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Nach Teil I RUF NACH DEM SINN und Teil II MUT ZUM SINN rundet KICKOFF ZUM SINN die Trilogie über den Sinn ab. Teil I: Projektionen auf Glauben, Wahrheit, Sein aus der Sicht eines Managers, Politologen, Leistungssportlers. Teil II: Anreize, um die Schüchternheit abzuschütteln, zum Sinn aufzubrechen. Teil III: Wer nicht aufbrechen will, steht still, ist in Unwissenheit blockiert. Wo ist der Sinn? Wir selbst sind nicht ohne Sinn. Er gehört zu unseren Basics. Jedes Beiseiteschieben wäre schizophren. Der Kick-off schießt in den spirituellen Dialog mit der Realität hinein. Erst wenn wir Sinn bekommen, erkennen wir die Absurdität von Sinnlosigkeit. Sinn ist keine Form, Sinn ist Zukunft.
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Seitenzahl: 221
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Nach Teil I „Ruf nach dem Sinn“ und Teil II „Mut zum Sinn“ rundet „Kick-off zum Sinn“ die Trilogie über den Sinn ab. Teil I: Projektionen auf Glauben, Wahrheit, Sein aus der Sicht eines Managers, Politologen, Leistungssportlers. Teil II: Anreize, um die Schüchternheit abzuschütteln, zum Sinn aufzubrechen.
Teil III: Wer nicht aufbrechen will, steht still, ist in Unwissenheit blockiert. Wo ist der Sinn? Wir selbst sind nicht ohne Sinn. Er gehört zu unseren Basics. Jedes Beiseiteschieben wäre schizophren. Der Kick-off schießt in den spirituellen Dialog mit der Realität hinein. Erst wenn wir Sinn bekommen, erkennen wir die Absurdität von Sinnlosigkeit. Sinn ist keine Form, Sinn ist Zukunft.
Vorspann
Der Kampf mit der Realität
Das Warum
Effizienz des Angebots
Show oder Relevanz
Aktionsfelder
Erinnerung
Kraftanstrengung
Was verstehen wir unter Logos?
Sinn und Glaube
Über die Zeiten hinaus
Design des Glaubens
Furcht oder Hoffnung
Nachgedacht
Sinn und Wahrheit
Was bedeutet das Heilige?
Vom Verstehen
Kontakt zum Übernatürlichen
Friede, bloß ein Zustand?
Sinn und Geist
Sinngebung
Sinnfolgen
Paradoxon des Abstrakten
Beziehung zum Absoluten
Zielsetzung der Hoffnung?
Eckpfeiler
Content des Sinns
Wie erfolgt der Kick-off zum Sinn?
Unmissverständlich – das Licht
Überschreiten der Grenzwerte
Zum Autor
Buchverzeichnis
Fragen des Wollens haben meist Abläufe in der Welt zum Gegenstand. Sie können aber auch auf etwas abzielen, zu dessen Erklärung man sich auf das Weltganze, auf das eigene Weltbild, auf den Sinn der Welt fokussiert. Es ist ein Wesenszug des Glaubens, die geistige Sehkraft zu schärfen. Neue Leidenschaften verlangen nach einem Wechsel der Mittel.
Die Thematik bietet eine immense Projektionsfläche, auf der die Programme des Lebens bearbeitet werden. Zur allgemeinen Verdrossenheit hat das Wort "Glauben", wie es heute verwendet wird, heftig beigetragen. Im Laufe der Zeit hat er den Beigeschmack des völlig Spekulativen, Ungewissen und Unverlässlichen bekommen. Dass er viel mehr in sich trägt, wurde zu wenig beachtet.
Das Glauben umfasst den ganzen Horizont, in dem wir das Leben sehen können. Es wird nicht im Labor erzeugt. Es ist der bewährte Stimulus, der zählt, um zur Lebenserfüllung zu finden. Haben wir den Wind gesehen? Das geht nicht, aber er ist da. Darum glauben wir, dass es ihn gibt. Geistige Freiräume werden geschaffen, um den Sinn anzunehmen. Zwar bietet sich die absolute Sicherheit nie an und schon gar nicht sofort, aber letztlich sind es dann oft ein paar Prozentpunkte, die uns richtungsweisend weiterhelfen.
