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Alles nur Worte – Gedichte, Balladen und Geschichten! Hier zu lesen ist über die unterschiedlichsten Schicksale. Es sind dramatische Lebenswege, die Fragen aufwerfen, unfassbar scheinen und in einer ganz bestimmten Art und Weise wie Magie anmuten könnten. Ist alles vorherbestimmt? Warum sind Schicksale manchmal hart und unerbittlich? Hier sind es nur Worte, ganz einfache Worte, die wohl die meisten Menschen beschreiben könnten. Auswege werden nicht aufgezeigt, aber sie sind möglicherweise erahnbar. Vielleicht sind sie aber auch nur zwischen den Zeilen zu erkennen? In jedem Fall aber bleibt als Erkenntnis die Essenz des ganz normalen Lebens! Es sind eben nur Worte, die das beschreiben, was uns Menschen betrifft: Unser Leben!
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Seitenzahl: 52
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Schneesturm
Kein Gott
Stilles Ende
Blizzard / Story
Weihnachten an Ausfahrt 77 / Story
Eiszapfen / Story
Das Haus im Schnee / Story
Ein Stückchen Hoffnung
Lied von der Möwe / Song
Trommelklang
Schwarze Wege
Traum
Lenny
Ein Bild
Der Radiomann
Sie fragte ihn:
Wo willst du hin
Erstarrt sah er ihr ins Gesicht
Es hatte wohl auch keinen Sinn
Er wollte fort
Egal
Wohin
Und trübe schien das Kerzenlicht
Er zog sich an,
Lief schnell hinaus
Ein Schneesturm kühlte sein Gesicht
Im Eiswirbel nicht Mann,
Nicht Maus
Es war so kalt,
Ein wahrer Graus
Am kleinen Bahnhof brannte Licht
Auf Bahnsteig 3
Stand noch ein Zug
Der Schnee verwirbelte die Zeit
Ein Alptraum
Oder
Selbstbetrug
Vom Alltag hatte er genug
Für eine Nacht
Vom Zwang befreit
Ein junger Mann mit schwarzem Schal
Kam auf ihn zu,
Umarmte ihn
Sie sahen sich das erste Mal
Und küssten sich ganz ohne
Qual
Und plötzlich machte alles Sinn
Vom Schneegestöber eingehüllt
Da liebten sie sich
Heftig, heiß
Manch´ ferner Traum schien da erfüllt
Ein Liebesbrief
Im Schnee zerknüllt
Die Liebe schmolz die Nacht,
Das Eis
Bleibst du bei mir – so fragte er
Der andere Mann blieb still und
Schwieg
Noch einen Kuss,
Der leicht und
Schwer
Dann war der Bahnsteig menschenleer
Und niemand aus dem Zug mehr stieg
Der Schneesturm fauchte dumm und
Klug
Der Zug fuhr ab
Ins Nirgendwo
War alles nur ein Selbstbetrug
Wenn man vom Alltag hat genug
Gibt’s Leben nur im
Anderswo
Er schlug den Kragen hoch und ging
Ihm war nicht kalt
Auf Bahnsteig 3
Der Schneesturm sich im Nichts verfing
Ein bisschen Liebe nur,
Ein Sinn
So vieles scheint oft
Einerlei
Noch einmal drehte er sich um
Da war kein Zug,
Kein Mann,
Kein Kuss
Die Flocken wirbelten recht krumm
Er lief nach Hause
Lächelnd,
Stumm
Weil das so ist
Weil man´s so
Muss
???
