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Magie und Leidenschaft werden entzündet, wenn zwei Freunde endlich zusammenkommen. Vor über tausend Jahren verfluchte eine Hexe vier charmante Wikingerbrüder, jeden mit einem der vier Elemente. Bis heute leben sie mit diesen Flüchen, dazu verdammt, bis in alle Ewigkeit für ihre begangenen Verbrechen zu büßen. Erik ist ein geschickter Betrüger, Playboy und ein unsterblicher Wikinger, dazu verflucht mit nutzlosen Flügeln an seinem Rücken zu leben. Nach vielen Jahren auf der Flucht lässt sich Erik nieder und findet einen Job in einem kleinen Vergnügungspark. Diese Entscheidung hat nicht zuletzt mit der einen Person zu tun, die ihm noch wichtiger ist als er selbst: Seine beste Freundin, Siobhan. Sarkastisch, effizient und wunderschön. Siobhan ist eine unsterbliche Koboldin, die für den kleinen Vergnügungspark Winter Wondernasium als Finanzchefin arbeitet. Sie würde für ihren ältesten Freund, Erik, einfach alles tun, auch wenn es bedeutet, ihre wahren Gefühle für ihn zu verbergen. Aber als ein Skandal Erik und Siobhan bedroht, müssen sie sich zusammentun und entscheiden, was für sie wichtiger ist: Freiheit oder Liebe? Diese Liebesgeschichte für den erwachsenen Leser handelt von geilen Unsterblichen, einer verkuppelnden Barkeeperin und einer Liebe zum Abheben. Dies ist eine EIGENSTÄNDIGE Geschichte aus der Reihe „Ihr Elementar-Wikinger", welche in beliebiger Reihenfolge gelesen werden kann. Es gibt kein offenes Ende und jede Kurzgeschichte endet, wie sie sollte: mit einem Happy-End.
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Dieses Buch ist nur für den Verkauf an ein erwachsenes Publikum gedacht. Es beinhaltet sexuell explizite Szenen und Bildsprache, die manchen Lesern anzüglich vorkommen könnte.
Diese Arbeit ist reine Fiktion. Alle Charaktere, Namen, Orte und Vorfälle, die in diesem Werk vorkommen, sind fiktiver Natur. Jegliche Ähnlichkeiten zu realen Personen, lebendig oder tot, Organisationen, Vorkommnissen oder Lokalitäten ist reiner Zufall.
Alle sexuell aktiven Charaktere dieses Buches sind 18 Jahre oder älter.
Benebelt schleppte sich Siobhan zur Arbeit, während sie ihre Finger durch das Durcheinander ihrer unbändigen roten Haare kämpfte und sich ihren Filzhut noch etwas tiefer ins Gesicht zog. Der völlig verwässerte Kaffee brannte durch das billige Papier auf ihren Fingern, aber sie nahm es kaum war.
Ist das gerade wirklich passiert?
Nachdem sie schon drei Jahre zusammen waren, hatte Steve doch wirklich den Nerv gehabt ihr zu sagen: „Vielleicht sollten wir einfach nur Freunde bleiben... Freunde mit gewissen Vorzügen.“
Siobhan seufzte. Zu dumm, dass es heutzutage fast unmöglich war, an Flüche zu kommen. Sie rückte zum dritten Mal, seitdem sie ihren Wagen geparkt hatte, den Filzhut zurecht. Im siebzehnten Jahrhundert hätte ich einen vernünftigen Zauberspruch an jeder Ecke bekommen.
Scheiß Steve und seine scheiß Bindungsängste.
Ihr Herz fühlte sich an, als hätte man es ausgewrungen und zum Trocknen aufgehängt. Sie würde jetzt lieber zu Hause bleiben, anstatt zur Arbeit zu gehen. Aber leider hatte sie ihre Urlaubstage für dieses Jahr schon lange aufgebraucht.
Ugh.
Siobhan bahnte sich, mit einem professionellen Lächeln im Gesicht, ihren Weg durch den Eingang des Winter-Wondernasium-Freizeitparks. Allein der Versuch brannte schon in ihren Wangen. Sie grüßte die Einlasskontrolle mit einem kurzen „Hallo“ und winkte den Sicherheitsbeamten zu.
Sie wären mit Sicherheit nicht so freundlich, wenn sie wüssten, was ich wirklich bin, dachte Siobhan und konzentrierte sich darauf, weiter zu lächeln.
Sie erhaschte in dem glasigen Auge des Plastik-Schneemannes eine Spiegelung ihres Hutes und ihr fielen sofort wieder Steves Worte, die er ihr letzten Sommer gesagt hatte, ein: „Du weißt, wie sehr ich dich mag...aber deine Hörner... die gehen überhaupt nicht. Würden meine Kinder auch so aussehen?“
Arschloch.
