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Hier nun die gedruckten Artikel erschienen von Januar 2016 bis zur letzten Ausgabe im Dezember 2024. Wobei bei den letzten drei Ausgaben der Zeitung doch erhebliche Unterschiede zwischen den von mir vorgesehenen und den dann tatsächlich in der Zeitung veröffentlichten Texten bestehen. Als Zugabe gibt es obendrein einen Text aus meiner Radiosendung OKbeat und einen nur für dieses Buch hier verfassten, der so meine Stimmung im Zusammenhang mit den letzten Ausgaben und den letzten verfassten Artikeln für die Zeitung spiegelt.
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Seitenzahl: 418
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Unbekannte Ecken - Januar 2016 - die Dänenstraße am 16./18./19.12.2015
Unbekannte Ecken – Juli 2015 - Glaßbrennerstraße am 21.6.2015
Unbekannte Ecken - am 15.Mai 2015
Unbekannte Ecken – vorerst letzter Teil – am 15.5.2016 Prenzlauer Berg
Unbekannte Ecken - Heinz-Bartsch-Straße 1 am 20.4.2015
Unbekannte Ecken – Mai 2016 - Die Schieritzstraße am 19.4.2016
Unbekannte Ecken – Teil-Nr. Weiß ich nicht – März 2016 – die James-Hobrecht-Straße – am 15./16.2.2016
Unbekannte Ecken – der Einsteinpark - am 14.9.2015
Unbekannte Ecken - Oktober 2015 - der Liszt-Platz am 14.9.2015
Unbekannte Ecken - die Straßenbrücke am S-Bf. Greifswalder Straße – am 18.8.2015
Unbekannte Ecken – Folge: weeß ick nich -Langer Jammer - am 15.2.2016
Interview mit einer Rentnerin - am 21.1.2009
Unbekannte Ecken - Zum langen Jammer am 17.12.2013
Winsviertel – Juni 2012 – am 14./15./18.5.2012
Winsviertel – August 2011 - am 11./19./20.7.2011
Wer liegt „Six feed under“? Winskiez – Mai 2013 – am 16. + 20.4.2013
Wins und Marie II – am 21.7. + 22.8.2010
Am 20.8.2007 Das Winsviertel – die Wiederentdeckung der Hinterhöfe
Das Gleislager in der Kniprodestraße – am 9.1.2017
„... und Action!“ - der Prenzlauer Berg als Drehort am 28.5./28./29.6.2017
Drehorgelfabrik Bacigalupo - April 2017 am 13. + 20.3.2017
Großbetriebe einst und heute Teil 1
Die Wirtschaftsvereinigung Obst-Gemüse-Speisekartoffeln Berlin (WV OGS) – am 10.6. / 20.7.2016
Der Nordbahnhof - Teil 2 der neuen Serie über wichtige Arbeitgeber – am 11.10.2016
Unbekannte Ecken - … der Prenzlauer Berg bis an die Grenzen … und darüber hinaus - Teil 1 - das Ende der Schönhauser Allee - am 13./15.7.2016
Grenzen 2 – September 2016 – am 5.8.2016 Die Grenzen des Prenzlauer Berg – Teil 2
Die Grenzen des Prenzlauer Berg – Oktober 2016 Teil 3 – Neumannstraße
Grenzen – August 2017 – Hohenschönhauser Straße am 9.7.2017
Grenzen – Dezember 2017 - Die Ringbahn - 14.11.2017
Die Grenzen des Prenzlauer Berg - heute: hinter der Lehderstraße - am 11. + 18.1.2017
Die Grenzen des Prenzlauer Berg heute: die nicht sichtbare Linie - am 12./13.12.2016
Grenzen – Juli 2017 - Entlang des Volksparks am 19./20.6.2017
Grenzen – Juni 2017 - die Kleingärten hinter dem Friedhof - am 16.5.2017
Grenzen – Mai 2017 - Entlang der Gürtelstraße – Teil 2 am 18.4.2017
Die Grenzen des Prenzlauer Berg – heute: bis zur Greifswalder Straße - am 11. + 18.1.2017 + 10.2.2017
Grenzen – die „verlorene Ecke“ - November 2017 am 16.-18.10.2017
Grenzen – Oktober 2017 - Am Steuerhaus am 11./12./14./15.9.2017
Grenzen – die Oderbruchstraße – September 2017 am 14./17.8.2017
Firmengeschichte Prenzlauer Berg – Teil VIII Große Firmen – Kino 2 - Dezember 2017 am 10.10. + 10.11.2017
Kintopp - Oktober 2017 - am 29.8./12.9.2017
Telefonbunker - am 22.5.2017
Die Grenzen des Prenzlauer Berg - Januar 2018 am 19.12.2017
Die Grenzen des Prenzlauer Berg - Februar 2018 am 16./17./18.1.2018
Die Grenzen des Prenzlauer Berg - März 2018Der Forckenbeckplatz - am 16.2.2018
Die Grenzen des Prenzlauer Berg – April 2018 die Eldenaer Straße bis Thaerstraße – am 20.3.2018
Grenzen 5 – Mai 18 – die Thaerstraße – am 20.4.2018
Grenzen 6 – Juni 18 – Hausburgstraße
Grenzen des Prenzlauer Berg Teil XV - Juli 2018 am 20.6.2018
Die Grenzen des Prenzlauer Berg Teil XVI am 20.7.2018
Die Grenzen des Prenzlauer Berg Teil XVII Danziger Straße - am 23./24.8.2018
Die Grenzen des Prenzlauer Berg Teil XVIII Werneuchener Wiese - am 10./11./13./17.9.2018
Grenzen des Prenzlauer Berg Teil 19 die Virchowstraße - am 19.10.2018
Die Grenzen des Prenzlauer Berg – Teil 20 Am Friedrichshain - am 20.11.2018
Der Güterbahnhof Greifswalder Straße am 20./21.3.2018
Die Mühlen am Prenzlauer Berg - am 18.7.2018
Große Firmen – die Post - Oktober 2018 am 26. + 27.8. + 14. + 15. + 16.9.2018
Unternehmensgeschichten aus dem Prenzlauer Berg am 10. + 12. + 13.12.2018 Heute: Die Schokoladenfabrik Gustav Cyliax
Unternehmensgeschichten aus dem Prenzlauer Berg März 2019 - am 11. / 13.2.2019 - die Rettungsdienste
Firmengeschichten - Das Bäckereihandwerk am 29.3./5./13.4.2019
Firmengeschichten - Die Schulen – am 14./16.6.2019
Firmengeschichten - Berlin und seine Mauern – Teil 1 am 12./13.8.2019
Firmengeschichten - Berlin und seine Mauern – Teil 2 am 8./15.10.
