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Weiterbildung, Neuanfang oder Wiedereinstieg in den Beruf - Wer als Frau seine zweite Berufskarriere plant, benötigt Selbstlernkompetenzen und Organisationsgeschick. Die EDV-Dozentin Telse Maria Kähler berichtet in diesem Ratgeber über ihre eigenen Erfahrungen mit dem ganzheitlichen Lernen während eines Weiterbildungsstudiums. Sie gibt Tipps zur Strukturierung des Lernalltags, beschäftigt sich mit Lerntechniken und weist auf mögliche Schwierigkeiten hin. Hilfreiche Hinweise rund um das Lernen im Erwachsenenalter runden das Buch ab.
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Seitenzahl: 131
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„Neugierig lerne ich, leicht und schnell ...“
Danke
Ich danke allen, die durch ihre Forschungen, ihre Veröffentlichungen, ihre Mithilfe und ihre Kritik dazu beigetragen haben, dass dieses Buch möglich wurde.
Vorwort
Wer sein Ziel kennt …
Felder des Lernens
Praktische Hilfen erleichtern das Lernen
Lernumgebung
Der Arbeitsplatz
Die Arbeitsmaterialien
Lernzeiten
Pausen
Ruhe
Dem Lernen einen Rahmen geben
Die innere Haltung
Lernen im Schlaf
Keine Zeit oder meine Zeit
Nein sagen
Das eigene Denken
Worte
Die Wand zwischen den Worten und uns
Lernen aktiv gestalten
Aktiv lesen
Verstärker suchen
Informationssammlung
Offen sein
Zuhören
Fragen stellen
Fehler machen
Wiederholen
Üben
Spielen
Intuition zulassen
Keine Lust zu lernen
Verhaltensmuster kennen
Wenn Glaubenssätze hemmen
Familienspiele
Ich erlaube mir!
Leichter lernen
Zwei Gehirnhälften – ein perfektes Team
Brain- Gym
®
Frühkindliche Reflexe
Anspannen – Entspannen
Selbstheilungskräfte aktivieren und nutzen..
Wasser
Mit allen Sinnen lernen
Frauen lernen anders
Lernen fürs Leben – Leben ist Lernen
Anhang
Weitere Bücher
Über die Autorin
Die neuen Erkenntnisse aus den Forschungen der Neurowissenschaften und der Epigenetik belegen es: Frauen lernen anders als Männer und Kinder.
Beruflicher Neuanfang, Weiterbildung oder Wie-dereinstieg in den Beruf − in den unterschiedlichen Lebensphasen einer Frau gibt es immer wieder Situationen, in denen sie sich neu orientieren will oder muss. Wer als Frau seine zweite Berufskarriere plant oder sich neben Familie und Beruf weiterqualifizieren will, benötigt andere Kompetenzen als in den Anfangsjahren seines Berufslebens. Dieses Buch will Mut machen, sich entspannt auf diese Herausforderungen einzulassen.
Im Spannungsfeld von Beruf/Familie wird eine Bildungsmaßnahme oft zu einer zusätzlichen Belastung im Lebensalltag. Um sie erfolgreich meistern zu können, sind Organisationsgeschick und Selbstlernkompetenzen gefordert. Beides kann man lernen.
Als ich mich mit Mitte vierzig entschloss, Informatik in einem Weiterbildungsstudiengang zu studieren, war ich auf der einen Seite glücklich, endlich mein autodidaktisch erworbenes Wissen auf ein solides Fundament stellen zu können, auf der anderen Seite war ich halbtags berufstätig und hatte zwei heranwachsende Kinder, also wenig Zeit. Ich plante einen Berufswechsel und dafür sollte mir das Studium die nötigen Grundlagen bringen.
Mit anderen Worten: Ich wollte meine Tätigkeit als Buchhalterin und Dozentin für Computeranwendungen gegen einen Beruf im IT-Bereich eintauschen.
Das Weiterbildungsstudium erwies sich als persönliche Herausforderung. Dabei waren es nicht die Lerninhalte, die meine Motivation ins Wanken brachten, sondern die mühsame Organisation rund um das Lernen.
Dem Lernen einen Rahmen geben, praktische Lernhilfen nutzen, aber auch der Frage nachgehen, was und womit ich mich selbst blockiere – hätte ich zu Beginn meiner Bildungsmaßnahme einen Ratgeber wie diesen zur Hand gehabt, wäre vieles leichter gewesen.
