(Un)Perfekte Flitterwochen - Andrew Grey - E-Book

(Un)Perfekte Flitterwochen E-Book

Andrew Grey

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Beschreibung

Als Tommy von seinem Verlobten vor dem Altar sitzen gelassen wird, ist er am Boden zerstört. Sein Trauzeuge und engster Freund Grayson will verhindern, dass Tommy in Selbstmitleid versinkt, und schlägt vor, die geplanten Flitterwochen in der Karibik nicht abzusagen, sondern in einen Luxusurlaub zu verwandeln. Weil Tommy die Reise jedoch nicht allein machen will, lädt er kurzerhand Grayson und dessen neunjährigen Sohn Petey ein, ihn zu begleiten. Das Inselparadies ist als romantische Kulisse kaum zu übertreffen und da sich Petey als kleiner Kuppler entpuppt, kommen sich Tommy und Grayson zwischen Meer und Palmen bald näher als erwartet. Allmählich sieht die Zukunft für Tommy gar nicht mehr so düster aus – doch dann erscheint sein Ex plötzlich auf der Bildfläche und droht, ihr gerade erst gefundenes Glück zu stören und schon wieder alles zu ruinieren… Band 52 der BELOVED-Romantikreihe. Buch ist in sich abgeschlossen.

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Seitenzahl: 255

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Deutsche Erstausgabe August (ePub) 2021

Für die Originalausgabe:

Copyright © 2018 by Andrew Grey

Titel der amerikanischen Originalausgabe:

»The Best Worst Honeymoon Ever«

Originalverlag:

Published by Arrangement with Dreamspinner Press LLC, 5032 Capital Circle SW, Ste 2, PMB# 279, Tallahassee, FL 32305-7886 USA

Für die deutschsprachige Ausgabe:

© 2021 by Cursed Verlag, Inh. Julia Schwenk

beloved ist ein Imprint des Cursed Verlags

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung,

des öffentlichen Vortrags, sowie der Übertragung

durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile,

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit

Genehmigung des Verlages.

Bildrechte Umschlagillustration

vermittelt durch Shutterstock LLC; iStock; AdobeStock

Satz & Layout: Cursed Verlag

Covergestaltung: Hannelore Nistor

Druckerei: CPI Deutschland

Lektorat: Katherina Ushachov

ISBN-13: 978-3-95823-903-6

Besuchen Sie uns im Internet:

www.cursed-verlag.de

Aus dem Englischen von Anne Sommerfeld

Liebe Lesende,

vielen Dank, dass ihr dieses eBook gekauft habt! Damit unterstützt ihr vor allem die*den Autor*in des Buches und zeigt eure Wertschätzung gegenüber ihrer*seiner Arbeit. Außerdem schafft ihr dadurch die Grundlage für viele weitere Romane der*des Autor*in und aus unserem Verlag, mit denen wir euch auch in Zukunft erfreuen möchten.

Vielen Dank!

Euer Cursed-Team

Klappentext:

Als Tommy von seinem Verlobten vor dem Altar sitzen gelassen wird, ist er am Boden zerstört. Sein Trauzeuge und engster Freund Grayson will verhindern, dass Tommy in Selbstmitleid versinkt, und schlägt vor, die geplanten Flitterwochen in der Karibik nicht abzusagen, sondern in einen Luxusurlaub zu verwandeln. Weil Tommy die Reise jedoch nicht allein machen will, lädt er kurzerhand Grayson und dessen neunjährigen Sohn Petey ein, ihn zu begleiten. Das Inselparadies ist als romantische Kulisse kaum zu übertreffen und da sich Petey als kleiner Kuppler entpuppt, kommen sich Tommy und Grayson zwischen Meer und Palmen bald näher als erwartet. Allmählich sieht die Zukunft für Tommy gar nicht mehr so düster aus – doch dann erscheint sein Ex plötzlich auf der Bildfläche und droht, ihr gerade erst gefundenes Glück zu stören und schon wieder alles zu ruinieren…

Für Lynn und Elizabeth.

Diese Geschichte ist für euch!

Kapitel 1

»Du läufst noch ein Loch in den Boden, wenn du nicht bald stehen bleibst.« Grayson verdrehte übertrieben die Augen. »Das geht schon seit einer Stunde so. Alles wird gut.«

»Ja, Onkel Tommy, chillax«, sagte Petey, der auf einem der Holzstühle saß. Er ließ die Beine baumeln und hielt den Blick eindringlich auf das iPhone gerichtet, das Grayson ihm gegeben hatte, um ihn bei Laune zu halten.

