Moon Eclipse - Pit Vogt - E-Book

Moon Eclipse E-Book

Pit Vogt

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Beschreibung

Langsam schiebt sich etwas vor die Sonne - der Mond! Düster wird es, schließlich Nacht! Irgendwo erwachsen Ängste. Die Hoffnung friert, auch das Herz. Ein Schleier wischt über die Seele und deckt sie zu. Doch wird dies nicht lang so bleiben. Bald schon weicht der Schatten. Plötzlich blendet mich etwas - die Sonne! Grelle Sonnenstrahlen treffen auf mein Auge! Doch ich bin erleichtert, denn ich weiß, nach jeder Dunkelheit kommt endlich Licht! Kurz bleibt es dunkel und alles friert, aber dann erwacht etwas Neues, etwas Anderes, etwas Wunderbares. Die Ängste sind vorbei und auch die Hoffnungslosigkeit. Ich atme neues Leben! Ich atme neue Kraft! Bis zur nächsten Mondfinsternis, vielleicht.

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Seitenzahl: 36

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Inhaltsverzeichnis

Schwarzer Mond

Man sagt

Draußen

Die Korrupten

Evolution

Schwarz und Weiß

Die Wärterin

Erbsenzähler

Sie

Autist

Stopp

Betrug

Märchenland

Das Kind

Sie und Er

Tagtäglich

Gegensätze

Spiegelbild

Frühlingsahnung

Fragen

Asche und Rauch

Mondwind

Die Herde

Mondlos

Schwarzer Mond

schwarzer mond

Er ging den weiten Weg hinaus

Es war ein neblig, trüber Tag

Der Morgen sah wie jeder aus

Da ging er fort von seinem Haus

Sein Blick, so starr und ohne Frag

Ein Regenschauer zog ins Land

Hier draußen, wo sonst keiner lebt

Er hat die Fotos längst verbrannt

Nur Einsamkeit lag überm Land

Für seinen Traum war´s längst zu spät

Sein Leben ließ er weit zurück

In diesem Haus, am stillen Wald

Er suchte nicht mehr nach dem Glück

Und ließ die Hoffnung weit zurück

Und war erst fünfzig Jahre alt

Vor vierzehn Tagen war´s genau,

Als er hier seinen Sohn verlor

Und wenig später starb die Frau

Es war wohl hier – ja, ja, genau

Als seine Seele starb, erfror

Bis dahin schien das Leben gut

Karriere, Geld, ein Haus, ein Boot

Doch irgendwann verlosch die Glut

Mit der Familie liefs nicht gut

Und plötzlich waren alle tot

Er setzte sich auf einen Stein

Hier draußen, auf dem weiten Feld

Warum nur musste das so sein

Am Schluss ein Kilometerstein

Am Ende hilft nicht Gut, nicht Geld

Noch einmal raffte er sich auf

Noch zwei, drei Schritt – irgendwohin

Was für ein allerletzter Lauf

Warum rafft man sich immer auf

Und wo liegt aller Lebenssinn

Es wurde Nacht und er blieb stehn

Ein Blitzschlag nahm ihn mit sich fort

Er konnte nicht mehr weiter gehn

Er blieb nur einfach wortlos stehn

An diesem trüben schlimmen Ort

Geblieben ist ein Häuflein Staub,

Das trieb in die Unendlichkeit

Ein Blitzschlag traf

Es war nicht laut

Von manchem Leben bleibt nur Staub

In gähnend schwarzer Dunkelheit

Sein Haus ist fort, es steht nicht mehr

Man riss es ab vor kurzer Zeit

Und nur die Steine wiegen schwer

Sein Haus, sein Leben gibt’s nicht mehr

Was ist´s, dass nach uns übrigbleibt

man sagt

Man sagt, er brachte Menschen um

Ein Serienkiller, ziemlich fies

Man sagt, er sei sehr roh und dumm

Ich weiß – er brachte Kinder um

Sein ganzes Wesen – total mies

Ein Mann, so um die zwanzig Jahr

Nicht hässlich, dick, kein Supermann

Den Leuten ist wohl alles klar

Mir scheint so vieles sonderbar

Was dachte er so dann und wann

Zwei Jungen hat er umgebracht

Er hats gestanden

Sitzt jetzt ein

Er wurde ziemlich schwer bewacht

Weil er sie eiskalt umgebracht

Ich weiß es nicht – ist er ein Schwein

Ich melde mich beim Staatsanwalt

Denn ich will sprechen mal mit ihm

Er hat gemordet tief im Wald

Er ist noch jung und doch uralt

Sein Leben macht wohl kaum noch Sinn

Drei Tage später dann im Knast

Sitzt er mir gegenüber schon

Ich schau ihn an – er scheint so blass

Das Fenster wischt ein Regen nass

Er ist so jung

Wie manch´ ein Sohn

Sein Blick ist schwach

Er weicht mir aus

Will er nicht sprechen über „Das“

Da ist kein Teufel

Auch kein Graus

Doch ist er keine zahme Maus

Ich frage ihn: „Wieso, wie, was“

Durchs Fenstergitter flieht sein Blick

Kaum eine Regung spür ich, nichts

Vielleicht ist es auch nur ein Trick

Vielleicht ist ängstlich er ein Stück

In diesem Knast

Jenseits des Lichts

Zwei Wärter stehen vor der Tür

Die sind recht mächtig, stark und groß

Der Junge auf dem Stuhl vor mir

Scheint bleich und schwach

Kein wildes Tier

Die Hände zittern ihm im Schoß

Dann spricht er leis, so zaghaft, schwer

Er hörte Stimmen tief in sich

Ganz tief in ihm wards da so leer

Er sagt, er tut so was nie mehr

Doch tröstet das nicht ihn

Nicht mich

Ich denk, als er so mit mir spricht

An seine Opfer, die jetzt tot

Sie hatten Mütter sicherlich

Die leiden jetzt so fürchterlich

Er brachte so viel Leid

Und Not

Und alles, was er sagt und meint

Verwischt, verschwimmt im Zimmer hier

Als er dann vor mir kniet und weint

Als er kein Mörder und kein Feind

Ist selbst er Opfer – ohne Zier