Während meiner langjährigen Berufstätigkeit in einem kleinen Industriebetrieb war ich an der Planung und Einführung der Informationstechnologie ins Unternehmen sowie der darauffolgenden Umstrukturierung in den einzelnen Abteilungen hautnah beteiligt gewesen. Um meinen Kolleginnen und Kollegen den Umgang mit der neuen Technik zu erleichtern, hatte ich begonnen, betriebsinterne Schulungen zu geben.
Später waren Kurse bei der VHS und an anderen Bildungseinrichtungen hinzugekommen. Während dieser Kurse hatte ich das Phänomen „Frauen benötigen einen anderen Zugang zur Computertechnologie als Männer“ kennengelernt.
Warum war das so? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, beschäftigte ich mich schwerpunktmäßig mit dem Thema „Lernen“. Dabei stieß ich sehr schnell auf das ganzheitliche Lernen und seine Vorteile.
Während meines Studiums hatte ich dann die Chance, mein erworbenes Wissen auf Tauglichkeit zu testen. Diese Erfahrungen habe ich aufgeschrieben, um sie möglichst vielen Lernenden zugänglich zu machen.
Frauen lernen anders – Wer den Emanzipationsgedanken mit Gleichsein verwechselt hat, dem fällt es manchmal schwer, sich bewusst auf typisch weibliche Ressourcen zu besinnen. Trotzdem lohnt es sich, weil dadurch weitere, vielleicht bisher noch unbekannte Kapazitäten freigesetzt werden.
Lernen hat viele Gesichter - Aus diesem Grund beschäftigt sich dieses Buch mit Strategien, Techniken und Lernblockaden. Gleichzeitig gibt es hilfreiche Tipps, wie man sich das Lernen in den Lernphasen leichter gestalten kann. Ein Ausprobieren lohnt sich, denn nur dadurch merkt man, ob etwas zum eigenen Lebensstil passt oder nicht.
Als Ansprache habe ich das DU gewählt, so ist es leichter, dich durch das Buch zu begleiten.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit habe ich auf eine geschlechtsspezifische Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung selbstverständlich für beide Geschlechter.
Zum Abschluss noch ein persönlicher Tipp:
Betrachte das projektbezogene Lernen doch einmal als Expedition in ein neues, unerforschtes Land – das Land des Wissens. Spürst du die Abenteuerlust?
Eine gute Reise und viel Erfolg!
Telse Maria Kähler
Wer einen Weg sucht, sollte das Ziel kennen.
Am Anfang jeder Reise, zu Beginn jeder Reiseplanung wird das Ziel festgelegt. Erst dann widmet man sich der Überlegung, wie dieses Ziel erreicht werden kann. Bekanntlich führen viele Wege nach Rom ...
Eine möglichst genaue Zieldefinition und Vision erleichtert das Erreichen der Ziele. Daher stehen sie auch bei einem Bildungs- oder Weiterbildungsprojekt an erster Stelle.
Was kann passieren, wenn es kein genaues Ziel vor Augen gibt:
Wir erhalten keine nützlichen Informationen.
Wir können nicht richtig planen und irren nur ziellos im Nebel herum.
Wir fällen keine Entscheidungen – und wenn Entscheidungen stattfinden, handeln wir trotzdem zögernd und wahllos.
Die Realisierung der Pläne wird nicht gesteuert. Oftmals wird hart gearbeitet – aber ins Ungewisse hinein.
Wir haben keine Kontrolle. Es ist kein Vergleich zwischen der Zielsetzung und dem erreichten Ergebnis möglich: Wo stehe ich?
Wir nehmen keine oder nur unzureichende Korrekturen von sachlichen Mängeln vor, damit also auch keine Verbesserung oder Veränderung von angewandten Techniken oder Verfahren.
Es findet keine oder nur eine unzureichende Korrektur menschlicher Irritationen statt, zum Beispiel eine Änderung des eigenen Verhaltens oder die Suche nach anderen, geeigneten Lernpartnern.
Ohne Ziele leidet unsere Anpassungsfähigkeit und Flexibilität.
Alles gute Gründe, die dafür sprechen, ein klares Ziel im Blick zu haben. Darum steht beim Projekt LERNEN eine klare Zieldefinition an erster Stelle.