Tommy Gordons Kragen schien plötzlich viel zu eng zu sein, aber er zog nicht daran, weil er sonst zum millionsten Mal den Sitz seiner Krawatte ruiniert hätte. Er hatte keine Ahnung, warum er so verdammt nervös war. Das schien bei ihm ein Dauerzustand zu sein und die meiste Zeit über hasste er es. »Ja. Warum sollte ich nervös sein? Ist ja nur mein Hochzeitstag und ich habe eine Heidenangst, dass ich mein Gelübde vergesse und wie ein Fisch mit offenem Mund da oben stehe und kein Wort rausbringe.«

Tommy ging das Gelübde durch, das er mit Petey und Grayson auswendig gelernt hatte. Tommy wollte während der Zeremonie keinen Spickzettel benutzen, also hatte er alles aufgeschrieben und sich die Worte dann eingeprägt, damit er sie nicht vergaß. Aber jetzt war sein Kopf leer gefegt und er wusste nicht, was er tun sollte.

Petey unterbrach sein Spiel und rutschte vom Stuhl. »Xavier, als ich dich getroffen habe, ist mein Herz zum Leben erwacht und ich hoffe, dass ich dich so glücklich mache wie du mich.« Er hielt inne und sah Grayson an. »Weißt du, dieses Gelübde ist irgendwie kitschig.«

Grayson kam zur Rettung und hob Petey hoch. »Es ist Onkel Tommys Hochzeitstag und das ist der eine Tag, an dem alle kitschig sein dürfen. Vor allem der Bräutigam. Also drück ihn mal. Er braucht wirklich eine Umarmung.« Grayson wiegte seinen Sohn, der fröhlich kicherte, in den Armen, ehe er ihn wieder absetzte.

Petey rannte zu Tommy, der die Umarmung dankbar annahm und einen Teil dieser unschuldigen Freude in sich aufsog. Sie ließ seine Sorgen ein wenig verblassen. Es war sein Hochzeitstag und er würde den Mann heiraten, den er liebte. Was machte es schon, wenn er etwas vermasselte? Sie würden mit der Zeremonie fortfahren. Sie würden immer noch verheiratet und genauso glücklich sein. Dann konnten er und Xavier ihr gemeinsames Leben beginnen.

»Ich hab dich lieb, Onkel Tommy«, sagte Petey, als Tommy ihn loslassen wollte, woraufhin er ihn noch einmal an sich drückte.

»Ich hab dich auch lieb, du kleines Monster.« Er lächelte und Petey machte Godzilla-Geräusche. Tommy lachte schallend und seine Nervosität legte sich. Das war ihr Tag und er hatte genug Rückendeckung. Grayson war schon immer für ihn da gewesen… Und das würde sich jetzt nicht ändern. Er setzte Petey wieder ab und der Junge machte mit seinem Videospiel weiter. »Wie spät ist es?«

»Noch eine halbe Stunde bis zur Zeremonie.« Grayson schüttelte den Kopf. »Du hast darauf bestanden, dass wir eine Stunde früher hier sind.«

»Ich wollte sichergehen, dass alles perfekt ist«, erklärte Tommy.

Grayson kam über den Steinfußboden des Raumes, der normalerweise das Ankleidezimmer der Braut war, auf ihn zu und legte ihm die Hände auf die Schultern. »Wieso sollte es nicht perfekt sein? Du hast das Ganze bis ins kleinste Detail geplant.« Er öffnete sein Jackett und zog ein Blatt Papier heraus. »Du hast minutiöse Ablaufpläne für alle erstellt, damit sie wissen, wo sie sein müssen und was sie in jeder Sekunde zu tun haben. Inklusive der Erinnerung, keine Boxershorts zu tragen, obwohl ich nicht weiß warum.«

»Niemand will etwas Schlaffes…«

»Was wäre schlaff?«, fragte Petey.

»Nichts«, antwortete Grayson, ehe er herumwirbelte und Tommy streng ansah, der den Blick erwiderte. »Was?«

»Du bist der Einzige, der diesen Hinweis bekommen hat«, sagte Tommy und wandte sich ab, ehe er den Atem ausstieß, um einen klaren Kopf zu bekommen. Es war sein Hochzeitstag und er würde keine Sekunde davon damit verbringen, über die Kronjuwelen seines besten Freundes nachzudenken.

Tommy hatte körperliches Training noch nie gemocht. Er war ein absoluter Geek. Ein zwanghafter Geek, wenn das, was ihm alle – ständig – sagten, stimmte und er hatte nur wenig Zweifel daran, dass sie falsch lagen. Immerhin steckte der Beweis dafür in Graysons Jackentasche. Trotzdem hatte Grayson ihn davon überzeugt, mit ihm ins Fitnessstudio zu gehen und sie trainierten dreimal pro Woche gemeinsam. Deshalb hatte Tommy Graysons Ausstattung gesehen, obwohl es eine Weile gedauert hatte, bis er sich daran gewöhnt hatte, Männer, die er kannte, nackt zu sehen.

»Sollte ich mich jetzt geehrt fühlen?«, stichelte Grayson mit einem selbstgefälligen Grinsen.

»Hör auf. Du machst mich wieder nervös.« Erneut tigerte Tommy durch den Raum. »Kannst du mal nachsehen, ob Xavier schon hier ist?«

»Hast du ihm auch so einen Ablaufplan gemacht?« Grayson klopfte gegen seine Tasche und Tommy zog ein finsteres Gesicht.

