Liebe heilt alte Wunden - Andrew Grey - E-Book

Liebe heilt alte Wunden E-Book

Andrew Grey

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Beschreibung

Vor sieben Monaten hat Len Parker seinen langjährigen Partner verloren, die Liebe seines Lebens, die er so nie wieder zu erleben glaubt. Umso stärker irritiert ihn die Anziehung zwischen ihm und Chris, einem der Hilfsarbeiter auf der Farm. Als Len dann auch noch Geschenke von einem heimlichen Verehrer erhält, muss er sich die entscheidende Frage stellen: Kann es eine neue Liebe in seinem Leben geben? Buch 6 der »Liebe...«-Serie

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Seitenzahl: 109

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Deutsche Erstausgabe (ePub) April 2016

Für die Originalausgabe:

© 2011 by Andrew Grey

Titel der amerikanischen Originalausgabe:

»Love Means… Healing«

Originalverlag:

Published by Arrangement with Dreamspinner Press LLC, 5032 Capital Circle SW, Ste 2, PMB# 279, Tallahassee, FL 32305-7886 USA

Für die deutschsprachige Ausgabe:

© 2016 by Cursed Verlag

Inh. Julia Schwenk

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung,

des öffentlichen Vortrags, sowie der Übertragung

durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile,

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit

Genehmigung des Verlages.

Bildrechte Umschlagillustration

vermittelt durch Shutterstock LLC; iStock

Satz & Layout: Cursed Verlag

Covergestaltung: Hannelore Nistor

ISBN ePub: 978-3-95823-580-9

Besuchen Sie uns im Internet:

www.cursed-verlag.de

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Klappentext:

Vor sieben Monaten hat Len Parker seinen langjährigen Partner verloren, die Liebe seines Lebens, die er so nie wieder zu erleben glaubt. Umso stärker irritiert ihn die Anziehung zwischen ihm und Chris, einem der Hilfsarbeiter auf der Farm. Als Len dann auch noch Geschenke von einem heimlichen Verehrer erhält, muss er sich die entscheidende Frage stellen: Kann es eine neue Liebe in seinem Leben geben?

Aus dem Englischen von Bianca Srubar

Kapitel 1

Früh am Morgen außerhalb von Ludington, Michigan, bevor sich die Hitze bildete und irgendjemand wach war – außer vielleicht der Pferde, aber die konnte er tolerieren –, war der Teil des Tages, den Len Parker am liebsten hatte. Die Pferde schenkten ihm keine mitleidigen Blicke und liefen nicht wie auf Eierschalen um ihn herum, so wie alle anderen es seit Cliffs Tod vor sechs Monaten zu machen schienen. Die Sonne war kaum aufgegangen, als Len die Tür zum Stall aufdrückte. Große, wunderschöne Köpfe ragten aus den Boxen heraus, um nachzusehen, was los war. Ihre großen Augen blinzelten, als wären sie ebenfalls gerade erst aufgewacht. Len öffnete den Eimer mit den Leckerlis, streichelte jedes Pferd und gab ihnen einen Snack, während er sich mit einem Blick davon überzeugte, dass alle gesund und munter waren. Mit anderen Worten: genau das Gegenteil von dem, wie es ihm seit gefühlten Jahren ging.

Bei der letzten Box öffnete Len die Tür und begrüßte das neueste Fohlen, Tiger, auf der Farm. Len gab dem jungen Pferd eine Karotte und tätschelte behutsam seinen Hals, woraufhin er mit der Nase angestupst wurde. »Ja, du bist heute glücklich, was?« Len legte ihm einen Halfter an und führte ihn aus der Box und auf die Weide. Die frische Herbstluft kitzelte Lens Haut, als er beobachtete, wie das Fohlen herumrannte und spielte, bevor es sich niederließ, um mit dem Fressen anzufangen. Len sah zum Himmel: blau und klar und nicht eine Wolke in Sicht – ein perfekter Herbsttag.

Nachdem er die meisten Pferde auf die Weide gelassen hatte, ging Len durch die Scheune zur Sattelkammer, in der er einen kleinen Arbeitsbereich hatte, und fing an, sich für den Tag Notizen zu machen. Die Ernte war noch nicht so weit, aber es würde nur noch ein paar Wochen dauern, bis alle von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang wie verrückt schufteten und sich auf dem Traktor abwechselten, damit alles rechtzeitig abgeerntet wurde.

Als er seine Liste fertig hatte, pinnte er sie an das Brett im Raum, bevor er zu dem einzigen Pferd ging, das er in der Box gelassen hatte. Schnell und effizient bürstete Len den braunen Wallach, bevor er ihn sattelte und ihm eine Trense anlegte. Dann führte er das Pferd auf den Hof und schloss hinter sich die Stalltür. Len schwang sich in den Sattel, schnalzte mit der Zunge gegen seine Zähne und nahm den Pfad Richtung Bach.

