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Die schönsten Geschichten von Zusammenhalt, Familie und unglaublichen Träumen - all das findet Ihr bei unserem kleinen Sunny. Es sind die unfassbarsten Abenteuer, die irgendwie bestanden werden wollen, die Sunny mit Hilfe eines sagenhaften und doch unsichtbaren Helfers besteht. Kennt Ihr das Truthahnrestaurant oder den Tempel des Charon? Nicht? Dann solltet Ihr mit dabei sein, wenn Sunny geheimnisvollen Dingen auf der Spur ist. Ja, es ist eben der kleine Sunny, der doch ganz groß ist, der so ist, wie eben ein kleiner aufgeweckter Junge sein sollte. Und immer ist es das Wichtigste, was man im Leben eben so braucht: Mut, Courage und Hoffnung!
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Seitenzahl: 102
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Dakota
Das Indianerzelt
Das Truthahnrestaurant
Das Dampfschiff
Der kleine Wellensittich
Der Freund
Der Tempel des Charon
Die Goldader
Der Adler
Die Sonnenfinsternis
Sunny in Mexiko
Der King
Das Wasserlicht
for you
D er kleine Sunny aus Hollywood hatte etwas ganz Neues für sich entdeckt: das Internetradio! Was man damit für weit entfernte Radiosender empfangen konnte. Es war schlichtweg faszinierend und Sunny war einfach nicht mehr unter seinen Kopfhörern wegzubekommen. Auch seine Schulaufgaben litten stark unter seiner neuen Leidenschaft. Mrs. Simms wusste schon gar nicht mehr, wie sie ihren Schüler zum Lernen anregen sollte. In drei Wochen standen Prüfungen an und wenn sich Sunny bis dahin nicht fangen würde, tja, dann gäbe es wohl auch keine Versetzung in die nächste Klassenstufe. Nicht einmal ein klärendes Gespräch mit Sunnys Mami brachte eine nennenswerte Veränderung. Stattdessen drohte Sunny damit, zusammen mit seinem Radioplayer in die Hollywood-Hills zu fliehen, dorthin, wo ihn niemand finden konnte. Seine Mami fand das gar nicht mehr lustig und wollte ihm die Kopfhörer wegnehmen. Doch da geschah es: In der darauffolgenden Nacht packte Sunny kurzerhand seinen Rucksack und flüchtete. Als die Mami am nächsten Morgen das leere Bettchen ihres Sohnes vorfand, brach sie in Tränen aus. Sie machte sich große Vorwürfe, weil sie so streng mit ihm verfahren war. Doch Mrs. Simms tröstete sie. Sie meinte, dass Sunny schon aufgezeigt werden musste, dass er sich nicht richtig verhielt. Und sie meinte noch, dass er sicher bald zurückkommen würde, immerhin würde er bald Hunger und vor allem großen Durst bekommen. Die Mami kannte ihren hartnäckigen Sohn und glaubte offen gestanden nicht so recht an Mrs. Simms Weissagungen. Sie wollte sich selbst auf die Suche nach Sunny begeben und packte einige überlebenswichtige Dinge ins Auto. Schließlich fuhr sie los und rief immer wieder bei Sunny auf dem Handy an. Doch der kleine kecke Junge hatte auch das bedacht und das Handy längst ausgeschaltet. So ging er sicher, dass man ihn nicht einmal per Handypeilung ausfindig machen konnte. Stundenlang war er unterwegs und auf einmal ertönte ein lautes pfeifendes Geräusch. Wo kam das nur her? Als er von seinem Fahrrad abstieg, sah er die Bescherung! Der vordere Reifen hatte ein Loch und nun entwich zischend die Luft aus ihm! Entnervt und am Ende mit den Kräften schob Sunny das Rad bis zu einem kleinen Wäldchen. Dort lehnte er es an einen dicken Baumstamm und setzte sich ins Gras. Er verfolgte gerade die Nachrichten in seinem neuen Radio und plötzlich hörte er nur noch lautes Rauschen in den Kopfhörern. Zunächst glaubte er, dass das nur am schlechten Empfang lag. Zusätzlich kontrollierte er noch seinen Player, ob der möglicherweise keinen Strom mehr hatte. Doch der kleine rote Punkt für die Energie leuchtete und das Gerät funktionierte einwandfrei. Plötzlich vernahm er eine leise Stimme: „Hallo Du, warum bist Du denn von daheim weggerannt?“ Sunny glaubte seinen Ohren nicht mehr zu trauen. Wer war das? War seine Mami oder gar Mrs. Simms in der Nähe und erlaubten sich einen üblen Scherz mit ihm? Doch als er sich umschaute, konnte er niemanden entdecken. Da meldete sich erneut die rätselhafte Stimme: „Du brauchst nicht zu suchen. Ich bin gleich bei Dir und dann reden wir.