Kennegan und das blonde Gift: Ein klassischer Kriminalroman - Jonas Pickham - E-Book

Kennegan und das blonde Gift: Ein klassischer Kriminalroman E-Book

Jonas Pickham

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Beschreibung

… Krimis aus der Goldenen Ära – Krimis aus dem 20. Jahrhundert.
Die beiden Privatdetektive Pat Kandier und Jimmy Kennegan geraten in eine Mordsache, die anfangs völlig undurchsichtig erscheint. Susan Granford bitte sie um Hilfe, wird jedoch ermordet, bevor die beiden sie überhaupt zu Gesicht bekommen haben. Bis der Mord aufgeklärt werden kann, geraten die beiden in Intrige, in die diverse Bankleute, ein Barbesitzer sowie die Zwillingsschwester von Susan, Elly, verstrickt sind. Die Lösung des Falls bringt dann für alle eine Überraschung …

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Jonas Pickham

 

 

 

Kennegan

und das blonde Gift

 

 

 

Ein klassischer Kriminalroman 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

 

 

Copyright © by Authors/Bärenklau Exklusiv 

Cover: © Firuz Askin mit Bärenklau Exklusiv, 2023 

Korrektorat: Sophie Weber

 

Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau. Kerstin Peschel (Verlegerin), Am Wald 67, 14656 Brieselang

 

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt. 

 

Alle Rechte vorbehalten

 

 Das Copyright auf den Text erlaubt es KIs/AIs und allen damit in Verbindung stehenden Firmen und menschlichen Personen, welche KIs/AIs bereitstellen, trainieren oder damit weitere Texte oder Textteile in der Art, dem Ausdruck oder als Nachahmung erstellen, zeitlich und räumlich unbegrenzt nicht, diesen Text oder auch nur Teile davon als Vorlage zu nutzen, und damit auch nicht allen Firmen und menschlichen Personen, welche KIs/AIs nutzen, diesen Text oder Teile daraus für ihre Texte zu verwenden, um daraus neue, eigene Texte im Stil des ursprünglichen Autors oder ähnlich zu generieren, es haften alle Firmen und menschlichen Personen, die mit dieser menschlichen Roman-Vorlage einen neuen Text über eine KI/AI in der Art des ursprünglichen Autors erzeugen, sowie alle Firmen, menschlichen Personen , welche KIs/AIs bereitstellen, trainieren um damit weitere Texte oder Textteile in der Art, dem Ausdruck oder als Nachahmung zu erstellen; das Copyright für diesen Impressumstext sowie artverwandte Abwandlungen davon liegt zeitlich und räumlich unbegrenzt bei Bärenklau Exklusiv, 13.07.2023. 

 

 

Inhaltsverzeichnis

Impressum 

Das Buch 

Kennegan und das blonde Gift 

1. Kapitel 

2. Kapitel 

3. Kapitel 

4. Kapitel 

5. Kapitel 

6. Kapitel 

7. Kapitel 

8. Kapitel 

9. Kapitel 

10. Kapitel 

11. Kapitel 

12. Kapitel 

13. Kapitel 

14. Kapitel 

15. Kapitel 

16. Kapitel 

17. Kapitel 

18. Kapitel 

19. Kapitel 

20. Kapitel 

21. Kapitel 

22. Kapitel 

Weitere klassische Kriminal-Romane von Jonas Pickham sind erhältlich oder befinden sich in Vorbereitung 

 

Das Buch

 

 

 

 

… Krimis aus der Goldenen Ära – Krimis aus dem 20. Jahrhundert.

Die beiden Privatdetektive Pat Kandier und Jimmy Kennegan geraten in eine Mordsache, die anfangs völlig undurchsichtig erscheint. Susan Granford bitte sie um Hilfe, wird jedoch ermordet, bevor die beiden sie überhaupt zu Gesicht bekommen haben. Bis der Mord aufgeklärt werden kann, geraten die beiden in Intrige, in die diverse Bankleute, ein Barbesitzer sowie die Zwillingsschwester von Susan, Elly, verstrickt sind. Die Lösung des Falls bringt dann für alle eine Überraschung …

 

 

***

Kennegan und das blonde Gift

 

 

1. Kapitel

 

San Francisco hat das ganze Jahr hindurch ein recht mildes Klima, aber an diesem Tag war es irrsinnig heiß.

Pat Kandier ließ deshalb die Tür der Telefonzelle offen, und Jimmy, der hinter ihm stand, wedelte sich mit seinem Strohhut frische Luft zu.

