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Je schlechter die Wirtschaftslage wird, je mehr der Wirtschaftsstandort Deutschland in Frage gestellt wird, desto häufiger ist in den Medien und im eigenen Bekannten- und Kollegenkreis über die zunehmenden Machtmissbräuche von Vorgesetzten zu hören. In diesem Buch werden die Ursachen der Machtmissbräuche behandelt und wie man sich als Opfer eines Vorgesetzten (Täters) wehren kann. Aber das Buch zeigt auch Möglichkeiten auf und macht Mut, bei Machtmissbräuchen von Vorgesetzten sich einzumischen, um sie zu stoppen. In sechs Berichten werden Hintergründe und Zusammenhänge bei Machtmissbräuchen aufgezeigt. In den ergänzenden Interviews, zu den Fällen, kommen die direktbetroffenen Opfer zu Wort und vermitteln so einen authentischen Eindruck von haarsträubenden Machtmissbräuchen von Vorgesetzten.
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Seitenzahl: 134
Veröffentlichungsjahr: 2018
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ZUM BUCH
VIELLEICHT NÜTZT
ES WAS?!
VORWORT
TEIL DIE HINTERGRÜNDE
DER AUSSCHLAGGEBENDE PUNKT
DER ENTSCHLUSS ZU DIESEM BUCH
MOBBING
VORGESETZTE
DIE LIEBEN KOLLEGEN
ÖFFENTLICHER DIENST
ARBEITNEHMERVERTRETUNG
GEWERKSCHAFTEN
GESETZ, RECHT UND ORDNUNG
TEIL TIPS SICH ZU WEHREN
OPFER UND TÄTER
MERKMALE WIE VORGESETZTE IHRE MACHT MIßBRAUCHEN
MÖGLICHKEITEN SICH GEGEN VORGESETZTE DIE IHRE MACHT MIßBRAUCHEN ZU WEHREN
DIE EVENTUELLEN FOLGEN WENN SICH EIN OPFER GEGEN DEN TÄTER (VORGESETZTEN) WEHRT
GRÜNDE WARUM EIN OPFER SICH GEGEN DEN TÄTER (VORGESETZTEN) WEHREN SOLLTE
MÖGLICHKEITEN ALS KOLLEGE/KOLLEGEN (OPFERN) ZU HELFEN
DAS KANN MIR NICHT PASSIEREN
WENN ALLE FÄDEN REISSEN
TEIL VON FALL ZU FALL
DER FALL RÖSSLER UND RÖSSLER
DER FALL RÖSSLER UND RÖSSLER
DAS VORSPIEL
DIE FOLGEN
DER VORFALL
INTERVIEW DAS LEBEN DAVOR DAS LEBEN DANACH mit Reimara Rössler
DER FALL RÖSSLER UND RÖSSLER
DAS VORSPIEL
DER FALL
INTERVIEW OPFER EINES GESETZES UND DER MÄCHTINGEN mit Otto Rössler
DER FALL RASSENDISKRIMINIERUNG
DAS VORSPIEL
DER FALL
DER FALL BEAMTENDIENSTGRADE UND STERNE
DAS VORSPIEL
DER FALL
INTERVIEW GLEICHE RECHTE FÜR ALLE mit Hugo Freud
DER FALL WALLRAFF „GANZ UNTEN“
DAS VORSPIEL
DER FALL
DER FALL KÄFIG MIT KNAST
DAS VORSPIEL
DER FALL
INTERVIEW LEBEN UND ARBEITEN IM KNAST mit Peter Binder
LITERATURNACHWEIS UND LESEEMPFEHLUNGEN
QUELLENVERZEICHNIS
Die Idee zu diesem Buch hatte ich Ende 1992, durch eigene menschlich enttäuschende Erlebnisse am Arbeitsplatz. So sind schon manche Erlebnisse, in welchen Lebensbereichen auch immer, für den einen oder anderen Schlüsselerlebnisse gewesen, die der ausschlaggebende Punkt für ein mehr oder weniger engagiertes Auftreten für eine Sache waren.