Die Grenzen des Prenzlauer Berg – Teil 21 der Märchenbrunnen - am 7.12., 10.12.,13.12.2018
Die Grenzen des Prenzlauer Berg – Teil 22 Gegenüber vom Friedhof - am 15.1.2019
Die Grenzen des Prenzlauer Berg – Teil 23 – Kraftwerksanlagenbau - am 11.2.2019
Die Grenzen des Prenzlauer Berg – Teil 24 – das Frauengefängnis Barnimstraße - am 19.3.2019
Die Grenzen des Prenzlauer Berg – Teil 25 Haus der Statistik - am 8.4.2019
Die Grenzen des Prenzlauer Berg – Teil 26 – Rund um den Alexanderplatz 1 von 3 - am 13.5.2019
Die Grenzen des Prenzlauer Berg – Teil 27 – Rund um den Alexanderplatz 2 von 3 - am 14.6.2019
Die Grenzen des Prenzlauer Berg – Teil 28 – Rund um den Alexanderplatz 3 von 3 - am 16.7.2019
Die Grenzen des Prenzlauer Berg – Teil 29 Prenzlauer Tor am 8./13.8. 2019
Die Grenzen des Prenzlauer Berg – Teil 30 Volksbühne + Babylon - am 11.9.2019
Die Grenzen des Prenzlauer Berg – Teil 31 das Schönhauser Tor – am 14./15.11.2019
Die Grenzen des Prenzlauer Berg – Teil 39 an der Gormannstraße – am 17./18.11.2019
Firmengeschichten – April 2020 - am 14./16.3./18.5.2020
Firmengeschichten – Unternehmergeschichten - Güterbahnhof Greifswalder Str. - am 14.7.2020/19.10.2020
Firmengeschichten – Januar 2020 Kioske – ein Abgesang - am 3./5./6./13.12.2019
Firmengeschichten – Unternehmergeschichten – Eisenbahn - am 14./20.7.2020
Die Grenzen des Prenzlauer Berg – Teil 40 an der Gormannstraße – am 12.12.2019
Die Grenzen des Prenzlauer Berg – Teil 41 Choriner Straße – am 14./ 15.1.2020
Die Grenzen – am 16./17.2.2020
Die Grenzen – Teil 43 – Weinbergsweg und Kastanienallee - am 10/14..3.2020
Die Grenzen – Teil 44 – Griebenowstraße - am 19.5.2020
Die Grenzen – Teil 45 – an der Fürstenwalder Str. am 19.6.2020
Die Grenzen – Teil 46 – Knabenschule Schwedter Straße am 24.8.2020
Die Grenzen – Teil 47 – an der Bernauer Straße Teil 1 von 3 - am 23.8.2020
Die Grenzen – Teil 48 – an der Bernauer Straße Teil 2 von 3 - am 19.9.2020
Die Grenzen – Teil 49 – an der Bernauer Straße Teil 3 von 3 - am 14.10.2020
Die Grenzen – Teil 50 – die Grenzverschiebungen am 13.11.2020
E-Busse – am 23.4.2021
Firmengeschichten - Schlachthof, Viehhof, was denn nun? - am 8.12.2020
Die Bezirksgrenzen – Teil 53 S-Bahnhof Bornholmer Straße – am 22.3.2021
Die Grenzen des Prenzlauer Berg – Folge 54 - Grenzübergang Bornholmer Straße geändert auf ohne Privates - am 9./12./24.3./23./28.4.2021
Die Grenzen des Prenzlauer Berg – Folge 55 … bis zur Grünthaler Straße … - am 15.5.2021
Die Grenzen des Prenzlauer Berg – Folge 56 … Esplanade … - am 14.6.2021
Die Bezirksgrenze Teil 50 - Grenzverkehr Teil 1 von 2 am 20.11. + 8.12.2020
Grenzverkehr Teil 2 – Nachschliff am 20.11.2020 / 15.1.2021 / 25.1.21
Grenzverkehr Teil 2 – Nachschliff – als Firmentext am 20.11.2020 / 15.1.2021 / 25.1.21 / 3.2.21
NVA - aus einer E-Mail von mir am 23.4.2021
Neue Serie: Arbeitstitel: Offensichtlich <-> wenig sichtlich - am 2.7.2021 - Teil 1 - Wo die Kacke fetzt – oder – wie der Prenzl.bg. ßu seine Abk. kam
Offensichtlich, wenig sichtlich – Teil 2 die "komische" Straße - am 13. - 18,8.2021
Offensichtlich wenig sichtlich – Teil 3 am 14./15./20.9.2021
Offensichtlich wenig sichtlich – Teil 4 am 11. - 15.10.2021
Offensichtlich wenig sichtlich 5 - an der Ringbahn am 22.10.2021, am 20.12.2021 überarbeitet
An der Michelangelostraße - am 1.3.2021
Warum in der Greifswalder Straße nie Mühlen standen am 22.2.2021
Offensichtlich – wenig sichtlich - am U-Bf. Eberswalder Straße - am 20.11.2021 - Nachschliff am 23.11.2021
Offensichtlich, wenig sichtlich – Teil 7 – Senefelder Platz am 30.12.2021/17.1.2022
Offensichtlich, wenig sichtlich – Teil 8 – Naugarder Platz? - am 11./16.2.2022
Offensichtlich – wenig sichtlich – Teil 9 - an der Schneeglöckchenstraße - am 21.3.2022
Offensichtlich – wenig sichtlich – Folge 10 – Blankensteinpark - am 20./21.4.2022
Offensichtlich – wenig sichtlich – Folge 11 – der Caligariplatz - am 18.5.2022
Offensichtlich wenig sichtlich – Schöne Ecke Prenzlberg am 17.6.2022
Offensichtlich wenig sichtlich - 13 Die Parkplätze an der Fritz Riedelstraße - am 12.7.2022
Offensichtlich wenig sichtlich - 14 an der Straßburger Straße - am 19. + 22.8.2022
Offensichtlich wenig sichtlich - 15 der Lewaldplatz - am 29.8. + 16. + 19.9.2022
Offensichtlich wenig sichtlich – 16 der neue Einsteinpark - am 10./11./17.10.2022
Offensichtlich wenig sichtlich - 15 Behm- / Norweger Straße - am 29.8. + 14.11. 2022
Offensichtlich wenig sichtlich – 18 - von Telefonzellen, Skat, Skate und T-Park - am 2./18.12.2022
Offensichtlich wenig sichtlich – 18 - von Telefonzellen, Skat, Skate und T-Park - am 2./18./19./21.12.2022 – Nachschliff – Alternativer letzter Absatz / Alternatives Ende
Offensichtlich wenig sichtlich – 19 - Erich Mielkes Klo und andere Absurditäten - am 15.1.2023
Offensichtlich wenig sichtlich – 20 Michelangelostraße - am 17./19.2.2023
Offensichtlich wenig sichtlich – 21 Am Friedhofspark - am 13./14.3.2023
Offensichtlich wenig sichtlich – 22 - von Fleischereien und Währungen - am 27.3./18. + 19.4.2023
Offensichtlich wenig sichtlich – 23 – Fassung 4 Stedinger Weg - am 12. + 15.5.2023
Offensichtlich wenig sichtlich – 25 Thälmannpark – Bauarbeiten - am 28.6.2023
Offensichtlich wenig sichtlich – 26 Werneuchener Wiese - am 31.7./21.8.2023
Offensichtlich wenig sichtlich – 27 100 Jahre Radio in Deutschland – arg gekürzt am 31.7. / 21.8.2023
Offensichtlich wenig sichtlich – 27 - 100 Jahre Radio in Deutschland – Teil 1 + 2 + 3 + 4 + 5 - am 31.7.2023
Offensichtlich wenig sichtlich – 28 Die Dänenstraße - am 16.12.2023
Offensichtlich wenig sichtlich – 29 Versuch eines Fahrscheinkaufs - am 8.1.2024
Offensichtlich wenig sichtlich – 30 Einkaufen 1 – die Center - am 3.2.2024
Offensichtlich wenig sichtlich – 31 - am 7.3.2024
Offensichtlich wenig sichtlich – 32 - am 1./6.4.2024
Offensichtlich wenig sichtlich – 33 - Die Einkaufsstraßen – Urfassung - am 8./13./17.5.2024
Kurz notiert – 7.6.2024
Offensichtlich wenig sichtlich – 34 - Eis, Hundekot und öffentliche Toiletten - am 28.5. + 7.6. + 28.6.2024
Offensichtlich wenig sichtlich – 34 - Eis, Hundekot und öffentliche Toiletten - am 28.5. + 7.6. + 28.6.2024
Straßenbahn in der Weißenburger Straße am 28.6.2024
Offensichtlich wenig sichtlich – 35 das älteste Gewerbe … von mir um einige Worte gekürzt in die Redaktion gegeben - am 8.6./31.7./12.8.2024
Kurzmeldung
Offensichtlich – Folge 36 – Absurditäten
Aus dem OKbeat Nr. 1150 vom 17.10.2024
I me mine am 21. + 22.10.2024 – und bisher unveröffentlicht
Gestern, heute, morgen
Offensichtlich ... die letzte Folge am 8.7./ 5.9. / 27.9. / 9.10. / 20.11.2024
Offensichtlich – Zusammenfassung!
U-Bf. Nordring - am 24.10.2024
Letzte Folge „Offensichtlich“ am 8.7./ 5.9. /21.11. 2024 unpolitischer Nachschliff und berlinernd entfernt
Himmel, dass das solche Mengen an Texten für die Zeitung sind, hätte ich nicht gedacht. Hier also die gedruckten Artikel von 2015 – 2024 und einige ab 2010.