»Eine Affenhitze«, stöhnte Jimmy. »Das Bier, das wir eben getrunken haben, habe ich schon längst wieder ausgeschwitzt. Wenn wir nicht gleich noch einmal eine kühle Molle zischen, dann vertrockne ich hier wie ein Löschblatt unterm Brennglas.«

Mit Jimmys großartigen Vergleichen hatte Pat sich längst abgefunden. Er steckte die Münze in den Einwurfschlitz des Telefons; sie klimperte noch eine Weile in dem Kasten herum, als er schon den Hörer abgenommen hatte.

Pat wählte ihre eigene Nummer in Geary Street, und ihre treue Seele Greta meldete sich sofort.

Greta war ungefähr das, was man eine Perle nennen kann. Sie hatte das Herz und auch das Mundwerk auf dem rechten Fleck, war keine großartige Schönheit, aber sie wusste, was sie wollte, und wenn sie nicht so viel getrunken hätte, wäre sie sogar zuverlässig gewesen,

»Hallo, Greta«, sagte Pat, »gibt’s was Neues? Wir bleiben noch ’n bisschen unten in der Stadt und zwitschern noch ein paar.«

»Ja, Mr. Kandier«, erwiderte Greta, »das könnte ein neuer Auftrag werden. Eine Mrs. Granford hat angerufen. Sie wohnt in der Presidio Avenue und will noch mal anrufen – in zwei Stunden etwa, sagte sie.«

»Was wollte sie denn, Greta?«

»Sie wollte nicht mit der Sprache raus, machte nur ’ne Andeutung. Ich glaube, sie hatte was mit ihrem Mann.«

»Hast du ihr nicht gleich gesagt …«

»Natürlich, Mr. Kandier, ich habe ihr gesagt, mit Ehesachen befassen wir uns nicht. Aber sie meinte, es wäre keine Ehesache. Ich glaube, sie hat Angst vor ihrem Mann.«

»Na gut, Greta«, sagte Pat, »wenn sie sich nicht abwimmeln lässt, dann soll sie morgen früh um halb neun ins Büro kommen.«

Pat legte den Hörer auf. Dann gingen sie weiter.

Jimmy wedelte weiter mit seinem Strohhut herum. Plötzlich erklärte er: »Ich habe Durst, Pat. Komm, da drüben! Es ist zwar Nortons Stammkneipe, aber vielleicht haben sie zufällig doch noch was zu trinken.«

Sie überquerten die Straße und steuerten auf die Kneipe zu, die in einem Eckhaus untergebracht war und dem großen Polizeigebäude genau gegenüber lag. Der Inhaber hatte seit langer Zeit wieder einmal ausprobieren können, ob der Mechanismus der versenkbaren Schaufenster noch funktionierte. Er hatte alle Fenster heruntergelassen, so dass man vom Bürgersteig unmittelbar in das Lokal treten konnte, ohne irgendeine Tür benutzen zu müssen.

Der dicke Mann drüben an der Wand schwitzte trotzdem beträchtlich. Vor ihm stand ein riesiges Bierglas, aber es war leer.

»Hallo, Inspektor – keine Arbeit?«, sprach Jimmy ihn an.

Inspektor Norton sah missmutig auf.

»Du lieber Himmel!«, stöhnte er. »Die Hitze ist doch nun wirklich schon schlimm genug. Und dann noch die beiden Nerventöter dazu? Es ist nicht zu fassen! Was wollt ihr denn?«

Pat und Jimmy standen jetzt dicht neben ihm, und wie auf Kommando zog jeder sich einen Stuhl unter die Sitzfläche.

»Der Kleine dachte schon, es wäre nichts mehr zu trinken da«, sagte Pat. »Er ahnte nämlich, dass Sie hier sein würden. Hatten Sie nicht früher drüben Ihr Büro?« Pat deutete mit dem Daumen zum Polizeigebäude hinüber.

»Wie kann man an einem so heißen Tag noch so kariert quatschen?«, fragte Norton säuerlich.

Der Ober kam und unterbrach das Palaver.

»Zweimal so was da!«, sagte Jimmy und deutete auf Nortons leeres, riesiges Glas.

Norton sah auf.

»Dreimal!«, sagte er. »Die Herren haben mich eingeladen.«

Jimmy zuckte zusammen, aber er schwieg.

»Wie geht’s sonst, Inspektor? Gibt’s was Neues?«, fragte Pat

Inspektor Norton war genau. Er beantwortete jede Frage für sich. »Gut! Nichts!«

Dann kam der Ober mit dem Bier. Ohne auch nur ein Wort zu verlieren, gossen die drei den halben Liter Flüssigkeit in sich hinein.

