Das Rätsel der verschwundenen Zeugin – Ein Fall für Scotland Yard: Ein klassischer Kriminalroman - Jonas Pickham - E-Book

Das Rätsel der verschwundenen Zeugin – Ein Fall für Scotland Yard: Ein klassischer Kriminalroman E-Book

Jonas Pickham

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Beschreibung

… Krimis aus der Goldenen Ära – Krimis aus dem 20. Jahrhundert.
Kommissar Burkley von Scotland Yard hat den Auftrag, Staatsrat Rackham, Leiter des Sonderdepartment W, auf schnellstem Weg vom Flughafen Birmingham nach London zu bringen. Die Maschine mit dem erwarteten Fluggast landet jedoch mit erheblicher Verspätung. Was aber viel schlimmer ist: Der dringend erwartete Passagier, der nachweislich in Edinburgh an Bord gegangen ist, befindet sich nicht mehr im Flugzeug.
Sofort eingeleitete Ermittlungen ergeben, dass die Maschine unterwegs einen ungeplanten Zwischenstopp eingelegt hat, bei dem Rackham das Flugzeug verlassen haben muss.
Burkleys oberster Dienstherr beauftragt ihn mit der Aufklärung des Falls, denn Rackham wird Unterschlagung vorgeworfen und Verbindungen zum dubiosen Waffengeschäft.
Die Sekretärin des Verschwundenen wird als wichtigste Zeugin in diesem Fall eingestuft. Als sie ebenfalls plötzlich verschwindet, wirft es für Burkley neue Fragen auf: Wie passt ihr Verschwinden in diesen Fall? Wurde sie entführt oder ist sie untergetaucht? Was steckt hinter den Anschuldigungen gegen Rackham? Sind sie begründet oder sucht man nur einen Sündenbock?

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Jonas Pickham

 

 

 

Das Rätsel der

verschwundenen

Zeugin

 

 

 

Ein klassischer Kriminalroman 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

 

 

Copyright © by Authors/Bärenklau Exklusiv 

Cover: © Steve Mayer mit Bärenklau Exklusiv, 2023 

Korrektorat: Ines Bauer

 

Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau. Kerstin Peschel (Verlegerin), Am Wald 67, 14656 Brieselang

 

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt. 

 

Alle Rechte vorbehalten

 

 Das Copyright auf den Text erlaubt es KIs/AIs und allen damit in Verbindung stehenden Firmen und menschlichen Personen, welche KIs/AIs bereitstellen, trainieren oder damit weitere Texte oder Textteile in der Art, dem Ausdruck oder als Nachahmung erstellen, zeitlich und räumlich unbegrenzt nicht, diesen Text oder auch nur Teile davon als Vorlage zu nutzen, und damit auch nicht allen Firmen und menschlichen Personen, welche KIs/AIs nutzen, diesen Text oder Teile daraus für ihre Texte zu verwenden, um daraus neue, eigene Texte im Stil des ursprünglichen Autors oder ähnlich zu generieren, es haften alle Firmen und menschlichen Personen, die mit dieser menschlichen Roman-Vorlage einen neuen Text über eine KI/AI in der Art des ursprünglichen Autors erzeugen, sowie alle Firmen, menschlichen Personen , welche KIs/AIs bereitstellen, trainieren um damit weitere Texte oder Textteile in der Art, dem Ausdruck oder als Nachahmung zu erstellen; das Copyright für diesen Impressumstext sowie artverwandte Abwandlungen davon liegt zeitlich und räumlich unbegrenzt bei Bärenklau Exklusiv, 13.07.2023. 

Inhaltsverzeichnis

Impressum 

Das Buch 

Das Rätsel der verschwundenen Zeugin 

1. Kapitel 

2. Kapitel 

3. Kapitel 

4. Kapitel 

5. Kapitel 

6. Kapitel 

7. Kapitel 

8. Kapitel 

9. Kapitel 

10. Kapitel 

Weitere klassische Kriminal-Romane von Jonas Pickham sind erhältlich oder befinden sich in Vorbereitung 

 

Das Buch

 

 

 

 

… Krimis aus der Goldenen Ära – Krimis aus dem 20. Jahrhundert.

