei Jahren München verließ, hatten sich die beiden Mädchen aus den Augen verloren. Ganz abgerissen war der Kontakt zwischen ihnen aber nie.
Fee holte ihr Handy aus der Kitteltasche. Sie wollte Klarheit haben und rief deshalb sofort Anneka an. Bis zuletzt hoffte sie, dass sich dieser schlimme Verdacht nicht bestätigen würde.
Daniel verfolgte das kurze Telefonat angespannt. Schnell erkannte er an Fees Gesichtsausdruck die traurige Wahrheit. Als sie auflegte, sagte sie: »Anneka meinte, dass Rosas Schwester tatsächlich Bianka heißt. Sie ist zwei Jahre älter als Rosa und lebt hier in München … oder lebte.«
Weil Fee bei ihren Worten so niedergeschlagen aussah, versuchte Daniel, ihr Mut zu machen: »Das muss alles noch gar nichts bedeuten, Liebes. Vielleicht ist es nur eine zufällige Namensgleichheit und nicht mehr.«