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Er war alleine, wurde verfolgt, und sein Schicksal schien besiegelt. Doch dann...
Ein kleiner erotischer Western, mit allem, was ein Leser erwarten kann.
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Kugeln und leichte Mädchen
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Nachdenklich drehe ich mir eine Zigarette, schaue grüblerisch in die Flammen meines Lagerfeuers und schiebe mir den Glimmstängel zwischen meine rauen Lippen. Langsam beuge ich mich herunter, nehme einen kleinen Stock, an dessen einer Seite das Feuer nagt, hebe ihn an und führe ihn an das Ende des Sargnagels.
Tief atme ich den warmen und würzigen Rauch in meine Lunge, schiebe meinen Hut etwas höher und schaue über die weite Prärie, die langsam in Dunkelheit versinkt.
Es wird Abend, der Tag passt sich meinem Leben an.
Wie viele Jahre habe ich damit verbracht, das Land zu durchreiten, blieb länger, wenn es mir gefiel. Doch irgendwann kam das Kribbeln zurück, der drang nach Freiheit. Menschen in größeren Ansammlungen gingen mir schnell auf die Nerven, ließen mir keine Luft zum Atmen. Dann musste ich weiter, wohin auch immer, die Richtung war, nur durch Berge oder die See begrenzt. Alles hatte ich gesehen, nichts hatte mich halten können. Mein unsteter Geist ließ mir keine Ruhe, und ich musste weiter, er trieb mich dazu, niemals sesshaft zu werden.
Manches Mal, wenn ich an den Farmen vorbeikam, die weit verstreut in der Prärie lagen, meistens von Rinderzucht lebten, bedauerte ich es, keine Heimat zu haben, kein Zuhause. Hier malte ich mir aus, wie es wäre mit Weib und Kindern ein festes Domizil zu haben. Zugleich lief es mir bei dem Gedanken kalt den Rücken herunter, und ich spürte die Enge, die es für mich bedeuten würde. Vielleicht lag es auch daran, dass ich keine Verantwortung für andere Menschen tragen wollte. Ich wollte mein eigener Herr sein, alleine entscheiden können, und sei es nur darum, was ich am nächsten Tag aß.
Für ein Zusammenleben mit anderen Menschen, war ich nicht geboren worden, ich liebte die Einsamkeit, war mit mir alleine zufrieden, niemand redete mir in meine Entscheidungen hinein. Nein, für ein Familienleben war ich nicht gemacht, überließ dieses Leben anderen, die dafür besser geeignet waren. Das heißt nicht, dass ich es nicht versucht hätte und wenn ich darüber nachdachte, die Bilder dieser Zeit vor Augen habe, tut es mir leid, dass ich anderen Menschen wehgetan habe. Seelisch, nicht körperlich, zumindest nicht während dieser Zeit. Besonders an Grace musste ich denken, die liebe Grace. Leider blieb uns wenig Zeit, zu wenig.
Ansonsten war es mir egal, das Leben anderer Personen interessierte mich nicht, sie waren für mich oft Mittel zum Zweck, dienten einer Aufgabe, die ich ihnen zugedachte. Wenn sie dabei ihr Leben ließen, war es ihr Problem, nicht meins. Besonders später, in meinen wilden Jahren, war ich ein Heißsporn, ging keiner Konfrontation aus dem Weg, ob mit Fäusten oder Waffen. Ob ich dabei umkam oder nicht, war das große Spiel, das es zu gewinnen gab. Ich hing nicht am Leben.
Ich war meistens der Sieger, hatte einfach Glück, sprang dem Tod mehrmals von der Schippe. Der Totengräber konnte an meinem Körper nichts verdienen. Es machte ihm nichts aus, im Gegenteil, ich sorgte dafür, dass er genug zu tun bekam. Manchmal kam es mir vor, als wenn wir ein gut eingespieltes Team waren und mancher von ihnen bedauerte es, wenn ich die Gegend verließ.
Dann musste ich weiter, sehnte mich nach neuen Eindrücken, andere hätten gesagt, ich suchte das Abenteuer, oder wie man es auch ausdrücken wollte. Hinter jeder Ecke, jedem Stein konnte sich eine neue Herausforderung befinden, die auf mich wartete, nach mir rief. Dem Drang es zu erforschen, konnte ich nicht widerstehen.
Solange ich denken kann, war es nicht anders. Schon als Kind war ich nicht im Haus zu halten. Wenn mein Vater mich nicht brauchte, ich meine Arbeit auf den Feldern oder beim Vieh erledigt hatte, kannte ich ein einziges Ziel. Weg, soweit es ging.
Unsere Farm war nicht groß, konnte uns drei ernähren, nicht mehr. Meine Eltern trachteten nicht nach Reichtum, waren genügsam und mit dem zufrieden, was die Erde ihnen gab. Daher musste ich nicht den ganzen Tag schuften, hatte viel Zeit für mich.