Kommissar Burkley von Scotland Yard hat den Auftrag, Staatsrat Rackham, Leiter des Sonderdepartment W, auf schnellstem Weg vom Flughafen Birmingham nach London zu bringen. Die Maschine mit dem erwarteten Fluggast landet jedoch mit erheblicher Verspätung. Was aber viel schlimmer ist: Der dringend erwartete Passagier, der nachweislich in Edinburgh an Bord gegangen ist, befindet sich nicht mehr im Flugzeug. 

Sofort eingeleitete Ermittlungen ergeben, dass die Maschine unterwegs einen ungeplanten Zwischenstopp eingelegt hat, bei dem Rackham das Flugzeug verlassen haben muss. 

Burkleys oberster Dienstherr beauftragt ihn mit der Aufklärung des Falls, denn Rackham wird Unterschlagung vorgeworfen und Verbindungen zum dubiosen Waffengeschäft.  

Die Sekretärin des Verschwundenen wird als wichtigste Zeugin in diesem Fall eingestuft. Als sie ebenfalls plötzlich verschwindet, wirft es für Burkley neue Fragen auf:

Wie passt ihr Verschwinden in diesen Fall? Wurde sie entführt oder ist sie untergetaucht? Was steckt hinter den Anschuldigungen gegen Rackham? Sind sie begründet oder sucht man nur einen Sündenbock?

 

 

***

Das Rätsel der verschwundenen Zeugin

 

 

1. Kapitel

 

»Wo brennt’s diesmal, Kommissar? Oder sollten Sie ausnahmsweise einmal privat hier sein?«, fragte Roger F. Bakers lachend den Mann, der soeben die Kommandozentrale des Flughafens Birmingham betreten hatte.

Kommissar Burkley schüttelte den Kopf. »Leider nicht, Direktor! Sagen Sie, wann trifft der flahrplanmäßige Clipper aus Edinburgh ein?«

»Edinburgh? Der ist in circa fünfzehn Minuten fällig.« Flughafendirektor Bakers stellte die Verbindung mit dem Tower her.

»Hier Bakers«, meldete er sich.

»Steffens, hat sich Clipper XP-15 schon gemeldet?«

»Nein, Chef! Ich erwarte jeden Augenblick das Zeichen auf dem Monitor«, erklang es aus dem Lautsprecher.

»Gut, geben Sie mir sofort Bescheid, sobald es gelandet ist. Ende.«

Bakers wandte sich neugierig zu seinem Besucher um.

Vor wenigen Minuten erst war Kommissar Burkley mit einer Sondermaschine aus London eingetroffen und sofort zum Direktor des Flughafens gefahren.

Direktor Bakers konnte seine Neugier nicht länger zähmen. »Sagen Sie schon, Kommissar, was ist los?«

Burkley winkte schmunzelnd ab. »Sparen Sie Ihren Atem, Direktor! Es tut mir leid, aber ich habe lediglich den Auftrag, einen Passagier des Edinburgh Clippers XP-15 liebevoll in die Arme zu schließen und auf schnellstem Weg nach London zu begleiten, wo man Sehnsucht nach ihm hat.«

Bakers betätigte wieder den Knopf und sprach ins Mikrofon: »Hier, Bakers! Miss Gunnarson, bringen Sie bitte die Passagierliste des Clippers XP-15. Es eilt!«

Nach kurzem Anklopfen trat eine junge Dame in der taubenblauen Uniform des Flughafenpersonals ein und überreichte Bakers ein Formular.

Der Kommissar nahm die Liste und überflog sie. Direktor Bakers stellte sich so neben ihn, dass er mitlesen konnte. Der Clipper XP-15 war wie meist, nur halb besetzt. Außer den Namen einiger Großkaufleute, die er persönlich kannte, waren noch zehn weitere verzeichnet, die er nie gehört hatte.

Kommissar Burkley jedoch nickte befriedigt und gab ihm die Liste zurück. Dann sagte er: »Eine Frage, Direktor! Hätte die Funkzentrale nicht längst den Clipper XP-15 melden müssen?«

»Stimmt! Spätestens zehn Minuten vor der Landung erhalten wir Positionsmeldung«, entgegnete Bakers und betätigte wieder die Sprechtaste. »Hier Direktor Bakers! Steffens, von XP-15 noch immer keine Meldung?«

»Nein, Sir! Positionsmeldung der XP-15 seit zehn Minuten überfällig!«

»Nehmen Sie Kontakt auf!«

»Haben wir bereits versucht. XP-15 meldet sich nicht!«

Burkley stieß einen Fluch aus. Bakers achtete nicht darauf und fragte weiter: »Warum erfahre ich das erst jetzt? Versuchen Sie es weiter, Steffens!«

