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77 fiktive Figuren und ihre Denkmäler, von Knallenfalls bis Karpfenjule, von Rübezahl bis Eulenspiegel, werden in diesem Büchlein aufgeführt. Die meisten der enthaltenen Denkmäler finden sich in deutschen Großstädten, aber auch Denkmäler in den europäischen Nachbarländern und sogar in den USA sind enthalten. Für alle, die gerne Städte erkunden und sich für Denkmäler interessieren.
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Seitenzahl: 43
Vorwort
1.
Berlin
2.
Hamburg und Schleswig-Holstein
3.
Bremen und Niedersachsen
4.
Nordrhein-Westfalen
5.
Rheinland-Pfalz
6.
Hessen
7.
Baden-Württemberg
8.
Bayern
9.
Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt
10.
Europa
10.1 Österreich
10.2 Belgien
10.3 Niederlande
10.4 Frankreich
10.5 Polen und Tschechien
10.6 Armenien
11.
USA
Schlusswort
Zum Autor
Quellennachweis
Ich bin ein Städte-Vielreisender und habe in Deutschland bereits mehr als 1000 Städte besucht und im restlichen Europa 1000 weitere Städte. Bei manchen dieser Städtebesuchen stieß ich auf interessante Bronzefiguren und andere Personendenkmäler.
Im Sommer 2022 fasste ich den Beschluss, die 77 interessantesten Bronzestatuen in einem kleinen Taschenbuch aufzulisten. Das wäre jedoch eine etwas beliebige Sammlung geworden und so entschied ich, es thematisch weiter einzugrenzen. Es hatten sich auch etliche Denkmäler für städtische Originale angesammelt und so beschloss ich, ein Bändchen nur zu diesen Originalen zu publizieren, welches dann im Oktober erschien. Im Laufe der Zeit sammelten sich weitere Originale an und so beschloss ich, das Buch weiter einzugrenzen, fiktive Figuren rauszunehmen und dazu einen eigenen Band zu publizieren. Im November 2022 unternahm ich dann weitere Reisen, um Lücken zu schließen und eine ausreichende Zahl von Denkmälern für ein kleines Büchlein zusammenzubringen. Nach dem Besuch weiterer Denkmäler Anfang 2023 konnte ich die Sammlung in der Neuauflage etwas ergänzen.
Ich freue mich, wenn das Buch interessierte LeserInnen findet, die es lehrreich und unterhaltsam finden. Rückmeldungen und Kommentare sind willkommen. Vielleicht werden LeserInnen auch angeregt, die eine oder andere Figur selbst in Augenschein zu nehmen.
Viel Spaß beim Lesen und dem Betrachten der Denkmäler.
Wuppertal, im Dezember
Richard Deiss
Bei weiteren Reisen nach der ersten Auflage habe ich mittlerweile zusätzliche Denkmäler für fiktive Personen besucht.
Diese sollen in der Neuauflage berücksichtigt werden. Da ein Buch zu Komikern und Kabarettisten geplant ist, habe ich entsprechend auch einzelne Denkmäler der ersten Auflage entfernt, so Hasenraths Will und das Knollennasenmännchen. In der zweiten Auflage zudem nicht enthalten ist das Hänneschen in Köln, zu welchem es keine konkrete Geschichte gibt.
Neu aufgenommen wurden neun Figuren:
Brückenmännchen/Brückenweibchen
(Bonn)
Entaklemmer
(Stuttgart)
Käthchen von Heilbronn
(Heilbronn)
Knulp
(Calw)
Lohmännken
(Haltern)
Simplicissimus
(Lippstadt)
Wüste Urschel
(Nagold)
Passe Muraille
(Paris)
Zu Baden-Württemberg, wo ich im Dezember 2022 und Januar 2023 unterwegs war, sind also gleich vier (literarische Figuren) hinzugekommen. Der Entaklemmer dabei als Symbolfigur für den geizigen Schwaben, die wüste Urschel eine Legende und Symbolfigur der Stadt Nagold, Knulp und das Käthchen literarische Figuren, verbunden mit der jeweiligen Stadt.