Manchmal, wenn ich losrannte, um die Gegend zu erkunden, sah ich Vater auf der Veranda stehen. Er sah mir hinterher und ich meinte eine Sehnsucht in seinen Augen zu entdecken, die er selten zeigte. Überhaupt war er ein ruhiger Mensch, wenn er etwas sagte, war es mit bedächtiger Stimme, nie aufgeregt oder laut. Mutter war jünger als er, eine Frau, wie sich ein Mann wünschen konnte. Wie die beiden zusammengekommen waren, hatten sie mir nie erzählt, überhaupt wusste ich nicht viel von ihnen. Sie sahen nicht in die Vergangenheit, auch die Zukunft schien sie nicht sonderlich zu interessieren. Mit dem, was sie hatten, waren sie zufrieden und es kam mir vor, als wenn es mehr war, als sie sich hatten vorstellen können. Man konnte auch sagen, sie waren miteinander glücklich, lebten zurückgezogen und gingen selten in nächste Stadt, höchstens wenn es sich nicht vermeiden ließ. Ich selber war nie dort gewesen, kannte diesen Ort lediglich aus Erzählungen. Andere Menschen kamen selten zu uns, lediglich ein Mann, den meine Eltern Joe nannten, kam alle paar Monate vorbei, blieb selten länger als ein paar Stunden. War er auf der Farm, wurde ich mit einem Vorwand weggeschickt, war nie dabei, wenn meine Eltern und er sich miteinander unterhielten. Irgendwann, vor dem Abend, ritt er weg, blieb für längere Zeit verschwunden.
Natürlich war ich neugierig darauf, wer er war, was er wollte, doch meine Eltern schafften es jedes Mal mich fernzuhalten, daher bekam ich kein Wort mit. Mit der Zeit interessierte es mich nicht mehr, ging freiwillig, wenn er kam, sofern ich anwesend war. Ich ging lieber Angeln, erkundete die Gegend, die ich wie meine Westentasche kannte. Jeder Felsen, jedes Loch war mir bekannt, jede Wasserstelle, an der ich meinen Durst löschen konnte. Daher blieb ich oft länger weg, kam erst zurück, wenn es dunkel wurde.
Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern, als Vater mich beiseite nahm und mir tief in die Augen schaute.
„Junge!“, sagte er mit ruhiger Stimme und hielt kurz den Atem an, wie ich es kannte. Damit erhöhte er die Spannung in mir, denn wenn er es machte, mich derart ansprach, kam irgendwas Wichtiges.
„Du bist nun alt genug, um eine Waffe tragen zu können. Daher habe ich beschlossen, dir eine von meinen zu geben und werde dich darin unterrichten, wie du damit umgehen sollst!“, erklärte er mir und ich konnte in seiner Stimme erkennen, dass es keine Frage zulassen würde. Für ihn war sein Wort Gesetz und ich hatte mich daran zu halten.
Also nickte ich und sah Mutter an der gegenüberliegenden Wand stehen. Sie starrte uns entgegen und ich meinte erkennen zu können, dass ihre Augen größer waren als sonst, hatte einen sorgenvollen Blick aufgesetzt. Sie sagte jedoch nichts dazu, wie immer.
Vater ging an eine Truhe, die er immer verschlossen hielt, nahm einen kompliziert aussehenden Schlüssel in die Hand, den er um den Hals trug, und schloss sie auf.
Es kam selten vor, dass er es tat. Mir war nicht bekannt, was sich darin befand. Natürlich hatte ich versucht es herauszubekommen, doch es war mir nie gelungen. Entweder stand ich zu weit weg, um hineinsehen zu können oder Vater schickte mich aus dem Raum.
Also blieb ich stehen, wo ich war, und konnte ihm dabei zuschauen, dass er hineingriff und einen Revolver, sowie den dazu passenden Holster, aus der Truhe holte. Die Waffe sah aus, als wenn sie nie benutzt worden war, blinkte in einem silbrigen Ton im Licht der Lampe des Innenraumes. Sofort danach verschloss er die Kiste und drehte sich in meine Richtung.
„Junge, nimm, sie gehört jetzt dir!“, sagte er in einem ruhigen Ton und hielt sie mir entgegen.
Ehrfürchtig kam ich auf ihn zu, nahm die Waffe in die Hände, konnte ihr Gewicht spüren, die Kälte des Metalls, aus dem sie gemacht war. Auch den Gürtel nahm ich, legte ihn jedoch beiseite.
Nachdenklich sah ich mir den Revolver an, der silbrig glänzte.