Wie gehen wir mit Realität um? Kämpfen wir gerne? Man könnte auch fragen, wie bewohnen wir sie? Wann sehen wir sie? Wenn sie für uns da ist, brauchen wir sie auch nicht zu fürchten. Was uns erdrückt, ist nicht die Realität, sondern unsere Vorstellung von der Wahrheit. Wie wird der Nebenschauplatz unseres Alltags zum Kern unseres Daseins?
Besonders in Krisenzeiten dringen die Sehnsüchte nach Sicherheit durch. Dann wird klar vor Augen geführt, dass etwas fehlt. Es könnte sogar sein, dass sich der Mensch dann seiner ureigenen Aufgabe besonders bewusst wird. Lässt ihn dennoch alles kalt, hat ihn die Arroganz bereits wie Rost befallen. Die Mechanismen der Lebendigkeit sterben langsam ab.
Sport und Religion kommen öfter in Berührung als man glauben würde. Deshalb interagieren auch die Erkenntnisse aus Sport- und Religions-Soziologie. Spiritualität wird durch Sport gefördert, nicht konterkariert. Bei der von Hochleistungssportlern geforderten eisernen Disziplin ortet man oftmals subjektive Erfahrungen besonderer Art. Sie sind mit dem Spirituellen verbunden und gehen über die Kategorien des erfreulichen Sport-Spektakels hinaus. Man wird vom Übernatürlichen nicht nur in Erfolg oder auch Misserfolg geleitet, man schenkt es dem Übernatürlichen sogar zurück - das macht stark.
Gepflegt wird der Glaube, wenn er gut verinnerlicht und dynamisiert ist. Die Interpretationen der Sinnfindung des Lebens kennen unzählige Variationen. Leistungs-Sportler pflegen eine eigene Religiosität, wenn sie offen ausdrücken, dass ihr Glauben unabhängig von den Leistungsergebnissen ist. Dann verwundern auch nicht die Ansagen junger Sportler wie „Man brauche Gott, aber nicht um Erfolg zu haben, sondern seine Präsenz“. Ein bekannter Wellenreiter übertrug einmal seine Erfahrungen ins Philosophische mit der Feststellung „es geht darum die Welle im richtigen Augenblick zu reiten, sonst überrollt sie dich, wie ein Leben ohne Spiritualität“.
Viel ließe sich erzählen, wie der spirituelle Glaube das Leben von Spitzen-Sportlern prägt. Erstaunlich, was man von einem der ruppigsten und als erfolgreichen ‚Macher‘ bekannten Fußballtrainern hört, Jürgen Klopp: „Ja, klar. Gläubig sein, aber nicht darüber reden wollen – ich wüsste überhaupt nicht, wie das gehen sollte!“ Zahllos sind die Profi-Fußballer, die den Glauben als Navigationshilfe im Leben befürworten. Da braucht man gar nicht lange zu suchen, um fündig zu werden. Und ebenso in anderen Bereichen, ob Leichtathletik, Wrestling, Boxen, Eiskunstlauf, Ski-Rennen oder was auch immer, der Glaube spielt so unheimlich oft mit. Wenn Sport zur Selbsterfahrung zählt, eröffnen sich in dieser Beziehung zum Transzendenten gigantische Erfahrungsräume. Jedenfalls mehr als wenn man sich Drogen oder sinnlosen Besäufnissen hingibt.
Wollen Sportler einen Leistungs-Absturz verhindern, denken sie sich stets etwas Neues zur Bewegungssteuerung aus. Sie sind darauf erpicht, das selbsterhaltende System zu pflegen. Und sie kommen drauf, dass der Sieg in der Gelassenheit liegt. Sie kennen ihre eigenen Wettkampfgeschichten und wissen, dass diese in einem größeren Ganzen eingebettet sind. In der Spiritualität ist es wie im Sport, man darf nie aufgeben. Beide Ansprüche setzen auf Vertrauen. Die Motivation zum unbedingten Wollen muss aus den Köpfen heraustreten und in die Tat umgesetzt werden. Es könnten sich sonst unhaltbare Vorstellungen einnisten. Allen Widrigkeiten zum Trotz wird man aktiv. Das bessere Lebensgefühl ist die Belohnung.
Ähnliche Schnittmengen finden sich in den Weltanschauungen von Führungskräften. Wenn das Manager-Gehirn verschiedene Netzwerke in Gang setzt, deutet es im Letzten auch auf eine nachvollziehbare Beschäftigung mit den Fragen des Seins. Ein Wissen über die höheren Zusammenhänge ist immer förderlich, denn es gehört zum Seienden dazu. Ohne Zielorientierung im Gepäck kommt der Mensch nicht aus. Er darf und soll sie sogar gebrauchen. Was ist wahre Realität? Sie wird als die Menge aller Überzeugungen definiert, die sich dem Menschen zu einem bestimmten Zeitpunkt in einer bestimmten Situation vorstellt. Genügt das? Der Meinungsaustausch und die intersubjektive Bestätigung sind noch keine Wahrheit. Wir reden über eine Realität, die viel komplexer ist.
