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»Gedichte kennen kein Fragezeichen«, wird kühn behauptet in diesem Zyklus, der seine Anfänge in einer Dezembernacht hat. Cees Nooteboom ist zu dieser Zeit auf Schiermonnikoog, der Insel der grauen Mönche. Und so entstehen 33 Gedichte von strenger Form und großer Leichtigkeit, Bilder, Trugbilder, Traumbilder einer Wirklichkeit: Phaidros und Sokrates auf dem Dünenpfad, sechs Engel bei Windstärke zehn, ein Marder, der nachdenklich in der Felswand sitzt. Mit Sokrates kehren die Gedichte schließlich doch zu einem Fragezeichen zurück, zur großen Frage der menschlichen Existenz: Woher denn und wohin?
Im neuen Gedichtband des großen niederländischen Autors Cees Nooteboom stehen sich Wort und Bild gegenüber. Eigens für diese Ausgabe legt Matthias Weischer Zeichnungen und Aquarelle vor, die auf die Gedichte antworten, mit ihnen spielen, sie spiegeln: Der Dichter und der Maler komponieren ein Gesamtkunstwerk.
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Seitenzahl: 34
Cees Nooteboom
Mönchsauge
Gedichte
Zweisprachige AusgabeAus dem Niederländischen von Ard Posthuma
Mit Bildern von Matthias Weischer
Suhrkamp
Für Remco CampertAlte Freundschaft rostet nicht.
Een moeizame god op de rand van mijn bed,
zes engelen met vermoeide vleugels,
windkracht 10 en tegen de wind in gevlogen
over het wad, storm op zee.
In de nacht zie ik de lichten van de overkant,
kijk naar de engelen die mij lijken te kennen,
mijn deken willen lenen en eigenlijk ook het bed
waarin ik toch niet kon slapen.
De god lijkt op de kapitein van de veerboot,
de konijnen die ik in het donker zag lopen
waren bang voor de jager, de vuurtoren
viel met zijn licht door de kamer,
maar verder was alles in orde.
Am Bettrand ein mühsamer Gott,
sechs Engel mit ermüdeten Flügeln,
Windstärke zehn und gegen den Wind geflogen
übers Watt, stürmisches Meer.
In der Nacht sehe ich die jenseitigen Lichter,
betrachte die Engel, die mich anscheinend kennen,
meine Decke ausleihen wollen und im Grunde auch das Bett,
in dem ich ohnehin nicht schlafen konnte.
Der Gott gleicht dem Kapitän der Fähre,
die Kaninchen, die ich im Dunkeln rennen sah,
hatten Angst vor dem Jäger, der Leuchtturm
fiel mit seinem Licht quer ins Zimmer,
aber sonst war alles in Ordnung.
Op het duinpad kwam ik mijn moeder tegen,
maar zij zag mij niet. Zij praatte tegen een andere
dame, en ik hoorde haar zeggen, iedereen
vindt mij hier aardig.
Dat zij echt was wist ik door het geluid
van het schelpengruis onder haar voeten.
Daarna zag ik ook mijn broer en mijn halfbroer
onderweg met hetzelfde verleden als het mijne,
chaos en onrust. De Noordzee had wilde koppen,
het strand was verlaten. Mijn broers waren doorzichtig.
Ik zag het pad door ze heen. Nu zou ik een schat willen vinden,
een aangespoelde walvistand, of goud,
waardoor alles weer goed kwam.
Auf dem Dünenpfad begegnete ich meiner Mutter,
doch sie sah mich nicht. Sie sprach mit einer anderen
Dame, und ich hörte sie sagen, jedermann
finde sie hier nett.
Dass sie wirklich war, erkannte ich am Geräusch
vom Muschelbruch unter ihren Füßen.
Danach sah ich auch meinen Bruder und den Halbbruder,
unterwegs mit derselben Vergangenheit wie ich,
Chaos und Unruhe. Die Nordsee hatte wilde Schaumkronen,
der Strand war verlassen. Meine Brüder waren durchsichtig.
Ich sah den Pfad durch sie hindurch. Jetzt einen Schatz finden,
einen angeschwemmten Walfischzahn, oder Gold,
und alles würde gut.
Niet in ieders leven speelt een vuurtoren een rol,
maar wel in het mijne. Vandaag op dit andere eiland
naar de toren gelopen, regen, geschreeuw
van meeuwen. 's Nachts mocht ik bij de wachter zitten,
die deed of hij nog bestond. Hij schreef het op,
een schip om de Noord, de windkracht. En ik zag
in het duister een licht tegen de golven, en dichterbij
wat hij schreef in een handschrift van vroeger.
Allang dood, hij. Alle zeeën bevaren, alle havens gezien,
Archangel, Valparaíso, het gedicht van de scheepsarts.
Vier op, vier af, een nacht op de toren, brik om de Noord,
stilte, roken, schrijven, stilte, het licht over het duin,
de toren nu zonder een mens.
Nicht in jedem Leben spielt ein Leuchtturm eine Rolle,
aber in meinem. Heute auf dieser anderen Insel
zum Turm gelaufen, Regen, Geschrei
von Möwen. Nachts durfte ich beim Turmwärter sitzen,
der so tat, als gäbe es ihn noch. Er notierte es,
ein Schiff nach Norden, die Windstärke. Und ich sah
im Dunkeln ein Licht gegen die Wellen, und näher,
was er schrieb in einer Handschrift von damals.
Schon lange tot, er. Alle Meere befahren, alle Häfen gesehen,
Archangelsk, Valparaiso, das Gedicht des Schiffsarztes.
Vier auf, vier ab, eine Nacht auf dem Turm, Brigg nach Norden,
Stille, Rauchen, Schreiben, Stille, das Licht über der Düne,
doch der Turm jetzt menschenleer.
Wolken van zink, kazematten van water, grijs,
zwervend in het middaglicht, geluid van golven
en verder op het pad de twee stemmen, in elkaar
gewoven, in de lucht gegooid, langzame