Und wieder zeitlich bunt gemischt nach dem jeweiligen Dateinamen auf meinem Rechner geordnet. Aber auch hier kann es wieder zu kleinen textlichen und inhaltlichen Differenzen zu den in der Zeitung tatsächlich erschienenen Artikeln geben, weil ich auf meinem PC nur die Originalfassungen habe, aber von der Redaktion manch Spitze von mir entfernt wurde. Außerdem sei mit der Hinweis gestattet, dass Sie hier drei deutsche Rechtschreibungen finden, die alte, die neue und meine. Die Interpunktion erfolgt dem Klangbild nach aus dem Bauch heraus.
Viele werden sich jetzt sicher auch Fragen, warum der 3. Band als Letzter erscheint! Hat einen einfachen Grund: ich wollte hier auch die Artikel von mir mit aufnehmen, die in den letzten Ausgaben der Zeitung erschienen. Deshalb hab ich diesen Band hier, der am 25.5.2024 inhaltlich bereits soweit fertig war, noch "vor sich hin dampfen" lassen und zunächst den Band 4 veröffentlicht, der aus Artikeln von mir besteht, die von der Redaktion, oft sogar aus für mich im Nachhinein nachvollziebaren Gründen, abgelehnt wurden und somit nie erschienen.
Am Ende dieses dritten Bandes hier weichen, etwa auf den letzten siebzehn Textseiten hier, die von mir angedachten, dann aber tatsächlich gedruckten Artikel doch erheblich von meinen ursprünglichen Ideen ab. Zudem hab ich „als Zugabe“ noch einen Radiotext aus dem OKbeat und einen Text nur für dieses Buch hier, der meine Befindlichkeit mit den letzten Texten für die Zeitung spiegelt, mit eingefügt.
Und nun, auf geht’s!
Rolf Gänsrich am 21. + 25.5. + 13.7. + 20.11.2024
*
So ganz und gar unbekannt ist die Dänenstraße ja nun doch nicht, wie mir letztens ein Ureinwohner erklärte. Und was ist mit den anderen mindestens achtzig Prozent „Neubürger“, die in den letzten Jahren an den Prenzlauer Berg gezogen sind?
Einmalig ist die Dänenstraße auf jeden Fall. Sie ist nur einseitig bebaut und führt komplett entlang des Ringbahngrabens, angefangen vom ehemaligen Kaufhaus Fix bis zur hin zur Malmöer. Im Kaufhaus Fix, heute das Eckcafé an der Schönhauser, bekam man, so ich mich recht entsinne, Sportbekleidung wie z.B. Turnschuhe. Für Fans der Berliner S-Bahn war eine Wohnung hier schon immer das Sahnehäubchen in ihrem Leben, alle anderen fühlen sich vermutlich genervt. „Aber man gewöhnt sich dran!“, erzählt mir ein Anwohner.
Seit dem 4.Juli 1904 trägt die Straße diesen Namen, davor war es die „Straße Nr.12, Abt. XI des Bebauungsplanes“. Die Autobrücke zur Sonnenburger Straße im Gleimkiez wurde während der letzten Kriegstage durch Panzer zerschossen, um den Vormarsch der Sowjetarmee in die Innenstadt zu behindern. Die einstigen Brückenlager sieht man noch. Wiederaufgebaut wurde sie nach dem Krieg nur für Fußgänger.
Ganz am Ende der Dänenstraße und rein postalisch zur Malmöer Straße gehörend, liegt direkt entlang der Bahn das Wohnprojekt „M 29“.
Auf seiner Homepage steht: „Wir sind ein Neubauprojekt, aber keine Baugruppe. Der Unterschied ist: ... wir haben keine Eigentumswohnungen gebaut, sondern ein dauerhaft kollektiv selbstverwaltetes Mietshaus. In diesem Haus gibt es stabile Mieten, Räume für gemeinsames Wohnen jenseits von Vereinzelung, sowie Projektflächen für politische und kulturelle Arbeit im Stadtteil.“
Die Straße dominierend ist hingegen die, so Wikipedia „... katholische Kirche St. Augustinus ...“ sie „ … ist ein spätexpressionistisches Bauwerk der Architekten Josef Bachem und Heinrich Horvatin aus den Jahren 1927/1928 und steht unter Denkmalschutz. Seit dem Jahr 2003 gehört sie zum Pfarrbezirk Heilige Familie in Prenzlauer Berg. ...“
Ab dem 25.Dezember 1952 wurden etwa ab Höhe Driesener Str. die Gütergleise der Bahn mit einer Stromschiene „benagelt“. Dies machte es möglich, dass fort an S-Bahnen von Schönhauser Allee direkt zum Bf. Pankow fahren konnten. Vorher war das nicht möglich („Jesundbrunnen! Pankow umsteijen!“, kennt der Urberliner noch als Bahnhofsansage).
Damit brauchten Ostberliner Genossen nicht mehr den Umweg über „den Westen“ zu nehmen. Allerdings war auf Grund des hohen Güterverkehrs nur ein 40-min-Takt möglich.
Erst nach dem Mauerbau wurde die sogenannte „Ulbrichtkurve“ zwischen Pankow und Schönhauser Alle am 10.Dezember 1961 fertig gestellt. In Höhe Dänenstraße / Malmöer tuteten die Züge laut, sie beschleunigten meist auf Höchstgeschwindigkeit und hatten die Strecke mit mindestens 40 km/h zu durchfahren.
Die Notbremsen wurde ausgeschaltet. 1984 gelang dennoch jemandem, aus einem Schnellzug, der die Notbremse nicht abgestellt hatte, über die Grenzanlagen Richtung Westen zu fliehen. Bis zum Wiederaufbau des Rings konnte man von der Dänenstraße aus noch alte Stellwerksgebäude und Kehranlagen von vor dem Mauerbau sehen, denn der Bf. Schönhauser Allee galt bis zum 13. August 61 als „letzte Station im demokratischen Sektor“.
Letzteres ist nachzulesen im Buch „Ring über Ostkreuz“ von Erich Wildberger von 1953.
*
In unsere heutije Reihe jehts ma wieda im Berlina-Slang rund. Jrund dafür is, det die Straße, um die et hia jeht, nach ehm Mann benannt wurde, der als ersta die Berlina Mundart inne Literatur einjeführt hat. George Adolf Theodor (Pseudonym. Adolf Brennglas) Glaßbrenner, jeborn 27.3.1810 Berlin, jestorben 25.9.1876 ooch in Berlin, war Schriftsteller und Redakteur, u.a. 1841 beim „Courier“.
Von 1832 bis 1850 editierte Glaßbrenner unter dem Pseudonym Adolf Brennglas die Taschenhefte "Berlin, wie es isst - und trinkt" in denen er den Berliner Dialekt einführte. Schon 1840 tauchte Eckensteher "Nante" in Glaßbrenners literarischen Werken uff. Ferdinand Stumpf, jeboren 1803 in Berlin, Spitzname „Nante“, war Dienstmann und eene real existierende Berliner Figur.
Er fiel vor allem durch sein' Humor uff. Karl von Holteis nahm ihn als Kunstfigur 1831, Friedrich Beckmann 1833, Albert Hopf 1848 und eben Adolf Glaßbrenner 1840 in ihre Werke uff. Glaßbrenner gilt als der Begründer des Berliner Witzes. Sein Hauptwerk war der 1846 erschienene "Neue Reineke Fuchs". In Preußen wurden Glaßbrenners "Freien Blätter" 1848 verboten und erst zehn Jahre später durfte er nach Berlin zurück.
Die hier jenannte Straße trächt seit dem 23.1.1913 seinen Namen. Det is ooch jenau die Zeit, in der det Jebiet rund um den Humannplatz herum endjültich bebaut wurde. Die Straße war vorher die Straße Nr. 18 b, Abt. XII des Hobrechtschen-Bebauungsplanes.