Siobhan war gerade dabei wieder ihren Hut zu richten, ließ es dann aber doch sein. Drei Jahre. Es war lang genug, ihn an sich heranzulassen und davon auszugehen, dass er sie für das, was sie war, akzeptierte: eine ehrliche und herzensgute Koboldin. Die meisten Leute denken immer, dass Kobolde eimerweise Gold hätten (falsch) und einem Wünsche erfüllten (richtig), aber fast niemand wusste etwas von ihren Hörnern. Selbst wenn sie bei ihren Dates offen zugab, was sie war, waren ihre Hörner trotzdem immer noch eine Überraschung für ein späteres Date. Glücklicherweise konnte ein einfacher Hut die glatten, runden Stümpfe vor allen verstecken. Außer vor ihren engsten Lebensgefährten natürlich.
Und Siobhan hatte ein erstaunlich schlechtes Händchen, was diese anging.
Im Gegensatz zum Rest ihres Lebens, waren drei Jahre streng genommen gar nichts. Steve wäre sowieso nur 60 Jahre dabei gewesen. Maximal.
Du bist über 700 Jahre alt. Du hast etwas Besseres verdient.
Trotzdem hasste sie den Schmerz sitzengelassen zu werden.
Ihre Füße bahnten sich ihren Weg durch die Plastik-Schneeflocken, die auf dem Weg lagen, der mitten durch den Winter-Themenpark verlief.
Sie schaute sich nach Erik um, aber ihr bester Freund war wahrscheinlich immer noch in der Umkleidekabine und versuchte seine prallen Muskeln und seine riesigen Flügel in das Maskottchenkostüm zu zwängen. Siobhan hatte Erik in den 1850er Jahren bei ihrer Flucht von Irland nach Amerika kennengelernt. Erik – ein zur Unsterblichkeit verfluchter Wikinger – arbeitete jetzt auch hier, nachdem der Vatikan aufgedeckt hatte, dass er – entgegen seiner Vorgabe – gar kein gefallener Engel war. Obwohl sie ihm das natürlich niemals sagen würde, wusste sie ganz genau, warum der Schwindel so lange nicht aufgeflogen war. Eriks perfekter Körper, mitsamt seinen unglaublich definierten Muskeln, war geradezu ein Ebenbild himmlischer Geschöpfe, wie man es aus den bunten Glasfenstern großer Kirchen kannte. Aber sie wusste auch, dass seine Flügel alles andere als ein göttlicher Segen waren: Sie waren die Folge eines inzwischen mehr als tausend Jahre alten Fluchs.
Sie unterdrückte ein weiteres Seufzen, als sie sich vorstellte, wie er sich langsam im Umkleideraum umzog, um sich auf seine Schicht vorzubereiten.
Denk nicht einmal daran. Erik ist tabu.
Es war eine Regel, die so alt war, dass sie schon fast vergessen hatte, warum sie sie ins Leben gerufen hatten.
Fast. Es genügte nur ein Blick in den Spiegel und sie erinnerte sich. Sie hielt vor dem reflektierenden Hinweisschild des Spiegelkabinetts und zog Bilanz. Sie war klein, aber nicht so lächerlich klein wie die Kobolde aus dem Märchen. Ihre blasse Haut wurde in der Sonne schnell rot und war mit kleinen, rotbraunen Sommersprossen übersät. Sie war schlank, aber trotzdem stark und stellte sicher, dass sie ihre langen, roten Locken jeden Tag frisierte. Sie sah wirklich nicht übel aus; Steve hatte sich niemals über ihr Aussehen beschwert.
Es waren halt diese verdammtenHörner.
Siobhan schüttelte den Kopf und kam wieder zu sich. Normalerweise war dies ihre Lieblingszeit hier im Freizeitpark: Die Stunde vor der Öffnung, in der alle Fahrgeschäfte knarrten und wie riesige Kreaturen langsam und quietschend zum Leben erwachten. Die Horden schreiender Kinder und gelangweilter Eltern waren noch nicht hier und die Morgensonne funkelte von den Dekorationen des Winter-Freizeitparks wider.