»Ja. Du weißt, dass er nur selten pünktlich ist, wenn ich nicht dabei bin, und wir haben entschieden, dass er ein paar Tage bei Gary bleibt, um die Hochzeit und die Hochzeitsnacht zu etwas Besonderem zu machen.« Ja, ihm wurde jetzt klar, dass das nicht gerade eine seiner besten Ideen gewesen war. Xavier und Gary waren in dieser Zeit ausgegangen, damit Xavier locker werden und etwas Spaß haben konnte.

Zumindest hatte er ihm das gesagt, als Tommy ihm geschrieben hatte um sicherzugehen, dass alles in Ordnung war, und um ihm zu sagen, dass er ihn vermisste. Offensichtlich hatte Xavier diese Tage als eine Art Junggesellenabschied genutzt.

»Du bist so altmodisch«, sagte Grayson.

»Ich wollte es richtig machen«, antwortete Tommy leise, als die Schmetterlinge in seinem Bauch endlich aufhörten, wie wild mit den Flügeln zu schlagen. Er atmete tief ein und setzte sich auf einen der Stühle. »Ich habe vor, nur einmal zu heiraten, und will, dass es etwas Besonderes ist. Für ihn und für mich.« Die Wahrheit war, dass Tommy es mit seinen Bemühungen übertrieb, um dafür zu sorgen, dass es für Xavier eine Traumhochzeit wurde. Tommy wusste, dass er ein Geek und irgendwie nerdig war – okay, ziemlich nerdig – also hatte er alles gegeben, um Xavier zu zeigen, dass er ihn liebte, damit der mit einem Geek glücklich sein konnte.

»Das wird es auf jeden Fall. Entspann dich einfach, während ich nach deinem Bräutigam sehe.« Lächelnd verließ Grayson den Raum und schloss die Tür hinter sich.

Petey spielte weiter auf dem Handy, verzog hin und wieder das Gesicht und lachte.

Tommy setzte sich neben ihn. »Mir gefällt das Spiel auch. Es macht Spaß.«

»Ja, aber manchmal zieht es sich etwas.« Petey gab einem Drachen einen Zaubertrank, ehe das Tier lächelnd davonflog und einen Haufen Münzen zurückließ, den Peteys Charakter einsammelte und in seine Tasche steckte. Petey sah auf.

»Das kommt dir vielleicht so vor, aber man kann weitaus mehr machen, als nur Drachen zu füttern«, erklärte Tommy.

»Ich weiß. Aber ich mag die Drachen. Sie sind lustig und manchmal fliegen sie im Kreis, als wären sie betrunken, wenn sie zu viel Saft getrunken haben. Das ist wirklich witzig.« Petey lachte und entdeckte einen Drachen, der noch im Nest lag, hatte aber keinen Saft bei sich, weshalb er sich auf die Suche danach machte. Das hatte Tommy nicht im Sinn gehabt, als er das Spiel designt und entwickelt hatte, aber das war ein Teil des Zaubers von Dragons of Archine. Das Spiel konnte auf verschiedene Arten gespielt werden und jeder hatte Spaß damit.

Petey war wieder beschäftigt, ganz vom Spiel eingenommen, also stand Tommy auf, wobei er sich ermahnte, nicht auf und ab zu tigern.

»Ich hab Xavier gesehen«, sagte Grayson, als er wieder zurückkam. »Er war auf dem Weg in den Umkleideraum und meinte, dass er sich fertig macht.«

»Er war noch nicht umgezogen?«, fragte Tommy und sein Herzschlag beschleunigte sich.

»Nein. Gary war bei ihm. Keine Sorge. Die Zeremonie ist in zwanzig Minuten und so lange dauert das Anziehen nicht.«

»Wie sah er aus?«

Grayson schluckte, setzte sich neben Petey und sah ihm einige Sekunden lang über die Schulter. »Wie wäre es, wenn du das mal zur Seite legst und auf die Toilette gehst, damit du während der Zeremonie nicht musst? Wir fangen bald an und du musst bereit sein, wie du es Onkel Tommy versprochen hast.«

Petey reichte seinem Dad das Handy und rutschte vom Stuhl, um zur Tür zu huschen. »Ich bin gleich wieder da, damit du nicht mehr nervös sein musst.« Er öffnete die schwere Holztür und schlüpfte hinaus, ehe sie mit einem lauten Knall ins Schloss fiel.

»Er ist großartig«, sagte Tommy und vergaß seine Nervosität einige Sekunden lang. »Ich werde mich immer daran erinnern, wie er mich zum ersten Mal Onkel Tommy genannt hat.« Er zog ein Taschentuch aus seiner Tasche, um sich die Augen abzutupfen. Gott, das war nervenaufreibender als die Veröffentlichung seines ersten Videospiels.