Der vertraute Weg sah aus wie immer, als die Bäume um ihn herum dichter wurden und ihre inzwischen gelben, roten und orangen Blätter gerade anfingen, auf den Boden zu fallen. Am Bach wendete Len automatisch und führte das Pferd den ausgetretenen Pfad entlang zu der wohlbekannten und sehr besonderen Lichtung. Len war seit Monaten nicht mehr hier gewesen – er hatte sich nicht überwinden können herzukommen. Len stieg ab, wickelte die Zügel um einen stämmigen Baum und blieb in der Mitte der Lichtung stehen.

Erinnerungen überfluteten ihn, wundervolle Erinnerungen, bei denen er das Gefühl gehabt hatte, sie sich nie wieder ohne Tränen ins Gedächtnis rufen zu können. Das hier war der Platz, an dem er und Cliff sich das erste Mal geliebt hatten, draußen, unter einigen dieser Bäume. Zwanzig Jahre lang was das hier ihr Platz gewesen. Die Liebe, die sie geteilt hatten, schien in dieser Erde gespeichert zu sein, unvermindert von der Zeit, genauso wie die Liebe für seinen Partner nicht einfach verschwunden war, nur weil Cliff gestorben war.

Eine leichte Brise brachte die Blätter zum Rascheln und für eine Millisekunde konnte Len Cliffs Stimme im Wind hören, die ihm sagte, dass es Zeit war weiterzumachen. Eine Träne rollte über Lens Wange und er hielt sie nicht auf, als eine weitere folgte. Anders als die Tränen, die er zuvor im Stillen vergossen hatte, waren diese tatsächlich befreiend, als er sich die Erinnerung an die gemeinsame Zeit mit Cliff gestattete. Zwanzig Jahre voller Liebe, in denen sie Cliffs Sohn – nein, ihren Sohn –, Geoff, großgezogen hatten, der mittlerweile ein erwachsener Mann war.

Zwanzig Jahre voller Glück und Auseinandersetzungen, die immer damit geendet zu haben schienen, dass einer von ihnen sich entschuldigt hatte und sie danach oft hierhergekommen waren, zu genau diesem Platz, weg vom Haus, der Farm und allem anderen, um sich wieder zu versöhnen.

Vier Monate lang hatte Len die Tage durchgestanden, indem er sich eingeredet hatte, dass Cliff zum Ende hin Schmerzen gehabt hatte und es ein Segen war, dass er nach monatelangem Kampf gegen den Krebs friedlich zu Hause gestorben war, wo er sein wollte. Diese letzten paar Wochen waren für Len die reinste Qual gewesen und er wusste, dass es Cliff besser ging, da er endlich Frieden gefunden hatte. Er hatte sich das immer und immer wieder vorgesagt und hoffte, dass er es glauben konnte, obwohl er nur schreien und auf die Welt schimpfen wollte.

»Cliff, ich war so wütend auf dich, weil du mich verlassen hast«, sagte Len laut. »Du warst zu jung zum Sterben und ich bin zu jung, um den Rest meines Lebens allein zu verbringen, ohne dich.« Wie oft hatte er sich selbst und Gott gesagt, dass es nicht fair war? Len hatte aufgehört zu zählen und würde das heute nicht nachholen. Das Leben war nicht fair, das wusste er. Verdammt, das erlebte er seit Monaten.

Die Brise frischte wieder auf. »Ich werde immer bei dir sein«, sagte sie mit Cliffs voller Stimme und verschwand dann wieder. Cliff war bei ihm – Len konnte das jetzt fühlen. Lange Zeit hatte er das nicht, aber jetzt konnte er es. Vielleicht hatte er nur Zeit gebraucht, wie alle gesagt hatten. Das und vielleicht einen anderen Blickwinkel und ein wenig Distanz.

Das Pferd schnaubte und tänzelte und riss Len aus seinem Tagtraum zurück in die fleckigen Schatten der Lichtung. Er blinzelte ein paar Mal, sah sich um und erwartete halb, Cliff in der Nähe stehen zu sehen. Tat er natürlich nicht, aber Len konnte ihn spüren und das reichte aus, damit er sich besser fühlte.

Das Pferd wieherte noch mal. Len ging zu ihm und tätschelte leicht seine Flanke, bevor er abermals den Geräuschen um sich herum lauschte.

Der Fluss plätscherte über die Steine und der Wind ließ die Blätter rascheln. Blinzelnd wischte sich Len mit dem Ärmel über die Wangen, bevor er das Pferd losband und sich in den Sattel setzte. Er lenkte das Pferd herum, schnalzte erneut mit der Zunge und ritt zurück zur Farm.

Im Stall sattelte Len Twilight ab, bevor er das Pferd auf die Koppel ließ. Dann kehrte er in den Stall zurück, in dem die Aktivitäten für den Tag schon begonnen hatten. Eli und Geoff befanden sich je in einer angrenzenden Box und unterhielten sich, während sie ihre Pferde für ihren Morgenritt fertig machten. Traurigkeit überkam Len vorübergehend, als er daran dachte, wie ähnlich Geoff seinem Vater war. Len musste seine Hände beschäftigen, also nahm er sich eine Schubkarre und fing an, eine der Boxen auszumisten. Er hatte sich angewöhnt, das morgens zu tun. Meistens war es nur eine einzige Box, aber es half, seinen Kopf freizubekommen, und hielt ihn davon ab, zu viel nachzudenken.