Was tun wir, wenn die Gewohnheiten und vermeintlichen Sicherheiten des Alltags auf einmal verschwunden sind? Anlässe gibt es genug wie Zusammenbrüche, Katastrophen, Krieg, Krankheiten, Epidemien. Es trifft ein, dass an einen Normalbetrieb nicht mehr zu denken ist. Dann fährt man auf Sicht, so gut es geht. Wichtiger wäre es, das Beständige anzupeilen. Den Weg aus der Ausweglosigkeit heraus gibt es immer dort, wo sich das Übernatürliche zeigt. Das Innenleben entwickelt sich zu einem Zusammenleben der geistigen Welten.
So wie wir radikal dem Loslassen entgegengehen, steuern wir unerbittlich auf die persönliche Entscheidung zu. Sie wird uns nicht entgegenfließen, auf uns wird es ankommen, sie zu treffen. Dies ist unsere direkte, ungezwungene, intelligente und punktuelle Diskussion mit uns selbst. Es ist der Balanceakt zwischen Lebens-Romantik und Endzeitstimmung. Es ist nicht anzunehmen, dass wir uns mutwillig aus der Hitze des Gefechts in die Kälte einer endgültigen Eiszeit unserer Existenz fortbewegen wollen.
Wenn wir uns mit Glaubens-Erwartungen beschäftigen, bietet sich geradewegs ein unübersehbarer geistiger Gewinn an. Die Rolle der Verantwortung ist damit aufbereitet. „Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß“ zeugt von wenig Verantwortung. Viele wissen eben nicht, wie sie sind, es macht ihnen aber nichts aus. Auf diese Weise können sie sogar perfekt lügen, ohne zu wissen, dass sie es tun. Die Gefangenschaft in der „Wir-sind-wir“-Mentalität ist fast schon peinlich. Bekanntlich kann niemandem, der noch nie eine Ananas gegessen hat, wirklich erklärt werden, wie eine Ananas schmeckt. Man müsste sie also ausprobieren.
Die Intelligenz des Menschen besteht nicht in dem, was er alles bis zur höchsten Problemlösung bewirken kann, sondern im Nachdenken über das Sein und den Sinn von allem. Wer sich von den existenziellen Dingen angesprochen fühlt, ist ausreichend zum Weitermachen motiviert. Die Impulse sind notwendig, denn im Feed-Back drängen sich unaufhaltsam Zweifel und Bedenken auf. Immer wieder zeigen sich Irritationen, im Positiven genauso wie im Negativen. Gefühle sind einfach da und entziehen sich der Reglementierung, egal ob es Trauer oder Freude, Verzweiflung oder Enthusiasmus ist. Niemand kann sie prima-vista verhindern, aber es steht in unserer Fähigkeit und Verantwortung, sie zu handhaben. Unsere Denkprozesse müssen wir regulieren können.
Leben, Lernen, Wissen ist die Devise zur Bewältigung dessen, was wir in den Griff bekommen wollen. Es ist mit dem Leben wie mit dem Bergsteigen, es geht immer weiter, nur selten bleibt man stehen. Das Gipfelglück ist ein sehr kurz bemessenes, denn es geht immer weiter. Wäre dem nicht so, kämen wir nicht voran. Trotzdem empfinden wir gerade die Momente des Stehenbleibens und Genießens als besonders wertvoll. Und das ist es, was in den jeweiligen Augenblicken die menschliche Existenz ausmacht. Die Klippen, die unterwegs auftauchen, machen das Abenteuer aus. In der gegenwärtigen Stunde wird der Gipfelsieg sekundär, die Reize sind es, die zum Sinn führen.
Man muss den Dingen auch die Zeit geben, sich setzen zu lassen. Dadurch wird das Positive attraktiver. Die verheißungsvollen Anregungen dürften am Ende die Oberhand behalten, weil Sinn keinen sinnlosen Abbruch zulässt. Es ist das stärkste und glaubwürdigste Angebot, das die Erfahrung bereithält. Im Laufe des Lebens wird man viel erfahren, nur wie man es verarbeitet, macht die Kompetenz der Weisheit aus. Wir können sie nicht einfach hinter uns lassen.