»Tommy«, setzte Grayson an, »ich wollte vor Petey nichts sagen, aber Xavier sah beschissen aus. Ich vermute, dass er die ganze Nacht unterwegs war und überhaupt nicht nach Hause gegangen ist. Er zieht sich um und macht sich fertig, aber Gott allein weiß, in welcher Verfassung er sein wird. Gary sieht auch nicht besser aus und ich schwöre…«

Ein zögerliches Klopfen erklang.

Tommy atmete tief ein und ging zur Tür. Grayson hielt ihn auf und zeigte auf einen der Stühle. Tommy setzte sich und versuchte, nicht in Panik auszubrechen.

»Xavier, was machst du hier?«

»Ich muss mit Tommy sprechen.« Er klang beschissen.

Grayson drehte sich zu ihm und Tommy hob den Blick, ehe er nickte. Irgendetwas stimmte nicht und er musste sich damit befassen. Was auch immer er für Pläne gemacht hatte, wahrscheinlich waren sie ohnehin für die Katz. Ganz sicher hatte er sich keinen betrunkenen, verkaterten Bräutigam vorgestellt.

Grayson trat zurück, öffnete die Tür und Xavier stolperte halb in den Raum. Er sah noch schlimmer aus, als Tommy befürchtet hatte.

»Was zur Hölle ist passiert?« Er eilte zu ihm, aber Xavier hielt ihn auf, indem er eine Hand hob. »Bist du krank?«

»Mir geht's gut«, brachte Xavier hervor und setzte sich langsam. »Gary und ich sind sozusagen zum Abschied noch mal losgezogen und haben es übertrieben.« Er hob den Kopf und Tommy konnte einen Blick in seine glasigen Augen werfen.

»Okay. Wir haben noch Zeit. Grayson und ich können euch helfen, euch fertigzumachen«, schlug Tommy sanft vor.

Xavier schüttelte den Kopf, sodass seine dichten schwarzen Haare leicht wippten. Ein Teil der Trunkenheit verschwand aus seinen dunkelbraunen Augen. »Ich kann das nicht. Die Hochzeit und alles, was du geplant hast. Es ist zu viel.« Xavier lehnte sich zurück und der gesamte Sauerstoff im Raum schien zu verschwinden. Tommy wurde schwindlig und Scheiße, er würde ohnmächtig werden, aber Grayson war da und hielt seinen Arm fest. »Ich glaube, du willst mehr, als ich dir geben kann.«

»Du hast bis jetzt damit gewartet? Zwanzig Minuten vor der Hochzeit?«, rief Grayson. »Du Mistkerl!«

»Ich hab die letzten Tage darüber nachgedacht, was ich tun soll.« Xavier stieß auf und seine Fahne hätte sogar einen Elefanten umgehauen. »Ich dachte, wenn ich trinke und mir einrede, dass ich dich liebe und das hier wirklich will, würde schon alles gut werden. Aber es stimmt nicht und ich kann das nicht durchziehen.« Xavier erhob sich, schwankte zur Tür und öffnete sie. »Wir sehen uns.« Damit ging er und schloss die Tür mit einem leisen Klicken hinter sich.

Tommy starrte ihm mit offenem Mund hinterher, zu verblüfft, um sich zu bewegen. Im Zimmer war es eiskalt geworden. »Was hat er gerade gesagt? Dass er mich nicht liebt?« Er spürte seine Finger nicht und dann wurden auch seine Hände und Füße taub. Er versuchte darüber nachzudenken, was er tun sollte, aber sein Kopf war leer.

»Onkel Tommy«, rief Petey, als er zurückgerannt kam und sich praktisch auf ihn stürzte. »Ich hab Onkel Xavier gesehen und er sah krank aus. Was ist los?« Petey sah zu ihm auf, ehe er sich zu Grayson umdrehte.

»Onkel Tommy wird nicht heiraten. Xavier hat kalte Füße bekommen und war nicht Manns genug, es Onkel Tommy vorher zu sagen.« Die kaum unterdrückte Wut in Graysons Stimme war nicht zu überhören. »Was er jetzt wirklich braucht, ist eine Umarmung.«

Petey kletterte auf einen Stuhl und umarmte ihn. Tommy schloss die Augen und wünschte sich, dass der Rest der Welt verschwinden würde.

Ein Klopfen erregte seine Aufmerksamkeit und Grayson warf einen Blick nach draußen, ehe er die Tür für Tommys Eltern öffnete. »Es wird langsam Zeit und niemand ist fertig, also dachte ich…«

»Oh Gott, Mom…« Tommy keuchte. »Er hat mich verlassen.«

Seine Mutter rauschte zu ihm und kurz darauf wurde er von beiden umarmt.

»Dieser elende Mistkerl. Ich werde ihn an seinen schrumpeligen Eiern aufhängen.« Das war sein Dad, nach außen hin ein absoluter harter Typ, und Tommy war noch nie in seinem Leben so dankbar dafür gewesen.

»Er ist schon weg«, sagte Tommy.