Was will ich erreichen?
Wie will ich es erreichen?
Wo genau will ich hin?
Wann will ich beginnen?
Wer wird mich begleiten?
Es lohnt sich, diese Fragen vor Beginn der Aktivitäten zu klären. Viel Frustration und Zeitverschwendung lassen sich durch die eigene Klarheit beim Handeln vermeiden.
Oftmals ist das übergeordnete Ziel bekannt, etwa der Abschluss einer Fachschule. Der Weg dorthin ist weit. In solchen Fällen ist es hilfreich, sich viele kleine Zwischenziele zu setzen. Dann erscheint der Berg nicht so hoch, weil der Gipfel in Etappen erreicht werden kann.
Bei meinem Projekt „Informatik für Frauen“ war ich mir sehr wohl über das übergeordnete Ziel im Klaren. Dass es dienlich ist, viele kleine Zwischenziele zu setzen, und wie motivationsfördernd es ist, wenn diese Zwischenziele erreicht werden, das hatte ich zwar gelesen, doch nie bewusst ausprobiert. Zu Beginn des Studiums hatte ich einfach drauflos gewirtschaftet, bis ich auf die obige Liste stieß. Heute weiß ich:
Je klarer das Ziel definiert werden kann und je klarer die erforderlichen Zwischenziele gesetzt werden, desto erfolgreicher verläuft der Lernprozess.
Je klarer du deine Ziele definierst, desto erfolgreicher bist du.
Im Laufe meines Lebens habe ich etliche Seminare und Schulungen besucht. Dabei stellte ich einen großen Unterschied in der Effektivität der Lehrveranstaltungen fest. Bei vielen allgemeinen Kursen zur Weiterbildung verspürte ich das Gefühl, sie brachten das, was ich eigentlich wissen und lernen wollte, nicht auf den Punkt. Oft blieb dann ein schaler Geschmack zurück, ohne dass ich wusste, woran es lag.
Irgendwann forschte ich nach den Ursachen und fand heraus, dass fast alle berufsbedingten Seminare und Schulungen folgende Gemeinsamkeiten hatten:
Die Inhalte der Veranstaltungen mussten die Möglichkeit einer sofortigen Umsetzung im Unternehmen garantieren.
Alle trugen dazu bei, die Effizienz im Unternehmen zu steigern ...
... oder sie halfen die Kosten in einem Unternehmen zu reduzieren ...
... oder sie lieferten Ideen, Visionen und Strategien für die Zukunft, damit der Fortbestand des Unternehmens gesichert wurde.
Keine dieser Veranstaltungen wurde rein zum Selbstzweck durchgeführt. Sofort umsetzbar und sofort anwendbar – dies stand bei der Bewertung guter beruflicher Seminare immer im Vordergrund. Jede Schulung war mit einem klaren Ziel verbunden. In jedem Fall erfolgte ein Zuwachs, denn nur dafür waren und sind Unternehmen bereit, Geld und Zeit zu investieren.
Wie anders sah es dagegen oft in meiner Schulzeit aus. Spontan stellte sich mir die Frage, warum ein Kind Zeit und Energie aufwenden soll, wenn ein Ziel weder sichtbar noch greifbar ist. Die Erkenntnis der Erwachsenen „Es ist wichtig für später!“ ist für ein Kind viel zu diffus, denn was ist schon „später“? Ein mulmiges Gefühl, ob es dieser Aussage überhaupt vertrauen kann, bleibt ohnehin: Ob wir es wollen oder nicht, unsere Gesellschaft vermittelt den Kindern mehr oder weniger viel Zukunftsangst und Unsicherheit.
Warum also sollen wir Zeit und Energie investieren, ohne zu wissen wofür? Das Wasser nimmt den leichtesten Weg – und auch wir Menschen suchen uns meist den leichtesten Weg, um durchs Leben zu kommen. Warum also sollen wir uns abmühen, wenn wir nicht wissen wofür?
Kinder sind neugierig, und jedes Kind lernt am leichtesten, wenn der Lernstoff einen Bezug zum Alltag hat. Es begreift besser, wenn es reale, persönliche Vorteile in seinem Tun erkennt. Gute Pädagogen gestalten deshalb den Schulalltag entsprechend abwechslungsreich.