Vater hatte ich nie mit einer Waffe gesehen, höchstens wenn er in die Stadt ritt. Dann jedoch mit einem Gewehr, das jederzeit und griffbereit über unserem Kamin hing. Schon als Kind war mir eingeschärft worden, dass es kein Spielzeug wäre, die Waffe geladen war. Daher hatte ich einen großen Respekt davor, wagte sie nicht einmal zu berühren. Vater sagte immer, wenn ich sie mir von Weitem ansah, dass er sie dafür brauchen würde, Kojoten zu vertreiben. Ich glaubte es ihm.
Mein Revolver war nicht geladen.
„Komm mit nach draußen!“, meinte Vater zu mir und ich wunderte mich, wozu es gut sein sollte, wenn keine Patronen in der Trommel steckten. Trotzdem folgte ich ihm und wir gingen hinter das Haus. Hier hatte er einen geraden Stock bereitgestellt, den er mir herüberreichte. Außerdem steckte ein dünner Pfahl im Boden, an dessen oberen Ende eine Metallschlaufe angebracht worden war.
Vater reichte mir den Stock und sah mich amüsiert an, lächelte schmal, als er mein nachdenkliches Gesicht sah. Ich konnte mir nicht vorstellen, wozu das alles gut sein sollte.
„Stecke den Stock in den Lauf!“, erklärte er mir und ich tat es, ohne nachzufragen.
Es sah komisch aus, als er daraus herausragte und ich fragte mich, wie ich damit schießen sollte.
Die Erklärung war einfach.
„Nun stecke das Ende des Stocks in die Mitte des Rings und drück ab!“, meinte er und ich hatte keine Ahnung, wozu das gut sein sollte. Trotzdem tat ich es.
Es war schwerer als ich gedacht hatte. Selbst mit gespanntem Hahn, wackelte das Ende des Stockes im Reifen hin und her, zeigte deutlich an, wie unruhig ich die Waffe hielt. Als ich abdrückte, hörte ich es zweimal klicken. Zum einen den Hahn, der zurück in seine alte Position flog, zum anderen den Metallring, gegen den der Stock stieß. Ich hatte die Waffe nicht ruhig genug halten können, um es zu vermeiden.
„Solange du den Revolver nicht einmal ohne Munition führen kannst, brauchen wir nicht damit anfangen. Also übe solange, bis es dir gelingt!“, gab Vater an und ließ mich einfach stehen. Er drehte sich um und ging ins Haus, schloss die Tür hinter sich. Alleine zurückgelassen begann ich zu üben und ich fluchte gewaltig, wenn der Stock gegen den Ring schlug.
Den ganzen Nachmittag übte ich verzweifelt, mit gespanntem Hahn ging es bald recht gut, musste ich ihn mi dem Abzug in Position bringen, war es für mich unmöglich.
Aufgeben war keine Option, diese Schmach konnte ich vor meinem Vater nicht auf mich nehmen. Er sollte stolz auf mich sein. Daher machte ich weiter, hatte am Abend Blasen am Abzugsfinger und in der Hand. Trotzdem hielt ich durch, bis es dunkel wurde. Erst als ich nichts mehr sah, hörte ich damit auf, ging ins Haus und wir aßen unser tägliches Mahl. Vater sagte nichts, wollte anscheinend nicht wissen, welche Fortschritte ich machte. Ich wusste, dass ich es ihm erst sagen brauchte, wenn ich davon bezeugt war, dass ich ihn Stolz machen konnte.
Die nächsten Tage, wenn ich Zeit hatte, hielt ich mich hinter dem Haus auf, spürte und erkannte, dass ich besser wurde. Der Stock stieß nicht mehr an den Ring, selbst wenn ich den Abzug mehrmals hintereinander durchzog. Das einzige Geräusch, was erklang, war der zurückschnappende Hahn.
Ich war davon überzeugt, dass es reichte und ging zu Vater, und berichtete ihm davon, wie gut ich geworden war.
„Lass sehen!“, meinte er und wir gingen hinters Haus, ich führte es ihm vor und fühlte mich dabei großartig, als es mir gelang. Vater ließ sich nicht anmerken, was er dachte. Stattdessen wechselte er den Ring aus, nahm einen mit geringerem Durchmesser.
„Nun mit dem!“, meinte er und ich versuchte es, fluchte innerlich, als ich gegen den Rand stieß.
Vater schien es nicht zu interessieren. Er drehte sich um, wie er es oft tat und ging ohne ein Wort. Was ich zu tun hatte, war klar. Mehr und länger üben. Ich tat es, ohne zu murren, auch wenn ich es hasste. Es war eintönig und langweilig, selbst wenn es mir gelang. War ich nicht konzentriert, ging es sofort daneben.
Erneut dauere es Tage, bis ich es sicher schaffte, hatte selber nicht damit gerechnet. Daher war ich froh darüber, als ich es Vater berichten konnte. Er ging mit, sah es sich wie beim letzten Mal an und ich befürchtete, dass er einen weiteren Ring hätte. Doch ich täuschte mich. Stattdessen warf er mir das Päckchen Patronen zu und nickte mir mit freundlicher Mine zu.