Solche Erlebnisse hatte ich in meinem bisherigen Leben, als ehemaliger Sprach-und Lernbehinderter und noch Legastheniker, sprich als Minderheit, des öfteren. Dadurch war und bin ich so manche Menschenenttäuschende Erfahrung, Lidrigkeit und Kaltblütigkeit gewöhnt.
Was allerdings meine beruflichen Erfahrungen, bei der Umgestaltung meines Arbeitsplatzes, mit einigen von meinen Vorgesetzten war, übertraf alles mir bekannte. Worum ging es? Darüber begann ich ein Buch zu schreiben, um damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Doch was lernte ich dabei?
VORSICHT!
„Wenn Sie nur eine Zeile über Ihre Arbeit im schlechten Sinne schreiben, werden Sie fristlos gekündigt und da kann Ihnen selbst nicht mehr die Gewerkschaft helfen.“ Dies teilte mir sinngemäß unter vier Augen eine führende Person des Personalrates mit und weiter: „Dann werden Sie wahrscheinlich im ganzen Kreis Tübingen keine Arbeit mehr finden. Denn die obersten Köpfe unseres Arbeitgebers sitzen in sämtlichen Aufsichtsräten und Vorständen von wirtschaftlichen und staatlichen Betrieben.“
Das mußte ich erst einmal verdauen. Das bedeutet also, daß ich über mein Schlüsselerlebnis, bis auf das bisherige, nicht berichten darf, weil ich sonst die andere Seite unserer Demokratie kennenlernen werde, die eher an die Deutsche Demokratische Republik erinnert, als an die Bundesrepublik Deutschland. Weiter zeigte mir diese Lebenserfahrung, daß es doch einige Vorgesetzte gibt, die mit ihrer Macht und der Demokratie nicht umgehen können. Sodaß die häufigste Art des Machtmißbrauches, Schikane und Vergeltung ist.
Zudem stehe ich heute noch im Arbeitsverhältnis mit diesem Arbeitgeber und bin auch immer noch den Vorgesetztn ausgesetzt, gegen die ich mich allerdings inzwischen lernte, zu wehren und nicht nur das, sondern soweit es mir als einfacher Arbeiter, der sich an der untersten Sprosse der Karriereleiter befindet, Kleinigkeiten die mehr oder weniger verheerende Folgen haben könnten, vorweg abzuwenden, oder eben dieses Buch zu schreiben.
So gewann ich in den letzten Jahren die Erkenntnis, daß es bei haarsträubenden Konflikten mit Vorgesetzten drei Wege gibt:
Zu kündigen.
Die gegebenen Umstände zu akzeptieren und sich anzupassen.
In der Firma zu bleiben und sich nicht anzupassen, sondern gegen ungerechtes und unmenschliches Handeln von Vorgesetzten vorzugehen.
Ich habe mich für den 3. Weg entschieden.
Aber welcher von den drei Wegen der bessere für Sie, liebe Leserinnen und Leser ist, müssen Sie selber entscheiden. Aber seien Sie dabei sehr vorsichtig, daß Sie zukünftig nicht so werden, wie Ihre Vorgesetzten und die Kollegen, die Sie heute oder früher verachtet haben.
Der ausschlaggebende Punkt, warum dieses Buch nun vor Ihnen liegt ist der, daß ich immer häufiger von Konflikten an staatlichen und wirtschaftlichen Arbeitsplätzen aus den Medien erfuhr. Meistens handelte es sich hierbei um Konflikte, bei denen die Arbeitsverhältnisse aufgelöst wurden.
Aber mir fiel auch auf, daß je schlechter die Zeiten werden, und je mehr Arbeitslose es gibt, daß ich desto häufiger im eigenen Bekannten und Kollegenkreise von mehr oder weniger krassen Auseinandersetzungen mit den Vorgesetzten hörte, die dabei häufig ihre Macht mißbrauchen, um ihre Ziele zu erreichen, oder schlicht um zu zeigen, daß sie jemand sind. Dabei spielt es meist auch keine Rolle, ob es sich bei den Vorgesetzten um einen Abteilungsleiter, Schichtleiter, Küchenchef oder um einen Top-Manager handelt.