In so einer großen Stadt wie Berlin gibt es zahlreiche Denkmäler, darunter auch einige für fiktive Figuren. Die einst berühmteste, heute nur noch wenig bekannte Berlin-Allegorie Berolina ist jedoch eigentlich nicht mehr darunter. Auf dem Alexanderplatz stand seit 1895 eine von Emil Hundrieser (1846-1911) geschaffene riesige Statue der Berolina, einer Personifikation von Berlin. 1942 wurde sie abgebaut und zu Kriegszwecken eingeschmolzen. Seit der Wende gibt es Initiativen, die Berolina wieder in historischer Gestalt auf dem Alexanderplatz aufstellen zu lassen. Die Skulptur wird in Berlin jedoch nicht unbedingt vermisst.
Im Jahre 2004 wurde am Hausvogteiplatz die vom Bildhauerstudenten Axel Anklam entworfene Drahtgeflecht-Figur tanzende Berolina aufgestellt.
Bildhauer: Axel Anklam (1971-2022), Edelstahlgeflecht, 2004
Standort: Hausvogteiplatz
Zu DDR-Zeiten wurden, anders als im Westen, eigentlich keine Skulpturen für lokale Originale aufgestellt. Im wieder aufgebauten Nikolaiviertel, welches gemütlich und historisch erscheinen sollte, machte man jedoch eine Ausnahme, mit gleich drei dargestellten Personen, mit allerdings einwandfreiem proletarischem Hintergrund. Die Bronzefiguren befinden sich unter einem Wegweiser am Eingang des Viertels in Berlin: Das Berliner Original Eckensteher Nante (Ferdinand Stumpf, ein Berliner Dienstmann, der in der Innenstadt seinen Standort hatte und dort auf Gelegenheitsarbeit wartete) eine Altberliner Blumenfrau und ein Berliner Schusterjunge.
Bildhauer: Gerhard Thieme (1928-2018), Bronze, 1987
Standort: Nikolaiviertel, zum Nussbaum
Die Abenteuer der Sieben Schwaben wurden vor allem durch Ludwig Auerbachs Volksbüchlein (1827) bekannt. Sie finden sich teilweise aber auch in den Märchensammlungen der Gebrüder Grimm und in Ludwig Bechsteins Märchenbuch. Die Sieben stehen für verschiedene Charaktertypen, verhalten sich insgesamt aber eher tölpelhaft. Vielleicht ist das der Grund, weshalb es im Schwäbischen gar kein Sieben-Schwaben-Denkmal gibt. In Berlin dagegen, wo die Schwaben im Prenzlauer Berg angeblich nicht so beliebt sind, u.a. weil sie, wie Thierse einst kritisierte, Wecken statt Schrippen sagen, gibt es sogar zwei Sieben Schwaben-Denkmäler - eines im Westen und eines im Osten.
Bildhauer: Hans-Georg Damm, Edelstahlblech, 1978
Standort: Fehrbelliner Platz, Ostseite, Mittelstreifen
Rübezahl, der Berggeist des Riesengebirges, wurde in Deutschland durch die Geschichten von Johann Karl August Musäus (1735-1787) bekannt. Am Märchenbrunnen in Berlin-Friedrichshain findet sich auch diese wichtige Märchenfigur.
Bildhauer: Original Georg Wrba (1872-1939), 1913, Erneuerung: Till Peter Otto (*1975), Naturstein, 2007
Standort: Am Friedrichshain, neben dem Märchenbrunnen
Im Jahre 1996 wurde am Rathaus des Berliner Bezirkes Köpenick für das berühmte Berliner Original, den Hauptmann von Köpenick ein Bronzedenkmal aufgestellt. Da merkte man im Nachbarbezirk Treptow, dass dort sowas fehlte. Also erfand man eine zu Treptow mit seiner Fischereitradition passende Figur, die fröhliche Fischverkäuferin Karpfenjule