„Gut gemacht!“, sagte er mit leiser Stimme und sah mir bedächtig dabei zu, wie ich die Waffe lud. Bedächtig schob ich eine Patrone nach der anderen in die sechs Kammern, war aufgeregt wie selten zuvor.
„Schieß auf irgendwas!“, meinte Vater zu mir, als ich damit fertig war, und ich suchte nach einem Ziel.
„Den Stein dort hinten!“, kündigte ich an, hielt die Waffe in die Richtung und drückte ab.
Nichts geschah und es erschreckte mich fast mehr, als wenn sich der Schuss gelöst hätte. Fragend sah ich Vater an der mich geheimnisvoll anlächelte. Es war kein Pulver in der Hülse gewesen.
„Abdrücken ist eine Sache, schnell laden, eine andere. Sechs Schuss sind nicht viel, und wenn du zu lange dafür brauchst, die alten Patronen zu ersetzen, kann es dein Ende bedeuten. Auch das will geübt sein!“, flüsterte er mir zu und lachte leise, als er mein verdutztes Gesicht sah. Wenig später stand ich alleine hinter dem Haus, betrachtete die Waffe in meiner Hand, die mich in meiner Fantasie auslachte.
„Du wirst schon noch sehen, dass ich es schaffe!“, erklärte ich, setzte mich auf eine Bank und begann die Patronen auszuwechseln, bekam bald schmerzende Fingerkuppen. Es nutzte nichts, es musste sein und ich fluchte über den Revolver, wenn ich mich klemmte. Daher bekam sie einen Namen, damit sich sie besser benennen konnte.
Jane nannte ich sie, hatte vor langer Zeit ein Mädchen kennengelernt, dass ich nicht mochte. Sie war zickig gewesen, ich hatte mit ihr nichts anfangen können. Im Gegensatz dazu wuchs mir Jane, die Waffe, mit der Zeit, ans Herz. Wir wurden zu einem gut eingespielten Team. Doch das dauerte eine Weile.
Endlich hatte ich es drauf, konnte die Kugeln schnell genug wechseln, brauchte wenig Zeit dafür. Vater sah es sich auch dieses Mal an und war zufrieden.
„Gut, das wird erst einmal reichen. Bei einem Kampf gegen einen anderen Mann wirst du keine Munition wechseln müssen, wenn doch, hast du wenig Chance. Im Normalfall sollten zwei Kugeln reichen. Einen zum Stoppen, einen Sicherungsschuss. Merke dir das!“
Ich sah Vater zweifelnd an. Er war mir gegenüber niemals gewalttätig gewesen, noch hatte ich es bei ihm jemals gesehen. Dass er jetzt davon sprach, als wenn es das Natürlichste von der Welt war, irritierte mich. Er ließ es dabei bewenden, gab mir stattdessen ein neues, original verschlossenes Päckchen Patronen und nickte mir zu. Mir war sofort klar, dass sie dieses Mal echt waren, nahm sie ehrfurchtsvoll entgegen. Mir war während meiner Übungen klar geworden, wofür meine Waffe gedacht war. Selbst wenn es um Verteidigung ging, waren es ein tödlicher Gegenstand, konnte Menschen zumindest verletzen. Der Gedanke daran ließ mich erschauern. Anders wäre es bei einem Gewehr gewesen. Diese Waffe war zur Jagd gebaut worden, konnte natürlich auch anders eingesetzt werden.
Vorsichtig öffnete ich das Paket, schob eine Patrone nach der anderen in die Trommel, drehte sie und konnte das feine Klicken hören, wenn sie in die richtige Position einrastete.
„Ziele und drück ab!“, kam kurz und einfach von Vater.
Ich stand auf, sah mich nach einem geeigneten Gegenstand um und zielte über Kimme und Korn auf den Stein, den ich vor Tagen ausgewählt hatte.
„Stop!“, hörte ich Vater sagen und ließ meinen Arm sinken.
„Du bist tot, bevor du die Waffe angehoben hast. Die Zeit hast du nicht. Am einfachsten ist es, du zeigst am Anfang mit der anderen Hand auf das, was du treffen willst, mit der anderen richtest du den Lauf aus und schießt aus der Hüfte. Sieht seltsam aus, hilft ungemein. Später kannst du es machen, wie du willst. Du musst ein Gefühl dafür bekommen, wie du die Waffe halten musst, und wirst deinen Stil finden. Und tu mir einen Gefallen, stell deinen Beine weiter auseinander, du brauchst einen festen Stand, um weniger zu wackeln, und winkle deinen Arm mit der Waffe an!“
Warum merkte ich schnell. Als ich tat, was Vater mir erklärt hatte und sich der erste Schuss löste, erschrak ich über die Wucht, die sich auf meinen Körper übertrug. Die Kugel sah ich nicht einmal im Sand einschlagen. Sie wurde nach oben abgelenkt und flog in die Weite der Prärie.