Auch Erwachsene brauchen eine genaue Vorstellung davon, warum sie etwas tun sollen, zumal wenn es mit größerem Aufwand verbunden ist.
Ziele werden über den Verstand definiert. Die Ratio oder Vernunft ist jedoch nur ein Teil der menschlichen Persönlichkeit.
Ein anderer, wesentlicher Teil sind die Gefühle, Emotionen und die Intuition. Gelingt es uns, ein gutes Gefühl für eine Sache oder für das Ziel zu entwickeln, geht vieles leichter. Wenn wir mit einem guten Gefühl ein Projekt anpacken, sind wir wesentlich motivierter, als wenn wir ein Projekt nur aus einem reinen Sachzwang heraus beginnen.
Hier einige Vorschläge, wie ein Ziel ganzheitlich verankert werden kann:
Eine fruchtbare Zielformulierung ist immer positiv, so als wäre das Ziel bereits erreicht worden. Stell dir bildlich vor, wie du aussiehst und dich fühlst, wenn du alles bestmöglich bewältigt hast.
Beispiel: Ich verfüge über die notwendige Methodenkompetenz, um Mitarbeitergespräche ergebnisorientiert führen zu können.
Die inneren Bilder werden verstärkt, wenn das konkrete Ziel schriftlich festgehalten wird.
Stelle körperlich dar, wie du aussiehst, wenn du das Ziel erreicht hast. Nimm die Körperhaltung ein, in der du den Lernerfolg richtig spüren kannst. Genieße das angenehme Gefühl, das sich einstellt, wenn das Ziel erreicht worden ist.
Wer sich noch nie mit dem Thema Visualisieren – mit seiner eigenen bildlichen Vorstellungskraft – beschäftigt hat, wird sich am Anfang vielleicht etwas schwertun. Sobald sich jedoch die ersten Erfolge einstellen, mag man die positive Motivation, die von den inneren Bildern ausgeht, nicht mehr missen.
Wer Lust hat, kann seine Ziele aufzeichnen oder eine Zielcollage anfertigen, denn visuelle Vorstellungen haben die Tendenz, sich zu verwirklichen.
Der menschliche Körper ist ein riesiger Datenspeicher. In ihm werden auch alle Gefühle, positive wie destruktive, gespeichert. Der ganzheitliche Ansatz, ein Ziel zu verankern, hilft, den bevorstehenden Lernprozess mit einem positiven Gefühl zu verbinden. Negative Gefühle können sich als Blockaden erweisen, die das Lernen erschweren, wenn nicht sogar unmöglich machen.
Mit einem positiven, also „guten“ Gefühl eine Aufgabe zu beginnen heißt: mit Freude, Spaß und Neugierde auf das fremde Gebiet zuzusteuern.
Wer leichter lernen will, sollte sein gesamtes Potential nutzen – und das fängt mit der richtigen Zieldefinition an.
Erfolgreiche Menschen arbeiten übrigens oft mit inneren Bildern. Das Gefühl, das entsteht, wenn sich die inneren Bilder für Projekte, Pläne oder Geschäfte vor ihrem inneren Auge entwickeln, entscheidet darüber, ob sie eine Sache anpacken oder nicht. Im Volksmund sagt man dazu: „Sie haben den richtigen Riecher.“
Nachdem du dir dein persönliches Ziel, das du mit dieser Lernmaßnahme erreichen willst, noch einmal ganz bewusst vor Augen geführt hast, ist der nächste Schritt, sich ein gutes Lernfeld aufzubauen.
Fast jeder kennt den Begriff „Flow“. Als Flow bezeichnet man ein als beglückend erlebtes Gefühl eines mentalen Zustandes der völligen Vertiefung, also der vollen Konzentration oder eines restlosen Aufgehens in eine Tätigkeit.
Beim Lernen in solch einen Schaffens- bzw. Tätigkeitsrausch zu gelangen, ist nicht nur ein tolles Gefühl, es beflügelt das Lernen ungemein.
Das Schaffen eines geeigneten Lernfeldes trägt ganz erheblich dazu bei, ob es gelingt, in diesen Flow zu kommen oder nicht.
Beschäftigen wir uns deshalb als nächstes mit den Lernfeldern.
