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Nach Meinung vieler stellt der Frühling die beliebteste Jahreszeit dar. Von der kalendarischen bzw. astronomischen Länge erreicht er derzeit mit knapp 93 Tagen jedoch nur Platz zwei hinter dem Sommer mit knapp 94 Tage. Neben astronomischen und meteorologischen Jahreszeiten gibt es den phänologischen Kalender, der sich an den Ereignissen in der Natur orientiert. Und hier ist der Frühling mit 107 Tagen einsamer Spitzenreiter. Er besitzt hier so viele Tage, dass er kurzerhand in Vorfrühling, Erstfrühling und Vollfrühling eingeteilt wurde. Dieses Buch hat sich an den astronomischen Kalender gehalten. Deshalb 93 Gedichte, für jeden astronomischen Frühlingstag eines. Darin wird viel die Natur im Frühling, wie wir sie von früher kennen, besungen. Jedes Gedicht vielseitig illustriert und zwischen den Gedichten ein Aphorismus zum kurzen Verschnaufen. Auf in den Frühling, zumindest auf dem Papier!
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Seitenzahl: 39
Für
Hedy
Sie ist sprachgewandt, kreiert tolle Witze
Sie denkt schneller als die Blitze
Sie ist sportlich fit
Hat schon viel Überblick
Besitzt viel Mitgefühl und Tatkraft.
Mit einem Satz:
Unser größter Avalie - Schatz!
Mit dem Kalender ist es so eine Sache. Es wäre einfacher, wenn die Erde alleine die Sonne umkreiste, aber das tut sie nicht, sie umkreist die Sonne als Tandem zusammen mit dem Mond. Eine solche Umkreisung dauert 365 Tage und knapp 6 Stunden. Deshalb verschiebt sich ein bestimmter Punkt auf dieser umkreisenden Bahn, nehmen wir mal den Frühlingsanfang als Tag-Nacht-Gleiche, jedes Jahr 6 Stunden nach vorn. Das ergibt in vier Jahren 24 Stunden oder einen ganzen Tag. Um den davon-galoppierenden Frühling einzufangen, wurde alle vier Jahre der Schalttag eingeführt. Und da es nicht 365 Tage und 6 Stunden, sondern 365 Tage, 5 Stunden und 49 Minuten sind, wurde eine weitere Feinkorrektur fällig. Zu bestimmten Säkularjahren (das sind die Jahrhunderte wie 1700, 1800, 1900) fällt als weitere Anpassung der Schalttag weg.
Der Frühlingsanfang fiel zuletzt 2011 auf den 21. März. Seitdem beginnt der Frühling jedes Jahr am 20. März und erst 2048 fällt der Frühlingsanfang dann erstmals wieder auf den 19. März. Aber lassen wir das, alles viel zu kompliziert.
Einfacher sich zu merken, aber auch nicht unbedingt einfacher zu verstehen, ist die Tatsache, dass sich die Länge der Jahreszeiten im Laufe der Jahrhunderte ändert. Derzeit ist der Sommer die längste Jahreszeit, der Frühling folgt mit 93 Tagen auf Platz zwei, der Herbst ist etwas länger als 89 Tage und der Winter ist (wie beruhigend) mit etwas weniger als 89 Tagen derzeit die kürzeste Jahreszeit.
Nicht deshalb, aber weil der Winter früher wegen Dunkelheit, Kälte und Nahrungsknappheit als böser Mann galt, wurde er früher in Schlesien in Form einer Strohpuppe zum Frühlingsbeginn verbrannt. Im südbadischen Raum muss ein Junge als ungeliebter „schwarzer Mann“ für den Winter herhalten und wird von Mädchen mit Frühlingszweigen aus dem Dorf gejagt.