Vater schnalzte mit der Zunge, hatte ein breites Grinsen im Gesicht, als er sah, wie ich ungläubig auf das Stück Metall in meiner Hand schaute.
„Gewöhn dich dran, übe, soviel du kannst. Es muss dir in Fleisch und Blut übergehen. Zuerst auf feste Ziele, danach auf Bewegliche. Munition habe ich genug für dich. Spare nicht daran!“
Mit diesen Worten ging er kurz ins Haus, kam mit einer kleinen Kiste zurück, die zu meiner Verwunderung mit Patronen vollgestopft war, und fragte mich, ob ich einen Krieg damit gewinnen könnte. Warum und wo Vater diesen Vorrat angelegt hatte, konnte ich mir nicht vorstellen. Wahrscheinlich hatte er es in seiner geheimen Kiste verstaut.
Um ehrlich zu sein, war Jane zuerst einer anderer Meinung als ich. Selbst an großen Zielen schoss ich vorbei oder traf nicht annähert dort, wo ich die Kugel hin haben wollte. Doch wie bei allem was man übt, wurde ich besser, bis ich Flaschen und Dosen aus einiger Entfernung treffen konnte. Es haperte jedoch an der Geschwindigkeit. Ich brauchte zu lange zum Zielen und hoffte, dass es sich geben würde. Daher fing ich mit beweglichen Zielen an, schoss auf Kaninchen, die es verbreitet bei uns gab, versorgte uns mit deren Fleisch. Kroch mir eine aufgeregte Klapperschlange über den Weg, war sie innerhalb von Sekunden ruhig. Oder anders gesagt, ich schoss nicht auf den Kopf, sondern auf das Schwanzende, das nachwachsen würde.
Wie bei allem machte die Übung den Meister. Keine zwei Monate später war ich treffsicher und schnell genug, glaubte ich. Daher berichtete ich Vater davon und er nickte.
„Gut, wir werden sehen, was aus dir geworden ist!“
Zu meiner Verwunderung holte er aus seiner Kiste einen zweiten Revolver mit schwarzem Lauf an dem abzusehen war, dass er lange in Gebrauch gewesen war. Die Farbe war teilweise abgeblättert, das blanke Metall war hindurchzusehen. Der dazugehörige Holster, sah alt und knorrig aus, als wenn er viele Jahre hintereinander getragen worden war.
Vater schnallte ihn sich um, nahm den Revolver und drehte die Trommel langsam herum. Deutlich sah ich die Kugeln, die sich darin befanden. Zufrieden nickte er, steckte ihn vor dem Bauch in den Gürtel und trat vor mir nach draußen.
Es sah bei Vater komisch aus, wie die Waffe vor seinem Bauch hing, meine war, wie es sich gehörte am Oberschenkel fixiert, störte wahrscheinlich weniger beim Laufen, besonders beim Herunterbeugen. Mir war egal, ging davon aus, dass er es ändern würde. Er tat es nicht, stellte sich neben unseren Brunnen und sah mir mit starrem Blick entgegen.
„Nun Junge, zeig mir, wie schnell du bist!“, rief er mir entgegen, spuckte danach vor sich in den Staub.
Ich tat, wie er es mir gesagt hatte, trat ihm gegenüber und sah ihm mit verwegenem Gesichtsausdruck entgegen.
Es war warm, die Sonne knallte auf uns herunter und ich war froh darüber, meinen Hut zu tragen, um nicht geblendet zu werden. Trotzdem konnte ich es nicht vermeiden, dass sie mir in die Augen drang, wenn ich meinen Kopf hob. Sie stand zu tief.
„Nun Junge, zieh wenn du fertig bist!“
Ich fand, dass es der reine Wahnsinn war, konnte es nicht verstehen. Vater wusste genau, dass sich echte Kugeln in meiner Waffe befanden. Natürlich wollte ich ihn nicht verletzen. Daher zögerte ich und Vater begann, mich zu provozieren.
„Was ist, hast du Angst? Doch nicht vor dem alten Mann vor dir oder? Feigling!“, spie er mir entgegen, lachte schäbig, kratzte sich mit einer Hand am Hintern.
„Nun, was ist, keinen Mumm in den Knochen oder willst du zu Mutter zurück, damit sie dich beschützt wie kein kleines Mädchen vor einer Spinne?“
Langsam wurde es mir zu bunt und ich fragte mich, ob ich es mir bieten lassen sollte. Vater hatte niemals zuvor so mit mir gesprochen, und ich fühlte mich innerlich von ihm angegriffen.
„Gut, dann nicht. Ich dachte, ich hätte einen Mann gezeugt. Wie es aussieht, ist es keiner, sondern eine Memme!“
In diesem Moment riss mir der Geduldfaden. Wenn er es nicht anders wollte, sollte er es bekommen.
