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Kai der Hai und sein Freund Supertrooper sind unzertrennliche Freunde, die gemeinsam Abenteuer in Deutschland und in der Türkei erleben. In diesem Band begeben sich die Freunde gemeinsam auf eine spannende Reise...
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Seitenzahl: 27
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
In der Klasse dachten alle, Kai und sein Freund Mark seien irgendwie an der Schulter zusammengewachsen, denn sie waren unzertrennlich, beste Freunde eben. So ein ungleiches Paar: Mark dünn mit ein paar Sommersprossen im blassen Gesicht und langen, glatten blonden Haaren, die ihm über die blauen Augen fielen. Und Kai, dessen Haut schon mit ganz wenig Sonne braun wurde und der mit seinen dunklen Kulleraugen und den schwarzen Locken ein bisschen exotisch aussah. Das lag daran, dass in Kais Familie immer wieder ausländisch geheiratet wurde. Mark sagte immer, sein Freund sei ein Cocktail, gut gemischt.
In der Klasse hatten alle großen Respekt vor Kai, denn er war blitzschnell und stark und man nannte ihn Kai der Hai. Mark hatte seinen Spitznamen von Kai persönlich erhalten, als er vor Jahren als erster eine bei allen beliebte Comicfigur von seinem Opa aus Amerika mitgebracht bekommen hatte, nämlich eine Supertrooperfigur.
Kai der Hai und Supertrooper machten alles gemeinsam. Sie hatten den gleichen Schulweg, denn sie wohnten nicht weit auseinander. In der Klasse saßen sie nebeneinander. Es hatte zunächst ein paar Probleme gegeben, denn die Lehrerin, Frau Schneider, musste sie oft ermahnen, im Unterricht keine „Privatgespräche“ zu führen. Obwohl sie beide dachten, es klänge irgendwie erwachsen, wenn jemand sagte, ihr Gequatsche wären Privatgespräche, bemühten sie sich, still zu sein, denn sie mochten Frau Schneider richtig gern.
Sie hatte immer so tolle Ideen, was die Klasse machen durfte, wenn alle besonders artig gewesen waren. Letzten Freitag zum Beispiel hatte sie gesagt: „Ihr wart die ganze Woche lang eine so tolle Klasse, habt gut aufgepasst und euch nicht gestritten. Zur Belohnung gebe ich euch hier einen Stapel buntes Papier und wir lernen jetzt, wie man Papierflieger faltet.“ Unter lautem Jubel wurden nun ganz viele bunte Papierflugzeuge gebastelt. Dann durften sie sie alle fliegen lassen. Das sah richtig toll aus, so ein buntes Papierfliegergestöber im Klassenzimmer! Kai der Hai wusste, dass sie 27 Kinder in der Klasse waren. Wenn nun jedes Kind zwei oder drei Flieger gebastelt hatte, dann flogen nun bestimmt na ja.... hundert oder vielleicht tausend Flugzeuge im Klassenzimmer herum! Er hatte im Fernsehen einmal zur Karnevalszeit gesehen, wie Erwachsene bunte Papierschnitzelchen in die Luft warfen. „Das ist Konfetti“ hatte seine Mutter gesagt. So sah es nun in der Klasse 2a aus. Frau Schneider saß mittendrin und lachte laut zusammen mit den Kindern.
Kurz vor Schulschluss drückte sich dann auch keiner davor, beim Aufräumen mitzuhelfen. Ja, Frau Schneider war eine tolle Lehrerin - und wenn man einen Lehrer oder eine Lehrerin so richtig gern hatte, wollte man auch von ihnen gemocht werden und war artig im Unterricht und auf dem Schulhof. Das weiß doch jedes Kind.