Hier war Goethe nie - Richard Deiss - E-Book

Hier war Goethe nie E-Book

Richard Deiss

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Beschreibung

Eine vergnügliche und überraschende Sammlung von 77 wundersamen, witzigen und kuriosen Gedenk- und Infotafeln in Mitteleuropa, mit Schwerpunkt Deutschland. Für alle, die aufmerksam und neugierig durch Städte flanieren.

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Seitenzahl: 45

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Inhalt

Vorwort

1. Goethe

2. Fiktive Personen

3. Wo nichts geschah

4. Kunstwerke

5. Witzige Orte

6. Verkehrs- und Ortsschilder

7. Sprachspiele

8. Augenzwinkern und Seemannsgarn

9. Rekorde

10. Mittelpunkte und Linien

11. Seltsame Dinge

12. Seltsame private Tafeln und Schilder

Schlusswort

Zum Autor

Quellennachweis:

Schild in Schleswig, Fuß am Holm

Vorwort

Ich bin ein ausgesprochener Städte-Reisender und habe in Deutschland bereits mehr als 1000 Städte besucht und im restlichen Europa 1000 weitere Städte. Bei diesen vielen Städtebesuchen stieß ich immer wieder auf interessante Gedenk- und Informationstafeln. Schätzungsweise habe ich bereits mehr als 1000 solcher Tafeln gesehen.

Anfang des Jahres 2022 fasste ich den Beschluss, die 100 interessantesten Tafeln in einem kleinen Taschenbuch aufzulisten. Das letzte Kapitel sollte dabei besonders witzigen und kuriosen Tafeln gewidmet sein. Das brachte mich auf die Idee, dass es reizvoll sein könnte, einen speziellen Band nur zu seltsamen, kuriosen oder absurden Gedenk- und Infotafeln zu publizieren. So begann ich voller Entdeckergeist, die Sammlung von 10 Tafeln, die ich bereits hatte, zu erweitern, um ein Taschenbuch zu füllen. Mein Ziel war: 77 außergewöhnliche Tafeln.

So unternahm ich noch einige kleinere Reisen, um die meisten der ausgemachten Tafeln auch selbst zu besuchen und zu fotografieren.

Die vorliegende Zusammenstellung, die sich damit ergab, ist eine bunte Mischung aus verschiedenen Tafeltypen und Gedenkgegenständen in verschiedenen Orten, mit Schwerpunkt Deutschland.

Ich freue mich, wenn das Buch begeisterte Leser findet, die es interessant und unterhaltsam finden. Rückmeldungen und Kommentare sind willkommen. Vielleicht werden LeserInnen auch angeregt, die eine oder andere Tafel selbst in Augenschein zu nehmen. Jörg Berkes (Langen) möchte ich für Korrekturhinweise zur ersten Auflage danken.

Viel Spaß beim Lesen und dem Betrachten von Tafeln.

Isny im Februar 2023

Richard Deiss

Vorwort zur 2. Auflage

Seit der im Juni 2022 erschienen ersten Auflage bin ich auf Reisen auf weitere originelle Schilder gestoßen. Im September 2022 habe ich zudem ein Buch zu Infotafeln und Displays zu Zahlen und Statistiken veröffentlicht. Dort sind jetzt die Tafeln aus dem Kapitel Messungen des ersten Bandes enthalten. Das entsprechende Kapitel nehme ich deshalb aus der zweiten Auflage.

Entsprechend weggefallen sind somit:

Besucherstatistik Miniatur-Wunderland Hamburg

Schuldenuhr Berlin

St. Gallen Bahnhofsuhr

Neu aufgenommen wurden dagegen:

Davidsquelle, Wien

Friesoythe Hbf

Mozart und Altwied

Unterhopfung, Köln

Pinkelbaum, Frankfurt

Ich-Denkmal, Frankfurt

Denkmal Grüne Soße, Frankfurt

Ich hoffe, das Buch ist dadurch noch interessanter geworden.

