November - Pit Vogt - E-Book

November E-Book

Pit Vogt

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Beschreibung

November zieht ins Land. Dunkle Gedanken und Ahnungen schwängern die Seele. Du spürst, dass sich etwas ändert, doch du weißt nicht, was es sein kann. Dich zieht es hinaus in den immerwährenden Regen. Du suchst nach etwas, das du nicht kennst. Etwas Fremdes vielleicht? Du entdeckst die Traurigkeit ganz neu und fühlst, wie die Tränen deinen Blick benetzen. Der Wald ist nah und bietet dir eine ganz neue Sicht auf diese Welt. Wie dir scheint es auch anderen Menschen zu gehen. Unzählige Gefühle sind in dir, wie auch in diesem Buch. Vielleicht bietet der November die Zeit zum Aufarbeiten? Vielleicht aber ist er nur ein Monat, der besonders trübe zu sein scheint? Vielleicht wirst du nie entdecken, was sich mit ihm verbindet. Doch es macht Sinn, danach zu suchen. Es könnte sein, dass da etwas ist, was bislang verborgen blieb – ein unbekannter Zugang zu verdeckten Träumen, zu einem Schattenreich, welches tief in der Seele auf seine Entdeckung zu warten scheint?

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Seitenzahl: 80

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Inhaltsverzeichnis

Die Show

Aufstehen

Gedanke

Gewissheit

Nacht

Oft sehnt ich mich

Übers Feld

Was ist´s

Weihnachtswunsch

Flucht

Ende

In meinem Keller

Nach Hause

November

Anderer Ort

Worte

Wünsche

Am Meer

An Gott

Die Angestellte

Die Fee

Er

Der Schauspieler

Mein Weg

Resignation

Im Wald

Schlaflos

Weihnachtsgeschichte

Heimgang

Träne

Manchmal vielleicht

Regenguss

Absturz

Sturm

Kalter Winter

Abschied?

Wenn

Erinnerungen

Alte Frau

Der letzte Sommer

Besuch am Grab

Einst

Der Fremde

Träume der Erinnerung

Phoenix

Für meine Mama

Star

Erinnerungen

Nordwind

Flammen

Der Tote

Vogel

Menschenleeres Haus

Unterm Baum

Hofgang bei Nacht

Septemberhymne

Der Taxifahrer

Die Herde

Die Abhängige

Tony – oder so

Der Autist

Soldaten-Sang

Die Barfrau

Die Wahrsagerin

Die Hafenbar

Der Achttausender

Der Dicke

Watt

Der Elefant

Am Deich

Blizzard

Die Show

Er ist noch einmal dageblieben

Der Herr Minister schaut sich um

Er hat sich etwas aufgeschrieben

Wirkt überlegt, nicht aufgerieben

Er hört gut zu und ist noch stumm

Da ist die Frau aus fernen Landen

Die ist sehr eitel, will ihr Recht

Sie fühlt sich ziemlich unverstanden

Es geht heiß her in ihren Landen

Und wer dagegen ist, ist schlecht

Da geht’s um Krieg und auch um Frieden

Um Ungerechtigkeit und Krieg

Soll man den Flüchtling hassen, lieben?

Die kamen her und sind geblieben!

Wohl ist´s auch Angst, die übrigblieb!

Da ist der Arme, ohne Arbeit

Die junge Mutter, die kein Geld

Der Staat vergaß wohl jene Klarheit

Und drückt sich lieber um manch Wahrheit

Will nur, dass man den Richtigen wählt

Da geht’s auch um des Lebens Ende

Die Alten, die man nicht mehr sieht

Zur Seelen-Ruh gibt’s eine Spende

Doch wer fühlt all die alten Hände

Das, was noch bleibt, wenn man verblüht

So sitzen sie nun hier zusammen

Mit großem Wort – in jener Show

All diese Menschen, die da kamen

All diese Leute, all die Namen

All diese Leben – schwer und froh

Der Streit geht auch um Mindestlöhne

Um manch Partei und ihr Programm

Da geht’s um Töchter und um Söhne

Um späte Renten, die nicht schöne

Um gleiches Geld für Frau und Mann

Das Publikum in der Arena

Hört – sieht sich alles staunend an

So mancher glaubt schon an ein Schema

Und einer fragt in die Arena

Obs der Minister besser kann?

So geht die Zeit und auch die Sendung

Die Show ist aus, die Leute gehn!

War dieser Abend nur Verschwendung?