… so und jetzt wieder hochdeutsch weiter … Berlinisch schreibt sich nämlich genauso anstrengend, wie es sich liest …
Die Glaßbrennerstraße geht von der Wisbyer Str. zur hin Kuglerstr. ab und ist in Richtung Prenzlauer Allee die letzte Querstraße vor der Stahlheimer Straße. Die eigentliche Bebauung erfolgte erst ende der zwanziger Jahre, etwa zeitgleich mit der Errichtung der Carl-Legien-Siedlung an der Ostseestraße. Die Glaßbrennerstraße ist etwa einhundertzwanzig Meter lang und nach dem französischen System nummeriert (erkläre ich gern bei meinen Führungen). An der Kuglerstraße endet sie am Spielplatz der Carl-Humann-Grundschule mit der Sporthalle (links), die sowohl von der Schule, als auch vom „Preussischen Ringverein“ genutzt wird. Das Schulgebäude steht unter Denkmalschutz und wird derzeit saniert.
In der Glaßbrennerstraße gibt es kein Gewerbe. Auffällig sind hingegen Schilder an den Hauswänden neben jedem Eingang, die das Anlehnen von Fahrrädern an diese Wände verbieten.
*
Heute geht es in eine Straße, wie es sie langweiliger wohl kaum ein zweites mal am Prenzlauer Berg gibt und die dennoch oder gerade deshalb wohl ein ganz besonderes Flair umgibt: die Angermünder Straße, die parallel zur Schönhauser Allee verläuft, aber kaum zweihundert Meter lang ist. Die Angermünder beginnt direkt an der Torstraße und endet bereits an der Lottumstraße. „Ist denn das überhaupt noch Prenzlauer Berg?“, wird jetzt sicher der eine oder andere fragen. Ja, ist es.
Das Gebiet entlang der Torstraße zwischen Schönhauser Allee und Gormannstraße (das ist etwa zwei Drittel der Strecke vom Rosa-Luxemburg-Platz bis zum Rosenthaler Platz), von der Berliner Innenstadt aus gesehen aufwärts, gehört noch zum Bezirk Pankow. Und genau wie auch die parallel verlaufenden Christinen- und Gormannstraße, so geht es auch in der Angermünder recht stramm aus dem Berliner Urstromtal bergauf. Vorn an rechts ist eine private Sprachenschule, etwa auf halber Straßenlänge ist links an einem Hauseingang ein Schild mit fünf blauen Buchstaben angebracht, die weder ein volles Wort noch sonst einen Sinn ergeben. Alles andere sind Wohnhäuser aus der Gründerzeit. Es fällt auf, dass es in dieser Straße keinen einzigen Baum gibt. Die Häuser, schick saniert, zeigen bis auf das Eckhaus an der Lottumstraße, das Farbbild, das sie auch schon bei ihrer Erbauung ende des 19.Jahrhunderts hatten. Dem Putz war damals nur ein leichter Gelbton beigemischt und so ist die Straße einheitlich gelb. Stadtauswärts im Hintergrund, in der Fehrbelliner Straße 99 gelegen, sieht man die Turmspitze der katholischen Herz-Jesu-Kirche.
Die Angermünder Straße wurde bereits 1863 vom Großgrundbesitzer Wilhelm Griebenow neu angelegt. Sie hieß von 1827 an Eselsweg oder Eselsgang, weil Griebenow hier einige Esel auf einem Grundstück hielt, die er gegen ein geringes Entgelt an Interessierte zum reiten verlieh.
Das besondere Flair dieser Straße besteht in ihrer Einheitlichkeit und in der Steigung. Genau so sahen im Berlin der Kaiserzeit viele innerstädtische Quartiere aus.
Es gibt in Berlin eine weitere Angermünder Straße in Lichtenrade.
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Die Straße „Prenzlauer Berg“, auf älteren Stadtplänen gern als „Am Prenzlauer Berg“ bezeichnet, war ursprünglich Teil der Friedenstraße und wurde erst am 23.Januar 1913 so benannt. Hier entlang führte die ursprüngliche Akzise-, die Zollmauer. Wobei „Mauer“ deren Zustand arg beschönigt, denn es handelte sich lediglich um einen Palisadenzaun. Die Straße führt vom ehemaligen „Königstor“ an der Greifswalder Straße zum einstigen „Prenzlauer Tor“ an der Prenzlauer Allee. Mit dem in Kraft treten des Gesetzes zur Gründung Groß-Berlins am 1.Oktober 1920 wurden u.a. aus vier Verwaltungsgebieten der „Königsstadt“ bzw. „Königlichen Vorstadt“ ein neuer Bezirk, der nur im ersten Jahr seines Bestehens nach dem fünfzig Jahre zuvor abgerissenen Prenzlauer Tor hieß und 1921 (verschiedene Quellen) in Prenzlauer Berg umbenannt wurde. Vom Königstor kommend, so wie auch die vermutliche, recht undurchsichtige Hausnummerierung verläuft, hat man rechter Hand zuerst den ab 1814 angelegten Friedhof I der Georgen-Parochialgemeinde.
Zwischen den vielen interessanten und auch nagelneuen Gräbern findet man auf ihm fast alle Zweige der Familie Bötzow, darunter genau den Brauereibesitzer, in einer Gruft mit darin befestigter Gedenktafel den Gründer der ersten Blindenschule Deutschlands Johann August Zeune, in Form einer dorischen Tempelruine (groß wie ein Flügel des Brandenburger Tors) den Erfinder der Berliner Gaslaterne Julius Pitsch und das Mausoleum von Carl Ludwig Zeitler mit einem in Stein gehauenen Bericht über soziale Auseinandersetzungen zu Zeiten der Reichsgründung.
Anschließend erstreckt sich eine moderne Skaterbahn und ein Spielplatz in der Straße „Prenzlauer Berg“, bevor man an einer Eck-Tankstelle am Prenzlauer Tor landet. Geht man „Prenzlauer Berg“ zurück hat man den am 27.Juli 1802 eröffneten „St.Marien- & St. Nicolaifriedhof I“ auf dem Leute wie z.Beispiel die Famlie Stargardt oder der Fabrikant (Großwäscherei) Wilhelm Spindler, nachdem ja ein ganzer Stadtteil in Köpenick benannt wurde, mit seiner Familie liegen. Hinter dem Friedhof geht es in Richtung Königstor relativ steil bergab in den Kiez an der Mendessohnstraße.
Dies hier ist der vorerst letzte Teil der „unbekannten Ecken“. Ich weiß, viele Straßen und Ecken habe ich noch nicht erwähnt. Diese Serie schreit also förmlich nach einer Fortsetzung, die irgendwann kommen wird. Ab der nächsten Ausgabe der Prenzlberger Ansichten führe ich Sie über mehrere Monate genau entlang den Grenzen unseres Ortsteils. Dabei sei mir ein Blick über den Tellerrand, auf die andere Straßenseite zum Beispiel, erlaubt.
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In dieser Folge möchte ich mich mit einer unscheinbaren und dennoch wichtigen Straße befassen. Sie hieß von 1931 – 1933 Döblinweg, von da an bis 1952 Zeebrüggestraße und wurde anschließend nach Otto Schieritz, einem Sozialdemokraten, umbenannt. Am 2.5.1945, nur ganz wenige Stunden vor der Kapitulation Berlins, hisste Schieritz an seinem Wohnhaus in der Senefelderstraße 33 die rote Fahne und wurde deshalb noch von der SS erschossen.
So viele bauliche Unterschiede auf so engem Raum findet man bei kaum einer anderen Straße. Es beginnt mit später Gründerzeit an der Ecke zur Greifswalder Straße, danach Bauten aus den 30ern, die Feuerwache, auf die ich hier noch kommen werde, dann geht es über die Hosemannstraße hinweg, auf der einen Seite ist das große Areal der Staatlichen Schule für Ballett und Artistik, auf der anderen sind Bauten, die an die legendären Q3A, die erste große Plattenbauserie in der DDR, erinnern, wobei ich mir nicht sicher bin, ob es nicht tatsächlich doch Q3A sind und die Schieritzstraße endet schließlich an der Gubitzstraße, vor einem Durchgang in den Weltkulturerbebauten des Architekten Bruno Taut, durch den man zur Sodtkestraße gelangt.