Die Lebensordnungen sind da, um erkannt zu werden. Die Erfahrung müssen alle durchmachen, niemand kann sich ihnen entziehen, sie sind zu akzeptieren. Der Höhepunkt des Durchlebten liegt in den Schlussfolgerungen, die daraus gezogen werden. Jedes einzelne Individuum wird sie selbst ziehen, die Resultate liegen in der Verantwortung eines/r jeden. Es wird verlockend sein, dafür zu kämpfen. Je besser unser Verhältnis zum Transzendenten ist, umso fruchtbarer sind die Lösungsanteile.
Auf dem Jahrmarkt der menschlichen Eitelkeiten findet sich ein Sammelsurium an Irrungen, Eigenkonstruktionen und Aberglauben. Über die dabei angewandte Gewalt ist gar nicht erst zu reden. Oder leugnen wir die Verhaltensmuster, welche die sozialen Pathologien fördern? Der Widerspruch liegt im Drang, sich verbessern zu wollen und in der rebellierenden Resistenz.
Womit agieren wir streng genommen, mit dem Körper oder mit dem Geist? Nach Krisen, Katastrophen, Kriegen oder sonstigen Paradoxien so weiter zu machen wie bisher, wäre irrational. Wie befreiend könnte sich doch auswirken, die glaubhaften Prioritäten des Lebens näher zu betrachten. Da ist vieles möglich, auch wenn unvermutet irgendwelche Pflichten auftauchen. Die Prinzipien gegenüber der Allmacht sind nicht so harmlos außen vor zu lassen.
Wie lassen sich Lebensgefühle beschreiben? Am besten übergeben wir uns ihnen, wenn wir auf Zukunft und Sinn zusteuern. Oder wir leiden an Zukunfts-Unlust. Menschen sind oftmals froh, wenn ihnen etwas geschenkt wird. Vor allem auch dann, wenn es etwas Unerwartetes ist, ein Durchbruch, ein Ereignis, ein neuer Tag. So werden sie auch glücklich, wenn sie noch vor der Einfahrt ins Unbekannte positiv überrascht werden. Die Kunst des Lebens besteht darin, es so zu strukturieren, dass uns ein ausreichendes Maß an Neuem vorschwebt.
Verliert sich die Kraft der Erkenntnis? Dafür nimmt die Hoffnung zu. Sind wir von der Stärke des Menschen oder von der Stärke des Übernatürlichen beeindruckt? Das, was sich fortsetzt, hat sich bereits zum ersten Weihnachten ereignet. Das Grundsätzliche werden wir benötigen, um zu überleben. Schon die alten Griechen haben festgestellt, dass das Sichtbare nur ein Teil unserer Realität ist. Wir leben aber nicht in zwei divergierenden Welten, das Leben ist eine Einheit. Sie lässt sich nicht vom Geist trennen. Wenn ich als Mensch nicht weiß, wer ich bin, lebe ich daneben. Daran ändert auch die Sucht nach dem Genuss nichts. Auch er wird Irgendeinmal langweilig.
Nicht die Fakten, auch nicht die Einbrüche im irdischen Leben und die Verzweiflung werden uns bekümmern, sondern das Neue. Wie kommen wir an das echte Leben heran? Es ist ein Zeichen der Reife, wenn wir imstande sind, über den Tod beschwerdefrei zu reflektieren und es auch tun. so wie es die Menschen in früheren Zeiten immer schon getan haben. Dann geht es auch nicht mehr darum, jedes Mal beim Aufstehen in der Früh zu frohlocken, einen Tag länger dazugewonnen zu haben. In der Sinnhaftigkeit geht es um mehr. Sind wir Meister des Verdrängens geworden?
Zu einem intensiven Leben gehören der Tod und sein Sinn dazu. Nur dann ist Leben mehr als bloß das Vermeiden von Tod. Der italienische Star-Dirigent Riccardo Muti zitiert gerne den Aphorismus, der in der Musik-Geschichte öfter auftaucht: „Es ist nicht das Leben, das stirbt, sondern der Tod“. Dieses Statement beruhigt ungemein. Es ist schon viel gewonnen, wenn wir nicht im Spektrum von Evolution stecken bleiben und Schöpfung dazu nehmen.