»Wird gemacht, Sir! Ich vermute, dass Clipper XP-15 der schweren Regenböen wegen südwärts abgedreht hat und den Flughafen nun vom Süden aus anfliegt.«

»Könnte sein. Jedenfalls geben Sie sofort Nachricht, sobald Sie Verbindung haben. Ende.«

Er wandte sich zu Kommissar Burkley um. »Verstehen Sie das? Windstärke fünf ist kein Grund für eine Superconstellation, auf anderen Kurs zu gehen.«

»Verdammt, Sie haben recht! Bitte, Direktor, verbinden Sie mich sofort mit dem Militärflugplatz.«

Ohne zu fragen, stellte Bakers die gewünschte Verbindung her. »Hier Zivilflughafen Birmingham, Direktor Bakers! Mit wem spreche ich?«

»Offizier vom Dienst. Oberleutnant Shore! Was liegt vor, Direktor?«

»Kommissar Burkley vom Yard wünscht Sie zu sprechen. Ich übergebe!«

»Kommissar Burkley, Oberleutnant, ich muss Sie um Unterstützung bitten. Geheime Kommandosache, verstehen Sie? Auftrag: Lassen Sie nach dem überfälligen

Clipper XP-15, flugplanmäßige Maschine aus Edinburgh, suchen. Letzte Positionsmeldung?«

Der Funkoffizier, der noch über Mikrofon zuhörte, schaltete sich sofort in das Gespräch ein.

»Letzte Positionsmeldung fünfzehn Uhr fünfzehn, zwei Grad fünfundvierzig Minuten westlicher Länge und vierundfünfzig Grad fünf Minuten nördlicher Breite. Maschine ist eine Superconstellation der BEA, Registernummer XP-15. Die Maschine müsste jetzt dicht vor dem Flughafen Birmingham stehen, hat sich jedoch nicht gemeldet.«

Der Kommissar schaltete sich wieder ein. »Geben Sie entsprechende Suchanweisung an Ihren Tower und geben Sie sofort Meldung hierher, wenn überfällige Maschine gesichtet wird. Auch den Boden absuchen, verstanden?«

»Verstanden! Ich wiederhole.« Der zweite Offizier vom Dienst wiederholte den Einsatzbefehl.

»Eine Düsenjägerstaffel startet binnen zwei Minuten.«

»Danke, Oberleutnant, Ende!«

Burkley nahm seine Shagpfeife und klopfte die Asche aus. »Schöne Schweinerei«, brummte er.

»Mein Chef wird mich zusammenstauchen, wenn ich ohne unseren Freund zurückkomme.«

»Abwarten, Kommissar«, warf der Direktor ein.

»Grund zu ernsthafter Besorgnis ist längst nicht vorhanden.«

»Darum dreht es sich nicht«, entgegnete Burkley ungeduldig.

»An Bord der XP-15 ist eine für uns ungemein wichtige Persönlichkeit. Es ist gut möglich, dass besagte Persönlichkeit über Funk gewarnt wurde und daraufhin irgendeine Schweinerei an Bord angezettelt hat.«

Indessen rückte der große Zeiger der Uhr über dem Kommandopult immer weiter. Sechzehn Uhr zehn hätte die XP-15 fahrplanmäßig in Birmingham zwischenlanden müssen, und jetzt war es bereits sechzehn Uhr fünfundvierzig!

»Hier Tower, Steffens!«, ertönte es aus dem Lautsprecher.

»Direktor, wir haben sie! XP-15, Position vierzig Meilen nördlich Flughafen Birmingham. Ende.« Burkley packte Mr. Bakers am Arm. »Kommen Sie, wir fahren zum Tower!«

Die beiden Männer liefen hinaus und fuhren zum Tower, wo die zivile Flugsicherung den Luftverkehr abwickelt.

Funkoffizier Steffens leitete diese Zentrale. Beim Eintreten des Flughafendirektors stand er auf und kam ihm entgegen. »Hallo, Sir, wir haben wieder Verbindung mit XP-15 Verbindung. Möchten Sie selbst sprechen?«

»Nein, aber Kommissar Burkley«, erwiderte er und stellte die beiden Männer einander vor.

Steffens führte den Gast an eines der Funksprechgeräte, und Burkley stülpte die Kopfhörer über.