Die „Freiwillige Feuerwehr Prenzlauer Berg FF1310“ hat derzeit 27 aktive Mitglieder. In der Jugendfeuerwehr sind 4 Mädchen und 18 Jungen aktiv. Die Einsatzfahrzeuge sind je ein Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeug, ein Löschgruppenfahrzeug, ein Tragkraftspritzenanhänger und ein Einsatzleitwagen (durch zwei Beamte der Berufsfeuerwehr besetzt). Es gibt die Wache seit 1956. An jedem Donnerstagabend ist Übungs- und Ausbildungsdienst. Auf ihrer Webside heißt es:
„Wir sind eine Freiwillige Feuerwehr vom Typ B. Das heißt, wir müssen spätestens 30 Minuten nach der Alarmierung einsatzbereit sein. Unsere primäre Aufgabe ist die Unterstützung der Berufsfeuerwehr bei besonderen Einsatzlagen wie z.B. Unwetter, Großbränden oder zu Silvester. … Um Einsatzerfahrung zu sammeln, müssen wir monatlich mindestens 10 Stunden Einsatzdienst leisten. Diese Einsatzdienste finden in der Regel am Wochenende statt. Für diesen Zeitraum sind wir permanent auf der Wache. Alle Einsätze, die zu dieser Zeit in unserem Ausrückbereich anfallen, werden von uns abgearbeitet.“ Und weiter: „...Die Wache ist ein Typenbau aus der DDR. Sie besteht aus einer KFZ-Halle mit 3 Stellplätzen. …“ Grundsteinlegung war am 06.11.1983, übergeben wurde sie am 27.09.1984. Bereits bei der Übergabe war die Wache für die damals 80 Mitglieder viel zu klein. Vorgesehen war das Gebäude für eine Wehr mit 30 Mitgliedern. …“ Die heutige Wehrstärke liegt bei 39 Mitgliedern. Die Jugendfeuerwehr gibt es seit dem 23. Juni 1990.
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James Friedrich Ludolf Hobrecht, geboren am 31.Dezember 1825 in Memel, gestorben am 8.September 1902 in Berlin, ist wohl eine der Lichtgestalten in der Berliner Stadtentwicklung. Ihm haben wir den ersten systematischen Bebauungsplan, die Traufhöhe von 22 m und die Berliner Stadtentwässerung zu verdanken. Aber der Reihe nach.
James Hobrecht wurde als Sohn eines Gutsbesitzers geboren. Im Jahr 1834 zog die Familie nach Königsberg um. Nach dem Abbruch seiner Schulausbildung 1841 begann er mit einer Geodät-Lehre. Er durchlief mehrere Examen und war bis 1847 mit Separationsarbeiten bei der Coeln-Mindener Eisenbahn beschäftigt.
Während der Märzrevolution 1848 war er Beteiligter an der studentischen Bürgerwache im Berliner Stadtschloss. James Hobrecht studierte an der Berliner Bauakademie. Nach einer landwirtschaftlichen und Bauingenieurausbildung legte er 1858 die Wasser-, Wege- und Eisenbahnbaumeisterprüfung ab und wurde im selben Jahr als Regierungsbaumeister bei der damals für Baufragen zuständigen Königlichen Polizei (Baupolizei) angestellt.
Ab 1859 wurde er Leiter der Kommission zur Ausarbeitung des Bebauungsplans der Umgebungen Berlins.
Eine Inspektionsreise 1860 nach Hamburg, Paris und nach London und in andere englische Städte diente dem Kennenlernen des neuesten Entwicklungsstandes für das Vorhaben eines modernen Kanalisations- und Entwässerungssystems.
Der von ihm maßgeblich entwickelte Bebauungsplan der Umgebungen Berlins, der so genannte Hobrecht-Plan, sah als Fluchtlinienplan ein Konzept von Ring- und Ausfallstraßen für die Städte Berlin und Charlottenburg sowie umliegende Gemeinden vor. 1862 trat der Plan in Kraft, der bis heute eine Grundlage der Berliner Bebauungsund Verkehrsstruktur bildet.
Die Traufhöhe von 22 Metern geht auch auf diesen Plan zurück. Das hing mit der Straßenbreite von 22 m zusammen. Man wollte damit verhindern, dass ein Haus, das wegen einer Katastrophe umstürzt (z.B. Brand) nicht das Haus auf der gegenüber liegenden Straßenseite beschädigen kann. Auch die Länge der Leitern der Feuerwehren wurden in der Folge an diese Traufhöhe angepasst.
Mit Unterstützung seines Bruders Arthur, der ab 1872 Berliner Oberbürgermeister war und des Arztes Rudolf Virchow wurde James Hobrecht 1869 mit der Umsetzung seiner Pläne einer Kanalisation für Berlin mit 12 Radialsystemen betraut.
"Das ist die Berliner Luft, Luft, Luft, wo nur selten was verpufft, pufft, pufft", diese Textzeile von Paul Lincke geht auf James Hobrechts Abwasserkanalsystem zurück.
Dieses war indes von seiner Kapazität her so groß und vorausschauend gebaut, dass es der seitdem ja sehr gewachsenen Stadt noch immer genügt.
Neben Stettin und Berlin half er Potsdam und etwa 30 weiteren deutschen Gemeinden sowie Moskau, Tokio und Kairo bei der Abwasserbeseitigung. Zwischen 1872 und 1874 hatte Hobrecht auch einen Lehrauftrag an der Bauakademie inne. 1884 wurde er als Nachfolger von Carl Theodor Rospatt für zwölf Jahre als Stadtbaurat der Stadt Berlin für Straßen- und Brückenbau gewählt. Mit dem Bau von Ufermauern entlang der Spree zwischen Oberbaum und Unterbaum ermöglichte er die Schifffahrt durch die Berliner Innenstadt. James Hobrecht sprach der bewussten sozialen Vermischung der Bewohner in Vorder- und Hinterhäusern, Keller-, Dach- und Beletage-Wohnungen eine gesellschaftliche Wirkung zu.
Nach dem Abbruch nicht Denkmal geschützter Gebäude auf dem ehemaligen Zentralviehhofsareals an der Eldenaer Straße wurde eine der neu angelegten Straßen am 23.Oktober 2000 nach James Hobrecht benannt.
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2Manchmal ist das mit der Optik auf den Seiten so'n Ding! Zwei Zeilen plus Überschrift kannste unten nicht stehen lassen, denn „es sieht nicht aus“. Lässt du aber unten zu viel weißes Blatt, wundert sich der Leser auch.
Unsere Reihe beginnt heute mit dem Hinweis: alles ist relativ und dieser Park ist relativ unbekannt. Ohne das kleine Sommerfest der SPD im August hätte ich diesen Park als solchen nie wirklich wahr genommen, obwohl ich hier am Prenzlauer Berg schon sehr lange wohne, länger, als der Park alt ist. Für mich war er immer nur „die schöne Wiese vor dem Seniorenheim“.
Diese freie Fläche liegt zwischen dem Pieskower Weg und der Einsteinstraße, die bitte nicht mit der Albert-Einstein-Str. in Adlershof verwechselt werden sollte.
Das Gelände wurde ursprünglich als Festwiese der nordöstlich gelegenen Kleingartenanlagen genutzt. Die Bebauung des Gebietes südlich der Michelangelostraße, unter Abriss der Kleingärten, erfolgte zwischen 1973 und 1983 überwiegend mit Wohnungen vom Typ WBS70, die sich an die 60er-Jahre-Bauten vom Typ Q3A an der Einsteinstraße anschlossen, die ihrerseits gleichfalls auf dem Boden einstiger Kleingärten stehen.
Nach der Nutzung als Festwiese entstand auf der Freifläche des heutigen Einsteinparks ein großer Spielplatz für die Kinder der Häuser in der Einsteinstraße und in der Schule am Pieskower Weg. Das ist heute die Paul-Lincke-Grundschule mit einer musikalischen Ausrichtung. Sie ist benannt nach dem Komponisten, der für Berlin die selbe Bedeutung hat, die Johann Strauß für Wien hat. Lincke (7.Nov. 1866 – 3.Sept. 1946) war Operettenkomponist. Sein Schlager von 1904 „Das ist die Berliner Luft“, nach einem Text von Heinrich Bolten-Baeckers, ist die heimliche Hymne unserer Stadt.
