Nur Worte - Pit Vogt - E-Book

Nur Worte E-Book

Pit Vogt

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Beschreibung

Alles nur Worte – Gedichte, Balladen und Geschichten! Hier zu lesen ist über die unterschiedlichsten Schicksale. Es sind dramatische Lebenswege, die Fragen aufwerfen, unfassbar scheinen und in einer ganz bestimmten Art und Weise wie Magie anmuten könnten. Ist alles vorherbestimmt? Warum sind Schicksale manchmal hart und unerbittlich? Hier sind es nur Worte, ganz einfache Worte, die wohl die meisten Menschen beschreiben könnten. Auswege werden nicht aufgezeigt, aber sie sind möglicherweise erahnbar. Vielleicht sind sie aber auch nur zwischen den Zeilen zu erkennen? In jedem Fall aber bleibt als Erkenntnis die Essenz des ganz normalen Lebens! Es sind eben nur Worte, die das beschreiben, was uns Menschen betrifft: Unser Leben!

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Inhaltsverzeichnis

Schneesturm

Kein Gott

Stilles Ende

Blizzard / Story

Weihnachten an Ausfahrt 77 / Story

Eiszapfen / Story

Das Haus im Schnee / Story

Ein Stückchen Hoffnung

Lied von der Möwe / Song

Trommelklang

Schwarze Wege

Traum

Lenny

Ein Bild

Der Radiomann

Schneesturm

Sie fragte ihn:

Wo willst du hin

Erstarrt sah er ihr ins Gesicht

Es hatte wohl auch keinen Sinn

Er wollte fort

Egal

Wohin

Und trübe schien das Kerzenlicht

Er zog sich an,

Lief schnell hinaus

Ein Schneesturm kühlte sein Gesicht

Im Eiswirbel nicht Mann,

Nicht Maus

Es war so kalt,

Ein wahrer Graus

Am kleinen Bahnhof brannte Licht

Auf Bahnsteig 3

Stand noch ein Zug

Der Schnee verwirbelte die Zeit

Ein Alptraum

Oder

Selbstbetrug

Vom Alltag hatte er genug

Für eine Nacht

Vom Zwang befreit

Ein junger Mann mit schwarzem Schal

Kam auf ihn zu,

Umarmte ihn

Sie sahen sich das erste Mal

Und küssten sich ganz ohne

Qual

Und plötzlich machte alles Sinn

Vom Schneegestöber eingehüllt

Da liebten sie sich

Heftig, heiß

Manch´ ferner Traum schien da erfüllt

Ein Liebesbrief

Im Schnee zerknüllt

Die Liebe schmolz die Nacht,

Das Eis

Bleibst du bei mir – so fragte er

Der andere Mann blieb still und

Schwieg

Noch einen Kuss,

Der leicht und

Schwer

Dann war der Bahnsteig menschenleer

Und niemand aus dem Zug mehr stieg

Der Schneesturm fauchte dumm und

Klug

Der Zug fuhr ab

Ins Nirgendwo

War alles nur ein Selbstbetrug

Wenn man vom Alltag hat genug

Gibt’s Leben nur im

Anderswo

Er schlug den Kragen hoch und ging

Ihm war nicht kalt

Auf Bahnsteig 3

Der Schneesturm sich im Nichts verfing

Ein bisschen Liebe nur,

Ein Sinn

So vieles scheint oft

Einerlei

Noch einmal drehte er sich um

Da war kein Zug,

Kein Mann,

Kein Kuss

Die Flocken wirbelten recht krumm

Er lief nach Hause

Lächelnd,

Stumm

Weil das so ist

Weil man´s so

Muss

???