Hat man dafür vielleicht Verwendung?

Wird das Gezeigte bald verwehn?

Er ist noch immer dageblieben

Der Herr Minister

Er versteht

Er hat sich sehr viel aufgeschrieben

Er sprach auch mal

Was ist geblieben?

Ein lauer Wind durchs Studio fegt

Aufstehen

Deine Träume: längst zerrissen

Weißt nicht mehr, wies weitergeht

Alle Hoffnung scheint zerschlissen

Vieles willst du nicht mehr wissen

Alles Glück vom Wind verweht?

Wie konnte es nur so weit kommen?

Nebel wabert durch dein Hirn!

Wolltest dich doch niemals schonen

Aller Aufwand sollt sich lohnen

Schon vergilbt der teure Zwirn?

Deine Panik macht dich mürbe

Atemnot schwächst deinen Leib

Willst, dass es mal besser würde

Doch du scheiterst vor manch Hürde

Viel zu schnell vergeht die Zeit

Doch du bleibst nicht lang so liegen

Du willst weiter, suchst nach Kraft

Jagst sie fort, die Angst, die Lügen

Du willst endlich wieder siegen

Lebst den Traum

Und hast´s geschafft

Gedanke

Wie kann ein Mensch nur so viel hassen

Sie wollen töten – möglichst viel

Sie schießen um sich, kaum zu fassen

Für ihren Glauben – nicht zu spaßen

Ein Todes-Staat, ihr Wahnsinnsziel

Sie reisen quer durch alle Länder

In dieser Welt geht’s einfach so

Versteckt in düstere Gewänder

So manche Waffe, Todessender

Gleich morden sie

Gleich sind sie froh

Schon einmal gab´s nur Tod und Leichen

Schon einmal wollte man den Sieg

Wie all die Bilder sich doch gleichen

Das Böse will und kann nicht weichen

Es will nur Angst und Mord und Krieg

So viele sind bereits gestorben

Das Gute scheint im Rückzug schon

Und wieder ziehen an manch Morgen

Die blutgetränkten Mörderhorden

Und suchen einen neuen Thron

Was bleibt am Ende von dem Grauen?

Wohl nur des Menschen Untergang!

Kann man dem Frieden doch noch trauen?

Soll schnell man wieder Mauern bauen?

Die Grenzen schließen mit Gesang?

Nein, nichts für Träumer diese Zeiten!

Krieg und Dummheit schäumt vor Wut!

Lasst euch nicht vom Hass vertreiben

Lernt das Kämpfen

Lernt das Bleiben

Sonst wird zu dick das warme Blut

Jagt jetzt fort die schwarzen Teufel

Denn sie kennen Liebe nicht

Gebt nicht Raum dem ewgen Zweifel

Dass man schwach wär vor dem Teufel

Gebt allem Frieden wieder Licht

Gewissheit

Wenn der Himmel wieder blauer

Die Natur sich friedlich zeigt

Wenn der Wald ganz ohne Trauer

Kein Gewitter oder Schauer

Weiß ich, dass der Sommer bleibt

Wenn die Wiesen-Hüpfer springen

Vogelzwitschern überall

Will ich Sommerlieder singen

Wird das Jahr wohl gut gelingen

Will ich baden gehen mal

Nacht

Wilder Stern am Himmelszelte

Feuerschweif an seinem End

Um mich wabert eisge Kälte

Heftig zittern mir die Händ

Alle Nacht bringt kein Erbarmen

Doch der Morgen ist nicht weit

Kann den Stern noch nicht enttarnen

Er zischt krachend durch die Zeit

Aber dann: Der Sonnenmorgen!