Mit hoher Geschwindigkeit griff ich zu meiner Waffe, riss sie aus dem Holster und hob sie an. Bevor ich überhaupt auf Vater zielen konnte, sah ich aus dem Augenwinkel eine schnelle Bewegung von ihm, spürte einen starken Schmerz in der Hand, bevor ich den peitschenden Knall hörte, der in meine Ohren drang.
Ungläubig sah ich wie in Zeitlupe, wie mir meine Waffe aus der Hand flog, meinem Griff entrissen wurde. Sie überschlug sich einmal in der Luft, prallte danach auf dem Boden auf und ich starrte sie verwirrt an.
Vater stand vor mir, aus seinem gezogenen Revolver stieg eine bläuliche Rauchfahne auf und der Lauf zielte direkt auf mich.
„Erstens Junge, lass dich nicht provozieren, zweitens, unterschätze niemals deine Gegner und drittens musst du noch viel lernen. Sei derjenige der bestimmt, lass dir nichts vorschreiben, suche dir die beste Position, bevor du dich jemandem stellst. Schaue niemals in die Sonne, schau zuvor in den Himmel. Selbst wenn es bedeckt ist. Es gibt oft Löcher in den Wolkendecken, die sich genau in dem falschen Moment auftun. Achte auf alles, den Wind, von wo er kommt, damit du keinen Staub in die Augen bekommst, sicher die Umgebung, damit du dir sicher bist, nicht überrumpelt zu werden. Mancher ist durch eine Kugel gestorben, die nicht aus der Richtung kam, aus der er es gedacht hat. Suche nach Möglichkeiten für Deckung, die ein anderer Schütze nutzen könnte, für dich selber, falls etwas schief geht. Sei auf alles vorbereitet, schließe möglichst viele dumme Zufälle aus, sie kosten dir sonst das Leben. Hast du verstanden?“, fragte er mich.
Ich nickte, bückte mich und hob Jane auf, die eine winzige Delle an der Seite aufwies. Sonst war sie in Ordnung und ich steckte sie weg, sah Vater misstrauisch an. Innerhalb von Sekunden dachte ich anders über ihn, war mir sicher, dass er ein zweites Leben geführt hatte, war nicht immer Farmer gewesen.
Dies bestätigte sich mir, als er mich die nächsten Tage persönlich unterrichtete. Jede freie Minute waren wir draußen, er zeigte mir jeden Kniff, den ich mir nicht einmal hatte vorstellen können, wobei sie oft unfair waren. Ich hatte nicht gedacht, dass Vater mir schmutzige Tricks beibringen würde.
„Nutze jede Möglichkeit, die sich dir bietet, werfe mit Sand, wenn es sein muss!“, war einer seiner Kommentare, hatte mehrere davon drauf. Auch wenn ich es ablehnte, es unredlich empfand, passte ich gut auf, behielt sie im Gedächtnis, war trotzdem der Meinung, sie niemals anzuwenden.
Zwei Monate lang war Vater darum bemüht mir sein Wissen beizubringen, meistens praktisch, um es am eigenen Leib zu spüren. Er schreckte dabei nicht zurück, mir Schmerzen zu bereiten.
Mutter schüttelte oft den Kopf, wenn wir zurück ins Haus kamen, sah sorgenvoll auf unsere Bekleidung, die mit Staub verschmutzt war, wenn wir uns auf dem Boden gewälzt hatten. Der Nahkampf machte Vater besonders viel Spaß, war mir haushoch überlegen. Kräftiger als gedacht überwand er mich meistens, warf mich in den Dreck und lachte, wenn ich ihn mir spuckend aus dem Mund spülte. Doch auch in dieser Disziplin wurde ich besser und öfters gelang es mir, die Oberhand zu gewinnen.
Besonders interessant für mich wurde es, als Vater mir ein Messer schenkte, dem deutlich anzusehen war, dass es lange in Benutzung gewesen war. Das Holz des Griffes war dort, wo es von der Hand umschlungen war, dunkler gefärbt, als wenn Schweiß in die Maserung eingedrungen war. Er sah es einen Moment an, übergab es mir danach, als wenn es ein Heiligtum war. Erst jetzt erkannte ich ein paar Kerben, die in den Griff eingeritzt worden waren, hielt es fest und spürte sein Gewicht.
Es war eingeölt worden, damit es nicht rostete, Spuren zeigten an, dass es oft und ausgiebig geschärft worden war. Ein Test zeigte mir, dass es höllisch scharf war.
„Nimm es. Es hat mir lange und gute Dienste geleistet, es wird auch dir ein guter Freund in der Not sein. Du kannst es auch als Werkzeug benutzen!“, setzte er nach und mir wurde klar, was er damit sagen wollte.