»Hier XP-15 – hier XP-15!«, erklang es aus den Kopfhörern. »Flughafen Birmingham bitte melden!«

»Hier Birmingham!«, erwiderte Burkley. »Es spricht Kommissar Burkley, Scotland Yard. XP-15, verstehen Sie mich?«

»Verständigung gut, bitte kommen!«

»Hallo, XP-15, was ist der Grund für Ihre Verspätung und den Ausfall der Positionsmeldung? Ist an Bord alles wohlauf, keine besonderen Ereignisse?«

»Flughafen Birmingham, an Bord von XP-15 seltsamer Zwischenfall. Sämtliche Passagiere und Besatzungsmitglieder wurden vorhin von einer Ohnmacht überfallen. Die Maschine flog mittels Autopilot allein weiter. Kapitän Bowers war ebenfalls ohnmächtig, kam aber vor etwa einer Viertelstunde wieder zu sich. Wir geben im Augenblick Sauerstoff in die Kabine. Kapitän Bowers ist imstande, ohne fremde Hilfe Landemanöver auszuführen. Erbitten Bodenpeilung und genaue Angabe unseres Standortes.«

»Hier Flughafen Birmingham«, erwiderte der Funker. »Funkpeilung erfolgt, gehen Sie auf Einflugschneise! Achtung, ich gebe Bodenpeilung! XP-15 steht genau …«

Burkley riss die Kopfhörer herab und drehte sich zu Direktor Bakers um.

»Schöne Schweinerei! Ich bin gespannt, was wir noch alles für Überraschungen mit XP-15 erleben. Dass mein Freund ausgestiegen ist, darauf kann ich Gift nehmen. Bitte, Mr. Bakers, rufen Sie den Militärstützpunkt an und blasen Sie den Suchalarm ab!«

Er wandte sich zur Tür und verschwand nach draußen, ohne eine Antwort abzuwarten.

Der Fahrstuhl brachte ihn ins Erdgeschoss, wo ihn drei Zivildetektive von Scotland Yard erwarteten.

»Die Maschine landet in Kürze«, sagte der Kommissar zu ihnen.

»Kommen Sie mit aufs Flugfeld und achten Sie darauf, dass keiner der Passagiere des Edinburgh Clippers den Flughafen verlässt! Hilfsinspektor Fitzjoe, holen Sie sämtliche Beamte der Flughafenpolizei zur Unterstützung.«

»Achtung, Achtung! British European Airways geben die Ankunft ihres Clippers aus Edinburgh bekannt«, ertönte es aus den Lautsprechern, die überall im Flughafengebäude von Birmingham aufgehängt waren. »Planmäßige Ankunftszeit sechzehn Uhr zehn, Verspätung fünfunddreißig Minuten.« Eben rollte der große silberfarbene Vogel mit den blauen Zickzackstreifen dicht vor dem Flughafengebäude aus und kam zum Stillstand. Im gleichen Augenblick, in dem eine Treppe an die Tür der Maschine herangeschoben wurde, liefen Flughafendirektor Baker, Burkley und seine Beamten auf den Clipper zu, und vom Ende des Flughafengebäudes jagte ein Mannschaftswagen der Flughafenpolizei mit Beamten und Hilfsinspektor Fitzjoe heran.

Burkley und Baker kletterte die Treppe empor, als oben in der Tür Flugkapitän Bowers auftauchte.

»How are you, Mr. Bakers!«, rief er dem Flughafendirektor zu.

»Schöne Schweinerei! Mir ist so etwas noch nicht passiert. Sämtliche Passagiere und Besatzungsmitglieder plötzlich bewusstlos, und die Maschine etwa als eine Stunde lang nur durch Geräte gesteuert! Mir stehen jetzt noch die Haare zu Berge, wenn ich daran denke, was alles hätte passieren können!«

»Zum Teufel, halten Sie den Mund, Kapitän!«, rief Bakers ärgerlich, »oder wollen Sie, dass wir bereits in den Abendzeitungen lesen können, dass die BEA verlotterte Maschinen und unfähiges Personal auf Linie schickt? Bowers, ich möchte Sie mit Kommissar Burkley bekannt machen.«

Burkley schüttelte Bowers die Hand. »Freut mich, Sie kennenzulernen«, sagte er,

»Sie müssen mir genau erzählen, was sich ereignet hat. Der Clipper ist vorerst für den Weiterflug gesperrt! Augenblick!«

Burkley betrat das Innere der Maschine und verschaffte sich Ruhe. »Entschuldigen Sie die Störung, meine Damen und Herren«, begann er, »ich suche Mr. Patrick A. Rackham! Ist Mr. Rackham an Bord?«

Niemand meldete sich.