Erst am 2.Juli 1988 wurde der Park unter seinem heutigen Namen eingeweiht. Direkt mitten im Park, auf offener Wiese, stehen zwei Bronze-Plastiken von Anna Franziska Schwarzbach, die den jungen und den im Alter etwas weiter fort geschrittenen Albert Einstein in einem Dialog mit sich selbst zeigen. Sie sind von 1998. Assoziatorische Anklänge an das britische Stonehenge finden sich im Pavillon aus Granit von Yvonne Kohlert aus dem Jahre 1996. Der Pavillon lädt zum Sitzen auf den gestalteten Steinen ein und gleichzeitig zum Studium der an den Stützen und Balken eingeschlagenen Formeln. Darüber hinaus gibt es einen großen, kommunalen Spielplatz. Die an den Platz grenzende Seniorenanlage ist idyllisch gelegen.
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In unserer heutigen Folge ist das auch für den Autoren unbekanntes Terrain, an dieser Stelle Exklusives für unsere Leser, und dabei keinerlei Möglichkeit, mir aus unterschiedlichen Quellen Material zusammen zu suchen, weil es da bisher einfach nichts gibt, aus dem man was Neues zaubern könnte.
Der Liszt-Platz war schon im legendären „Hobrechtschen Bebauungsplan“ von 1862 vorgesehen, so Frau Benjamin vom BA Pankow, Straßen- und Grünflächenamt am 9.September. Er erstreckte sich, so eigene Recherchen, auf der Berliner Feldmark entlang eines mittleren „Communicationsweges“ zur Feldmark nach Weißensee und Heinersdorf bis hin zu einem äußeren dieser von Hobrecht geplanten Straßen-Ringe.
Zur Zeit dieser Planung, war die Ringbahn zwar schon angedacht, jedoch bei weitem nicht in vollem Konzept, Umfang und Lage. Das war auch beim „Siechenheim“, dem heutigen Bürgeramt und bei der „Palme“, dem städtischen Obdachlosenheim für ca. zehntausend Menschen, heute ist darin eine Zweigstelle des Vivantesklinikums, der Fall. Beim Namen ist aus den alten Unterlagen auch nicht zu ersehen, ob es sich um den Musiker Liszt oder den Ökonomen List handelt. Die Schreibweise des Namens lässt jedoch ersteren vermuten. Mit der Bebauung durch Bruno Taut um 1929 verschwand schließlich der Name und die Idee dieses Platzes, allerdings müssen dazu im Straßen- und Grünflächenamt entsprechende Dokumente vorhanden sein. Auf jeden Fall wird von dieser Behörde der Name Liszt-Platz auf eine Spielecke angewendet, die sich zwischen der Kita in der Preußstraße und den Mietergärten an der Erich-Weinert-Str. / Gubitzstraße befindet. Wie in dieser Ausgabe in den Kurzmeldungen berichtet, soll eben jener Spielplatz bis Ende 2016 umgestaltet, aufgewertet und mit einer geschotterten Straßenanbindung für Fahrzeuge des Grünflächenamtes (zur Pflege der Anlage) versehen werden.
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In unserer heutigen Folge geht es um eine gänzlich unbenannte Brücke, um die Straßenbrücke ohne Namen am S-Bahnhof Greifswalder Straße. Die Bahnbrücke wurde mit der Ringbahn nach dem Krieg gegen Österreich 1867 begonnen und spätestens mit dem Bau des Personenbahnhofs 1875 in Betrieb genommen. Dieser spezielle Bahnhof befand sich auf der anderen Seite der Greifswalder Str., etwa dort, wo heute der Parkplatz von Aldi ist.
Erst vierzehn Jahre später, 1889, wurde er an den heutigen Ort verlegt. Der Bahnhof hieß von seiner Gründung bis 1946 „Weißensee“, danach „Greifswalder Straße“.
Im Zuge der Schließung des Gaswerks 1981 und dem Bau des Wohnviertels am Thälmannpark bekam der Bahnhof endlich ein Empfangsgebäude, alle Bahnbrückenteile wurden zwischen 1983 und 1985 sukzessive erneuert und der Bahnhof selbst ein Stück auf die Greifswalder hinauf geschoben. Das Verschieben des Bahnhofs um ca. 5 m hatte zum einen den Grund, dass man an dieser Stelle eine Gleisverbindung von der S-Bahn zur Fernbahn als Weiche mit einbaute und weil dadurch die kleine Betriebskantine, die sich am Ende des Bahnhofs befand, für die Zugführer näher heran rückte.
Gleichzeitig wurde diese Straßenbrücke neben dem S-Bahnhof, die es damals noch nicht gab, neu gebaut. Bei all diesen baulichen Veränderungen wurde die Brücke von einst 23 m auf nun 49 m verbreitert.
Der Neubau dieser Straßenbrücke geschah aus mehrerlei Aspekten. Die Greifswalder Straße war damals die „Protokollstrecke“ auf der Erich Honecker und Konsorten von Wandlitz kommend morgens in die Stadt ein- und abends wieder hinaus „schwebten“. Alle Ampeln waren in dieser Zeit von Hand geregelt, der kreuzende Verkehr für diese Zeit, etwa für 'ne Dreiviertelstunde, gesperrt und ein links abbiegen von der Greifswalder war nirgends möglich.
Diese neue Straßenbrücke ermöglichte es nun wenigstens mit Umweg von der Grellstraße zur Storkower zu kommen. Andererseits kam man über sie, aus der Innenstadt kommend, auch nach links ins Wohngebiet am Thälmannpark. Nicht zu vergessen ist der große Güterumladebahnhof der ja noch heute von Baufirmen genutzt wird und auf dem damals zusätzlich noch u.a. Briketts, aber auch Leitungsmasten für die Oberleitungselektrifizierung ab 1984 gelagert wurden und der ja noch heute von Baufahrzeugen rege genutzt wird.
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Was ist denn das für ein bescheuerter Straßenname, wird sicher manch neuer Bewohner auf dem frisch bebauten Areal bei sich denken. Der einstige Name des S-Bahnhofes Storkower Straße, nämlich "Zentral-Viehhof", kommt dem schon näher. Die Straße gibts als Bezeichnung für eine Fußgängerbrücke, die vor ein paar Jahren, (war es 2001?) zum Teil abgerissen wurde. Von 1937 bis Juli 1940 entstand quer über den Viehhof eine 420 Meter lange, vier Meter breite und sechs Meter hohe Fußgängerbrücke aus Stahl, die an der Eldenaer Straße in einem aus Backsteinen gebauten Treppenturm mündete. Um die Arbeiten auf dem Viehhof nicht zu behindern, stand sie auf 22 Stützen, die teilweise zwischen 20 und 32 Meter Abstand zueinander hatten. Auf einem südlichen Abschnitt wurden die Stützen beim Bau einfach in das Dach einer der Rinderställe gebaut, wodurch die Brücke über das Gebäude hinweg führte.
Die Brücke war überdacht und ab Hüfthöhe milchverglast, damit deren Benutzer nicht das Elend der hier lebenden Tiere, aber auch sicher nicht die ganzen Ratten sahen. Von 1976 bis 1977 wurde die Brücke umfangreich repariert und auf 505 Meter verlängert, indem ein 85 Meter langes Stück vom S-Bahnhof zum neuen Lichtenberger Wohngebiet Fennpfuhl angebaut wurde.
Offiziell hieß das Ding nur "Fußgängerbrücke", der "lange Jammer" kommt aus dem Volksmund.
Vierhundertzwanzig Meter unter Milchglas, zwei von drei Leuchtstoffröhrenlampen demoliert. Klappernde Herrenschuhe im Nacken und von vorn kommt einem ein Besoffener entgegen. Ausweichen kann man ihm nicht, und zurück hat es wohl auch keinen Zweck. Eine Falle? So regelmäßig meine Gedanken, wenn es wirklich unumgänglich war, den Langen Jammer zu benutzen. Oder verbotener Weise mit dem Rad rüber, das ging schneller. Die pöbelnden Junkies erwischten einen dennoch, regelmäßig.