Die Selbstorganisation der Moleküle ist noch kein Beweis für Allmacht. Es geht weiter in einen dritten Aspekt. Die Christologie zeigt ihn auf. Sie definiert ihn als den Moment der Erlösung. Diese Befreiung empfiehlt sich, durchdacht zu werden. Selbst diejenigen könnten es tun, die von ihr noch nichts gehört haben. Das Übernatürliche ruft so, dass der Mensch es hören kann. Es will die Menschennatur in das Neue mitnehmen. So wurde es mitgeteilt. Die Aufforderung ist da, sich aus der Zone des hartnäckigen Beharrens zu lösen.
Wie betrachten wir die Dinge? Dazu brauchen wir ein Bewusstsein. Doch wie geht man damit richtig um? Wie sieht es mit der Befindlichkeit des Menschen im Laufe der Zeiten aus? Was ist Leben? Was oder wer ist der Mensch? Ihn nur als Primaten, als „Herrentier“ hinzustellen, entspräche nicht seiner Persönlichkeit. Ist er heute das Wesen, das am Computer sitzt, das in den Weltraum fliegt, das nach wie vor seine Artgenossen beerdigt? Definitiv ist er das Wesen, das erkennt, dass es zunächst einmal sterblich ist.
Die Naturwissenschaft lässt die Großhirnrinde als Denkmaschinerie, Informationsspeicher und Entscheidungszentrum den Menschen zum Menschen machen. Dort finden die komplexen Prozesse der Assoziationen und Umgestaltung von Informationen statt. Wissen hat viel mit Information zu tun, aber noch viel mehr mit Bewusstsein. Also was macht der Mensch auf diesem Planeten? Was tun wir in diesem fremden Umfeld? Dabei geht es gar nicht so sehr um das tief hinterfragte Woher und Wohin. Der Knackpunkt ist das Warum.
Informationen sind dazu da, dass man sie weitergibt. Die Inhalte herauszuarbeiten, ist nicht so einfach. Etwas Anderes als das eigene Ich ist vorhanden, es lässt sich spüren. Es ist das Übernatürliche. Das Individuum erfährt über sich, was es alles kann, nicht nur aufgrund seiner Talente, sondern gerade durch seinen Willen. Das „Ich will“ ist die absolute Voraussetzung zum Bestehen in dieser Welt. Doch ist es nicht das letzte Wort. Das buchstabiert sich nicht mit „wie ich will“, sondern „wie es kommt“ und bestimmt jede Intuition und Kreativität. Die immer wieder durchlebte Erfahrung weiß, dass es oft anders kommt als man denkt. Viele erstaunliche Karrieren, Errungenschaften und Erfindungen sind beredte Zeugnisse.
Die missachtete Erinnerung führt in den Teufelskreis der Verbitterung. Es gibt ein Mittel, das Missglückte wieder einzurenken: das Vertrauen. Es müsste ausreichen, um das Übernatürliche anzuerkennen und zwar bedingungslos. Wir befinden uns, so argumentiert die Psychologie, in unterschiedlichen Zuständen des Bewusstseins. Die Bewusstheit des Menschen ist sehr wichtig, sonst rennt er am eigenen Leben vorbei. Irgendwann einmal wird er auf die eigentliche Bewusstheit stoßen, sich dort befinden, wo sein Inneres zu wirken beginnt.
Es ist kein rein materieller Zustand mehr, wo es zum Austausch von Rückkoppelungen an Energie, Stoffen und Informationen kommt. Empfehlenswert ist, auf der Landebahn eines gut entwickelten Selbstvertrauens zu landen. Sicherlich gibt es Befindlichkeiten, von denen wir noch gar nichts wissen. Es wird wichtig sein, zu den eigenen Gegensätzen, zu dem, was uns zu zerreißen droht, ja zu sagen. Ist das die finale Bedeutung vom Kreuz der christlichen Religion? Es könnte sein, dass wir am falschen Dampfer sind, wenn wir der Meinung verfallen, dass das Göttliche uns den Sinn nicht eröffnen wollte. Jedenfalls aus uns heraus werden wir es nicht schaffen, die letzten Dinge zu begreifen.
Die philosophische Feinheit drückt sich im Emblem des Alpha und Omega aus. Auf diese Weise versuchten Philosophen immer schon das Absolute zu deuten. Die Aussage wird nicht leichter, aber subtiler mit dem Zitat aus der Bibel: das All ist nicht von Ihm geschaffen, sondern durch Ihn. Wer hat das alles, was wir vorfinden oder auch nicht sehen, geschaffen? Manche meinen, alles war einfach da. Hat es sich aus sich selbst konstruiert? Woraus? Und vor allem - nichts ist selbstverständlich.