»Morgen, Dad«, rief Geoff, als er sein schwarzes Pferd, Thunder, an der Box vorbeiführte. »Du bist heute Morgen ziemlich früh aufgestanden. Alles in Ordnung?« Geoff blieb stehen und Thunder stieß Geoff ungeduldig an. Geoff schubste zurück und das Pferd beruhigte sich, nachdem Geoff ihn daran erinnert hatte, wer der Boss war.

»Konnte nicht schlafen, also bin ich aufgestanden und hab einen Ausritt gemacht«, erwiderte Len und ging sofort zurück an die Arbeit. Er wollte wirklich nicht darüber reden und wusste, dass Geoff das verstehen würde. Das Stampfen von Pferdehufen auf Beton sagte ihm, dass Geoff weitergegangen war, und Len füllte weiterhin die Schubkarre, bevor er sie zum Misthaufen fuhr. Auf seinem Weg zurück passierte er Eli, der sein Pferd auf den Hof hinausführte.

»Morgen, Len«, rief Geoffs Partner mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Inzwischen war Eli seit sechs Monaten mit Geoff zusammen.

»Morgen, Eli«, erwiderte Len mit mehr Energie, als er hatte. »Hast du heute Vormittag eine Unterrichtsstunde?«

»Um zehn. Ich habe fast alles vorbereitet«, antwortete Eli, bevor er aufstieg.

Len zog seinen Hut runter und winkte den beiden damit zu, als sie losritten. Er sah, wie sie zurückwinkten, und hörte die Unterhaltung und das Gelächter verklingen, als sie sich weiter entfernten. Er setzte seinen Hut wieder auf und machte sich zurück an die Arbeit.

Als er mit der Box fertig war, hörte Len das Knirschen von Reifen draußen auf der Kiesauffahrt, gefolgt von dem Zuschlagen der Tür eines Pick-ups und dann Schritte auf dem Kies und in den Stall hinein. Mit einem dröhnenden Rumpeln wurde der Traktor in der Gerätescheune gestartet.

»Morgen, Len«, rief Lumpy vom Durchgang zur Sattelkammer, die Aufgabenliste in der Hand. »Pete bündelt das restliche Heu zu Ballen, bevor's anfängt zu regnen. Wo sollen wir sie hinbringen, wenn wir fertig sind? Gestern hast du gesagt, dass wir sie nicht brauchen.«

»Ihr könnt sie auf dem Feld lassen. Die Hendersons nehmen alle. Sie haben ihre Milchkuhherde vergrößert und er hat gesagt, dass er mit Freuden alles nimmt, was wir haben. Ich werde ihn anrufen und ihm sagen, dass er die Heuballen in ein paar Stunden holen kann«, sagte Len und sah Lumpys neugierigen Blick, als würde er etwas fragen wollen, aber als wäre er nicht sicher, ob er sollte.

»Ich werd's Pete sagen und dann die Liste abarbeiten.« Lumpy sah auf den Zettel. »Ich werd mit den Zäunen anfangen und dir Bescheid sagen, wenn ich was finde, das repariert werden muss. Bis heute Nachmittag«, fügte Lumpy hinzu, bevor er den Stall verließ und an die Arbeit ging. Len erklomm die Stufen zu dem vollen Heuboden und öffnete die einzige Falltür, die nicht von Heu bedeckt war. Er hob einen Ballen hoch und ließ ihn durch die Klappe auf den Stallboden fallen.

»Len, das kann ich doch machen«, sagte eine Stimme hinter ihm und ließ ihn einen Satz machen. Len landete nahe der Kante zur Falltür und hätte beinahe das Gleichgewicht verloren. Große Hände griffen nach seinem Arm und zogen ihn vom Rand weg und gegen einen harten, festen Körper, bevor sie beide gegen die aufgestapelten Heuballen fielen.

Len landete zwischen dem Heu und Chris, dem Hilfsarbeiter, den Geoff vor ein paar Wochen eingestellt hatte. Der Geruch von frischem Heu vermischt mit dem Duft nach Seife und Mann strömte in seine Nase und für eine Sekunde erinnerte sich Len daran, wie es sich anfühlte, von jemandem gehalten zu werden, und verlor sich darin, bis er wieder klar im Kopf wurde.

»Du hast mich zu Tode erschreckt«, sagte Len und zog sich zurück, bevor er zur Treppe stürmte.

»Das war ein Versehen. Gott, ich bin nur hochgekommen, um zu helfen. Kein Grund, mir den Kopf abzureißen!«, erwiderte Chris lauter als nötig und Len hörte das Dusch und Rums, als ein Ballen auf den Boden geworfen wurde. Verärgert stieg Len die Stufen hinunter. Er war nicht wütend auf Chris, nicht wirklich. Es war seine Reaktion auf den Mann, wenn er ihm zu nahe kam, die ihn verwirrte.