»Junge, willst du, dass ich rausgehe und allen erkläre, was los ist?«

»Nein, das mach ich selbst.« Gott sei Dank hatte er beschlossen, die Zeremonie recht klein zu halten, sodass nur ein paar Dutzend Menschen in der Kapelle waren. Zumindest war es keine dieser großen Veranstaltungen, bei denen er vor der halben Weltbevölkerung stehen und eine Erklärung abgeben musste.

»Liebling, das musst du nicht. Alle werden es verstehen.«

»Nein.« Tommy umarmte seine Mom und Petey, ehe er sich so hoch aufrichtete, wie es seine 1,75 Meter zuließen. Wenn das jemand tat, dann er. »Ich muss das machen.«

»Schön, aber wir kommen mit.« Seine Mutter ergriff seine Hand und Petey nahm die andere. Gemeinsam verließen sie den Raum und gingen durch den kurzen Flur zur Kapelle, die Tommy mit jeder weißen Blume dekoriert hatte, die er hatte finden können. Eine Sekunde lang betrachtete er alles: die Blumen an der grauen Steinwand der Kapelle, die gewölbte Holzdecke, die wenigen Menschen, seine Freunde, Kollegen und erweiterte Familie, die alle die Köpfe drehten, als er hereinkam.

Tommy ging nach vorn, wo er sich leise beim Offizianten bedankte und dann den Kopf schüttelte, ehe er sich den Gästen zuwandte. »Es tut mir leid. Aber heute wird es keine Hochzeit geben. Scheinbar…« Tommys Stimme brach.

»Der andere Bräutigam ist abgehauen und Tommy und Xavier werden nicht heiraten.«

Gott sei Dank gab es Grayson.

»Tommy würde sich sehr freuen, wenn ihr alle zum Essen bleiben würdet. Ich glaube, eure Unterstützung und Liebe werden ihm durch diese schwierige Zeit helfen.« Grayson legte einen Arm um ihn und Tommy wünschte, er wäre nicht vor die Leute getreten. Die einfühlsamen und mitleidigen Blicke waren beinahe mehr, als er ertragen konnte. Tommy wollte sich verstecken. Verdammt, er wollte nur noch nach Hause, sich im Bett unter der Decke verstecken und sich eine Woche oder länger nirgendwo zeigen.

»Onkel Tommy«, sagte Petey und zog an seiner Hand. »Kann ich diesen Smoking jetzt ausziehen?«

»Ja«, antwortete Tommy. »Lass uns zurück ins Zimmer gehen, da können wir uns alle etwas Bequemeres anziehen.« Er musste dringend aus dieser Hose und dem weißen Jackett raus. Himmel, er wollte für den Rest seines Lebens kein formelles Kleidungsstück mehr sehen.

Die Gäste erhoben sich, einige gingen nach draußen und andere kamen auf ihn zu. Ihm fiel auf, dass Xaviers Eltern verschwunden waren. Wahrscheinlich, als der das Weite gesucht hatte. Das war sicher besser so.

»Es tut mir so leid«, sagte Tante Virginia und umarmte ihn fest. »Ist es in Ordnung, wenn ich sage, dass ich ihn nie gemocht habe und du einen so viel besseren Mann bekommen kannst?« Sie umfasste sein Gesicht und ihre Wärme und der dezente Duft ihres Parfüms katapultierten ihn zurück in seine Kindheit. Tante Ginny war eine umwerfende Frau, unabhängig und eigenständig, die nie geheiratet hatte, und wenn sie wollte, konnte sie eine wahre Naturgewalt sein.

»Du kannst sagen, was immer du willst.« Er war einfach glücklich, dass seine Familie bereits zusammenrückte. Als Tante Ginny ihn losließ, sah Tommy seinen Dad im hinteren Teil der Kapelle, wo er leise mit jemandem sprach und dabei seinen wilden Papa-Bär-Ausdruck aufgesetzt hatte. So wie Tommy seinen Dad kannte, sorgte er gerade dafür, dass alle erfuhren, dass es Xaviers Schuld war. »Aber du hast ihn wirklich nicht gemocht?«

»Nein. Er war ein Arsch und hat viel zu viel Zeit damit verbracht, an sich selbst zu denken.« Sie trat zurück und senkte auf ihre typische Art den Kopf, um ihn über den Rand ihrer Brille anzusehen, wie sie es immer tat, wenn sie etwas todernst meinte. »Er hat dich nicht so angesehen, wie er es hätte tun müssen – als wärst du seine ganze Welt. Er war nett und hat die richtigen Dinge gesagt, aber ich habe in seinen Augen nie die grenzenlose Liebe gesehen, die du verdient hast.« Sie tätschelte ihm die Schulter, ehe sie ihn erneut an sich zog. »Alles klar, ich muss dir ein paar Fragen stellen.« Und damit schaltete sie von Tante zur Familienanwältin und allgemeinen Ratgeberin. »Hast du getan, was ich dir geraten habe?«

»Was meinst du?« Tommy versuchte ihr zu folgen, aber sein Gehirn schien etwas langsamer zu arbeiten.

