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Lolo und Bibi haben schon viele Abenteuer erlebt. Auf Elba mit einem Eselchen, in Berlin mit einer Mumie und in Schwabach mit einer goldenen Madonna. Hier sind die spannensten Passagen, ausgewählt und in großer Schrift für Erstleser editiert.
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Seitenzahl: 47
Lolo trifft Bibi
Auf dem Rücken ihrer Eselchen
Schwierigkeiten in Rio Marino
Verfolgung auf dem Schiff
Schreckensfahrt zur Eselsfarm
Lolo kommt ins Zittern, Bibi ins Bibbern
Auf der Flucht
Polizei
Esel gut, alles gut
Berlin
Mumien statt Döner
Nacht im Pergamonmuseum
Im Dunkeln zwischen Mumien
Das Geheimnis der Stele
Der Fund
Hohle Augen
Alarm
Ende gut, Mama gut
Unter Schwabachs Boden
Mit Vögeln auf Augenhöhe
Verschlossene Türen
Das Geheimnis
Unsre Hilfe kommt von unten
Im Studierzimmer
Nachwort am Schreibtisch
Lorenz nennt ihn niemand. Für alle ist er Lolo.
Mit seinen Eltern machte Lolo Urlaub auf der italienischen Insel Elba. Dort lernte er Piccolina kennen, ein Eselchen. Aber etwas Schlimmes passierte. Das Eselchen wurde entführt. Lolo versuchte, das Eselchen zu befreien. Aber wie?
Drüben auf der Fattoria Colono tummelten sich die Mitarbeiter des Hofes. Lolo fiel gar nicht auf. Aber freilich: Was sollte er tun? Er schlenderte zwischen den beiden Ställen hindurch zum hinteren Hof und tatsächlich: Der Pferdewagen stand noch da.
Unschlüssig ging Lolo ein paar Mal um ihn herum.
Da spürte er eine Hand auf der Schulter. Erschrocken zuckte er zusammen: „Haben die Räuber mich entdeckt?“ fürchtete er.
Er hörte eine helle Mädchenstimme: „Na, ragazzo, was machst du hier.“ Er drehte sich um wie ein Blitz, nur nicht so leuchtend.
Ein Mädchen blickte ihm direkt in die Augen. Direkt und gerade. Bestimmt war sie so alt wie er. Sie sprach deutsch? War sie auch im Urlaub hier?
„Ich heiße Bianca…“ stellte sie sich vor. „Ich bin mit meinen Eltern zum Urlaub hier. Und wer bist du?“
„Ich heiße… äh, Lorenz, aber alle sagen Lolo zu mir.“
„Prima, Lolo. Ehrlich, mir ist ein bisschen langweilig. Können wir zusammen was spielen?“
„Spielen?“ Lolo schaute sie an. Das kam ihm jetzt gar nicht in den Sinn, es ging doch um… Aber woher sollte Bianca das wissen?!
Konnte er ihr vertrauen? Sie wirkte total nett und gar nicht zickig. Er beschloss, ihr alles zu erzählen: „Sag mal, Bianca…“ begann er.
Doch sie unterbrach ihn: „Sag Bibi zu mir! So nennen mich fast alle, außer Opa, der findet das kindisch.“
„Also, Bibi, kannst du verschwiegen sein? Kannst du ein Geheimnis für dich behalten?“
Ihre Augen wurden groß. „Geheimnis? Natürlich! Was ist denn los?“
Verschwörerisch deutete er mit dem Kopf zu der kleinen Mauer am Ende des Hofes. Dort könnten sie ungestört reden und er sähe den Wagen doch noch.
Eine kleine Eidechse sonnte sich auf den heißen Steinen. Als Lolos Schatten auf sie fiel, huschte sie in die nächste Ritze. Die Arme. Sie hätten ihr doch gar nichts gemacht. Jetzt verpasste sie eine tolle Geschichte.
Diese Geschichte hörte nun Bibi. Eigentlich war sie misstrauisch: So was gibt es doch nur im Fernsehen. Aber Lolo erzählte es so lebendig, dass sie ihm doch Glauben schenkte.
Sie wurde nachdenklich: „Was können wir jetzt machen?“
Da geschah es: Während sie noch überlegten, schlenderten zwei Männer in den Hof. Lolo erkannte sie nicht, weil die Sonne genau gegenüberstand, aber von der Größe her könnten es die Ganoven sein. Und in der Tat: Vor dem Auto gingen sie auseinander und stiegen an beiden Seiten ein. Sie starteten den Wagen und fuhren vorsichtig an. Offenbar befand sich etwas im Anhänger. Ob es Piccolina war? Natürlich, dachte Lolo, wer sonst?!
Bibi zischte entschlossen: „Den Erwachsenen können wir es nicht sagen. Jetzt ist es zu spät. Vorhin hätten sie noch nachschauen können, aber jetzt sind die beiden weg. Wir werden sie verfolgen müssen.“
„Wir sind doch nur zwei Kinder…“ protestierte Lolo zögernd.
„Nur?“ Bibi lachte energisch: „Pass nur auf, denen werden wir’s zeigen. Zu zweit sind wir doppelt so gut wie die…“
Lolo fand das toll. Aber was sollten sie jetzt machen?
„Willst du ein Kettcar nehmen und hinterher düsen…?“
Bibi lachte über seinen Witz. Sie hatte sofort einen besseren Vorschlag: „Die fahren nach Rio Marina, hast du gesagt. Na, das ist nicht so weit. Da kommen wir auch hin.“
„Und wie?“
„Na, hast du mal gesehen, wie viele Esel Signor Colono hat? Wenn ich meine Eltern frage, dürfen wir uns bestimmt zwei leihen.“
„Das machen die nie. Die glauben doch, es ist zu gefährlich…“
„Die glauben überhaupt nix. Ich bin Bibi, ich mache meinen Prinzessin-Augenaufschlag bei Papa und schon hab ich die Grautierchen…“
Mit der Erlaubnis der Eltern klappte es. Beide bekamen einen Esel, auf den sie gut passten und dann ging es los.
Draußen auf der Piste lachte Bibi ihn an: „Alles ok?“
Lolo hob den Daumen: „Klarokaro!“
Die Sonne brannte ganz schön hart. Das hatten sie sich angenehmer vorgestellt. Die struppigen Haare des Esels scheuerten an Lolos Beinen. Mit Piccolina hatte er nie solche Probleme gehabt. Bibi gegenüber zeigte Lolo natürlich keine Regung. Er wollte ja der tolle Held bleiben, zu dem Bibis Vater ihn gemacht hatte. Papa sagte manchmal: „Mein toller Hecht!“ Das klang sogar witzig.
„Oh!“ Bibi deutete freudig nach vorne. Sie ritten gerade auf die Anhöhe vor Rio Marina. Vor ihnen blitzte das Meer auf. Von hier oben bot sich ein toller Blick. Beim gemütlichen Ritt auf den Eseln blieb ihnen viel mehr Zeit zum Schauen als beim Autofahren, wenn alles so schnell vorbei flog...
„Schau mal, das Meer ist ja krumm!“ zeigte Lolo. In der Tat: Von links nach rechts machte das Meer eine kleine Krümmung, es bildete einen Hügel. Lolo meinte, da müsste das Wasser doch an den Seiten hinunterfließen.