“ Kaum verstummte die Stimme, da erschien vor Sunny wie aus dem Nichts ein Mann, der aussah wie ein Indianer. Er hatte einen üppigen Federschmuck auf dem Kopf und trug weite, bunt bestickte Kleider. Auch war er so seltsam braun im Gesicht. Auch wenn Sunny dieser Fremde gar nicht geheuer war, fragte sprach er ihn an: „Wo kommst Du denn her? Und wie bist Du in mein Radio gekommen? Hat Dich meine Lehrerin geschickt, oder sogar die Mami?“ Der Fremde schüttelte den Kopf und sagte dann leise: „Niemand hat mich geschickt. Ich bin von selbst gekommen, weil ich gerade in der Nähe war. Mein Name ist Dakota und ich komme vom Mountain Lake in Minnesota.“ Sunny musste lachen. „Und ich komme vom Mond, hahaha“, entgegnete er dann frech. Er glaubte dem Fremden natürlich kein einziges Wort. Doch der wiederholte seine Worte und weil er so hartnäckig auf seiner Aussage beharrte, machte Sunny eine Ausnahme und glaubte ihm. Der vermeintliche Dakota setzte sich zu Sunny ins Gras und sagte dann: „Es ist nicht gut, dass Du wegläufst. Deine Mami hat Dich so lieb und Mrs. Simms will auch nur das Beste für Dich.“ Sunny starrte Dakota verständnislos an. Woher wusste dieser fremde Mann eigentlich, dass er von daheim weggelaufen war und woher wollte er seine liebe Mami und seine Lehrerin kennen? Das konnte doch gar nicht sein! Doch er wollte Dakota nicht danach fragen. Er ahnte wohl schon, dass er eine entsprechende Antwort bekommen würde. Dakota sagte: „Du solltest wieder umkehren, denn hier draußen warten viel zu viele Gefahren, die Dir widerfahren können. Und Hilfe gibt es nicht. Wenn Dir etwas passiert, ist niemand da, der Dich rettet.“ Sunny wusste nur zu gut, dass er in der Wildnis nicht sicher war und er hatte natürlich einem wilden Tier oder einer anderen Gefahr nichts entgegenzusetzen. Dennoch er blieb stur und schwieg. Dakota verzog sein Gesicht und setzte eine reservierte Mine auf. Er konnte einfach nicht verstehen, warum der kleine Junge da vor ihm so uneinsichtig war. Und er brabbelte plötzlich unverständliche Worte vor sich hin. Auf einmal zogen dichte wabernde Nebelschwaden über das Gelände und es wurde ziemlich kalt. Sunny begann zu frieren und Dakota rief: „Siehst Du, nun geht es schon los! Du hast ja nicht einmal warme Kleider bei Dir! Und hier am Mountain Lake ist es immer frisch!“ Sunny glaubte, er hätte sich verhört. Befand er sich wirklich am Mountain Lake? Aber wie war er hierhergekommen, so ganz ohne Fahrrad? Langsam löste sich der Nebel auf und nun sah Sunny, dass er sich nicht mehr unter seinem sicheren Baum befand. Auch sein Fahrrad war verschwunden. Stattdessen saß er auf einem Stein genau vor einem riesigen See. War das etwa der Mountain Lake? Natürlich bekam er einen riesigen Schrecken und wollte davonrennen, wie er ja immer davonrannte, wenn er nicht mehr weiterwusste. Doch wohin sollte er laufen? Er kannte sich hier ja gar nicht aus. Dakota stand am Ufer und lachte. „Na“, rief er laut, „hab ich´s Dir nicht gesagt? Die Wildnis ist nichts für Dich! Ah, eh ich es vergesse, da vorn treffen sich immer die großen bösen Grizzlybären und unzählige giftige Schlangen treiben sich hier rum! Die sind alle hungrig und sehr blutrünstig, hahaha!“ Sunny war absolut nicht mehr nach Lachen zumute. Er schaute auf die Wiese gleich neben dem See und sah kleine Bären miteinander spielen. Doch plötzlich kam die Mutter der Kleinen aus dem angrenzenden Wald gesprungen. Sie war riesig und brummte laut und bedrohlich, dass Sunny vor Schreck beinahe ins Wasser gefallen wäre. Dakota jedoch hatte eine lange Schrotflinte bei sich. Er legte sie an und schoss. Ein lauter Schuss gellte durch die Landschaft und die Bären verschwanden. Sunny stand auf seinem Felsen und zitterte vor Angst und vor Kälte. Er brachte kein einziges Wort mehr heraus und sehnte sich nach seinem Zimmer und nach seiner lieben Mami. Vergessen schien das Internetradio. Und er sah es längst ein, dass sein überhastetes Davonlaufen ganz und gar nichts brachte. Er sollte lieber für die Prüfung lernen. Dakota half Sunny vom Felsen und dann setzten sich die beiden in das duftende Gras. Das Wasser des Sees plätscherte gemütlich vor sich hin und Sunny sagte: „Ich weiß, dass ich was falschgemacht habe. Ich muss das wieder ändern. Wenn Du mich wieder heimbringst, dann entschuldige ich mich bei meiner Mami und bei Mrs. Simms, versprochen! Und Radio höre ich nur noch Zuhause oder im Auto von der Mami.