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77 Denkmäler für Dorf- und Stadtpersonifikationen werden in diesem Büchlein vorgestellt, von der Allegorie einer Metropole bis zu Denkmale für Necknamen kleiner Orte, von Berolina bis zum Kuoleroffer, von Hammonia bis zum Wetzstoispucker. Für Stadtflanierer und solche, die sich auch für kleine Orte und ihre speziellen Legenden interessieren.
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Seitenzahl: 35
Vorwort
Berlin
Hamburg und Bremen
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Hessen
Baden-Württemberg
Bayern
Sachsen-Anhalt
Europa
10.1 Österreich
10.2 Belgien
10.3 Niederlande
Schlusswort
Zum Autor
Quellennachweis
Ich bin ein Städte-Vielreisender und habe in Deutschland bereits mehr als 1000 Städte besucht und im restlichen Europa 1000 weitere Städte. Bei manchen dieser Städtereisen stieß ich auf interessante Bronzefiguren und andere Personendenkmäler.
Im Sommer 2022 fasste ich den Beschluss, die 77 interessantesten Bronzestatuen in einem kleinen Taschenbuch aufzulisten. Das wäre jedoch eine etwas beliebige Sammlung geworden und so entschied ich, es thematisch weiter einzugrenzen. Zuerst publizierte ich ein Buch zu städtischen Originalen, dann zu fiktiven Figuren. Bei den fiktiven Figuren sammelten sich immer mehr an und so beschloss ich, einen eigenen Band zu Stadtpersonifikationen zu erarbeiten. Anfang 2023 unternahm ich dann weitere Reisen, um Lücken zu schließen und eine ausreichende Zahl von Denkmälern für ein kleines Büchlein zusammenzubringen. Die Sammlung, die sich so ergab, enthält klassische stadtbezogene Allegorien, aber auch viele Denkmäler, die sich auf Beinamen von Stadtbewohnern und Ortsteilbewohnern beziehen. In manchen Regionen, wie im Kraichgau, In Osthessen und Teilen des Rheinlandes sind diese recht häufig.
Ich freue mich, wenn das Buch interessierte LeserInnen findet, die es lehrreich und unterhaltsam finden. Rückmeldungen und Kommentare sind willkommen. Vielleicht werden LeserInnen auch angeregt, die eine oder andere Figur selbst in Augenschein zu nehmen.
Viel Spaß beim Lesen und dem Betrachten der Denkmale.
Isny, im April 2023
Richard Deiss
In so einer großen Stadt wie Berlin gibt es zahlreiche Denkmäler. Die einst berühmteste, heute nur noch wenig bekannte Berlin-Allegorie Berolina ist jedoch eigentlich nicht mehr darunter. Auf dem Alexanderplatz stand seit 1895 eine von Emil Hundrieser (1846-1911) geschaffene riesige Statue der Berolina, einer Personifikation von Berlin. 1942 wurde sie abgebaut und zu Kriegszwecken eingeschmolzen. Seit der Wende gibt es Initiativen, die Berolina wieder in historischer Gestalt auf dem Alexanderplatz aufstellen zu lassen. Die Skulptur wird in Berlin jedoch nicht unbedingt vermisst.
Im Jahre 2004 wurde am Hausvogteiplatz die vom Bildhauerstudenten Axel Anklam entworfene Drahtgeflecht-Figur tanzende Berolina aufgestellt.
Bildhauer: Axel Anklam (1971-2022), Edelstahlgeflecht, 2004
Standort: Hausvogteiplatz
Im Jahre 1996 wurde am Rathaus des Berliner Bezirkes Köpenick für das berühmte Berliner Original, den Hauptmann von Köpenick ein Bronzedenkmal aufgestellt. Da merkte man im Nachbarbezirk Treptow, dass dort sowas fehlte. Also erfand man eine zu Treptow mit seiner Fischereitradition passende Figur, die fröhliche Fischverkäuferin Karpfenjule. Zusammen mit dem Bildhauer Peter Dietzsch entwarf Ursula Eichelberger die Figur und sie stand auch dafür Modell. Sie dichtete sogar ein Lied zur Karpfenjule. Die Karpfenjule steht seither vor dem Treptower Rathaus. Als die beiden Bezirke im Jahre 2001 vereinigt wurden, gab es nun zwei Bronzestatuen für Originale vor Rathäusern des neuen Bezirkes.
Bildhauer: Peter Dietzsch (1933-2018), Bronze, 1998
Standort: Neue Krugallee 2-6
Hammonia ist eine neulateinische Bezeichnung für Hamburg. Als Frauenfigur repräsentiert Hammonia die Hansestadt, wird als solche jedoch wenig für die Corporate Identity der Stadt genutzt. Seit 2003 steht auf der Brooksbrücke, die zur Hamburger Speicherstadt führt, die gekrönte, eher einfach gestaltete Figur der Hammonia. Gegenüber stand einst die Germania, heute jedoch, den internationalen Ambitionen Hamburgs entsprechend, Europa.
Bildhauer: Jörg Plickat (*1954), Bronze, 2003
Standort: Brooksbrücke
Der Ritter Roland ist ein Symbol bürgerlicher Freiheit. Rolandstatuen stehen in mehr als 30 Städten, vor allem im Norden Deutschlands. Die berühmteste Rolandstatue steht auf dem Bremer Marktplatz. Der Bremer Roland ist 5.5 m hoch und wird von einem steinernen Baldachin überragt. Er trägt Rüstung und Schwert und hat ein Schild umgehängt, welches einen Doppeladler zeigt, Symbole der Reichsunmittelbarkeit (kein weiterer Herrscher zwischen Kaiser und Stadt) und der Gerichtsbarkeit. Das Gitter, welches Roland umgibt, wurde im 20. Jahrhundert rekonstruiert.
Steinmetz: Claus Zeelleyher und Jacob Olde, Stein, 1404
Standort: Marktplatz
Der Name Brunonia leitet sich vom sächsischen Adelsgeschlecht der Brunonen