Am nächsten Tag wurde ich von Vater nach draußen gerufen und ich musste ihm zeigen, was ich gelernt hatte. Ein weiteres Duell wollte er mit mir nicht machen, dafür war ich zu gut geworden, die Verletzungsgefahr war zu hoch. Daher schoss ich auf das, was er mir anzeigte, und wenige später wälzten wir uns auf dem Boden. Ich schaffte es knapp, ihn zu besiegen. Ein ausgeprägtes Veilchen zeigte an, dass ich nicht ohne Blessuren davon gekommen war.
„John, jetzt kann ich dir nichts mehr beibringen. Es ist an dir, es zur möglichen Perfektion auszuweiten. Ich hoffe, ich habe dir für dein Leben genug mit auf den Weg gegeben, um dort draußen zu überleben, falls du es einmal brauchen wirst!“
Mein Kopf ruckte in seine Richtung. Niemals zuvor hatte er mich bei meinem Vornamen genannt, mich immer Junge gerufen und das machte mich stolz. Vielleicht war ich in diesem Moment in seinen Augen kein Kind mehr, sondern ihm ebenbürtig, ein Mann.
Die nächste Zeit gab es viele Veränderungen. Vater übertrug mir mehr Verantwortung, wollte eines Tages sogar, dass ich mit ihm in die Stadt fuhr. Es war das erste Mal in meinem Leben und ich war aufgeregt wie selten zuvor. Ich kannte den Ort aus Erzählungen meiner Eltern, konnte mir nicht vorstellen, dass dort viele Menschen, auf einem beengten Platz, gleichzeitig leben wollten. Mir schien es keine gute Idee zu sein. Für mich war es wichtig, meine Freiheit zu haben, und ich war der Meinung, dass eine Stadt mich einengen würde. Trotzdem wollte ich sie gerne sehen und wenn es für einen Tag war. Später konnte ich selber entscheiden, ob es öfters erleben wollte.
Gegen frühen Morgen fuhren wir los, hatten unseren Anhänger vor unsere Pferde gespannt. Vater wollte Saatgut kaufen und ein paar Lebensmittel, die wir dringend benötigten. Auf der anderen Seite nahmen wir mit, was wir nicht brauchten, verkaufen konnten. Wenig später saß ich mit Vater auf dem Bock, sah mit erstaunen, dass er sein Gewehr quer über seine Beine gelegt hatte, eine Decke darüber. Niemand sollte es sehen und ich fragte mich, ob es die Kojoten bemerken würden. Wozu sollte es sonst sein, obwohl wir nicht jagen wollten.
Mir war es egal, ich genoss die lange Fahrt und wir kamen schnell an die Grenze des Gebiets, dass ich wie meine Westentasche kannte. Danach begann Neuland für mich und ich sah mich neugierig um, obwohl es nicht viel zu sehen gab. Die Gegend unterschied sich nicht großartig von dem, war um unser Heim herum war. Die Prärie war ausgedehnt und kein Mensch oder Tier unterwegs. Alles sah öde aus, und mir wurde schnell langweilig. Dies änderte sich in dem Moment, als ich die Stadt das erste Mal sah. Als wir über eine Hügelkuppe fuhren, konnte ich sie das erste Mal sehen. Vater hielt kurz an und wir betrachteten den Anblick.
Obwohl es wenige Häuser waren, kam es mir groß und geschäftig vor. Von unserem Ausblick aus konnte ich mehrere Menschen sehen, die über die Hauptstraße gingen, Reiter kamen an, ritten in verschiedene Richtungen weg. Andere Wagen wie unserer brachten Waren oder holten welche ab.
Für mich war es wie ein Gewimmel und ich musste mich erst daran gewöhnen.
„Da ist sie!“, meinte Vater, obwohl es nicht nötig gewesen wäre. Ich hatte Augen im Kopf, nickte zur Bestätigung.
Keine viertel Stunde später rollten wir gemächlich in die Stadt und ich sah mich neugierig um. Niemals zuvor hatte ich mehr Menschen auf einen Haufen gesehen, als hier und ich konnte mir nicht vorstellen, dass es größer ging. Mutter hatte mir erzählt, dass es wesentlich Größere gab, diese klein wäre. Ich konnte es kaum glauben, obwohl ich ihr vertraute. Trotzdem reichte mir die Fülle von neuen Eindrücken vollkommen aus.
Vater fuhr bis vor ein Haus, das deutlich hervorhob, einen Laden beinhaltete. Das Schild über der Tür verriet es jedem, der lesen konnte. Wer nicht, konnte sich an zwei Bildern orientieren, die daneben angebracht waren. Hier stiegen wir vom Bock und gingen in das Geschäft, dessen Fülle von verschieden Waren mich beeindruckte.