Die Schöpfung enthüllt vieles. Sie verweist darauf, dass es das Unerklärliche gibt. Albert Einstein brachte es mit einem klaren Statement auf den Punkt: „Hinter allem steckt ein Orchesterdirigent“. Einer, der den Menschen keineswegs an die Wand drängt. Sämtliche Beteiligte spielen im universalen Orchester freiwillig mit. Jedem Individuum ist es freigestellt, anzunehmen oder zu revoltieren. Kakophonie kommt auf, wenn Zerrissenheit und Diskordanz überhandnehmen.
Die Antworten sind vorhanden, sie wurden möglich gemacht. Ohne das Unsterbliche findet der Mensch keine Antworten. Wer ist er eigentlich, dass er an das Göttliche denken darf? Der Dauerauftrag ist zum eigenen Frieden der Person abgeschickt. Das innere System regeneriert sich und wird wieder augefbaut. Das Durchatmen erfolgt über die Erlösung. Die Provokation drückt sich durch den Frieden aller für alle aus. Wie stark reagieren wir auf den Weckruf? Wir hören ihn und können uns selbst nicht ignorieren. Daher erwarten wir das Besondere. Wir müssten nur die Art und Weise erkunden, wie der erwünschte Zustand erreicht werden kann.
Wie wirkt sich Befreiung aus? Wenn wir nur den fragmentarischen Teilen nachgehen, verfälschen wir die Fakten. Der Mensch macht ständig diese Erfahrung. Vielleicht verfügen wir doch alle über eine Art innerer Erleuchtung. Denn jedes menschliche Verhalten ist bedürfnisorientiert und will eine Zukunft schaffen. Sie wird ihre besondere Bedeutung haben. Nur wie werden die Bedürfnisse reguliert? Was ist Lebensgefühl und was bedeutet Seelenheil? Wie wollen wir Zukunft verkraften, wenn wir es nicht einmal mit der Gegenwart schaffen? Sobald wir das Seelische zu pflegen beginnen, beruhigt sich der Sturm im Wasserglas.
Der Mensch stellt mehr als seine Physis dar. Das hat er schon neun Monate, bevor er körperliche Gestalt annahm, durchexerziert. Er wird es wahrscheinlich wieder tun, wenn er den irdischen Körper verlassen wird. Diese Vorgänge reißen viel Geheimnisvolles auf. Wer sich mit dem Sein auseinandersetzt, stößt automatisch auf die Frage nach dem Sinn. Dieser trifft wiederum auf das Sein.
Dem denkenden Menschen bleibt die brennende Frage nicht erspart, was das Ganze soll, wer oder was er ist, wohin mit der Existenz? Die Verletzlichkeit wird ihm immer anhaften, die wird er nicht los. Aber er sehnt sich danach, das Unverfälschte zu erfassen. Nur stumpf zu reagieren, sich womöglich abzuschotten, wird ihn nicht auf Vordermann bringen. Er braucht die Nähe des Sinns. Ihn bloß zu erahnen, wird ihm schon viel geben. Irgendetwas wird wohl daraus werden. Es beruhigt. Die Aussichten sind da.
Der Mensch macht sich auf den Weg, stochert herum und findet, wonach er suchte. Die Hoffnung weitet seinen Horizont. Befriedigung macht sich breit. Der Sinn bedeutet mehr als nur, dass das Vorhandensein des eigenen Ich zufriedengestellt wird. Worin liegt also der Sinn der menschlichen Fortpflanzung, der Liebe, des Bemühens, ja der Existenz? Beim kompletten Durchlaufen der Gedankenschleife finden wir uns plötzlich unweigerlich in der Thematik des Transzendenten. Darin liegt die Begründung des Seins. Dann kommt es auch zur intimen Erfahrung mit dem Übernatürlichen. Die Vernetzung wird dabei immer zwischen zwei ungleichen Strukturen erfolgen. Aber sie wird gewollt sein. Die Neugeburt wird zum Hauptthema des religiösen Menschen. Sie beruht auf der Versöhnung von Himmel und Erde.
Das Leben ist in den übernatürlichen Auftrag hineingeschoben. Doch lässt sich das Göttliche nicht flehend bedrängen, wie es Esoteriker gerne tun, wenn sie Energien beschwören. Das funktioniert nicht. Der Modus des Hamsterrades eines ständig wiederkehrenden Kreislaufs ist nach religiösen Überlegungen ein „No-go“. Das sich im Kreis-Drehen macht den Menschen verrückt.