Manchmal liegt Gott tief im Schlafe

Manchmal zählt er wohl die Schafe

Er vergisst dann Stadt und Leute

Und der Teufel lacht voll Freude

Übel stinkt Provinz und Lande

Recht, Gesetz verläuft im Sande

Und der Mob tanzt auf den Straßen

Abwärts geht’s in dunklen Gassen

Kein Gott

Sorgenvoll mit schlimmer Ahnung

Spüre ich des Himmels Warnung

Nein, ich sehe Gott nicht mehr

Nebel macht das Leben

Schwer

Lügen-Pfarrer,

Missbrauchsfälle

Ist dort Gott nicht mehr zur Stelle

Mob und Pöbel auf den Straßen

Lässt Gott Menschen böse hassen

Asoziale Hausverwalter

Viel zu dämlich für ihr Alter

Dummheit,

Schwachsinn,

Wenig Bildung

Gott gab hier wohl keine Widmung

Kriege, Hunger, Klima-Hölle

Menschen auf der Armuts-Welle

Gott scheint da wohl in den Ferien

Vielleicht schaut er -heiße- Serien

Für Gesundheit muss man zahlen

Zahlt man nicht,

Stirbt man mit Qualen

Wo ist Gott bei all der Scheiße

Wohl schon lang auf weiter Reise

Mietenwahnsinn,

Spekulanten

Manch´ Betrüger in den Landen

Drogendealer fülln sich Taschen

Gott hat alle wohl verlassen

Korruption und Schmierereien

Fake-News in manch´ Medien schreien

Pöstchen schiebt man quer durchs Amte

Gott schaut weg bei solcher

Schande

Ehrlichkeit, Respekt und Wissen

Musst du hier im Land vermissen

Bist du asozial und kriminell

Kommst du weiter

Flott und schnell

Anspruch, Lust und echte Liebe

Längst verspielt im Puff der Triebe

Wenn du ekelhaft

Versaut

Man dir goldene Brücken baut

Manchem Rentner fehlts an Sonne

Sucht nach Leergut in der Tonne

Weil die Rente nicht mehr reicht

Er nun zum Sozialamt schleicht

Dummheit hetzt durch triste Gassen

Hast du Geld,

Dann darfst du prassen

Dann kaufst du dir alles Recht

Kannst du´s nicht,

Dann geht’s dir schlecht

Ja, man möchte fort

Und fliehen

Ganz weit zu den Sternen ziehen

Gott ist hier schon lang nicht mehr

Überall scheints öd und

Leer

Noch schwingt Hoffnung tief im Herzen

Leuchten vorm Altar noch Kerzen

Wenn die Seele spürt noch Kraft

Hats der Glaube dann geschafft

???

Stilles Ende

Schikaniert vom Arbeitsamt

Sitzt die Mutter weinend da

Ach, ihr Mann ist weggerannt

Und es zittert ihr die Hand

Auch 2 Kinder sind noch da

Stark gekürzt ward ihr das Geld

Nur die Miete zahln sie noch

Was für eine kalte Welt

Wo der Mensch nicht mehr viel zählt

Wo vom Leben bleibt ein Loch

Zynisch die Vermittlerin

Arbeit jedoch hat sie nicht

Stempeln macht doch keinen Sinn

Grinsend die Vermittlerin

Mit dem glatten Angesicht

Die Regierung feiert sich

Angeblich gibt’s Arbeit satt

Schwätzen vornehm,

Vorbildlich

Haben Geld und Job und Licht

Feiern jeden guten Tag

Schweigend sitzt die Mutter da

Denkt an ihre Kinder nur

Plötzlich wird ihr sonnenklar

Dass ihr niemand hilft fürwahr

Traurig schaut sie auf die Uhr

Als sie geht,

Schließt sie die Tür

Nimmt die Kinder an die Hand

Es ist nachmittags um 4

Doch nach Hause geht’s nicht mehr

Mit dem Bus ins Nimmerland

Und sie fahren bis zum Fluss

Der sich schlängelt unterm Steg

Ja, sie weiß:

Ab hier ist Schluss

Starrt in diesen wilden Fluss

Weils wohl nicht mehr weitergeht

Fort der Bus,

Es ist sehr still

Nur die Kinder fragen leis

Nein, sie weiß nicht, was sie will

Nirgendwo ein echtes Ziel

Nur die Welt,

Die kalt wie Eis

Nimmt die Kinder in den Arm

Springt mit ihnen in den Fluss

Drüber fliegt ein Vogelschwarm

Dort, wo einst noch Wünsche warn,

Ward ein Grab,

Ein stiller Schluss

Dann zeugt gar nichts mehr von ihr

Fort ein Mensch,

Zwei Kinder tot

Fünf Minuten ist´s nach 4

Eine Hoffnung gibt’s nicht mehr

Und der Fluss verschweigt die Not

Nachsatz:

Wo blieb Gott an jenem Tage

Wo ein Mensch,

Der helfen sollt

Übrig bleibt so manche Frage

Übrig auch manch´ schmerzend´

Klage

Nur ein ferner Donner

Grollt

Blizzard

P