Für viele Menschen beginnt mit der Situation „zu lernen“ eine neue Zeit. Viele Dinge rund um den Lernalltag sind ungewohnt und müssen organisiert werden. Dieser Prozess der Umstellung ist der richtige Moment, sich einmal mit seinem persönlichen Lernumfeld vertraut zu machen. Dies gelingt mit einfachen Fragen wie:
Was kann mir helfen?
Was könnte mich stören?
Wie gestalte ich meine Zeitplanung?
Muss ich Fahrzeiten einkalkulieren – und wenn ja, lassen sich diese Zeiten für meine Lernzwecke nutzen?
Welche Rücksichten muss ich nehmen?
Wie kreiere ich mein Umfeld so förderlich, dass ich mich optimal auf das Lernen einlassen kann?
Wenn aus einem latenten Wunsch, zum Beispiel einen Internetführerschein zu machen oder eine Ausbildereignungsprüfung abzulegen oder vielleicht sogar ein Fernstudium zu absolvieren, ein konkretes Ziel geworden ist, heißt der nächste Schritt: ein positives Lernfeld für sich aufbauen.
Ein persönliches Lernfeld entsteht mit einer positiven Einstellung zum eigenen Ziel und zum Prozess des Lernens.
Es ist hilfreich, sich von Anfang an mit dem Ziel, aber auch mit dem Lohn, der nach Erreichen des Ziels auf einen wartet, vertraut zu machen. Nichts hält dich davon ab, dir deinen „Sieg“ in den schönsten Farben auszumalen. Eine ganzheitliche Zieldefinition ist somit gleichzeitig der erste Schritt zum Aufbau eines schönen Lernfeldes.
Warum ist es wichtig, ein möglichst schönes persönliches Lernfeld zu erzeugen?
In einer aufgeschlossenen, erwartungsvollen Stimmung geht das Lernen leichter.
Frauen lernen anders. In vielen Bereichen lernen Frauen zweckbezogen. Sie müssen von vornherein mit den Vorteilen des Ergebnisses ihrer Arbeit vertraut sein. Wenn sie den Sinn nicht erkennen, sperren sie sich oft unbewusst gegen die Lerninhalte. So entsteht eine Mauer zwischen dem Fachwissen und der Person.
Männer eignen sich vieles spielerisch an. Sie brauchen Raum zum Experimentieren und Ausprobieren.
Dein persönliches Lernfeld hilft dir dabei, dich voll auf das Lernen zu konzentrieren.
Sich unbefangen mit einem Fachgebiet vertraut zu machen, um sich einen Überblick zu verschaffen – das könnte mit folgenden Fragen beginnen:
Welche Vorteile bringt es mir, viel darüber zu wissen?
Kann ich es beruflich umsetzen?
Erweitert es meinen Erfahrungshorizont?
Kann ich mit diesem Wissen anderen helfen?
Praxis-Tipp
Nimm ein Blatt Papier und notiere mindestens 10 Gründe, warum du ausgerechnet über dieses Wissen zu dieser Zeit verfügen willst. Schreibe immer positiv bejahend, etwa: „Ich bin in der Lage, die Vorgänge des Verdauungssystems zu verstehen, und kann insofern Störungen leichter erkennen.“
Dieses Verfahren lässt sich sowohl auf den ganzen Lernprozess als auch auf einzelne Einheiten, zum Beispiel die Ausarbeitung eines Referats, anwenden. Sobald man merkt, dass die Lust fehlt, sich mit diesem Thema zu befassen, hilft es zu wissen, welche Vorteile es einem bringt, gerade über diese Dinge Bescheid zu wissen.
Eine andere Methode der Motivation bildet die ABC-Liste.
Die ABC-Liste
Als Überschrift dient immer das gewünschte Ziel. In alphabetischer Reihenfolge werden jetzt alle Faktoren aufgeschrieben, die einen zu diesem Ziel führen können. Am besten schreibt man alles auf, was einem in den Sinn kommt, und lässt sich nicht von zensierenden Gedanken („So ein Quatsch!“, „Das geht doch nicht!“) begrenzen.
Die Ergebnisse dieser Liste sind oft überraschend gut. Manche meiner spontan entstandenen Gedanken ließen sich problemlos im Alltag realisieren. Es ist wirklich erstaunlich, wie schöpferisch wir sind, wenn wir nicht zu viel denken!
Sich beim Lernen wohlfühlen steht im Mittelpunkt des Themas „Persönliches Lernfeld“.