»Ach!«, seufzte Jimmy zufrieden und lehnte sich behaglich zurück, um sich mit seinem Strohhut wieder Luft zuzufächeln. »Das tut ja wirklich gut! Schade, Langer, dass wir nicht auch Beamte geworden sind. Wir könnten einfach hier sitzen, und wir brauchten uns um nichts weiter zu kümmern als darum, jeden Ersten unser Geld abzuholen.«

»Der Kleine ist heute wieder mal besonders giftig«, stellte Norton ruhig fest. »Ich habe keine Lust, mich aufzuregen, es ist zu heiß dazu. Ich werde mich ein andermal drüber ärgern. Und was gibt’s bei euch Neues? Was wollt ihr von mir?«

»Wir kamen extra her, nur um Sie zu diesem Glas Bier einzuladen!«, sagte Pat. »Sonst hatten wir rein gar nichts vor. Wir blieben nur unten in der City, um uns ein bisschen abzukühlen. Oben im Büro ist doch nichts los. Bei der Hitze sind die Strolche und Verbrecher längst in Urlaub gefahren. Nur noch die anständigen Leute sind in der Stadt.«

Norton grunzte nur. Dann räusperte er sich und sagte: »Sie haben recht, bei dieser Hitze passiert herzlich wenig. Ich gehe ab und zu hier ’runter, um nachzudenken. Nachdenken ist auch wichtig für meinen Beruf.«

»Worüber denken Sie denn nach?«, fragte Jimmy neugierig.

»Verrate ich nicht, ist ein Dienstgeheimnis.«

»Ich nehme an«, erwiderte Jimmy, »Sie denken vor allem darüber nach, dass Sie jetzt nicht drum herumkommen, uns nun auch zu einem Bier einzuladen. Ich kriege schon wieder Durst.«

Und so geschah es dann auch. Die nächsten drei Biere tranken Pat und Jimmy auf Nortons Rechnung.

Dann kam Thomson.

Der dicke Norton sah seinen Detektivsergeanten missbilligend an, als der sich durch die Tischreihen zwängte und auf die drei zusteuerte.

»Tag, Kandier, Tag, Kennegan!«, sagte Thomson lässig. Dann beugte er sich zu dem Dicken herab und flüsterte ihm was ins Ohr.

Plötzlich stand Norton auf, angelte ein paar lose Münzen aus der Tasche und legte sie auf den Tisch.

»Ich muss gehen, Jungens.«

»Was ist ’n los?«, fragte Jimmy vorwitzig.

»’n Mord!«, sagte Thomson kurz und war schon ein Stück vorgegangen.

Auch Pat packte ein paar Münzen auf den Tisch und stand auf.

»Wenn Sie nichts dagegen haben, kommen wir mit.«

Inspektor Norton pflegte auf solche Anbiederungen überhaupt nicht zu antworten. Die beiden Detektive legten das in der Regel als Zustimmung aus und folgten ihm.

Als sie die Straße überquert hatten und die große Halle des Stadthauses erreichten, steuerte Thomson auf eine breite Seitentür zu.

»Was denn nun?«, fragte Jimmy.

»In ’n kalten Keller«, erwiderte Pat.

»Sehr angenehm hier«, sagte Jimmy und setzte sich den Strohhut wieder auf.

Aus einem Seitengang trat ein kleiner, blasser Mann mit einer großen Schirmmütze auf dem Kopf. Er hielt eine halbe Sekunde lang die Hand grüßend an die Mütze und murmelte dann: »Sie möchten den Neueingang sehen, ja?«

Norton nickte, und der kleine Kerl ging vor.

»Kein schöner Beruf«, sagte Jimmy tiefsinnig. »Den ganzen Tag im Eiskeller und nur diese schweigende Gesellschaft hier!«

Er deutete auf die großen Wände im Gang, in denen in Schubkästen die neu eingelieferten und noch nicht freigegebenen Toten untergebracht waren.

»Wo ist sie?«, fragte Norton.

»Da!«, sagte der kleine, blasse Kerl und deutete auf den Kasten Nummer siebzehn.

Auf Rollen glitt der Schubkasten vor.

Allein schon an dem feuchten Tuch sah man, dass darunter eine Wasserleiche liegen musste. Mit einem geübten Griff zog der Kleine das Tuch ab.

Es war eine junge Frau. Man sah ihr auch jetzt noch an, dass sie schön gewesen sein musste. Das blonde Haar hing ihr in nassen Strähnen seitlich am Kopf herab. Ihr weißes, klares Gesicht war nicht verzerrt, sondern wirkte friedlich und verklärt.