Zum anderen interessierte mich auch was an Medienberichten über solche Vorfälle dran ist, denn oft wurden die unterschiedlichsten Gesichtspunkte der einzelnen Parteien dargestellt und für den Außenstehenden ist es dann schwer über einen oder mehrere Vorfälle, einen objektiven Eindruck zu erhalten. So begann ich in einzelnen Fällen zu recherchieren.
Dabei interessierte mich ein Fall besonders, der bundesweit, bis zum heutigen Tag durch die Medienlandschaft geistert. Es dreht sich dabei um den Fall Rössler. Dieser Fall wird im Buch noch später ausführlicher erzählt.
Daß mich dieser Fall besonders interessierte lag auch daran, daß er bei meinem Arbeitgeber, und auch fast in dem gleichen Bereich, in dem ich arbeite, vorfiel. In diesem Fall kommen immer mehr Hintergründe heraus, daß man wirklich langsam von haarsträubenden Mißbräuchen reden kann.
Auf jeden Fall bekam ich beim Fall des Professors Otto Rössler den Eindruck, daß gegen Herrn und Frau Rössler vieles unfair ablief und noch abläuft.
Zum anderen erfuhr ich durch den Fall Rössler von weiteren Vorfällen, bei denen Beamte, Angestellte oder Arbeiter im Öffentlichen Dienst aus moralischen Gründen gegen ihre Vorgesetzten vorgehen mußten und deshalb stark eingeschüchtert wurden, und es meist damit endete, daß diese Mitarbeiter weggeekelt wurden, oder mit einem der drei von mir beschriebenen Wege aufhörten. Aber dazu kam noch ein vierter tragischer Weg und zwar der der psychischen Zerstörung, die in Einzelfällen sogar im Selbstmord endete.
Zusätzlich ist beim Fall Rössler interessant, daß es beim Herrn Professor und seiner Frau, Frau Professor Rössler, um Vorgesetzte, sprich, um Führungskräfte geht. Besser gesagt, sie war es, und er ist es zumindest noch zum Zeitpunkt, in dem diese Zeilen geschrieben wurden. Da liegt es natürlich nahe nachzuforschen, was für Rollen Vorgesetzte untereinander haben, bei denen sich haarsträubende Machtmißbräuche von Vorgesetzten abspielen?
So beschloß ich, wie schon erwähnt, kein Buch über Mobbing oder Manager und den lieben Kollegen zu schreiben, sondern über die Machtmißbräuche von Vorgesetzten.
Ich begann als erstes eine Zeitungsannonce mit folgendem Wortlaut in mehreren Tageszeitungen aufzugeben. „Schriftsteller sucht für ein Buch über haarsträubende Machtmißbräuche von Vorgesetzten, Geschichten von Betroffenen.“
Es meldeten sich innerhalb kurzer Zeit viele betroffene Menschen.
Allerdings waren es noch lange nicht so viele die sich meldeten, wie wenn man zu einem anderen Thema Betroffene gesucht hätte. Zum Beispiel, sucht man Leute, die über ihren Ärger in Form von Mobbing am Arbeitsplatz erzählen, melden sich 100 Direktbetroffene, über den Ärger mit den Behörden 1000, Ärger mit der Schwiegermutter 10000, Ärger über die Politiker 100000, und zu guter Letzt Ärger mit Machtmißbrauch von Vorgesetzten besten falls 10-20 Opfer. Und selbst diese Menschen sind sehr zurückhaltend, wenn es darum geht, daß ihre Fälle öffentlich gemacht werden sollen. Da sieht man buchstäblich, daß die Machtmißbräuche Erfolg hatten. Denn die Opfer haben Angst, und das selbst noch Jahre nach solch einen Zwischenfal, daß ihnen beim selben oder einem anderen Arbeitgeber oder bei Bewerbungen starke Nachteile entstehen könnten.