Manchmal liegt Gott tief im Schlafe
Manchmal zählt er wohl die Schafe
Er vergisst dann Stadt und Leute
Und der Teufel lacht voll Freude
Übel stinkt Provinz und Lande
Recht, Gesetz verläuft im Sande
Und der Mob tanzt auf den Straßen
Abwärts geht’s in dunklen Gassen
Sorgenvoll mit schlimmer Ahnung
Spüre ich des Himmels Warnung
Nein, ich sehe Gott nicht mehr
Nebel macht das Leben
Schwer
Lügen-Pfarrer,
Missbrauchsfälle
Ist dort Gott nicht mehr zur Stelle
Mob und Pöbel auf den Straßen
Lässt Gott Menschen böse hassen
Asoziale Hausverwalter
Viel zu dämlich für ihr Alter
Dummheit,
Schwachsinn,
Wenig Bildung
Gott gab hier wohl keine Widmung
Kriege, Hunger, Klima-Hölle
Menschen auf der Armuts-Welle
Gott scheint da wohl in den Ferien
Vielleicht schaut er -heiße- Serien
Für Gesundheit muss man zahlen
Zahlt man nicht,
Stirbt man mit Qualen
Wo ist Gott bei all der Scheiße
Wohl schon lang auf weiter Reise
Mietenwahnsinn,
Spekulanten
Manch´ Betrüger in den Landen
Drogendealer fülln sich Taschen
Gott hat alle wohl verlassen
Korruption und Schmierereien
Fake-News in manch´ Medien schreien
Pöstchen schiebt man quer durchs Amte
Gott schaut weg bei solcher
Schande
Ehrlichkeit, Respekt und Wissen
Musst du hier im Land vermissen
Bist du asozial und kriminell
Kommst du weiter
Flott und schnell
Anspruch, Lust und echte Liebe
Längst verspielt im Puff der Triebe
Wenn du ekelhaft
Versaut
Man dir goldene Brücken baut
Manchem Rentner fehlts an Sonne
Sucht nach Leergut in der Tonne
Weil die Rente nicht mehr reicht
Er nun zum Sozialamt schleicht
Dummheit hetzt durch triste Gassen
Hast du Geld,
Dann darfst du prassen
Dann kaufst du dir alles Recht
Kannst du´s nicht,
Dann geht’s dir schlecht
Ja, man möchte fort
Und fliehen
Ganz weit zu den Sternen ziehen
Gott ist hier schon lang nicht mehr
Überall scheints öd und
Leer
Noch schwingt Hoffnung tief im Herzen
Leuchten vorm Altar noch Kerzen
Wenn die Seele spürt noch Kraft
Hats der Glaube dann geschafft
???
Schikaniert vom Arbeitsamt
Sitzt die Mutter weinend da
Ach, ihr Mann ist weggerannt
Und es zittert ihr die Hand
Auch 2 Kinder sind noch da
Stark gekürzt ward ihr das Geld
Nur die Miete zahln sie noch
Was für eine kalte Welt
Wo der Mensch nicht mehr viel zählt
Wo vom Leben bleibt ein Loch
Zynisch die Vermittlerin
Arbeit jedoch hat sie nicht
Stempeln macht doch keinen Sinn
Grinsend die Vermittlerin
Mit dem glatten Angesicht
Die Regierung feiert sich
Angeblich gibt’s Arbeit satt
Schwätzen vornehm,
Vorbildlich
Haben Geld und Job und Licht
Feiern jeden guten Tag
Schweigend sitzt die Mutter da
Denkt an ihre Kinder nur
Plötzlich wird ihr sonnenklar
Dass ihr niemand hilft fürwahr
Traurig schaut sie auf die Uhr
Als sie geht,
Schließt sie die Tür
Nimmt die Kinder an die Hand
Es ist nachmittags um 4
Doch nach Hause geht’s nicht mehr
Mit dem Bus ins Nimmerland
Und sie fahren bis zum Fluss
Der sich schlängelt unterm Steg
Ja, sie weiß:
Ab hier ist Schluss
Starrt in diesen wilden Fluss
Weils wohl nicht mehr weitergeht
Fort der Bus,
Es ist sehr still
Nur die Kinder fragen leis
Nein, sie weiß nicht, was sie will
Nirgendwo ein echtes Ziel
Nur die Welt,
Die kalt wie Eis
Nimmt die Kinder in den Arm
Springt mit ihnen in den Fluss
Drüber fliegt ein Vogelschwarm
Dort, wo einst noch Wünsche warn,
Ward ein Grab,
Ein stiller Schluss
Dann zeugt gar nichts mehr von ihr
Fort ein Mensch,
Zwei Kinder tot
Fünf Minuten ist´s nach 4
Eine Hoffnung gibt’s nicht mehr
Und der Fluss verschweigt die Not
Nachsatz:
Wo blieb Gott an jenem Tage
Wo ein Mensch,
Der helfen sollt
Übrig bleibt so manche Frage
Übrig auch manch´ schmerzend´
Klage
Nur ein ferner Donner
Grollt
P