Sie ging um die Horde von Plastik-Schneemännern, mit ihren unheimlichen, beinahe echt aussehenden Augen und die zehn Meter hohe Statue von Percy dem Pinguin, dem Maskottchen des Parks. Sein Kopf drehte sich langsam und er winkte zum Gruß mit einem Flügel. Sie versuchte sich selbst – mal wieder – einzureden, dass es ein freundlicher und kein gruseliger Anblick war. Siobhan hatte nie verstanden, warum eine Familie wie die Smitheens mit all ihren Reichtümern, meinten, dass die Welt auf einen Winter-Freizeitpark gewartet hätte. Aber Siobhan konnte nicht leugnen, dass sie langsam ein Faible für diesen zunehmend heruntergekommenen Park entwickelte.
Es half, einfach nur im Park zu sein, um ihre Probleme zu vergessen, die sie momentan bedrückten. Hier hatte sie eine Aufgabe. Etwas, das ihr half, Steve und genauso Erik, aber auch den ganzen Rest ihres persönlichen Lebens, das zurzeit ein absolutes Chaos war, zu vergessen. Siobhan schaltete die Klimaanlage in ihrem Büro ein und atmete tief durch, als die kalte Luft sie willkommen hieß. Das Büro enthielt nur das Nötigste; der einzige persönliche Gegenstand war ein kleines Gemälde von St. Patrick. Ein Original aus dem 18. Jahrhundert – was aber keiner wusste.
Als Finanzchefin war Siobhan für die Finanzen des Winter Wondernasium verantwortlich: angefangen von den Spielautomaten, die wertlose Preise enthielten, über die noch wertloseren Dinge der Souvenir-Shops, bis zu den nächtlichen Einnahmen aus der für den Park überraschenderweise gehobenen Bar, dem „Eispalast“. Ihr Arbeitsalltag bestand aus stundenlangen Berechnungen und schwierigen Entscheidungen, dass so manch anderer vor Langeweile eingeschlafen oder in Panik davongelaufen wäre.
Aber für Siobhan war es genau das Richtige.
Nach neun herrlichen Stunden voller Berechnungen, Meetings und einem Konferenzanruf, welcher damit endete, dass Siobhan dem Manager der Bank an den Kopf warf, dass seine Mutter eine Schwäche für Yetis habe, war sie endlich durch.
Siobhan lächelte, als sie das Bürogebäude verließ und in den belebten Park hinausschritt. Die Sonne war schon untergegangen und das gesamte Wondernasium war von hundert blinkenden Lichtern erhellt und funkelte, als wäre der ganze Park voller Glühwürmchen. Selbst nach den zwei Jahren, die sie hier schon arbeitete, war sie immer wieder aufs Neue von diesem Anblick überwältigt.
„Was läuft, Püppchen!?“, rief eine tiefe Stimme mit einem schlecht imitierten irischen Akzent. „Lass die Finger von meinem Topf mit Gold!“ Die Stimme lachte. Eine tiefe, ansteckende Lache, die seine dunklen, schulterlangen Haare erbeben ließ. Wie immer verursachte Eriks Stimme ein Kitzeln in ihrer Magengrube, das sich bis zwischen ihre Beine vortänzelte. Und wie immer ignorierte Siobhan es.
„Wow, Erik, das ist wahrscheinlich die schlechteste Imitation, die ich je gehört habe“, ein breites Grinsen legte sich auf Siobhans Gesicht. Es gab nichts, was sie so aufheiterte, wie ihr bester Freund.
„Was? Ich übe ihn schon den ganzen Tag!“ Erik tat, als wäre er zutiefst enttäuscht, während sein übergroßer Trenchcoat sich im Wind aufblähte. „Ich versuche nur so zu klingen wie mein Lieblingskobold!“
Nur der oberste Knopf seines Trenchcoats war zugeknöpft und ließ so den Rest frei umherflattern. Er gab einen Blick auf seinen unglaublichen Körper frei, der nur noch von einem eng anliegenden T-Shirt bedeckt war. Siobhan versuchte es zu ignorieren, aber Erik sah zu gut aus, als dass man hätte wegsehen können. Seine Brust war schlank, aber kräftig, und formte ein „V“ bis zu seinen exquisiten Hüftknochen.
„Was für eine sinnvolle Nutzung deiner Arbeitszeit.“ Dann flüsterte Siobhan ihm zu: „Und du weißt, du sollst auf der Arbeit nicht das K-Wort nutzen.“ Sie rollte mit den Augen. Mit Erik war es immer so: Ihre Gespräche waren locker und vertraut, aber in ihrem Kopf war sie immer kurz davor, sich vorzustellen, wie sie mit ihrer Zunge bestimmte Stellen seines Körper erkundete.