Doch entschloß ich mich nicht, auf die Schicksale der Menschen einzugehen, die sich auf die Annoncen meldeten, weil ich bei dem Durchsuchen des Zeitungsarchivs in meiner Heimatzeitung auf unzählige Berichte über Machtmißbräuche von Vorgesetzten gestoßen bin. Und was liegt näher als über das zu schreiben, was im unmittelbaren Umkreis geschieht. Auch hier stoße ich auf eingeschüchterte Menschen, die aufgrund der Angst, daß von neuem Nachteile und somit starke psychische Belastungen, für sie entstehen könnten, lieber nicht am Buch mitwirken wollten.
Doch zuvor möchte ich noch auf allgemeine Punkte eingehen, die bei dem Thema behandelt werden sollten, wie zum Beispiel Mobbing.
Bei dem Thema dieses Buches würde, ohne zumindest kurz auf Mobbing einzugehen, ein wichtiger Bestandteil, bei den haarsträubenden Machtmißbräuchen von Vorgesetzten, fehlen. Wobei erwähnt werden muß, daß das Buch kein Buch über Mobbing ist, aber daß es sich auf alle Fälle lohnt sich näher damit zu beschäftigen.
Deshalb sei hier nur soviel zu Mobbing gesagt:
Mit dem Aufkommen dieses Wortes, das einen Zustand beschreibt den es schon bedeutend länger gibt als das Wort, sind viele haarsträubende Machtmißbräuche von Vorgesetzten durch die Medien bekannt geworden.
Was ist nun Mobing? Kurz erklärt ist Mobbing Psychorterror am Arbeitsplatz, bei dem ein Mitarbeiter (oder auch Vorgesetzter) psychisch zugrunde gerichtet wird. Schlicht, das Wort beschreibt die psychische Zerstörung eines Menschen an seinem Arbeitsplatz. So zählen all diejenigen zu Mobbing-Opfern, die länger als 6 Monate unter psychischem Terror von Vorgesetzten, aber auch von den Kollegen, leiden.
Wo kommt Mobbing am häufigsten vor?
Im Gegensatz zu Amerika, Holland und der Schweiz gib es in Deutschland keine wissenschaftlichen Untersuchungen über Mobbing. Doch durch die Mobbing Selbsthilfegruppen und die Mobbing Telefonseelsorge ist heute bekannt, daß Mobbing zwar überall vorkommen kann, aber der beträchtlichste Teil von Mobbing findet im Öffentlichen Dienst statt, oder in Industriebetrieben, die wie der Öffentliche Dienst strukturiert sind.
Dies mußte auch ich bei den Arbeiten meines Buches feststellen, denn, wie ich schon vorher erwähnte, annoncierte ich in unterschiedlichen Zeitungen, um Leute zu finden, die Erfahrungen mit Machtmißbrauch von Vorgesetzten haben. Bei mir meldeten sich über 95% Betroffene, die im Öffentlichen Dienst beschäftigt sind oder in Konzernen die bekannterweise je nach Abteilungen, genauso wie der Öffentliche Dienst konstruiert sind. Der Grund hierfür ist, meiner Meinung nach, daß solche Betriebe haufenweise Machtstrukturen, sprich, Hierarchie Stufen haben, so daß zwangsweise ein Arbeitsklima aufkommen muß, das auf Tratsch, Neid und Vergeltung aufgebaut ist. Zum anderen kann es auch daran liegen, daß in solchen staatlichen oder wirtschaftlichen Betrieben die Leute mehr Zeit haben, als zum Beispiel in einem Fabrikablauf. Denn dort, soviel weiß man selbst in Deutschland, sind die Arbeiten klar definiert, und es herrschen wenige Machtstrukturen in Form von Hierarchie und zum anderem, ermöglicht das Arbeiten an Fließbändern, oder an Maschinen, zu wenig Zeit um ein aufwendiges Mobben oder Machtmißbrauch zu konstruieren.