Am Leiden können wir uns nicht vorbeimogeln. Das hat uns die unendliche Größe des Absoluten, als es nach christlichem Glauben in die entsetzlich auszuhaltende Kleinheit des Menschen gelangt ist, mit- und vorgelebt. Das Übernatürliche hat sich vor dem Menschen nicht versteckt. Was es sein könnte, muss sich der Mensch nicht vorstellen. Nein, es kommt auf ihn zu. Er sollte es in sich wirken lassen. Es ist die Unvollkommenheit, die Verzweiflung, das Negative, die Aussicht auf Krankheit, Leid und Tod, die den Menschen mürbe machen, nicht die Hoffnung. Pardon, aber das sei nun einmal so der Lauf der Dinge, ist zu wenig, um Sinn zu erkennen. Auch der Kreislauf hat in seiner Bewegungsenergie Anfang und Ende. Zwei Alternativen bleiben übrig: die Resignation oder die Befreiung. Erstere lässt keine Zuversicht zu, die zweite ist erstrebenswert.
Der noch junge Mensch lehnt sich auf und verlangt vehement das Ende des Negativen. Er will nicht ständig an irgendein Übel erinnert werden. Er akzeptiert nicht, für etwas längst Vergangenes, wie es heißt, sühnen zu müssen, obwohl offensichtlich ist, dass das Verwerfliche immer noch am laufenden Band produziert wird. Man fällt rückwärts auf den Hintern. Auf Dauer wird das Halbwüchsige, also das Unfertige, nicht Recht behalten. Es kann dem Realen nicht entkommen. Die Strategie, aus der persönlichen Lähmung herauszukommen, zielt auf die Dynamik des Lebendigen ab. Sie setzt darauf, hoffen zu können. Im Talon jedes Individuums ist ein Stück Ratio versteckt.
Bei den einen gelingt das Anklicken der Erkenntnis, indem sie ihre Gefühle sensibilisieren, bei den anderen, indem sie rational an die Sache herangehen. In beiden Fällen sollte sich der Mensch nicht als Getriebener fühlen. Seine Entscheidungen werden immer seinem persönlichen Willen entsprechen. Der einzige Zwang, den es gibt, ist der zum freien Willen. Dem müssen sich alle stellen. Die Menschheit lässt sich nicht neu erfinden. Sie wird durch ihre Probleme durchtauchen müssen. Der Kick-off zum Sinn ist auch nicht wie ein Thrilling-Effekt inhaltlich begrenzt.
Die Biografie der Menschheit ist offensichtlich von viel Tränen getränkt. Das allmähliche Abflachen der temporären Glückskonzepte verweist auf Enttäuschung. Der Existenzschmerz ist allzu frustrierend. Doch es heißt, weitermachen, nichts sonst. Alle haben an ihren Erfahrungen zu arbeiten. Könnte es sein, dass wir existieren, nicht weil wir alles richtig gemacht haben, sondern weil wir Glück hatten oder weil es das Göttliche so wollte? Woran sollen wir uns erinnern? Jedenfalls sind wir imstande, den mentalen Zustand über die eigene Glaubensidentität selbst zu beeinflussen. Wir werden den Konsens mit der Wahrheit schon finden. Er ergibt sich aus der Expertise in den eigenen Angelegenheiten der Weltsicht. Er drückt unerbittlich seinen Stempel auf.
Die Glaubwürdigkeit des Transzendenten muss nicht erst ausfindig gemacht werden. Es gibt kein Gegenargument, das ihr standhält. Wir können verfolgen, wie die Kernstruktur der Welt sich bewegt. Sie tut es in eine bestimmte Richtung. Wahrheit ist nicht die bloße Ausprägung eines Zustandes, sie trifft die Richtigkeit der Existenz. Wahrheit muss nicht erst erfunden werden. Sie ist seit jeher vorhanden. Es gehört zur Natur des Menschen, ständig auf der Suche zu sein.
Wenn er auf das Neue neugierig ist, wird er nach dem Wissen um seine eigene Existenz Ausschau halten. Er verlangt nach dem Substanziellen, nämlich der Beziehung zu einem Gegenüber, in diesem Fall zum Übergeordneten.
