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Im Zuge seiner Studien zur Bibel analysierte der Autor selbstverständlich auch die Zehn Gebote, und stieß dabei auf etliche Ungereimtheiten. Bei näherer Betrachtung zeigte sich, dass die klassischen Zehn Gebote der Bibel nicht den Anforderungen entsprechen, die man an eine universelle Ethik stellt. Sie sind absolut sexistisch, fremdenfeindlich, unausgewogen, und nicht von der allumfassenden "göttlichen Liebe" geprägt, die immer von kirchlicher Seite betont wird. Basierend auf dieser Erkenntnis, dass die biblischen Zehn Gebo-te mangelhaft seien, entstand dann die Idee, eine neue, umfassende und ausgewogene Version von Zehn Geboten zu entwerfen für alle Menschen aller Glaubensrichtungen, aber auch den konfessionsfreien und sogenannten Ungläubigen. Er hat seine Gebote weder als exklusive Aufforderung "Du sollst...", noch als Verbot "Du sollst nicht..." formuliert, denn das Zusammenleben der Menschen in der Gesellschaft ist wesentlich differenzierter, als dass man es in "gute und böse" Taten trennen, noch mit "Geboten und Verboten" regeln könnte. Seine Gebote sind Aufforderungen an jeden einzelnen, auf die Auswirkungen dessen zu achten, was er tut. Deshalb nennt er sie auch lieber "Achtsamkeiten". Er hat die neuen Gebote ganz bewusst sehr kurz und knapp formuliert, damit sie leicht zu merken sind, und so weit wie nur irgend möglich angewandt werden können.
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Seitenzahl: 50
Ich danke allen Menschen, die dazu beigetragen haben, dass dieses Buch erscheinen konnte.
Ich widme dieses Buch allen Menschen, die sich nicht vorschreiben lassen wollen, was sie glauben sollen.
Einleitung
Neue Zehn Gebote – Zehn Achtsamkeiten
Vorbemerkungen
Achte auf dich
Achte auf deine Gedanken
Achte auf deine Gefühle
Achte auf deine Worte
Achte auf deine Taten
Achte das Eigentum
Achte die Gemeinschaft
Achte das Leben
Achte die Umwelt
Achte das Universum
Ausblick
Seit 50 Jahren beschäftige ich mich mit religionsgeschichtlichen, religionsphilosophischen und erziehungswissenschaftlichen Fragen besonders aus dem jüdisch-christlichen Bereich. Von Geburt an ohne religiöses Bekenntnis und ohne dogmatische Prägungen aufgewachsen, ist es für mich wesentlich leichter völlig neutral und offen an jene Fragen heran zu gehen, die im Grenzbereich von Religion, Philosophie und Geschichte liegen. Im Zuge meiner Studien zur Bibel analysierte ich selbstverständlich auch die Zehn Gebote, und stieß dabei auf etliche Ungereimtheiten. Bei näherer Betrachtung zeigte sich, dass die klassischen Zehn Gebote der Bibel nicht den Anforderungen entsprechen, die man an eine universelle Ethik stellt. Sie sind absolut sexistisch, fremdenfeindlich, unausgewogen, und nicht von der allumfassenden „göttlichen Liebe“ geprägt, die immer von kirchlicher Seite betont wird.
Andererseits hat das biblische Gebot der Nächstenliebe keinen Platz unter den zehn (wichtigsten) Geboten gefunden, weder in der ersten noch in der zweiten Fassung. Außerdem ist die Nächstenliebe keine Erfindung von Jesus oder des Christentums, denn diese ist bereits im AT verankert. (Lev 19,18) Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Dieses Gebot der Nächstenliebe wird allerdings mehrmals im NT in verschiedenen Zusammenhängen zitiert. Besonders auffällig ist allerdings die Stelle, wo Jesus die Nächstenliebe zur Feindesliebe erweitert. Dabei stellt er die Nächstenliebe als etwas eigentlich sehr Banales dar, da es, seiner Meinung nach, nichts Lohnenswertes sei, wenn man die liebt, die einen auch lieben. Dabei wird aber eine, meines Erachtens, unzulässige Einschränkung bzw. Verkürzung gemacht. Bei der ursprünglichen Aussage „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ wird nämlich kein Unterschied gemacht, ob der Nächste einen auch liebt oder nicht, ob er Freund ist oder Feind. Das Gebot der Nächstenliebe im AT schließt meines Erachtens die Feindesliebe bereits mit ein, während Jesus es unnötig nur auf „liebe Nächste“ reduziert. (Mat 5,43) Ihr habt gehört, daß gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. (44) Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, (45) damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; denn er läßt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er läßt regnen über Gerechte und Ungerechte. (46) Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner?