“ Dakota lachte wieder so komisch und sagte dann: „Na dann wollen wir Dich mal wieder nach Hause bringen. Aber Du brauchst gar nicht traurig zu sein. Viele kleine Jungen rennen mal weg. Doch es wichtig, dass sie dann einsehen, es besser zu machen. Die Entschuldigung allein genügt nicht. Also los, jetzt geht’s nach Hause!“ Und ehe sich Sunny versah, waberten wieder diese dicken Nebelschwaden um ihn herum und er fand sich unter seinem Baum auf der Wiese wieder. Und gleich neben dem Baum lag sein Drahtesel mit den Kopfhörern seines Players. Sunny wollte im Moment jedoch nichts mehr von Internetradio und MP3-Playern wissen und stand auf, um nach Hause zu radeln. Doch zuvor musste er sich unbedingt bei Dakota bedanken. Als er sich nach ihm umschaute, war der verschwunden. Nirgends fand er ihn. Und so setzte er sich auf seinen Drahtesel und fuhr so schnell er konnte heim. Schon auf der Straße kam ihm die Mami mit ihrem Wagen entgegen. Natürlich war die Freude groß, als sich die beiden weinend in die Arme fielen. Und Sunny entschuldigte sich bei ihr, meinte, dass er so etwas ganz bestimmt nie wieder tun würde. Doch die Mami sagte nur leise: „Ich weiß es doch mein Sohn, ich weiß. Komm, wir fahren heim und da gibt’s was Ordentliches zu essen und zu trinken.“ Die beiden packten das Fahrrad ins Auto, stiegen ein und brausten los. Und als Sunny noch einmal in den Rückspiegel schaute, sah er Dakota in der Ferne winken. Und ihm war, als würde eine Stimme zu ihm sagen: „So ists gut, mein Sohn.“
Es regnete wie aus Eimern und der kleine Sunny aus Hollywood saß gelangweilt vor seinem Fenster und wusste nicht, wie er sich die Zeit vertreiben sollte. Nicht einmal Mrs. Simms war an diesem Wochenende daheim und so fragte er seine Mami, ob er ihr ein wenig bei der Hausarbeit helfen könnte. Die Mami allerdings wollte niemanden bei sich haben, wollte die Arbeit lieber allein erledigen, bevor wieder irgendein kleiner frecher Junge an allem herumzumeckern hatte. Sunny sah das natürlich ein und setzte sich wieder vor sein Zimmerfenster. Es war schon verrückt, dass ausgerechnet ihm an diesem Sonntag überhaupt nichts einfallen wollte. Plötzlich fiel sein Blick auf ein Stückchen Stoff, welches vom Kleiderschrank herunterhing. Neugierig zog Sunny ein wenig an dem Stofffetzen und plötzlich fiel der ganze Aufbau vom Kleiderschrank herab. Sunny erschrak fürchterlich, doch als er sich das Malheur genauer anschaute, bemerkte er, dass es ein Zelt war, welches da in seinen Einzelteilen vom Schrank gesegelt war. Es war ein altes Indianerzelt und Sunny konnte sich beim besten Willen nicht erinnern, ein solches Zelt je besessen zu haben. Neugierig betastete er den straffen Stoff und sammelte die Heringe ein, die überall im Zimmer verstreut herumlagen. Er fand es einfach toll, dieses Zelt entdeckt zu haben. Nur, wo sollte er es aufbauen? Draußen regnete es noch immer und er würde doch ganz sicher nass werden, wenn er im Garten herumwerkelte. Seine Neugierde und seine Abenteuerlust siegten jedoch über all seine Bedenken und so warf er kurzerhand die Zeltteile aus dem Fenster und sprang schließlich selbst hinaus auf die Wiese. Es kam selbstverständlich so, wie es kommen musste – er wurde nass bis auf die Haut! Aber er ließ sich nicht aufhalten. Es dauerte eine ganze Weile, da hatte er das kleine Zelt schließlich aufgebaut. Und es war wie ein Wunder – nicht ein Wassertropfen drang durch die straffe Stoffhülle des Zeltes. Es wurde sogar gemütlich und warm und Sunny schaute dem Regen zu, wie der vorm Zelt auf die grüne Wiese fiel. Allerdings wurde er sehr traurig dabei, denn er würde jetzt viel lieber am Grab seiner Großmutter in San Diego sein, denn dort waren sie schon lange nicht mehr. Als er so vor sich hin stöhnte, begann sich das Zelt plötzlich hin und her zu bewegen. Sunny wollte schnellstens aus dem Zelt springen, weil er glaubte, ein Erdbeben würde sich ereignen. Doch dem war nicht so. Das Haus und die Bäume standen ruhig und bewegten sich nicht. Nur das Zelt rumorte und wackelte nach allen Seiten. Mutig verharrte Sunny im Zelt und wollte unbedingt wissen, was noch so geschah. Er brauchte nicht mehr sehr lange zu warten, da erhob sich das ganze Zelt mitsamt Sunny und flog wie ein Vogel durch die regennasse Luft. Sunny hielt sich an den Bambusstangen fest, die das Zelt stabilisierten. Durch den offenen Eingang beo