Erik grinste schelmisch. Die vertrauten, geschwungenen Linien seiner Lippen ließen ihre Libido vor Freude tanzen, aber jahrelange Übung der Beherrschung hatten Siobhan gelehrt, es einfach nicht mehr wahrzunehmen. „Man kann nicht wirklich viel anderes machen, während man in einem riesigen Pinguinkostüm steckt und einem die Kinder ans Schienbein treten.“ Plötzlich hatte Erik einen ernsten Gesichtsausdruck. „Ich habe deine SMS über Steve gelesen. Es tut mir Leid, dass ich dich heute Morgen nicht erreicht hatte. Wie geht's dir denn?“
Siobhan schaute sich um und vergewisserte sich, dass keine anderen Arbeitskollegen oder Fremde in der Nähe waren. Nachdem sie es geschafft hatte, den ganzen Tag nicht an Steve zu denken, ließ ein Blick in Eriks dunkelblaue Augen all ihre Trauer und Wut wieder in ihr aufkommen.
„Vielleicht sollten wir lieber in dein Büro gehen“, sagte sie. „Ich werde es nicht schaffen über dieses Thema zu reden ohne Wörter zu benutzen, die die kleinen Kinder hier auf gar keinen Fall hören sollten.“
Erik hielt ihr wie ein Gentleman aus einem schwarz-weißen Film den Arm zum Einhaken hin. „Hier entlang, gnädige Frau“, sagte er mit seinem liebenswürdigen Lächeln.
Lachend nahm Siobhan seinen Arm und ging mit ihm zum Riesenrad im hinteren Teil des Parks. Nur Erik konnte sie so nennen und ungestraft davonkommen. Mit seinen 1200 Jahren war er der einzige, den sie kannte, der älter war als sie mit ihren knapp 700 Jahren.
Stan, der muntere Kollege, der das Riesenrad betrieb, grüßte Erik und Siobhan mit einem Nicken. Er war es schon gewohnt, dass die beiden oft für mehrere Stunden eine der Gondeln belegten. Hier war der einzige Ort, neben ihrer Lieblingsbar AUDREY'S, wo sie offen über private Dinge sprechen konnten und ihre wahre Identität nicht verbergen mussten.
Erik und Siobhan quetschten sich auf eine Seite der Bank in der Gondel, so dass ihre Oberschenkel gegeneinander drückten. Siobhan konnte jede Berührung in ihrem ganzen Körper fühlen, wenn sie seine warme Haut auf ihrer spürte.
Während das Riesenrad knarrend in Bewegung kam, nahm Erik vorsichtig Siobhans Hand und sah ihr tief in die Augen. Seine Augen waren so blau, dass die grell gemalten Eislandschaften, die es überall im Park gab, dagegen blass aussahen.
„Das hier ist der Beginn von etwas ganz Besonderem.“ Er befeuchtete seine vollen Lippen und sah ihr tief in die Augen. Siobhan stockte der Atem. Es lief ihr eiskalt den Rücken herunter, wie seine Zunge über seine Lippen fuhr. „Endlich gehen wir Basejumpen!“
„Ach, hau ab, du Spinner!“, rief Siobhan, zog ihre Hand zurück und lachte mit hochrotem Kopf. „Ich dachte, das wolltest du nach deiner nächsten Trennung machen und nicht ich.“ Sie versuchte sich in dieser kleinen Gondel umzusetzen, wobei sie Eriks harten Oberschenkel streifte und versuchte möglichst neutral zu gucken, obwohl ihre Libido gerade wieder Lambada tanzte. „Mal sehen. Wir waren jetzt schon Fallschirmspringen, Bungeespringen, mit Haien schwimmen, Gleitschirmfliegen“, sie zählte alles mit den Fingern auf. „Oh, und Klippenspringen!“ Sie musste über diese Erinnerung lächeln. „Ist das ein schlechtes Zeichen, dass wir jedes Mal etwas Lebensbedrohliches unternehmen, wenn eine unserer Beziehungen zu Ende geht?“
„Lebensbedrohlich? Ha!“ Erik grinste Siobhan frech an, dass sogar die kleine Falte in seinem Kinn wackelte. „Du weißt ganz genau, dass die Hexe, die mich damals verflucht hat, mich sicherlich nicht mit so etwas einfachem wie dem Tod davonkommen lassen würde. Freund und Feind haben mich schon auf alle erdenklichen Arten versucht zu töten“, er hob eine Augenbraue. „Es hat nicht wirklich geklappt.“
Siobhan fuhr mit einem Finger seine Augenbraue entlang und versuchte sie wieder herunterzuschieben. Ein merkwürdiger Ausdruck lag plötzlich auf seinem Gesicht, aber Siobhan ignorierte ihn.
„Okay, Herr Wikinger, beruhige dich. Reg dich nicht auf, dass du gleich wieder meinst, die Kantine plündern zu müssen.“