Der kleine Mugu auf dem Noddelthron - Renier-Fréduman Mundil - E-Book

Der kleine Mugu auf dem Noddelthron E-Book

Renier-Fréduman Mundil

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Beschreibung

Dieses Buch handelt von der Geschichte eines Jungen, der in einem Land lebte, das von einem König regiert wurde. Eines Tages kommt ein Angeber (Prahlhans) in dieses Land. Er besitzt die Fähigkeit, die Gedanken anderer Menschen mit seinen wilden Haaren einzufangen und somit zu erraten. Als der König einmal ein wenig müde zum Regieren war, ließ er eine Verlosung stattfinden, der Gewinner durfte vorübergehend sein Königreich regieren. Ausgerechnet der kleine Junge Mugu gewann den Preis und regierte das Land, in dem er viele Dinge auf den Kopf stellte. Er musste sogar einen Krieg führen, das tat der auf sehr ungewöhnliche Weise. Vielleicht gab es am Ende sogar zwei Könige, einen jungen und einen alten. Daran kann ich mich nicht mehr so recht erinnern, deshalb kann ich nur empfehlen, einfach mal selbst in den Geschichten dieses Buches nach der Antwort zu suchen.

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Für

William

Unser kleiner (weil jüngster) König in der Familie. König im Lachen, im Verstehen, an Furchtlosigkeit.

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Einleitung für Kinder

Dieses Buch handelt von der Geschichte eines Jungen, der in einem Land lebte, das von einem König regiert wurde. Eines Tages kommt ein Angeber (Prahlhans) in dieses Land. Er besitzt die Fähigkeit, die Gedanken anderer Menschen mit seinen wilden Haaren einzufangen und somit zu erraten. Als der König einmal ein wenig müde zum Regieren war, ließ er eine Verlosung stattfinden, der Gewinner durfte vorübergehend sein Königreich regieren. Ausgerechnet der kleine Junge Mugu gewann den Preis und regierte das Land, in dem er viele Dinge auf den Kopf stellte. Er musste sogar einen Krieg führen, das tat der auf sehr ungewöhnliche Weise. Vielleicht gab es am Ende sogar zwei Könige, einen jungen und einen alten, die gleichzeitig das Land regierten. Daran kann ich mich nicht mehr so recht erinnern, deshalb kann ich nur empfehlen, einfach mal selbst in den Geschichten dieses Buches nach der Antwort zu suchen.

Einleitung für Erwachsene

Macht ist eine Droge. Und Drogen sind meist kleine Dinge, die Menschen in sich hineinstecken, um für eine kurze Zeit die Welt, die sie selbst geschaffen haben, nicht sehen zu müssen. Leider kann man sich kaum dagegen erwehren, was eine Droge mit einem macht (Macht). Und so ist es auch mit der Macht.

Sie verwandelt die vernünftigsten Menschen in seltsame Wesen, sobald sie von ihnen Besitz ergriffen hat. Vielleicht lassen sich Wörter wie machtbesessen, machterfüllt, machthungrig so besser verstehen.

Logische Folge wäre, jedem möglichst wenig Macht in die Hand zu geben, die Macht zu teilen. In diesem Buch wird die Macht zwischen einem alten König und einem kleinen Jungen geteilt. Fragt sich nur, in welchem Verhältnis und nach welchen Regeln die Macht aufgeteilt wird.

Durch eine Verlosung, eine besonders gerechte Form, denn solange niemand schummelt, ist eine Verlosung eine ziemlich faire Sache. Weil jeder gleich ist, die gleichen Chancen hat. Wie es eigentlich im Leben sein sollte.

Die Erde ist eine Kugel. Das wichtigste einer Kugel ist der Mittelpunkt. „Des Pudels Kern.“ Bei einer perfekten Kugel ist jeder, der auf der Kugel steht, gleich weit entfernt vom Mittelpunkt. Und auf einer Kugel gibt es kein Oben und kein Unten, keinen Anfang und kein Ende. Jeder hat denselben Abstand zum wichtigsten Teil der Kugel, zu ihrem Mittelpunkt, zu ihrem Kern.

Es sei denn, jemand erhebt sich und stellt sich, wozu Macht verleitet, auf einen Podest oder setzt sich als König auf einen hohen Thron. Plötzlich ist er vom Mittelpunkt, vom wichtigsten Teil dieser Kugel, weiter entfernt als vorher – ohne es zu merken.

Das Gegenstück von einem König ist ein Diener. Ein Diener macht normalerweise eine Verbeugung. Dadurch bückt er sich nach unten und ist jetzt dichter am Mittelpunkt der Kugel, dem wichtigsten Teil, dem Zentrum, um das sich alles dreht.

So etwa verhält es sich mit der Macht. Und wenn wir manchmal am Boden liegen und neidisch auf die Mächtigen da oben schielen, vielleicht denken wir dann einmal daran, wer sich dichter am Mittelpunkt der Kugel, an ihrem Zentrum, an ihrem Kern, an ihrem wichtigsten Teil befindet.

1

In einem kleinen Land am Rande der Wüste lebte ein großer alter König. Dieser König mochte nichts von alldem, was Könige sonst mögen. Er mochte nicht regieren, er mochte keine Gesetze erlassen, er mochte keinen Krieg führen, er mochte keine Krone tragen. Es gab nur eine Sache, die der große König mochte: Eis essen! Deshalb wurde er bald rund wie ein riesiges Weinfass und er traute sich nicht mehr als dicker, runder König auf die Straße, um in das einzige Eisgeschäft seines Königreiches zu gehen. An einem heißen Tag streifte er die königlichen Gewänder ab, legte die Krone beiseite und umwickelte sich mit einem großen grauen Laken wie mit einem Bettlertuch ein. Die Haare bestreute er sich mit rußiger Asche, den Glanz der Schuh zerkratzte er mit scharfen Steinen.