Karl Rahner, einer der bedeutenden Theologen des 20. Jahrhunderts, definierte Glauben damit, „die Unbegreiflichkeit Gottes ein Leben lang durchzuhalten. Das Unauslotbare nennen wir Gott“. Das Göttliche ist weder eine Einbildung noch eine Erfindung des Menschen. Dann könnten wir auch die Gelassenheit aufbringen, zuzugeben, dass wir nicht der Mittelpunkt des Sinns sind. Was wir haben, kommt nicht aus uns heraus. Der Mensch hat sich nicht selbst entworfen. Wer schildert dann das Was, Wie und Warum?
Fast schon abgedroschen wiederholt sich der Trend zum Widerstand gegen das Übergeordnete. Die Lage ist nicht furchterregend, aber ernst zu nehmen. Da ist das Angebot mit dem am Kreuz vergossenen Blut nicht zu übersehen. Die Frage spitzt sich zu: wer bist du Mensch? Was soll das alles mit dem Durchstehen der Mühen? Irgendetwas muss ja daraus gemacht werden. Es gelingt im Wechselspiel zwischen Ohnmacht und Perspektive. Letztere wird immer wertvoller. Die wichtigste Entscheidung trifft dann immer noch das Individuum selbst. Es ist regelrecht dazu aufgefordert, den ersten Schritt zu machen. Es ist aber nicht ganz allein auf sich gestellt.
Eine herausragende Choreographie hilft aus der Falle der Unkenntnis heraus. Sie bestimmt, dass der Kreuzestod des Jesus Christus sich nicht relativieren lässt. Er kann nicht aus dem Weg geräumt werden, er ist absolut da. Er ist nicht bloß ein historisches Ereignis, sondern Ausdruck einer wesentlichen Symbolik. Noch mehr, wer wäre denn von sich aus auf den Gedanken gekommen, dass Gott seinen Sohn, also sich selbst, aufopfert, damit der Mensch leben kann? Wohl niemand. Es sprengt die menschliche Vorstellungskraft. Das Christusverständnis ist im menschlichen Sein vernetzt.
Im Zentrum des Seins steht also die Allmacht. Ob sie despotisch oder antidespotisch ist, hat niemanden zu interessieren, es verpufft. Darum ist es uninteressant, ob damit Allwissenheit, Allgegenwart oder Alldurchsetzbarkeit gemeint ist. Für den Menschen ist einzig und allein entscheidend, dass sie ihm hilft. Sie lässt das Individuum nicht allein. In dieser Beziehung kommt es zu einem ständigen Austausch. Das Göttliche hat aufgezeigt, dass es sich das Menschsein bewahrte.
In Analogie zu den Naturgesetzen erscheint nach dem Nebel die Sonne. Das Licht ist unausweichlich. Die menschliche Schwachheit wird von der Sehnsucht und von der Erfüllung beseitigt. Die Wege sind erkennbar. Dem Menschen wurde das Stück Freiheit gegeben, selbst zu entscheiden, wofür er einsteht, für das Übernatürliche oder für sich selbst als das Größte. In diese diabolische Falle ist er schon einmal, oder gar ständig, hineingetappt. Ihre magnetische Anziehungskraft ist groß. Wir wissen, dass wir von Zukunft nicht ausgenommen sind. Als Pessimisten in die Thematik hineinzugehen, würde prinzipiell keinen positiven Output liefern. Wer auf die Zukunft positiv blickt, ist auf das Vertrauen angewiesen. Denn, ob es draußen matschig ist, wird niemand persönlich beeinflussen können. Wenn die äußeren Umstände dann so sind, wie sie sind, lassen sich immer noch die nötigen Konsequenzen ziehen.
Es gab Zeiten, als im westlichen Kulturkreis der Einstieg ins Leben mit Geburt plus Taufe begann, bevor es in die Ausbildung, Familie und Beruf ging. Inzwischen wurde diese Entwicklung unterbrochen, ja geradezu zerrissen. Aber nicht überall. Die Wurzeln waren weltweit zu kräftig, als dass sich das Beständige nicht hätte entwickeln können. In der Ausweglosigkeit der Endlichkeit und der eigenen Beschränktheit wird es eben immer Menschen geben, die auf die Option des Vertrauens nicht verzichten wollen. Die Freiheit zu wählen, kann man nicht ausreizen. Die Entscheidung wird fällig, so wie man vor der Auswahl verschiedener Wege oder unterschiedlicher Verkehrsmittel steht.
Testen wir einmal diejenigen, die sich Christen nennen. Ihre Architektur basiert auf der Taufe, einem profunden