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Im Februar wird die rüstige und im Kiez sehr bekannte und beliebte Rentnerin Charlotte van der Meer neunzig Jahre alt. Die Prenzelberger Ansichten gratulieren! Grund genug für Rolf Gänsrich am 21.Januar 2009 ein kurzes Interview mit der Jubilarin zu machen.
> Hallo! Wann wurden sie geboren?
>> Am 28.2.1919 in Rostock. Seit 1937 bin ich in Berlin.
> Sagen sie, so rüstig, wie sie sind, gehen sie glatt noch für unter siebzig weg. Wie schaffen sie das?
>> Durch arbeiten. Ich habe mein Leben lang immer hart gearbeitet!
> Man hört ja immer wieder von hundertjährigen, dass die dann regelmäßig ihr Gläschen Wermut ... oder so ...?
>> Nein, ich habe mein Leben lang keine Zigaretten und keinen Alkohol zu mir genommen. Nein, ich halte mich wirklich mit der Arbeit fit. Ich habe erst eine höhere Handelsschule besucht, war dann Kontoristin, dann habe ich in der DDR an einem Lehrerstudium teilgenommen und war dann dreißig Jahre lang an der 3.Oberschule in der Driesener Straße. Davon fünf Jahre als stellvertretende Direktorin. Und auch noch als Rentnerin habe ich dort ausgeholfen, unterrichtet und die Halbtagsstelle im Sekretariat ergänzt. So war ich dann von 1954 bis 1991 an der Schule. Noch immer habe ich gute Kontakte zu meinen Schülern. Wir hatten jetzt erst vor ein paar Tagen ein Klassentreffen mit ehemaligen Schülern, die vor fünfzig Jahren entlassen wurden. Viele nun auch schon Großeltern.*
> Wie haben sie, Frau van der Meer, gelebt?
>> Ich war immer allein erziehend. Heute habe ich drei Kinder, sechs Enkel und einen Urenkel.
> Ich bin beeindruckt, von dieser Begegnungsstätte hier. Welche Rolle spielen Sie darin?
>> Wir haben zur Leitung der Einrichtung einen Beirat gegründet, der aus sieben Personen besteht. Ich bin dessen erste Vorsitzende.
> Wie schaffen sie es, so vital zu sein?
>> Na, ich habe viel Freude an der Arbeit. Wir organisieren in dieser Begegnungsstätte sehr viel. Jeden Dienstag gibt es hier kulturelle Veranstaltungen. Leider sind sie manchmal schlecht besucht. Die Leute wissen oft nicht, was hier alles statt findet. Im Februar gibt es zum Beispiel einen Literatur-Chanson-Abend. ... Na und Donnerstag kann man bei uns Skat spielen .... Dann arbeiten wir auch mit der Zeitschrift "Pankower Brücke" zusammen. ...
> Wow! Was machen Sie sonst noch?
>> Ich bin kulturell noch sehr interessiert. Schon seit Jahrzehnten habe ich ein Abo für das Rundfunk-Symphonie-Orchester**.
> Ich bedanke mich für das sehr nette und unterhaltsame Gespräch und wünsche ihnen auch weiterhin alles Gute!
*3 Bitte rechnen Sie nicht nach! Ich habe es irgendwann aufgegeben!
**andere Schreibweise: Rundfunk-Sinfonie-Orchester / Abkürzung: RSO
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3 Fußnoten im damaligen veröffentlichten Zeitungstext
Warum das ehemalige Schlachthofgelände, ein Filetstück bei dem Wohnungsmangel mit solch flachen Apartmenthäusern bebaut ist, ist mir unklar.
Wer noch vor fünfundzwanzig Jahren mit der Ringbahn entlang Landsberger Allee und Storkower Straße fuhr, bekam regelmäßig herzhaft stinkenden Stallgeruch in die Nase und hörte das aufgeregte Quieken erschreckter Schweine.
Ursprünglich sollte ab 1867 ein Gelände entlang der Weddinger Voltastraße zum großen, zentralen Vieh- und Schlachthof Berlins werden. Das Areal wurde allerdings nicht als dem Zweck entsprechend erachtet und ab 1881 siedelte sich deshalb dort u.a. die AEG an.
Am 28. Oktober 1876 erwarb deshalb Berlin einen Teil (38,62 ha) der Lichtenberger Feldmark, um darauf den Central-Vieh- und Schlachthof zu errichten. Auf der Basis Virchowscher Hygienevorstellungen begannen am 26. November 1877 die Bauarbeiten. Am 30. März 1878 wurde das Gelände von Berlin eingemeindet, da sonst das Schlachtzwanggesetz nicht hätte angewandt werden können. Die Eröffnung fand am 1. März 1881 statt. Von 1937 bis Juli 1940 entstand quer über den Viehhof eine 420 Meter lange, vier Meter breite und sechs Meter hohe Fußgängerbrücke aus genietetem Stahl, die an der Eldenaer Straße in einen aus Backsteinen gebauten Treppenturm mündete.
Die Brücke wurde errichtet, um den Zugang zur Ringbahn zu ermöglichen, ohne dass man aus hygienischen Gründen, direkt das Schlachhof-Gelände zu betreten brauchte. Letztes Überbleibsel ist am ehemaligen Ausgang in der Eldenaer Straße das „Eisbeineck“, in dem schon zur Kaiserzeit die Schlachter zechten.
Von 1976 bis 1977 wurde die Fußgängerbrücke vom S-Bahnhof zur Storkower Straße um 85 m auf 505 m verlängert und der einstige S-Bf. „Zentralviehhof“ umbenannt.
Direkt über dem Schlachthof hatte die Brücke nur Milchglasscheiben, um den Reisenden das blutige Drama unter sich optisch zu ersparen. Das Quieken der Schweine in Todesangst hörte man trotzdem. Als Fußgänger hatte man immer ein leicht mulmiges Gefühl im Bauch., … der Weg zog sich und gerade abends in halbdunkler Beleuchtung schallten oft ferne Schritte unheimlich ans eigene Ohr.
Der Schlachthof wurde 1991 geschlossen. Ab 1995 gab es Planungen für ein neues Stadtquartier. Die dort heute noch existierenden alten Gebäude stehen durchweg unter Denkmalschutz. Im Jahr 2003 wurde ein groß Teil der Brücke abgerissen. Eine kleine, neue Straße erinnert heute an die im Volksmund so genannte Fußgängerbrücke „Zum Langen Jammer“.
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Bereits so oft über das Viertel geschrieben. Allmählich ist da die Erinnerung an die „guten , alten Zeiten“ erschöpft, das Prenzlauer Berg Archiv geschröpft, … ich kann nur noch mit „Vor-Ort-Recherche“ schreiben. Aus der Erinnerung ist von mir alles gesagt, alles aufgeschrieben, alles festgehalten … ach … „meine“ DDR …
Wobei es einem die Erinnerung da sehr leicht machte, denn früher war alles viel schöner, … schon immer, schon seit Generationen, und selbst die alten Griechen behaupteten dies schon vor tausenden Jahren von ihrer eigenen jüngeren Vergangenheit.
Nun komme ich also nicht drum herum, muss auf die Straße, selber kieken und, wenn gar nichts mehr geht, sogar Leute anquatschen … was für mich der gefährlichere Teil ist, denn im Ansprechen fremder Menschen war ich noch nie gut. … Ich trau mich nicht! …
So mache ich mich auf zum neu entstehenden „Leise-Park“ am St. Marien- St. Nicolai-Friedhof, Eingang von der Prenzlauer Allee aus.
Der Name „Leise-Park“ ist eine Idee der Schüler der Grundschule „An der Marie“. „Leise-Park“ klingt kindlichnaiv, macht aber Sinn. Kinder liegen mit ihrer Intuition meist richtiger, treffsicherer, als wir angeblich Erwachsenen. Aber richtig Krach machen doch eigentlich nur die jugendlichen Touris aus den gehobenen Vorort-Siedlungen, die denken, nun in der großen Stadt Berlin könnten sie mal über die Stränge schlagen....