»Dann tut es mir leid, meine Herrschaften, aber in diesem Fall muss ich Sie alle in das Gebäude der Flughafenpolizei zu einer kurzen Unterredung bitten.«

Lebhafte, ärgerliche Proteste wurden laut. Burkley sagte gelassen: »Scotland Yard! Es handelt sich um eine geheime Staatsangelegenheit.« Damit brachte er alle Proteste zum Schweigen.

Passagiere und Mannschaftsmitglieder wurden in das flache Gebäude der Polizeistation gebracht. Bevor Kommissar Burkley mit den Einzelverhören begann, fragte er nochmals nach Rackham.

»Rackham aus London?«, platzte der Flugkapitän los.

»An Bord war er. Ich kenne Mr. Rackham, er ist schon mehrmals mit meinem Kahn geflogen. War Mr. Rackham an Bord oder nicht?« Alle Augen richteten sich auf die Stewardess. Sie war blass geworden.

»Verzeihung, natürlich, Sir! Ich verstehe nicht, wo Mr. Rackham geblieben ist.«

»Wir unterhalten uns später noch darüber«, schaltete sich Burkley ein.

»Ich darf Sie bitten, sich zu einem kurzen Verhör bereitzuhalten. Zunächst Flugkapitän Bowers bitte!«

Er ging mit ihm in den Nebenraum, in das Zimmer des Offiziers der Flughafenwache, und ließ sich hinter dem Schreibtisch nieder.

»Nehmen Sie Platz, Mr. Bowers, und berichten Sie, wie es zu dieser Verspätung gekommen ist«, begann Burkley.

Bowers schob sich eine Zigarette zwischen die Lippen und zündete sie an, ehe er antwortete.

»Hol mich der Henker, Kommissar, aber das ist mir selbst ein Rätsel. Wir sind fahrplanmäßig um vierzehn Uhr vierzig von Edinburgh aus gestartet. Gegen fünfzehn Uhr fünfzehn gab ich Positionsmeldung, und dann stellten wir den Autopiloten ein. Ich aß mein Dinner, während mein Copilot Nosgate, die Instrumente überwachte. Was dann passierte, weiß ich nicht. Jedenfalls wurde ich plötzlich müde und sackte auf meinem Sessel zusammen. Ich war plötzlich ohnmächtig geworden. Als ich wieder zu mir kam und mühsam die Augen öffnete, hing neben mir Nosgate bewusstlos im Pilotensitz. Die Maschine flog blind, nur mit Hilfe des Autopiloten. Wir hatten inzwischen gut sechshundert Meter an Höhe verloren, sonst war alles in Ordnung. Ich gab sofort Sauerstoff in die Pilotenkabine und übernahm das Steuer. Binnen kurzem kamen auch mein Copilot und der Bordfunker zu sich. Ich übergab dann Nosgate das Steuer und ging nach hinten in die Passagierkabine. Die Passagiere hingen bewusstlos in ihren Sesseln, und die Stewardess, Miss Peggin, lag ohnmächtig am Ende des Laufganges. Ich gab dann auch in die Passagierkabine Sauerstoff. Ich dachte zunächst an eine Rauchvergiftung. Aber die ist heute nahezu unmöglich. Ja, Kommissar, ich weiß keine plausible Erklärung für den Vorfall, es sei denn … Aber das ist absurd.«

»Was wollten Sie sagen?«

»Na schön, es sei denn, dass Passagierkabine und Pilotenraum vorsätzlich durch ein betäubendes Gas verseucht worden sind. Wie das gemacht werden konnte, ist mir allerdings ein Rätsel, da …«

»Die Klärung dieser Frage wollen wir den Fachleuten vom Yard überlassen, Kapitän«, unterbrach ihn Burkley.