Das absolut erste Gebot, das in der Bibel erwähnt wird ist (Gen 1,28) Seid fruchtbar, und mehret euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch, und herrscht (…) über alle Tiere, ist auch nicht Teil der Zehn Gebote. Allerdings wurde der zweite Teil, das Unterwerfen und Herrschen, teilweise sehr exzessiv praktiziert, was einerseits zur Ausbeutung der Erde und andererseits zur inhumanen industriellen Tierproduktion geführt hat, da Tiere einfach nur als „Sache“ gesehen werden, über die man herrscht.
Basierend auf dieser Erkenntnis, dass die biblischen Zehn Gebote mangelhaft seien, entstand dann die Idee, eine neue, umfassende und ausgewogene Version von Zehn Geboten zu entwerfen für alle Menschen aller Glaubensrichtungen, aber auch den konfessionsfreien und sogenannten Ungläubigen.
Daher schien es mir sinnvoll und wichtig, eine zeitgemäße und universell gültige Version von Zehn Geboten zu finden, die sowohl von Menschen verschiedener Religionen als auch von Agnostikern angenommen werden kann. Damit kein falscher Eindruck entsteht, ich will mich keineswegs mit Gott messen, falls es überhaupt einen gibt, schon gar nicht mit dem rachsüchtigen Jahwe, dem Gott der Bibel, der sich selbst nur zuständig für die Nachkommen Jakobs betrachtet. Dies sind menschliche Gebote zur freien Verfügung, bei Nichteinhaltung gibt es keine Strafen, weder angedrohte noch exekutierte. Niemand muss seinen Glauben verlassen, noch muss er einer neuen Glaubensgemeinschaft beitreten, denn bei meinen Zehn Geboten – Zehn Achtsamkeiten – gibt es kein Bekenntnis, keine Religion, keinen Kirchenbeitrag und keine Dogmen. Ursprünglich plante ich, den Titel dieses Buches „Die neuen Zehn Gebote – Zehn Achtsamkeiten – für das 21. Jahrhundert“ zu nennen. Das Auftreten der Corona Pandemie – über deren medizinischer Notwendigkeit oder wirtschaftlicher und politischer Motivation ich mich hier nicht weiter äußern möchte – stellt für viele Menschen einen dramatischen Einschlag in ihrem Leben dar. Dies führt dazu, dass viele Vieles hinterfragen oder eine neue Orientierung suchen. Daher habe ich jetzt das Buch mit dem Zusatz „für die Zeit von und nach Corona“ versehen.
Ich habe meine Gebote weder als exklusive Aufforderung „Du sollst…“, noch als Verbot „Du sollst nicht…“ formuliert, denn das Zusammenleben der Menschen in der Gesellschaft ist wesentlich differenzierter, als dass man es in „gute und böse“ Taten trennen, noch mit „Geboten und Verboten“ regeln könnte. Meine Gebote sind Aufforderungen an jeden einzelnen, auf die Auswirkungen dessen zu achten, was er tut. Deshalb möchte ich sie auch lieber „Achtsamkeiten“ nennen. Ich habe sie aber trotzdem im Buchtitel als „Zehn Gebote“ bezeichnet, damit man dieses Buch gleich auf den ersten Blick dem entsprechenden Themenkreis ein- und zuordnen kann.
Ich habe die neuen Gebote ganz bewusst sehr kurz und knapp formuliert, damit sie leicht zu merken sind, und so weit wie nur irgend möglich angewandt werden können. Ich füge den einzel