Wer Mobbt?
Alle Arbeitnehmer, ob Arbeiter, Angestellte oder Beamte, können zu Mobbern werden, aber durch die neuesten Untersuchungen in Deutschland und durch die wissenschaftlichen Studien in Amerika, Holland und der Schweiz ist heute eindeutig bekannt, daß bei Mobbing-Fällen 70%-80% der Vorgesetzten das Mobbing anführen, oder zumindest daran beteiligt sind.
Deshalb ist dieses Buch auch eine gute Ergänzung zum Thema Mobbing.
Was sind Vorgesetzte? Diese Frage beantworten die meisten so: führende Angestellte eines Betriebes, denen andere Beschäftigte unterstehen und die Verantwortung tragen.
Doch eine genauere Antwort über den Begriff Vorgesetzte gibt unter anderem das Brockhauslexikon unter C, wie Chef, dort heißt es: Unter Vorgesetzte fallen, Unternehmer, Leiter, Chefarzt, Offiziere, Küchenchef, Chef vom Dienst und so weiter.
Also, Vorgesetzte sind alle, die mehrere oder wenige Mitarbeiter unter sich haben. Dabei muß natürlich auch gesehen werden, daß es unterschiedliche Typen von Vorgesetzten gibt. Folglich ist es nicht Sinn des Buches zu verallgemeinern, sondern klarzustellen, daß es traurigerweise in der heutigen Zeit immer mehr Vorgesetzte gibt, die ihre Macht mißbrauchen. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Der eine mag psychopathisch, oder neurotisch veranlagt sein, und der andere leidet unter starken Minderwertigkeitskomplexen.
Genauso hat es aber auch mehrere Gründe, warum einige Vorgesetzte aufgrund ihres menschlichen und durchaus fairen Verhaltens hervorragende Führungskräfte sind. Diese Hintergründe genauer zu beleuchten würde die Kompetenz des Autors überschreiten, und deshalb sei hier das Buch von Hesse/Schrader „Die Neurosen der Chefs“, das sich mit der Psyche der Chefs auseinander setzt, erwähnt.
Mit den Kollegen ist es wie mit den Freunden. Einen guten Freund erkennt man erst in schlechten Zeiten. Nur mit dem Unterschied, daß man sich Freunde, Kameraden und Bekannte selber raussuchen kann um dann zu entscheiden, mit wem man, neben der Verwandtschaft, regelmäßig verkehren möchte.
Die Kollegen bekommt ein Arbeitnehmer vorgesetzt. Was Vorwie Nachteile hat. Zum einen besteht die Chance neue Bekanntschaften zu schließen, die sogar zu Freundschaften heranreifen können, zum anderen können auch Gegner darunter sein, die zu den reinsten Todfeinden werden können.
Oft merkt ein Arbeitnehmer erst, wenn er zum Beispiel zum Opfer eines Vorgesetzten wird, woran er mit den Kollegen ist. Denn solange alles gut verläuft außer vielleicht mit kleinen Abweichungen, oder wenn man sogar im Beruf erfolgreich ist, ist alles am Arbeitsplatz edler Sonnenschein. Aber kommt man aus was für Gründen auch immer in eine brisante Lage, dann stellt sich schnell heraus, daß es genauso wie es unterschiedliche Vorgesetzte gibt auch unterschiedliche Kollegen gibt. Also, es sind vom aufrichtigen und zuverlässigen Menschen bis hin zum Arschkriecher alle Typen vertreten. An dieser Stelle möchte ich auf das Buch von Alphons Silbermann „Die hohe Kunst der Arschkriecherei“ aufmerksam machen, in dem hervorragend menschliche Charaktertypen und, wie der Titel schon sagt, die Arschkriechertypen erläutert werden.