Junger Tag füllt neu die Welt

Fort die Angst, der Stern, die Sorgen

Und ich hoff, dass lang er hält

Oft sehnt´ ich mich

Oft sehnt´ ich mich nach dem, was bleibt

Dem kleinen Stück Geborgenheit

Das ich mal find ein kleines Stück

Vom viel zu weit entfernten Glück

Oft sehnt´ ich mich nach etwas Zeit

Dem Stück Provinz, der Spießigkeit

Dem Wandern durch manch dichten Wald

Der Ruhe, wenn ich einmal alt

Oft sehnt´ ich mich nach einem Traum

Sehnt´ mich nach Leben und nach Raum

Da wollt´ ich ziehen durch die Welt

Um das zu spüren, was noch zählt

Doch bleibt von meiner Seligkeit

Manchmal nur noch die Schüchternheit

Dann treibt mich nur die Hoffnung an

Dass ich es doch mal schaffen kann

Übers Feld

Übers Feld streicht sacht der Wind

Unterm Hochsitz bleib ich stehn

Fühle froh mich wie ein Kind

Will die Sonn, den Himmel sehn

Weiter führt mein Weg zum Wald

Dunkel liegt er dort vor mir

Wandern will hier Jung und Alt

Zwischen manchem Waldes-Tier

Irgendwo dann eine Rast

Lausche jener Stille, ach

Heut in der Natur zu Gast

Unterm dichten Blätterdach

Was ist´s

Was ist´s, das uns zum Menschen macht

Die Macht, der Reichtum oder Geld?

Vielleicht, wenn hell die Sonne lacht

Was ist´s, das uns zum Menschen macht?

Vielleicht die Sicht auf unsre Welt?

So mancher lebt in Saus und Braus

Er zeigt sich oft und protzt sehr gern

Doch hält als Mensch er´s wirklich aus?

Will er nicht raus aus seinem Haus?

Ist ihm das Menschsein wirklich fern?

Ein andrer wieder ist sehr arm

Er fühlt sich gut, doch meistens schlecht

Im Winter ist´s nicht immer warm

Er hat´s am Herzen und am Darm

Doch lebt er auch, mal schlecht, mal recht

Was kann es sein, dass wirklich zählt?

Was ist´s, dass du ein Mensch mal bist?

Vielleicht ist´s das, was uns erhält?

Die Liebe und die eigne Welt?

Wenn dich ein anderer nicht vergisst?

Wohl kann man Kind, mal weise sein

Für jeden gibt es eine Welt

Mal ist es klar, dann wieder Schein

Mal Wasser und mal süßer Wein

Für jeden das, was für IHN zählt

Weihnachtswunsch

Wenn die Weihnachtsglocken hallen

Wenn es draußen eisig ist

Wenn die Schneekristalle fallen

Wenn die Weihnachtslieder schallen

Wenn du in der Ferne bist

Werde ich so Vieles träumen

Hoffte ich, du kämst recht bald

Wenn der Schnee liegt auf den Bäumen

Werd ich von uns beiden träumen

Und vom kalten Winterwald

Plötzlich stapft durchs Schneegestöber

Jemand durch die Weihnachtsnacht

Ach, in Stiefeln, die aus Leder

Hast du mir trotz Schneegestöber

Weihnachtswünsche wahrgemacht

Flucht

Verrückte Stadt

Verhallt mein Schrei nach Liebe

Die Menschen hier, die geben mir nichts mehr

Ich zieh davon

in aller Herrgottsfrühe

Zum fernen Ort

Der Abschied fällt nicht schwer

Am schroffen Berg,

ein Schneesturm schlägt ins Auge,

bau ich ein Zelt

Ein Bär streicht nah vorbei

Ich atme tief

Wohin ich immer schaue,

wacht Einsamkeit

Sie ist mir einerlei

Die Nacht beginnt

und Kälte zieht ins Herze

Und Sehnsucht sinnt

nach einem andern DU

Ich ess mein Brot

Mich wärmt nur eine Kerze

Doch irgendwie

komm ich wohl nicht zur Ruh

Mein Licht verlischt

Die Müdigkeit erdrückt mich

an jenem Berg

Der Sturm zog lang vorbei

Gedankenflug

Der Mond scheint unerbittlich

ins Zelt hinein

und leckt die Seele frei

Aus meinem Traum

entsteigt ein fremdes Wesen

So wunderschön

Und mir wird’s langsam warm

Mir ist´s,

als sei es immer hier gewesen

Ich spüre Glück

Vorbei der alte Gram

Doch bleibt nur kurz

dies sagenhafte Wunder

Es flieht die Nacht

Und fliehen will mein Traum

Er schien so nah

Nie war ein Märchen bunter

Doch blieb in meiner Seel

am Ende doch nur Schaum

Ein neuer Tag

holt mich aus meinem Schlummer

Der Berg ruht stumm

Ich kriech aus meinem Zelt

Die Einsamkeit bringt

Trauer, Tränen, Kummer

Und ich brech auf,

zieh wieder in die Welt

Verweht die Nacht,

zerfallen mit den Träumen

Jenseits Bergs

erkenn ich plötzlich DICH

Und meine Spur verweht

schon zwischen kahlen Bäumen

Dort hinterm Berg,