So wie bereits im letzten Jahr, so empfängt mich am Eingang des Friedhofs in der Prenzlauer Allee der vertraute Dschungel. Lianen ranken über Gräber, Efeu schlängelt sich an Gedenksteinen hoch, sogar einige frische Grabstätten sind vorhanden. Offenbar, so verkündet es zumindest ein Schild am Eingang, finden auch in der nächsten Woche wieder neue Beerdigungen statt.
Ich suche, leise, den Leise-Park. Schlage mich durch Gestrüpp, über Felder von Brennnesseln (Achtung! Neue Rechtschreibung! Brennnesseln mit drei „N“ sieht bescheuert aus, ist aber richtig! Früher war halt wirklich alles besser!....), an umgestürzten Baumriesen vorbei und bekomme den Schock meines Lebens.
Stehe plötzlich vor einem zweieinhalb Meter hohen, massiven Stahlgitterzaun aus Daumen dicken Lanzen mit pieksenden Spitzen an den oberen Ende, der den entstehenden Leise-Park vom Restfriedhof trennt. Ein Stahlgittertor in diesem Zaun ist verschlossen. Was ich sehe macht mich wenig froh, … im Gegenteil würde ich sagen, dass jetzt nur noch Galgenhumor (auf dem Friedhof) weiter hilft: Man hat den Dschungel im entstehenden Park entfernt! Deutsch, akkurat, im Rechteck sind Wege angelegt, der Rasen ist, wo er nicht neu angelegt wurde, gestutzt, nagelneue Bänke stehen in geharkten Einlassungen.
Es sieht steril aus, nach spießiger Vorgartenidylle.
Mir fehlt bei diesem Anblick eigentlich nur noch die Überwachungskamera, der Postenturm, der Wach-Posten, der „Kumpel Polizist“ mit seiner Wumme und schusssicheren Weste.
Wir Deutschen sind einfach spitze im Zäune bauen, im Rasen harken, im bewachen von Objekten!
Finde Bilder im Internet auf denen neu aufgestellte Spielgeräte aus Holz in diesem Park zu sehen sind und frage mich, wer die denn dann mal pflegen soll. In spätestens fünf Jahren sind die doch verrottet und dann verschwinden sie genauso heimlich still und leise, wie im Thälmannpark.
Nächster Schritt: Leute anquatschen einen Tag später. Diese „kurze Umfrage“ ist ein probates Mittel sowohl im Fernsehen, als auch im Hörfunk, wenn einem O-Töne oder die richtigen Bilder fehlen.
Da macht man dann halt 'ne kurze Umfrage zu dem Thema, das man da beackert. Ist Ihnen das auch schon aufgefallen? Achten Sie mal drauf! Macht die „Berliner Abendschau“ ganz viel und auch die ganzen „Magazine“ die bei ARD & ZDF nach 17 Uhr laufen.
Nun also icke, allein auf der Straße mit der Frage: „Was wissen Sie über den >Leise-Park<?“
Julian treffe ich an der Heinrich-Roller- Ecke Winsstraße. Er arbeitet dort in einem Geschäft und wohnte mal vor zehn Jahren auch in der Straße. Ja, er habe schon mal was von dem Park gehört, weiß aber nicht, wie man da hinein gelangt. Von der Heinrich-Roller-Str. aus sieht man erneuerte Mauern und ein verschlossenes, großes Gittertor. Da hat er auch schon mal hinein geschaut und sich nur gewundert, dass dort alles so schön ordentlich aussieht. Aber Menschen in diesem Park habe er noch nicht gesehen. Und dann erzählt er, dass er, als er noch vor einigen Jahren mit seiner Familie in dieser Straße wohnte, an Ostern seine Tochter auf dem Friedhof jedes Jahr hat Ostereier suchen lassen. Die Eier und kleinen Nester habe er dann in dem verwilderten Garten des Friedhofs hinter Grabsteinen, auf gefallenen Baumriesen oder unter kleinen Hecken versteckt. So kenne er das Gelände noch. So als verwilderten „Schlossgarten.“
Eine Ecke weiter, in der Prenzlauer Allee, lässt sich Roswita auf ein Gespräch mit mir ein. Sie ist Anwohnerin des Friedhofs schon seit vielen Jahren. Dass auf einem Teil desselben mal ein Park entstehen soll, davon habe sie etwas gehört. Dass das ganze „Leise-Park“ heißt, weiß sie nicht. Am Friedhofseingang ist darüber ja auch nichts ausgeschildert. Die Idee zu diesem Park findet sie sehr gut, besser auf jeden Fall, als die einstmals geplante und von den Anwohnern erfolgreich verhinderte Bebauung in der Heinrich-Roller-Straße mit großen Wohnneubauten.
Sie bedankt sich bei mir für die Information und geht weiter ihres Weges.
Am Eingang zum Friedhof, ich war drauf und dran, nochmals über den Friedhof zu schlendern, begegnet mir Andreas, mit dem ich mich unterhalten kann.
Er kennt den Leise-Park bereits, spaziert öfter über die Friedhöfe bis zur Greifswalder Straße hinüber.
„Nach meinem Verständnis sind die Bauarbeiten in diesem Park abgeschlossen.“, sagt er. Und dass er sich sehr darüber wundert, dass alles noch so verschlossen ist. „Ist alles fertig! Es sieht so aus, als wenn man nur noch auf die große Eröffnungsparty wartet.“, erklärt er. Dann muss er aber weiter, … sein Job, … ich verstehe doch sicher.
Ich nicke und bedanke mich für ein weiteres nettes Gespräch an diesem Nachmittag.
Nun nochmals zu harten Fakten
Ich drücke es jetzt mal einfach aus. Der St.Marien- & St. Nicolai-Friedhof II, an dessen Ende zur Heinrich-Roller-Straße der „Leise-Park“ entsteht, gehört zur Marienkirche, die am Alexanderplatz neben dem Neptunbrunnen, gegenüber vom Roten Rathaus, steht und zur Nicolai-Kirche, das ist die im „Nicolaiviertel“, diesem Touristenmagneten in der Innenstadt mitsamt der Keimzelle Berlins, mit den Gaststätten „Zur Rippe“ und „Zur Letzten Instanz“ und mit dem letzten Futzelchen Berliner Stadtmauer. Als dieser neue Friedhof der beiden Kirchengemeinden kurz vor der Akzisemauer und dem Prenzlauer Tor angelegt wurde, lag er am Rande der Stadt an den Windmühlenbergen direkt an der Berliner Feldmark.
Dieser Teil des Friedhofs wurde von den Gemeinden der Marienkirche und der Nikolaikirche innerhalb der Akzisemauer am 27. Juli 1802 eröffnet und 1814 und 1847 jeweils erweitert - auf insgesamt 35.400 m2.
Bereits im Jahre 1804 überschritt die Weltbevölkerung die magische Zahl von einer Milliarde Individuen. Es gibt eine Robbenart, die Krabbenfresserrobbe, die mit vierzig Millionen Tieren nach dem Menschen die höchste Individuenzahl unter den großen Säugetieren aufweist. Mehr Tiere dieser Art verkraftet das Öko-Sytem Erde nicht. Wissenschaftler haben vor Jahren einmal ausgerechnet, dass es vom Menschen, so wie er die Erde derzeit ausbeutet, nicht mehr als zwölf Millionen geben sollte.Und da regen wir uns über Hunger in der Welt auf? … egal.
Im Jahre 1858 wurde unweit in der Prenzlauer Allee Nr. 7 ein neues Grundstück gekauft, der Neue bzw. der St. Marien- und St. Nikolai-Friedhof II. An dessen Ende befindet sich nun der „Leise-Park“
In den letzten Jahren wurde der ursprüngliche Friedhof aufwändig restauriert. Vor allem die fast geschlossene Ostwand mit Erbbegräbnissen unterschiedlicher Baustile hat sich erhalten. Die Nordwand wurde beim Endkampf um Berlin im II.Weltkrieg zerstört.
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