Le génie du lieu - Genius Loci - Nicolaus Bornhorn - E-Book

Le génie du lieu - Genius Loci E-Book

Nicolaus Bornhorn

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Beschreibung

Das Original, das wäre diese Inschrift, jene Spur auf der Tür der Abtei in ... Sowohl die Photographie als auch die Frottage sind nur Kopien. Das Original bleibt am/vor Ort. Aber es ist nur deshalb ein Original, weil das Auge des Photographen, des Malers es als solches verfügt, gerahmt, definiert hat. Wo ist das Original, was wird aus ihm, wenn der Maler, der Photograph nicht mehr da sind?

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Seitenzahl: 23

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Inhaltsverzeichnis

Erste Reise, Sommer 2002

Zweite Reise, Sommer 2003

Erste Reise, Sommer 2002

Das Dokument, der Beweis, das Zeugnis

Wenn ich allein nach Goa, Cuba oder China aufbreche, wenn ich Japaner bin und nach Europa fliege, um die Hauptstädte zu besichtigen, welche Beweise habe ich später dafür, dort gewesen zu sein?

Die Abwesenheit (dies ist kein Beweis: ich könnte mich verstecken); mein Bericht (er könnte erfunden sein); das Zeugnis anderer Reisender, denen ich begegnet bin (doch müsste man sich in Verbindung mit ihnen setzen können). Bleiben die Photographien, die Filme. „Ich und der Eiffelturm“. „Ich und der schiefe Turm von Pisa.“ Ist dies ein Beweis? Ist kein Betrug möglich? (Und doch zerlegt der Computer heutzutage das Bild nach Belieben, setzt es neu zusammen).

Ich habe also von meinen Reisen durch Frankreich Photographien mitgebracht. Eine Vielzahl von Photographien. Ebensoviele Beweise meiner Anwesenheit. Der Zuschauer, Sie, kennt sich darin aus, erkennt diese Landschaft, jenes Detail wieder. „Ah, erinnerst du dich, als...“ Ich erhebe also Anspruch auf Authentizität dieser „Dokumente“. Ich habe Spuren der durchfahrenen Straßen mitgebracht, habe diese Baumrinde, jene Felsoberfläche „kopiert“, bin ein-geschritten, inter-veniert...

Und die Photographien, die ich mitgebracht habe von diesem Nomadenleben, habe ich nicht nur aufgenommen, um sie zu zeigen, sondern auch, um sie wieder zu sehen, auf den eigenen Spuren zu wandeln.

Die Zeitverschiebung erzeugt ein diffuses Gefühl von Abwesenheit/Anwesenheit: die Genauigkeit der Detailwahrnehmung geht einher mit einem „nebulösen“ Gesamtbewusstsein, einem Verlust der Anhaltspunkte. Daher die Bedeutung der (aufgezeichneten) Spur: sie erlaubt die Wiederherstellung der unternommenen Reise. Und du sagst dir: „Na so was, habe ich all diese Straßen durchfahren, all diese Orte aufgesucht?“

Wir haben uns über jenen Japaner lustig gemacht, der seine Zeit mit dem Durchblättern des Reiseführers verbringt und damit, all diese Stätten auf Film zu bannen („Ich und der Eiffelturm“), all das, um sagen zu können: „Ich bin dort gewesen.“ Gegenwärtig wäre ich eher geneigt, der Spötter zu spotten. Wir alle brauchen Beweise dafür, gelebt, existiert zu haben.

Le document, la preuve, le témoin

Si je pars seul à Goa, à Cuba, en Chine, si je suis japonais et pars en Europe voir les capitales, quelle preuve ai-je d’avoir été là-bas?

L’absence (ce qui n’en est pas une : je pourrais me cacher) ; mon récit (il pourrait être inventé) ; le témoignage d’autres voyageurs rencontrés (il faudrait encore pouvoir les contacter). Restent les photos, les films. « Moi et la Tour Eiffel ». « Moi et la tour de Pise ». Est-ce une preuve ? Aucune tricherie possible ? (Pourtant, l’ordinateur, ces jours-ci, compose et décompose l’image).