Vater wusste genau, was er wollte, bot unsere Waren an, tauschte sie zu einem guten Preis gegen andere ein. Zum Schluss kaufte er mit Bargeld jede Menge Munition und ich fragte mich, wofür sie sein sollte. Wir gingen selten jagen, es gab nicht viel um unsere Farm herum, auf dass es sich lohnte, einen Schuss abzugeben.
Dem Verkäufer war es egal, in seinem Gesicht zuckte kein Muskel, als er die vielen Schachteln auf dem Tresen stapelte.
Danach winkte Vater mich zu sich heran und wendete sich zugleich an den Verkäufer.
„Mein Sohn braucht ein Gewehr. Bitte zeigen sie uns, welche Modelle sie haben!“, sagte er kurz und der Mann hinter dem Tresen griff zu einem Schlüssel, mit dem er eine Kiste aufschloss, die im Hintergrund stand. Heraus holte er mehrere Waffen, legte sie vorsichtig vor sich auf die Holzplatte.
„Nun John, was denkst du, was für dich dabei?“, fragte Vater mit ruhigem Ton und ich betrachtete die Waffen, denen man ansehen konnte, dass sie neu waren. Eines stach mir dabei besonders ins Auge, eines mit Zielfernrohr.
„Das sieht gut aus!“, antwortete ich und zeigte auf das Gewehr.
Vater nickte, fragte nach dem Preis, der mir astronomisch hoch vorkam. Trotzdem zucke er nicht einmal zusammen, holte eine Goldmünze aus der Jackentasche und legte sie bedächtig auf den Tresen.
„Können wir uns auf diesen Preis einigen?“, fragte er mit leiser, lauernder Stimme, und der Verkäufer nahm die Münze, biss hinein und nickte letztendlich. Damit war das Geschäft abgeschlossen und wir verließen den Laden.
Danach gingen wir zu einem Pferdehändler und Vater erwarb für mich ein Reitpferd, zahlte ebenfalls mit einer Goldmünze. Dabei fragte ich mich, woher er sie hatte.
„Hast du hunger?“, meinte Vater danach zu mir und ich bestätigte es ihm. Ein Saloon bot Essen an, daher gingen wir hinein und ich betrat eine Welt, die ich zuvor nur aus Erzählungen kannte.
Es war um diese Zeit nicht viel los, ein Paar Männer saßen an Tischen, um die herum vier Stühle standen, ein langer Tresen und ein Klavier waren die Ausstattung, die alles miteinander verband. Sonst war nicht viel zu sehen, dafür roch es umso stärker nach Zigarettenqualm gemischt mit dem Geruch von Essen. Mir knurrte der Magen, als wir uns an einen der Tische setzten, einen, direkt in einer Ecke des einzigen Raumes.
Von hier aus hatten wir einen guten Überblick über das Lokal, konnten sehen, wenn jemand kam oder ging.
„Merk dir das, sitze immer dort, wo du alles sehen kannst, drehe den Leuten niemals deinen Rücken zu. Wenn du nicht in der Ecke wie hier sitzen kannst, setze dich an die Wand, stehe möglichst nicht am Tresen!“, erklärte Vater mir und ich behielt es mein Leben lang.
Fünf Minuten später kam der Wirt, ein nichtssagender Typ ohne ein Anzeichen von Emotionen. Er nahm gleichgültig unsere Bestellung auf, zwei Steaks und große Biere.
Es dauerte eine Weile, bis es kam und wir betrachteten die Gäste, ruhten nach allem aus. Die Rückfahrt war lang und wir verschnauften solange.
Keine fünfzehn Minuten später kam der Kellner zurück, brachte das Gewünschte und ließ sich sofort bezahlen, ohne dass wir vorher kosten konnten. Es spielte keine Rolle, weil Vater nicht das erste Mal hier sein Mittagessen zu sich nahm. Er kannte die Qualität und war damit zufrieden gewesen.
Auf Vaters Geschmack konnte man sich verlassen. Das Fleisch war zart, nicht zu lange gegart worden, saftig und lecker, das Bier kalt, hatte einen klaren Abgang. Zufrieden mit uns und der Welt, lehnten wir uns zurück, schnauften vor Wonne.
In diesem Moment kam ein Mann in den Saloon, sah sich gehetzt um und seine Augen blieben an einem der Tische hängen, an dem drei Personen saßen. Diese waren die ganze Zeit ruhig gewesen, hatten jeder ein Glas Whiskey vor sich stehen, dass sie selten berührten. Solange wir hier gewesen waren, hatte sie nie ausgetrunken. Es war offensichtlich, dass sie auf etwas gewartet hatten.
„Sie sind da!“, rief der Mann zu den Dreien herüber und diese tranken wie auf Kommando aus, standen auf und warfen ein paar Münzen auf den Tisch. Bevor sie das Lokal verließen, überprüften sie den Sitz ihrer Waffen, machten die Gürtel enger, die Lederriemen an ihren Beinen wurden fest angezogen. Keine Minute später gingen sie zu viert nach draußen.