Narbengesicht-Gringo: Western - Luke Sinclair - kostenlos E-Book

Narbengesicht-Gringo: Western E-Book

Luke Sinclair

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Beschreibung

Ross Salagos Gesicht war von den Narben vieler Kämpfe gezeichnet. Er gehörte zu jenen wild verwegenen Männern, die den heißen Atem gefährlicher Abenteuer liebten und sich den größten Gefahren todesmutig entgegenstemmten. Für zweitausend Dollar nahm er einen Auftrag an, der ihn nach Sonora führte. Er wurde hineingerissen in den Strudel erbarmungsloser Kämpfe zwischen gefürchteten mexikanischen Banditen. Die schöne, heißblütige Estela lockte ihn in eine tödliche Falle. Er geriet in die Gewalt von Toribio Lutero, dem brutalsten und verschlagensten Halunken, dem er jemals begegnet war. Und am Ende ihres rauen Weges wartete auf sie alle der Tod ...

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Luke Sinclair

Narbengesicht-Gringo: Western

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Inhaltsverzeichnis

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Narbengesicht-Gringo: Western

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Alfred Bekker

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© dieser Ausgabe 2025 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

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Narbengesicht-Gringo: Western

von LUKE SINCLAIR

„ Sie jagten ihn wie einen tollen Hund!“

Klappentext:

Ross Salagos Gesicht war von den Narben vieler Kämpfe gezeichnet. Er gehörte zu jenen wild verwegenen Männern, die den heißen Atem gefährlicher Abenteuer liebten und sich den größten Gefahren todesmutig entgegenstemmten. Für zweitausend Dollar nahm er einen Auftrag an, der ihn nach Sonora führte. Er wurde hineingerissen in den Strudel erbarmungsloser Kämpfe zwischen gefürchteten mexikanischen Banditen. Die schöne, heißblütige Estela lockte ihn in eine tödliche Falle. Er geriet in die Gewalt von Toribio Lutero, dem brutalsten und verschlagensten Halunken, dem er jemals begegnet war. Und am Ende ihres rauen Weges wartete auf sie alle der Tod ...

*

Draußen war es schon längst hell. Ross Salago räkelte sich behaglich auf dein knarrenden Bett, und das dünne Leinentuch, mit dem er sich zugedeckt hatte, rutschte von seiner haarigen, breiten Brust. Er hatte einen schlechten Geschmack im Mund, und sein Blick fiel auf den nackten Körper des Mädchens neben ihm. Er hob den Arm, und seine harte Handfläche strich leicht über weiche Haut. Das Mädchen öffnete die Augen und blickte zur Zimmerdecke.

Salagos Narbengesicht verzog sich zu einem Lächeln.

„Zeit zum Aufstehen, Chiquita-Linda!“, sagte er gutgelaunt. „Ich habe nicht nur Durst, sondern auch Hunger, verstehst du?“

Er griff nach der Brandyflasche, die auf einem Stuhl neben dem Bett stand, über dessen Lehne auch das Holster mit dem großkalibrigen Colt-Revolver hing. Er nahm einen kräftigen Schluck und verzog das Gesicht. Es brannte wie Feuer seinen Hals hinunter, aber das Zeug vertrieb wenigstens den schalen Geschmack.

Als er den zweiten Schluck nahm, hörte er ein Geräusch jenseits der Tür, das sich wie ein Klopfen anhörte. Es konnte jedoch ebenso gut etwas anderes sein. Fast gleichzeitig öffnete jemand die Tür.

Ross Salago ließ die Flasche von der rechten in die linke Hand springen. Dann hatte Salago seinen Revolver in der Hand und spannte den Hahn. Der Mann, der in das stickig heiße Zimmer trat, starrte in die dunkle, kreisrunde Öffnung, die drohend auf seinen Bauch zeigte.

„Sie sind wohl scharf auf ein kühles Grab, Mister?“, fragte Salago heiser. Sein Gesicht war verschwitzt, und das dunkle Haar hing ihm wirr in die Stirn. Aber die Augen blickten wach und mit tödlicher Konzentration.

„Was will der Kerl?“, fragte das Mädchen jetzt ärgerlich. „Schmeiß ihn raus, Amorcito!“

Der Fremde schluckte etwas betreten.

„Sie werden doch nicht gleich schießen, Mister Salago. Ich konnte ja nicht wissen, dass Sie jetzt noch...“

Das Gesicht des Mannes blieb ernst, doch er schien keine Angst zu haben.

Salago stellte die Flasche auf den Stuhl zurück, behielt aber die Waffe weiterhin auf den Mann an der Tür gerichtet.

„Sagen Sie, was Sie von mir wollen, und dann verschwinden Sie, Hombre!“, forderte er ihn auf.

„Geschäfte“, sagte er und schob mit dem Fuß die Tür hinter sich zu. Salagos Blick fixierte den Mann rasch und gründlich. Er war klein und schmächtig, mit einem schmalen Gesicht und unpersönlichen Augen. Salago schätzte ihn auf etwa vierzig. Ein verdammt hohes Alter, wenn er überall so unvorsichtig hereinplatzte. Zumindest war er klug genug, keine Waffe bei sich zu haben.