In den Frühling fällt auch das wichtige Osterfest. Dieses leitet sich vom jüdischen Pessach ab, ein Dankfest für die Ernte der ersten Gerste und später ein Dankfest zur Erinnerung an den Auszug aus der ägyptischen Gefangenschaft. Da Christus das Abendmahl zum Pessachfest einführte und dies unmittelbar vor den entscheidenden Tagen vor der Gefangennahme und Kreuzigung geschah, wandelte sich in der Christenheit das jüdische Pessach zum christlichen Ostern. Ostern steht unverrückbar mit den Gedanken der Auferstehung zusammen. Das Osterei ist ein kleines Symbol dafür. Das Ei ist das Grab, es enthält am Anfang zunächst nur tote Materie, aus der sich das Leben heranbildet und als neues Leben die Eischale, das Grab aufbricht. In der Natur, beginnend mit dem Frühling, geschieht das milliardenfach als Sinnbild der Auferstehung - der Auferstehung Christi, der Auferstehung des Lebens.
Nichts anderes ist der Frühling. Aus hartgefrorenem Boden, fest verschlossenen Knospen bricht plötzlich das Leben wieder hervor; Frühling ist die Auferstehung des Lebens mit all seinen wundervollen Seiten, jubilierenden Vögeln, bunten Blumenfeldern, schwirrenden Insekten, warmen langen Tagen und frühlingshaften hellen Gefühlen in uns. Welch eine Jahreszeit! Wie gut, dass sie 93 Tage dauert.
1. Kussgeweckt
2. Lebensumbruch
3. Frühlingsgesang
4. Allgewaltiger Frühling
5. Erwachendes Leben
6. Erwandelter Frühling
7. Gaben des Frühlings
8. Frühlings-Du
9. Lebensritt
10. Geparadister Frühling
11. Frühlingsarbeiter
12. Fließender Wandel
13. Gastfrühling
14. Lebensfrühlingskur
15. Errungener Frühlingssieg
16. Getonter Frühling
17. Ersehnter Lebensaufbruch
18. Flügelsanfter Bote
19. Alter sanfter Bote
20. Frühlingskommen und Verweilen
21. Gebuntete Welt
22. Frühlingsgleiche
23. Das Frühlingsheim
24. Herzwanderung
25. Frühlingssproß
26. Gefrühlingte Winterruh‘
27. Die erfrühte Sommerbraut
28. Lebensurlaub
29. Winterersatz
30. Der Wiederfrühling
31. Aufgeblühtes Meer
32. Farbwechsel
33. Schwatzendes Leben
34. Geherzter Frühling
35. Goldboten
36. Blumiger Aufruhr
37. Spät gegangenes Frühes
38. Lichtfrühling
39. Vom Himmel tropfender Frühling
40. Besiegte Dunkelheit
41. Frühlingshandwerk
42. Himmelstropfen
43. Farbiges Erwachen
44. Ewig gefrühlingte Sehnsucht
45. Wunschzettel an den Frühling
46. Aufgetautes Leben
47. Nahen des Frühlings
48. Lebenssog
49. Frühlingsgeber
50. Frühlingswecken
51. Frühlingsgaben
52. Alles (ver-)geht
53. Traumtropfen
54. Gefärbter Frühling
55. Aufgesunkenes Leben
56. Lebenswandel
57. Herzblühen
58. Gelehrter Frühling
59. Gefrühte Arbeit
60. Zergeh‘n für das Aufgeh‘n
61. Gefrühter Frühling
62. Seh(n)endes Herz
63. Austausch der Lebensfilmrolle
64. Goldener Sternenstaub
65. Der frühe Geber
66. Lebensreise des Frühlings
67. Frühlingsfund – Verloren
68. Herzfrühling
69. Schmetterlingsblühen
70. Frühlingssieg
71. Geweinte Freude
72. Herzreise
73. Frühlingssterne
74. Sterbender Tod oder neues Blühen
75. Verschachtelter Frühling
76. Ge(früh)lingte Jahresreise
77. Verwinterter Frühling
78. Ein zweizeitiger Frühling
79. Aufgelöste Kälte
80. Aufgebrochenes Leben
81. Frühlingsklang
82. Sterne des Frühlings
83. Entstarrtes Leben
84. Alter neuer Frühling
85. Wiegender Frühling
86. Wispernder Frühling
87. Lobpreis dem Frühlingsschöpfer
88. Angeheiterte Natur