1. Goethe

Johann Wolfgang von Goethe (*1749 in Frankfurt am Main, 1832 in Weimar) reiste sehr viel, hatte ein langes Leben und war schon früh eine sehr angesehene Geistesgröße. Fast jeder Ort, in welchem sich Goethe aufgehalten hat, bringt den Stolz darüber in einer Gedenktafel zum Ausdruck. Deshalb gibt es sehr viele Gedenktafeln, die Aufenthalte Goethes bekunden. Allein im böhmischen Bäderdreieck soll es davon über 300 geben.

Die hohe Tafelzahl hat jedoch auch ironische Gegenreaktionen hervorgerufen. Dazu gehören Tafeln, die sagen, dass Goethe hier nie war oder, dass er etwas anderes gemacht hat, als sich hier nur aufzuhalten.

Goethe-Denkmal am Marktplatz in Ilmenau

Bad Salzdetfurth, Unterstraße

Goethe war sehr reisefreudig. In zahlreichen Orten, sind Tafeln zu finden, die daran erinnern, dass Goethe einst in einem bestimmten Gebäude nächtigte oder gewohnt hat. Schwerpunkte dabei sind:

Thüringen, Hessen, Sachsen, der Harz und Böhmen. Im niedersächsischen Bad Salzdetfurth scheint der Dichterfürst jedoch nicht gewesen zu sein. Dort ist in einem Schaufenster folgende im Handel erhältliche postkartengroße Metalltafel zu sehen:

'Hier war Goethe nie'

Plauen, Gasthof Matsch, Nobelstraße 5

Das Vogtland und Plauen waren zwar nicht direkte Reiseziele Goethes. Er kam jedoch auf seinen Reisen in das böhmische Bäderdreieck, vor allem auf dem Weg von Weimar nach Karlsbad, mehrmals hier durch. Meist übernachtete Goethe in Schleiz oder Hof, seltener in Plauen. Dort kehrte er jedoch nicht in der Matsch ein, Plauens älteste Gastwirtschaft & Hotel, gegründet im Jahre 1503. Darauf weist ein Schild an der Fassade der Gastwirtschaft hin. Vielleicht war ihm dies einfach 'too Matsch'.

Tübingen, Münzgasse 13

Im September 1797 reiste Goethe vom württembergischen Waldenbuch ins benachbarte Tübingen und übernachtete in einem Privatquartier in der Münzgasse 15 in der Altstadt. Dies wurde ihm vom Buchhändler Johann Friedrich Cotta (1764-1832) bereitgestellt. An diesem Cottahaus erinnert eine Gedenktafel daran, dass sich Goethe hier vom 7. bis 16. September 1797 aufhielt. An einem Fenster des Nachbarhauses, dem Martinianum, nimmt man die vielen Goethe-Gedenktafeln, die auf die simple Tatsache seines Besuches hinweisen, mit einer inoffiziellen Tafel etwas auf die Schippe:'Hier kotzte Goethe'.

2. Fiktive Personen

Es gibt Personen, die gibt es gar nicht. In Jena, der Stadt, welche die heute für Studentenstädte typische Gedenktafel-Tradition eingeführt hat, gab es eine der ersten Tafeln für eine nicht existierende Person. In Günzburg hatte ein Archivar schon Anfang der 1990er Jahre als Aprilscherz und um die Fremdenführer zu foppen, eine Gedenktafel für einen erfundenen Erfinder aufgehängt. Noch älter ist die Mierscheid-Geschichte, die gelangweilte Parlamentarier gesponnen hatten. Eine Mierscheid-Tafel gab es jedoch erst 2013 in Berlin (mittlerweile verschwunden).

Der Londoner Stadtteil Soho ist bekannt für die dort oft platzierten Guerilla-Gedenktafeln, welche sich an das Design der offiziellen britischen runden blauen Tafeln halten. Diese inoffiziellen Tafeln hängen nur so lange, bis sie behördlicherseits wieder entfernt werden. Eine Fake-Gedenktafel ist zum Beispiel Jacob von Hogflume gewidmet.