»Haben Sie Fotos gemacht, Thomson?«, fragte Norton.

»Nein«, sagte der.

»Warum nicht?«

»Na, wenn sie doch identifiziert wird, dann ist ja …«

»Es werden Fotos gemacht!«, sagte Norton und schnitt seinem Sergeanten jeden Einwand ab. »Außerdem schicken Sie Doktor Wash zu mir! Genauen Wortlaut des Anrufs, Größe der Kleidung und auch genaue Beschreibung der Kleidung. Und dann kommen Sie zu mir! – Wir gehen jetzt«, sagte er dann. »Kommen Sie!«

 

 

2. Kapitel

 

Kurze Zeit später saßen die beiden Detektive dem Inspektor in seinem Zimmer gegenüber.

»Das Mädchen ist eine Schönheit gewesen«, sagte Pat nachdenklich, »und sie zeigt keinerlei Verletzungen. Was hat Doktor Wash festgestellt?«

Doktor Wash schien ungewöhnlich hellhörig zu sein. In diesem Augenblick nämlich klingelte das Telefon.

Norton hörte eine Weile schweigend zu und legte den Hörer dann auf, ohne noch irgendeine Frage zu stellen.

»Der Doc meint, sie sei erst vor zwei Stunden gestorben. Tod durch Ertrinken ist eindeutig.«

 »Und warum tippen Sie dann nicht auf Selbstmord?«, fragte Pat.

»Das kann ich Ihnen genau sagen«, erwiderte Norton. »Weil wir einen Anruf bekommen haben, in dem uns mitgeteilt wurde, dass sie ermordet worden ist.« Der Inspektor schwieg nachdenklich und tippte dann auf das Tischmikrophon. »Gibson soll kommen«, murmelte er hinein.

Buddy Gibson war sofort da. Er hatte sich in kurzer Zeit zu Nortons zweitem Assistenten hochgearbeitet.

Er nickte Pat und Jimmy nur kurz zu und sah dann den Inspektor fragend an.

»Sie haben den Anruf entgegengenommen, Buddy?«, fragte Norton.

Buddy Gibson, ein Mann von großer, massiger Gestalt, griff in die Tasche und legte einen Zettel auf Nortons Tisch.

Norton las leise vor: »Ich habe Ihnen eine wichtige Mitteilung zu machen. In der San-Francisco-Bay am Kai liegt im Wasser eine Tote. Sie heißt Susan Granford und ist ermordet worden.«

»Weiter sagte sie nichts«, erklärte Buddy.

»Es war also eine Frau?«, fragte Pat.

»Ja, eine Frau. Sie hatte eine warme, sympathische Stimme, und sie sagte es ganz ruhig und ohne Aufregung. Dann legte sie den Hörer ohne ein Wort der Erklärung auf.«

»Danke, Gibson«, sagte Norton.

Gibson verschwand wieder, und der Inspektor sah Pat aufseufzend an.

»Es kann genauso gut ein falscher Alarm sein«, knurrte er.

»Machen Sie sich keine Hoffnungen, Inspektor. Es ist Mord«, sagte Pat.

»Woher willst du das wissen?«, fragte Jimmy und sah Pat fast böse an.

»Nanu, so hitzig, Kleiner? Woher ich es wissen will, kann ich dir genau verraten. Weil eine Mrs. Granford vorhin bei uns angerufen und um Schutz gebeten hatte. Aber sie kam zu spät auf die Idee, sich eine Leibgarde zu bestellen. Der Mörder war schneller.«

Norton griff zum Telefon, rief den Erkennungsdienst an und gab dem Beamten alle Hinweise, die nötig waren, um die Identifizierung schnell zu erledigen.

»Ich möchte auch mal telefonieren«, meinte Pat. Norton schob ihm den Apparat hin. Als Greta sich meldete, sagte der Detektiv: »Hallo, Greta, du brauchst auf Mrs. Granfords Anruf nicht mehr zu warten. Sie ist tot. Und nun erzähl’ mir genau, was sie gesagt hat.«

»Sie wohnt in der Presidio Avenue«, erklärte Greta, »und sie wollte Sie dringend sprechen. Sie sagte irgendetwas von ihrem Mann, dass er es nicht wissen dürfe, aber sie äußerte keinen Verdacht. Das ist alles.«

»Okay, Greta. Kannst nach Hause gehen.« Pat legte den Hörer auf und sah Norton ernst an.