„Wissen Sie nicht, dass heute Sonntag ist?“, fragte Salago schlecht gelaunt. „Kommen Sie morgen wieder.“

„Morgen sind Sie höchstwahrscheinlich schon nicht mehr hier. Es war schwer genug, Sie zu finden. Aber eigentlich hatte ich Sie mir anders vorgestellt.“

„Wie denn?“

Der Mann schickte einen missbilligenden Blick über alle Einzelheiten des kleinen, billigen Zimmers.

„Nun... mit etwas mehr Stil“, erklärte er zögernd.

Ross Salago schwang die Beine herunter und schob lachend den Colt ins Holster zurück. „Sie sind mir ein komischer Heiliger.“

„Wirf ihn endlich raus, Rossito!“, piepste das Mädchen hinter ihm und schmiegte ihren nackten Körper an seinen Rücken.

„Um wie viel geht es denn?“, fragte er, ohne auf sie zu achten.

„Zweitausend.“

„Pesos?“, fragte Salago misstrauisch.

„Selbstverständlich Dollar.“

Salago griff nach hinten, packte das nackte Mädchen am Arm und zog es mit einer einzigen kräftigen Bewegung vom Bett herunter.

„Los, raus, ich habe zu tun!“

„Aber du hast doch selbst gesagt, dass heute Sonntag ist. Du kannst doch nicht...“

Salago hatte während ihres Protestes den wirren Haufen Kleidungsstücke vom Fußende des Bettes zusammengerafft und ihr in den Arm geworfen.

„Halt den Mund, mein Kind, und verschwinde“, sagte er geduldig.

Das Mädchen schob sich unter halblauten Verwünschungen durch den Türspalt, und der Fremde lehnte sich anschließend mit dem Rücken gegen die Tür, als befürchtete er, es könnte noch einmal zurückkommen.

„Mein Name ist Dave Boyson.“

„Einer von den Höflichen, wie?“ Salago stieg in seine Hose und nahm das Hemd vom Stuhl. „Und wofür wollen Sie die zweitausend Böcke ausspucken?“

„Haben Sie schon einmal von der verschollenen Mine von Santa Isabel gehört?“

„Wer hat das nicht?“, fragte Salago ziemlich desinteressiert zurück.

„Und Sie wissen sicher auch, was ein Derrotero ist.“

„Eine Art Wegweiser.“ Ross Salago hielt plötzlich damit inne, sein Hemd in die Hose zu stopfen. „Hören Sie, mein Freund, Sie wollen mich doch nicht mit diesem Unsinn belästigen? Sie bekommen entlang der Grenze hunderte solcher Derroteros von verschwundenen Goldminen und vergrabenen Schätzen. Sie können sich solche Dinger in fast jeder mexikanischen Kneipe andrehen lassen.“

„Das ist mir bekannt“, nickte Boyson. „Nur unterscheiden diese sich alle ganz wesentlich von dem einen, um den es hier geht. Sie sind nicht echt.“

„Mann, Sie tun mir leid“, knurrte Salago wie nebenher und beschäftigte sich interessiert mit der dünnen, schwarzen Zigarre, die er aus seiner Hemdtasche zog und in Brand setzte. Der Mann an der Tür schien seine Geduld nicht zu verlieren.

„Sie brauchen nicht an seine Echtheit zu glauben“, sagte er unbeirrt. „Sie sollen ihn nur wieder herbeischaffen. Und dafür bekommen Sie zweitausend Dollars. Ist das kein Geschäft, was Sie interessiert?“

Durch die Rauchwolken hindurch, die Salago ausstieß, blickte er den Mann an der Tür eine Weile schweigend an. Schließlich forderte er ihn auf: „Erzählen Sie weiter.“

„Es war vor knapp dreißig Jahren, als drei Männer diese legendäre Mine wiederfanden. Sie lag so versteckt, dass sie sich nicht zutrauten, den Weg im Gedächtnis zu behalten. Deshalb fertigten sie aus einem Stück Leder gemeinsam einen Derrotero an, mit dessen Hilfe sie später zurückkehren wollten. Doch da keiner dem anderen so recht traute, zerschnitten sie ihn in drei Stücke. Auf diese Weise konnte keiner ohne die beiden anderen zurückfinden. Aber einer dieser Männer verunglückte, und sein Teil des Derrotero kam in fremde Hände. Der zweite dieser Männer wurde bei dem Versuch, ihn wieder herbeizuschaffen, im Streit erschossen. Der dritte verbrachte sein halbes Leben damit, die anderen zwei Stücke in seinen Besitz zu bringen, und es gelang ihm auch, eines davon wieder aufzutreiben. Vor kurzem war er nahe daran, auch das letzte Stück zu bekommen. Er hatte einen Mann aufgespürt, der es offensichtlich besaß, und er vereinbarte ein Treffen mit ihm. Um die Echtheit des Teilstückes prüfen zu können, musste er die beiden anderen Teile bei sich haben. Aber er kam nie an diesem Treffpunkt an. Seine Leiche fand man auf dem Grund eines Canyons. Die beiden Teile des Derrotero waren verschwunden. Nur der Mann, mit dem er sich treffen wollte, konnte davon gewusst haben. Ein gewisser Sid Blaine. Bei ihm müssen Sie Ihre Suche beginnen. Er hatte sich mit jenem dritten Mann bei John Slaters Ranch treffen wollen.“