»Du hast ihn nicht auf dein Haus eingetragen, oder?«

Tommy schüttelte den Kopf. »Du hast gesagt, dass das automatisch passiert, wenn wir heiraten, also hab ich nichts gemacht.«

»Wie sieht es mit Kreditkarten oder Konten aus?«

»Auf die Konten bekam er keinen Zugriff. Du meintest, dass ich bis nach der Hochzeit warten soll und es dann leichter wäre.«

»Was ist mit Kreditkarten?« Sie hatte diesen Blick aufgesetzt und Tommy wand sich. »Gib sie mir sofort.« Sie streckte die Hand aus und Tommy reichte ihr seine Brieftasche. Gemeinsam gingen sie zurück in die Umkleide. Petey trug nur noch seine Anzughose und ein hübsches Hemd und sah nun viel glücklicher aus, als er sein Spiel spielte. Grayson hatte sich ebenfalls umgezogen. »Welche?«, fragte Tante Ginny und klappte seine Brieftasche auf.

Tommy zwang sich zur Konzentration und zog die Karten zu den drei Konten heraus, zu denen er Xavier ebenfalls Karten hatte erstellen lassen. Sie nahm sie an sich und bat um sein Handy, das auf einem Tablett auf der Kommode lag. Tommy hatte es während der Zeremonie nicht dabei haben wollen. Noch auf dem Weg zur anderen Seite des Zimmers wählte sie bereits eine Nummer.

»Was ist los?«, fragte Grayson.

»Ich rette diesen Süßen hier vor dem finanziellen Ruin.« Tante Ginny grummelte vor sich hin, dass sie einen richtigen Kundenberater sprechen wollte.

Tommy wandte sich ab. Das war einfach zu viel für ihn. »Sie lässt Xaviers Kreditkarten sperren.«

Grayson stöhnte. »Es würde mich nicht überraschen, wenn er versucht, sich damit ein verdammtes Auto zu kaufen.« Sein Blick wurde steinhart. »Er war nicht gut genug für dich.«

»Haben ihn alle gehasst und es mir nicht gesagt?«, fragte Tommy, während er seine Krawatte und den Kragen lockerte.

»Er war ein Arsch«, sagte Grayson nachdrücklich. »Gibt es noch etwas, wo sein Name drauf steht?«

Tommy dachte angestrengt nach. »Ich hab ihm ein Auto zur Hochzeit gekauft. Es wird heute geliefert. Es sollte eine Überraschung sein, aber…«

»Du hast das in deinem Namen gekauft, oder?«

Grayson passte auf ihn auf. Genau wie seine Tante und seine Eltern. Vermutlich erfuhr man, wer wirklich zur Familie gehörte und wen man als Freund zählen konnte, wenn man am Altar sitzen gelassen wurde. Gott, wie zur Hölle sollte er jemals darüber hinwegkommen?

»Ich denke schon. Ich meine, ich hab nichts Besonderes bestellt, also wird es wohl so sein. Man sagte mir, dass ich es ihm später überschreiben könnte, und wir wollten heiraten, also dachte ich, dass es nicht wichtig wäre.« Er setzte sich, Grayson nahm ihm das Jackett ab und reichte ihm die Tüte mit den Klamotten, die er mitgebracht hatte, um sich nach dem Empfang umzuziehen.

»Zieh das aus und ich bringe sie zusammen mit meinen zurück zum Verleih. Du kannst dir genauso gut etwas Bequemes anziehen.« Grayson setzte sich zwischen ihn und Petey.

Tommy verharrte regungslos, starrte die grauen Kalksteinwände an und wünschte, sie würden ihn einfach verschlucken. Das wäre klasse.

Wenn er einfach verschwinden könnte, würde all das nicht mehr sein und er wäre nicht der erbärmlichste Mann in ganz Bayside, Wisconsin. Himmel, er konnte sich vorstellen, wie die Busse an seinem Haus vorbeifuhren und einen Abstecher machten, nur um den größten Versager an der Nordküste zu präsentieren. »Hier zu unserer Linken befindet sich das Haus von Tommy Gordon, dessen Bräutigam ihn am Hochzeitstag am Altar hat stehen lassen. Zur Rechten sehen Sie ein schönes Beispiel der Präriestil-Architektur von circa 1927. Es ist gut zu wissen, dass niemand, der dort lebt, an seinem Hochzeitstag verlassen wurde. Das wäre Mr. Gordon und sehen Sie nur, da ist er und widmet sich in Unterwäsche der Gartenarbeit.«

»Tommy.« Tante Ginnys Stimme riss ihn aus seinem albernen Tagtraum. »Du musst ans Telefon kommen.« Sie tätschelte seine Schulter, während er am Telefon die Fragen der Bankmitarbeiterin beantwortete.