»Hören Sie, Norton, ich würde gern mitmachen bei der Sache. Wenn das tote Girl da unten wirklich Susan Granford ist, dann ist es fast Ehrensache, dass ich mitmache.«

»Ohne Honorar?«, fragte der Dicke und grinste.

»Ohne Honorar«, sagte Pat säuerlich. »Sie hat unsere Hilfe haben wollen, und sie kam zu spät. Wir können ihr nicht mehr helfen. Wir können nur noch dazu beitragen, ihren Mörder zu finden.«

»Wie kann man so eine Frau ermorden?«, meinte Jimmy nachdenklich und starrte durch das Fenster hinaus in die flimmernde Luft. Er sprach damit die Gedanken aus, die sie alle drei wohl in diesem Augenblick hatten.

»Wir werden versuchen, es herauszubekommen, Kleiner«, sagte Pat und stand auf. »Komm, wir gehen!«

»Nanu, so eilig?«, fragte Norton. »Ich wollte zur Presidio Avenue. Kommen Sie mit?«

»Ja, wenn Sie uns mitfahren lassen.«

»Nein! Wir gehen woanders hin, Langer.« Jimmy sagte es so entschieden wie selten. Pat horchte auf und schwieg.

»Komm, Langer!«, Und schon war er an der Tür. »Wir trinken erst mal einen. Komm doch!«

Pat spürte, dass mit Jimmy irgendetwas nicht stimmte. Er begriff, dass es wichtiger war, als jetzt mit Norton sofort zur Presidio Avenue zu fahren.

»Wiedersehen, Inspektor!« Pat winkte ihm zu und folgte Jimmy, der schon das Zimmer verlassen hatte.

Sie erreichten den Fahrstuhl, und erst als sie drin waren und hinunterfuhren, sah Pat Jimmy forschend an. »Was ist los, Kleiner?«

»Ich kenne das tote Mädchen«, sagte Jimmy.

»Mach mich nicht schwach!«, knurrte Pat. »Ist ein Irrtum ausgeschlossen?«

»Ein Irrtum ist ausgeschlossen! Ich habe sie zwei oder drei Mal gesehen. Ich habe sogar mit ihr getanzt und ein bisschen geflirtet. Und nun ist sie tot.«

»Wo hast du sie kennengelernt?«

»Im Nachtclub ›Marlene‹. Das ist dieser Saftladen, den Sonny Miller unterhält, unten am Ende der Market Street. Seitdem er seinen Spielbetrieb einstellen musste, hat er eine Revue dort aufgezogen. Sie war Tänzerin in dieser Revue.«

»Sonny Miller«, sagte Pat nachdenklich. »Ausgerechnet Sonny Miller! Wenn der Inspektor das erst mal weiß!« Jeder von der Polizei und jeder, der irgendetwas damit zu tun hatte, wusste, dass Sonny Miller Nortons Lieblingsgangster war. Sonny Miller hatte es immer wieder verstanden, sich aus der Schlinge zu ziehen. Immer wieder war es ihm gelungen, durch die Maschen des Gesetzes zu schlüpfen; er war nach außen hin immer der biedere Ehrenmann geblieben.

Eine Tänzerin aus seiner Revue war jetzt ermordet worden. Und irgendeine andere Frau hatte die Polizei anonym darauf hingewiesen. Der Gedanke lag nahe, diese andere Frau unter den Kolleginnen der Toten zu suchen.

»Fahren wir gleich hin?«, fragte Jimmy.

Pat nickte und pfiff ein Taxi heran. Zehn Minuten später waren sie vor dem Nachtklub »Marlene« angekommen.

Die beiden Detektive stiegen aus, ließen aber den Wagen warten. Sie gingen auf das schmale Portal zu, das jedoch verschlossen war; ebenso wie der Seiteneingang. Es war Pat klar, dass da niemand anwesend sein konnte.

»Sie müssen doch aber einen Bürobetrieb oder so was Ähnliches unterhalten«, sagte Jimmy.

»Sie sind nicht da, Kleiner«, entgegnete Pat. »Wir kommen heute Abend wieder.«

Sie kletterten in das Taxi und ließen sich zur Presidio Avenue fahren. Nortons Wagen stand vor einer flachen, breiten Villa, die im Bungalowstil gebaut worden war und eine rosa Farbe hatte.

Die beiden Detektive schickten das Taxi fort und gingen hinein.

Als Jimmy gerade seinen Zeigefinger ausstreckte, um auf die Klingel zu drücken, wurde die Tür aufgerissen.

---ENDE DER LESEPROBE---