»Bitte, weiter!«

»Nach einigen Minuten sah ich wieder in die Passagierkabine. Den Leuten ging es bedeutend besser. Weiter habe ich nichts auszusagen. Dass einer meiner Passagiere fehlt, und zwar ausgerechnet Staatsrat Rackham, ist mir selbst unerklärlich. Ich habe von seinem Verschwinden erst etwas bemerkt, als Sie vorhin seinen Namen aufriefen und er sich nicht meldete.«

»Schade, Kapitän, es ist nicht gerade viel, was Sie wissen«, sagte Burkley. »Haben Sie sich wenigstens den genauen Zeitpunkt gemerkt, an dem Sie wieder zu sich kamen?«

»Natürlich, auf die Sekunde sechzehn Uhr fünfundvierzig.«

»Danke, Kapitän. Eine letzte Frage noch. Ist Ihnen etwas Außergewöhnliches aufgefallen?«

»Tut mir leid, nein! Ich verstehe nicht, worauf Sie mit Ihrer Frage hinauswollen. Alles verlief wie immer.«

»Und Staatsrat Rackham? Sie kennen ihn persönlich?«

»Ja«, erwiderte Bowers. »Ich habe mich verschiedentlich mit Staatsrat Rackham unterhalten, der ein witziger, geistreicher Mann ist und auch vom Flugwesen eine ganze Menge versteht. Bei diesem Flug kam ich allerdings zu keiner Unterhaltung mit ihm. Nur beim Besteigen der Maschine habe ich ihm die Hand geschüttelt.«

»Und fiel Ihnen dabei nichts auf? War Mr. Rackham aufgeregt, verstört?«

»Im Gegenteil, der Staatsrat war glänzender Laune. Sehen Sie sich meine Aktentasche an, Kapitän, sagte er zu mir. Darin sind Papiere, die in London wie ein Dutzend Wasserstoffbomben wirken würden. Bringen Sie mich nur gut heim.«

»Interessant! Und sonst?«

»Weiter weiß ich nichts zu sagen.«

»Danke, Mr. Bowers! Bitte, halten Sie sich nun im Flughafengebäude zur Verfügung, bis die Spezialisten aus London eingetroffen sind. Jetzt schicken Sie bitte Miss Peggin herein.«

Der Flugkapitän erhob sich und stapfte hinaus. Kurz danach trat die zierliche Stewardess ein und blieb unsicher und zögernd in der Tür stehen.

»Keine Angst, Miss Peggin«, begann Burkley. »Ihnen will niemand einen Vorwurf machen. Aber Sie können vielleicht wichtige Erklärungen für die seltsamen Ohnmachtsanfälle und für das Verschwinden des einen Passagiers abgeben. Zigarette?«

Miss Peggin bediente sich, und dann begann sie zu berichten. Im Wesentlichen erzählte sie das gleiche wie Bowers. An Bord hatte sich nichts Besonderes ereignet, bis es ihr übel wurde. »Ich war gerade dabei, Kaffee zu kochen. Da fühlte ich einen Schwindel im Kopf. Ich versuchte, zur Pilotenkabine zu laufen, bin dabei aber zusammengebrochen.«

»Keiner der Passagiere kam Ihnen zu Hilfe oder bemerkte Ihr Unwohlsein?«

»Nein, nicht einer. Ihnen erging es ja wie mir«, erwiderte sie.

»Hoffentlich verliere ich deswegen nicht meinen Job. Aber ich kann wirklich nichts dafür, und ich habe auch noch versucht, den Kapitän zu verständigen.«

»Schon gut, Miss Peggin«, beruhigte er sie.

»Niemand macht Ihnen einen Vorwurf. Noch eine Frage. Wie ist es möglich, dass Mr. Rackham aus dem Flugzeug verschwand? Und wann ist es Ihnen aufgefallen?«

»Tut mir leid, Kommissar, aber… es ist mir überhaupt nicht aufgefallen. Als ich aus meiner Ohnmacht erwacht war, hatte ich alle Hände voll zu tun. Hier musste ich einen Weinbrand, da einen Whisky servieren, dort einen kalten Umschlag oder eine Tüte gegen Luftkrankheit bringen. Sie verstehen, dass ich wirklich nicht durchzählen konnte, ob alle Passagiere da waren.«

»Das verstehe ich natürlich. fiel Ihnen etwas Außergewöhnliches auf?«

»Nein, nichts, höchstens … als wir landeten, merkte ich, dass der eine Sicherungsflügel der Außentür nur halb zugeschoben war. Ich habe aber diesen Sicherungsriegel in Edinburgh eigenhändig ganz geschlossen. Das ist Vorschrift, verstehen Sie?«

»Interessant!

---ENDE DER LESEPROBE---