Jedoch kommt es leider nur allzu häufig vor, daß Kollegen nicht die Courage, sprich, den Mut aufbringen, einem Vorgesetzten und erst recht einem sehr mächtigen Vorgesetzten, die Stirn zu zeigen, um dessen Machtmißbrauch Einhalt zu gebieten, oder noch besser zu stoppen.
Eine Möglichkeit, wie ein Kollege einem Opfer helfen kann, ist ein klärendes Gespräch mit einer unabhängigen Partei oder Personen, aus dem Personalrat, der Schwerbehindertenvertretung, der Frauenbeauftragten und so weiter, zustande zu bringen. Doch die Erfahrungen solcher Vermittlungs- und Schlichtungsgespräche lehrt, daß oft die Situationen schon so angespannt sind, daß die Vermittler genauso wenig bewirken können wie gute Kollegen. Jedoch bei klärenden Gesprächen trägt oft der plötzliche Erinnerungsschwund der Vorgesetzten (Täter) und Kollegen dazu bei, daß sie sich elegant aus der Schußlinie ziehen. Da hilft dann nur noch der Gang zum Gericht, was meistens mit der Auflösung des Arbeitsvertrages des Opfers und mit einer Abfindung endet, und der Täter kann nach einer Ruhepause wieder sein Unwesen treiben.
Deshalb muß einem Opfer geraten werden, bei der Suche nach verbündeten Helfern sehr anspruchsvoll und vorsichtig zu sein. Denn nur allzu oft wurden aus Helfern Mittäter, was selbstverständlich mit einer menschlichen Enttäuschung verbunden ist, die in bestimmten Situationen die Psyche des Opfers zusätzlich stark belasten kann.
Deshalb sei am Schluß noch Folgendes erwähnt: Ein Opfer sollte nie mit zu hohen Erwartungen auf die Zivilcourage und Solidarität der Kollegen hoffen.
UNTERNEHMER
Ein Unternehmer stellt den Großteil des notwendigen Kapitals für eine Firma bereit, die er auch leitet. Der Unternehmer ist an einem optimalen Gewinn von Arbeit und Kapital interessiert. Allerdings hat der Unternehmer neben seinen Gewinninteressen auch gesamtgesellschaftliche Verantwortung, denen er gerecht wird, indem er Steuern bezahlt und Arbeitsplätze schafft und somit einen Teil dazu beiträgt, daß ein jeder das Recht auf Arbeit bekommt, das im Grundgesetz verankert ist.
Bekannterweise gibt es unterschiedliche Unternehmer angefangen von einem Mitarbeiter (dem Unternehmer selber) bis hin zu den Konzernen. Konzerne und größere Firmen werden oft von Managern geleitet, die eigentlich im Interesse des Betriebes und des Unternehmers (Aktionäre) handeln. Aber wohlgemerkt eigentlich. Denn in den letzten Jahren wurde auch in der BRD zunehmend das Versagen des Management bekannt, das viel mit Machtmißbrauch zusammenhängt. Unter anderem hat die deutsche Wirtschaft, in vielen Branchen, den weltweiten Anschluß verpaßt auf kosten von Millionen Arbeitsplätzen.
So wurde von den größten Teilen des deutschen Management auch viel zu spät mit wirtschaftlicher Umstrukturierung begonnen, weil unter anderem ein großer Teil der Manager mehr damit beschäftigt ist ihre Macht für ihre Karriere zu mißbrauchen, als Schaden vom Wirtschaftsstandort Deutschland abzuwenden.
So wurde gerade in den letzten Jahren durch die Medien bekannt mit welchen Methoden das Management, also die Vorgesetzten, Mitarbeiter in ihren Handlungsfreiräumen einschränken und einschüchtern.
Das Thema Management kann an dieser Stelle nicht ausführlicher behandelt werden, deshalb sei hier auf das Buch von Günter Ogger „Nieten in Nadelstreifen“ hingewiesen, das die Praktiken und das Versagen des deutschen Managements verständlich behandelt.