Als Bettler verkleidet begab er sich in die Stadt, um an diesem heißen Tag eine große Portion Eis zu verspeisen. Zur gleichen Zeit machte sich ein Löwe als König der Wüste auf denselben Weg, auf den Weg in die Stadt zum einzigen Eisgeschäft im ganzen Königreich.

Und zu guter Letzt hatte der Fuchs, der König des Waldes, die gleiche Idee. Er mochte keine Hasen oder Mäuse fressen, es gab nur eine Sache, die er mochte: Eis! Und so lief er wie die anderen zum einzigen Eisgeschäft im Königreich. Da die Drei zur selben Zeit dieselbe Idee hatten, erreichten sie zur selben Zeit das Eisgeschäft und gingen im selben Augenblick durch die Tür.

Ungewöhnlich war, dass die Tür des Eisgeschäftes breit genug für einen dicken, runden König, einen gewaltigen Löwen und einen Fuchs war. Aber sie war es.

An diesem heißen Tag hatten bereits viele andere die Idee vom Eisessen gehabt. Es war nur noch eine kleine, rote Erdbeerkugel übrig geblieben. Der Eisverkäufer überlegte, wem er die letzte Kugel geben sollte.

Alle drei waren gleichzeitig ins Geschäft gekommen, es gab keinen Ersten, es gab keinen Letzten.

Gib mir die Kugel, sagte der dicke, runde König. Ich bin der König des Landes. Dabei vergaß er, dass er sich als Bettler verkleidet hatte. Der Eisverkäufer musste schallend lachen und rief:

Wo ist deine Krone? Wo steckt dein königliches Gewand? Du Fass von einem Prahlhans.

Gib mir die Krone, brüllte der Löwe, ich bin der König der Wüste!

Der Eisverkäufer blickte durch das Fenster nach draußen. Am Ende seiner Blicke begann die ewig heiße Sandwüste.

Die Wüste sehe ich wohl, sagte er, aber ich sehe keinen Palast in der Wüste. Wo es keinen Palast gibt, gibt es auch keinen König. Ein König besitzt immer ein Schloss und eine Wüste ohne ein Schloss hat auch keinen König.

Gib mir die Eiskugel, rief der Fuchs, in der Nacht bin ich der König des Waldes.

Ein König ist immer ein König, lachte der Eisverkäufer, ob er in der Badewanne sitzt, eine Zeitung kauft oder sich die Haare schneiden lässt. Ob es morgens oder abends, am Tage oder in der Nacht ist. Wer nur nachts ein König ist, ist kein richtiger König.

Die vier stritten eine Zeitlang über die letzte Eiskugel, da ertönte die Klingel der Ladentür und ein kleiner Junge kam hinein. Dicke Tränen rollten seine Wangen hinab. Er schluchzte und weinte ohne Unterlass, gleich einem Wasserfall vom höchsten Berg der Erde.

Es gibt nichts Traurigeres als ein weinendes Kind, sagte der Fuchs und begann ebenfalls zu weinen. Auch dem Löwen und dem verkleideten König überkam das Mitleid, dicke salzige Tränen rollten über die struppige Wange des Löwen und die speckigen Falten des dicken Königs.

Allein der Eisverkäufer behielt einen trockenen und kühlen Kopf und erkundigte sich beim Jungen über die Ursache seiner Trauer. Bald war festgestellt, dass der Junge einen runden Taler verloren hatte, mit dem er sich eine Eiskugel kaufen wollte. Der verkleidete König griff in seine Tasche und holte einen Groschen hervor, beim Löwen fand sich noch ein Sechser und der Fuchs besaß noch einen Pfennig. Ungewöhnlich, dass die drei Könige mit so wenig Geld zum Eisessen gegangen waren. Aber als Könige bekamen sie immer alles umsonst, sie zahlten mit ihrem Namen oder mit der Krone auf ihrem Kopf, das war viel wertvoller und einfacher, als Geld mit sich herumzuschleppen.

Eine Erdbeerkugel bitte, sagten die Drei und legten das Geld auf den Tisch.

Der Eisverkäufer holte die letzte Erdbeerkugel aus dem kühlen Eisfach und drückte sie in eine köstlich duftende, frische Waffeltüte. Der verkleidete König fasste die Eistüte ganz unten an, der Löwe hielt sie in der Mitte fest und der Fuchs umklammerte ihren oberen Rand.

Für dich, sagte der Löwe und die Drei gaben dem Jungen die Eistüte.

Sofort versiegte das Weinen und verwandelte sich in ein frohes Lachen.

Ihr seid nett!, rief der Junge. Jeder von auch darf einmal lecken.

Der König schlürfte mit seiner dicken Zunge über das Eis, danach fehlte ein gehöriges Stück. Jetzt strich der Löwe mit seiner gewaltigen Zunge über die Eiskugel, und die Hälfte davon verschwand in seinem Rachen. Nun war lediglich ein kleiner Rest übriggeblieben und der Fuchs, voll des Anstands und der Situation bewusst, brach sich nur ein winziges Stück der Waffel mit seinen Zähnen ab.