»Ich sehe keine neuen Abbuchungen«, erklärte sie ihm. »Wenn Sie dranbleiben, werde ich die Karte für Sie kündigen.« Warteschleifenmusik erklang, ehe sie sich wieder meldete. »Die Karte wurde abgemeldet und die einzig aktive ist jetzt die mit der 3838 am Ende.«

»Danke. Das ist meine Karte, also ist alles gut. Ich weiß Ihre Hilfe zu schätzen.«

Er legte auf und Tante Ginny nahm das Handy erneut an sich, um einen weiteren Anruf zu tätigen. Sie gingen das Ganze ein zweites Mal durch, ehe der dritte Anruf folgte. Er erklärte, dass er die Karte für Xavier Mendota kündigen wollte.

»Natürlich, Sir«, sagte die Dame. »Ich sehe einige Belastungen dieses Kontos, sowohl gestern Nacht als auch vor etwa einer Stunde.« Sie ratterte die Beträge herunter und Tommy fragte sich, was zur Hölle Xavier letzte Nacht getrieben hatte.

»Kündigen Sie die Karte und dann können wir uns die Belastungen ansehen. Meine Anwältin wird sich von jetzt an darum kümmern.« Er reichte seiner Tante das Handy und sie beantwortete weitere Fragen.

»Nein. Autorisieren Sie das nicht«, sagte Tante Ginny.

Tommy stand auf und ging hinter die Trennwand, um sich umzuziehen. Als er fertig war und sich um einiges besser fühlte, eilte Tante Ginny zu ihm.

»Der Mistkerl hat gerade versucht, eine Uhr für zehntausend Dollar zu kaufen. Das wurde abgelehnt«, murmelte sie und widmete sich dann wieder dem Gespräch. »Danke. Sie wurde gekündigt? … Wunderbar. Können Sie die andere Karte zu diesem Konto auch abmelden und eine neue ausstellen lassen, für den Fall, dass diese ebenfalls missbraucht wird?« Sie unterhielt sich noch ein paar Minuten, ehe sie den Anruf beendete.

»Wie schlimm ist es?«

»In den letzten Tagen etwa drei Riesen. Den Zehntausend-Dollar-Kauf habe ich gestoppt, aber er hat die Karte bereits mit etwas mehr als fünftausend heute Vormittag belastet. Da können wir nicht viel machen, da er befugt war, aber jetzt wurde ihm der Geldhahn abgedreht.« Tante Ginny drehte sich um, als Tommys Eltern ins Zimmer kamen. »Rita, Liebling«, wandte sie sich an seine Mom. »Fahrt bei Tommy vorbei, wenn ihr zum Restaurant geht, und seht nach, ob der Mistkerl in seinem Haus ist.« Sie drehte sich wieder zu Tommy. »Ruf die Sicherheitsfirma an und sag ihnen, dass sie alle Codes ändern sollen, damit er nicht rein kann. Er hat schon versucht, dich zu bestehlen, und wenn er ins Haus kommt, könnte er Dinge beschädigen oder Zugriff auf deinen Computer bekommen.«

Tommy nickte. Das war ein absoluter Albtraum.

»Wir machen uns auf den Weg«, sagte sein Dad und drückte im Vorbeigehen Tommys Schulter.

Tommy rief die Sicherheitsfirma an, verifizierte sich und tat dann, was er tun musste, um alle Passwörter und Alarmcodes zu ändern. Sobald das erledigt war, rief er seinen Dad an, damit er reinkam und legte wieder auf.

»Kann ich jetzt einfach nach Hause gehen?« Plötzlich war die Vorstellung, mit allen im Restaurant zu sitzen, einfach zu viel.

»Natürlich. Petey und ich fahren dich«, sagte Grayson, als sich Tommy erneut setzte. Er war so ausgelaugt, dass er kaum stehen konnte.

»Ich kümmere mich um alles im Restaurant«, versicherte Tante Ginny ihm. »Entspann dich einfach. Ich bezweifle, dass irgendjemand mit deinem Erscheinen rechnet.« Sie umarmte ihn noch einmal. »Wenn ich ihn in die Finger bekomme, werde ich den Bastard kastrieren.«

Tommy lachte leise. Gott, es gab so viele Gründe, warum er sie liebte. »Das ist er nicht wert.« Er drückte sie eine Weile an sich, genoss einfach ihren Trost und löste sich dann von ihr. »Ich ruf dich morgen an.«

»Tu das. Falls er auftaucht und dir Probleme macht, kann ich eine einstweilige Verfügung erwirken.« Grinsend verließ sie das Zimmer und ihr violettes Kleid flatterte hinter ihr.

Tommy sah sich um, damit sie auch nichts vergaßen.

»Ich hab mit dem Offizianten gesprochen. Er wird abschließen und sich um alles hier kümmern. Wir können jetzt gehen.« Grayson führte ihn nach draußen zu der Limousine, die Tommy für nach der Zeremonie gemietet hatte. Er ließ sich auf den Rücksitz fallen, schloss die Augen und wünschte sich, dass dieser Tag einfach endete. Glücklicherweise erklärte Grayson dem Fahrer den geänderten Plan, ehe das Auto auf die Straße rollte.