Salago kniff die Augen gegen den aufsteigenden Rauch zusammen. Mit der Zigarre im Mundwinkel fragte er: „Und was spielen Sie dabei für eine Rolle?“

„Der dritte Mann war mein Vater!“

Salago lächelte undurchsichtig. „Und jetzt wollen Sie Ihr Erbe antreten. Aber ist Ihnen dabei nie der Gedanke gekommen, dass ich mit diesem Derrotero verschwinden könnte, wenn ich ihn bekomme?“

„Warum sollten Sie das? Sie glauben ja nicht, dass er echt ist.“

„Aber Sie glauben es.“

„Das spielt keine Rolle. Ich will ihn nur wiederhaben. Denn die, die ihn jetzt besitzen, werden ihn nicht freiwillig hergeben.“

Salago erhob sich und schnallte seinen Revolvergurt um die Hüfte. „Weshalb haben Sie nicht gleich verlangt, die Burschen umzubringen?“

Boyson lächelte dünn. „Weil ich weiß, dass Sie kein Killer sind, den man mieten kann. Aber die Mörder werden selbst dafür sorgen. Sie werden Ihnen keine andere Wahl lassen.“

*

Ross Salago brauchte keine Schwärmernatur zu sein, um zu finden, dass es eine wunderschöne Nacht war. Der heiße Wind des Tages hatte sich gelegt, und die Luft war kühler geworden und wirkte wie Samt. Der fast volle Mond hing wie eine große, reife Zuckermelone am unteren Rand einer Wolkenbank.

Die tausend Dollar, die Salago in der Tasche hatte, verfestigten das Gefühl von Behaglichkeit noch. Er könnte damit nach Sonora hinüber reiten und sich ein paar schöne Wochen leisten. Aber Dave Boyson war ein guter Menschenkenner. Er hatte gewusst, dass ein Mann mit tausend Dollar in der Tasche sich gern auch noch die zweiten tausend hinzuverdient. Ganz zu schweigen davon, dass ein Mann wie Ross Salago noch mehr davon profitierte, seinen zuverlässigen Ruf zu behalten.

John Slaters Farm lag in einer buschbestandenen Senke im schimmernden Mondlicht. Salago konnte das gesamte Anwesen überblicken. Im Haus brannte noch Licht, und aus dem Kamin stieg ein schwacher Rauchschleier träge und fast gerade in die Luft. Es war ein Bild, wie es friedlicher kein Maler hätte auf seine Leinwand zaubern können. Nur der Schuss, der gedämpft aus dem Innern des Hauses in die Nacht hinaus klang, strafte den optischen Eindruck Lügen. Er passte so wenig in diese Abendstimmung, dass Ross Salago leicht zusammenzuckte. Obwohl er keine Zeit verloren hatte, sah es doch so aus, als komme er zu spät. Hier bei John Slater hatte sich Dave Boysons Vater mit jenem Sid Blaine treffen wollen. Hier begann die Fährte dieses geheimnisvollen Derroteros, das er zu finden hoffte.

Er schnalzte mit der Zunge und trieb das magere Pferd rasch in die Senke hinab. Irgendjemand hatte auf einen anderen geschossen. Und einer zumindest musste diesen Schusswechsel überlebt haben, denn es hatte nur einen Schuss gegeben.

Die dumpf trommelnden Hufschläge auf dem trockenen Boden aber waren es, die den Mann gewarnt haben mussten, dem Salagos Interesse jetzt galt. Er kam aus dem Haus, noch ehe der Reiter heran war, feuerte einen hastigen Schuss ab und rannte zu den Büschen, die ihm am nächsten waren.

Ross Salago sprang im vollen Galopp aus dem Sattel und landete in einer flirrenden Staubwolke. Sein Revolver kam hoch, und er schoss ohne zu zögern. Die Kugel riss dem Flüchtenden den Hut vom Kopf. Erschrocken drehte dieser sich um, und für einen Moment konnte Salago sein Gesicht sehen, als er frei im Mondlicht stand.

Dieser Moment dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, und der Unbekannte lief rasch weiter. Salago hielt noch immer seinen Revolver auf die fliehende Gestalt gerichtet. Er brauchte eigentlich nur abzudrücken, aber er hatte noch nie von hinten auf einen Mann geschossen.

Der Mann verschwand zwischen den Büschen, und Salago hetzte ihm nach.