»Daddy, sieh mal, hier gibt's Getränke und alles«, sagte Petey.

»Mach ruhig den Champagner auf«, sagte Tommy, ohne die Augen zu öffnen. »Ich hab schon dafür gezahlt, also können wir trinken, was immer wir wollen. Petey, du darfst dir eine Limo nehmen, aber sei vorsichtig.« Er nahm kaum noch etwas wahr, lächelte aber, als er Peteys Lachen hörte.

Grayson drückte ihm ein Glas in die Hand und Tommy nahm einen Schluck, ehe er das Glas in einem Zug leerte und dann nach Nachschub verlangte. Er brauchte einen Drink – eigentlich sogar mehr als einen – und in diesem Moment schien es die beste Idee des Tages zu sein, sich an Blubberwasser zu betrinken.

Als sie in der Einfahrt hielten, hatte Tommy vier Gläser intus und war mehr als etwas angeheitert, als er aus dem Auto stieg. Er musste sich an die Codes erinnern, um den Alarm zu deaktivieren, aber er war gar nicht eingeschaltet.

»Tommy, geht's dir gut?«, fragte sein Dad, sobald er das Haus betreten hatte.

»Er hat im Auto eine halbe Flasche Champagner getrunken, also verspürt er im Moment keinen Schmerz.«

Tommy umarmte seinen Dad. »Mir geht's gut, Grayson übertreibt. Geht schon zum Essen. Ich werde hier sitzen bleiben, mir schreckliche Dinge im Fernsehen ansehen und dann ins Bett gehen und wahrscheinlich mindestens zwei Tage dort bleiben.« Er hoffte sehr, dass ihn alle in Ruhe lassen würden.

»Darf ich auf dem großen Fernseher was spielen?«, fragte Petey.

»Sicher, Kumpel. Amüsier dich.« Tommy war nicht in der Stimmung, andere unglücklich zu machen. Er fühlte sich schon elend genug für die ganze Welt. In dem riesigen Wohnzimmer ließ er sich auf die Ledercouch fallen, schaltete den Fernseher ein und sah praktisch durch den Bildschirm ins Nichts. Im Moment würde nichts durch sein Elend dringen.

»Bist du sicher?«, fragte sein Dad.

»Ja. Amüsier dich mit Mom und esst viel. Ich hab dir das Steak bestellt, weil ich weiß, dass du das liebst.« Tommy sah sich um. »Wo ist Mom?«

»Was denkst du denn?«

Tommy stöhnte. »Gott. Bitte lass sie nichts kochen. Nicht heute.« Seine Mutter war vieles, aber ihre Kochkünste waren sehr experimentell und normalerweise nur für eine Sache gut: die Müllhalde. Über die Jahre hatten so viele Tiere ihr Leben für ihre Kochkünste geben müssen, dass Sarah McLachlan seiner Mutter den Zutritt zu einer Küche wahrscheinlich verbieten würde, wenn sie könnte. Entweder das, oder sie würde versuchen, sie zum Veganismus zu überreden.

»Ich sorge nur dafür, dass du etwas anderes als Chips oder Kekse zu essen hast«, sagte seine Mom, als sie zu ihnen stieß. »Bist du sicher, dass du klar kommst?«

»Ja, Mom. Ich will nur in Ruhe gelassen werden, damit ich wie ein Achtjähriger heulen kann und mich niemand dabei sieht.« Tommy versuchte, unbeschwert zu sein, wusste aber, dass er scheiterte. »Geht einfach und amüsiert euch, esst was und sorgt um Himmels willen dafür, dass alle Spaß haben.«

»Wenn du es so willst, Liebling.« Sie tätschelte seine Wange und Tommy umarmte die beiden, ehe er sie zur Tür hinausscheuchte. Sobald sie geschlossen war, hörte er das Piepen und Kreischen des Spiels aus dem anderen Zimmer.

»Du solltest mit den anderen essen«, sagte er zu Grayson.

»Petey amüsiert sich prächtig. Er liebt deinen Fernseher. Das Ding ist so riesig, dass er glaubt, sich im Spiel zu verlieren. Wenn du hochgehen und dich hinlegen willst, bleibe ich hier unten bei ihm.«

»Was immer du willst. Bedien dich am Kühlschrank. Nicht, dass da viel drin ist. Jetzt muss ich wohl einkaufen gehen.« Tommys Schädel dröhnte. »Ich sollte in vier Tagen in die Flitterwochen aufbrechen, also ist nicht viel da, aber greif ruhig zu.«

»Was wirst du tun?«

»Was meinst du?«

»Wegen der Reise«, erklärte er und trat näher.

»Wahrscheinlich werde ich alles stornieren und einfach zu Hause bleiben. Ich kann arbeiten und versuchen, mich von diesem schrecklichen Chaos abzulenken.«