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Lesen Sie jetzt alles über die Hintergründe zum größten deutschen Stützpunkt am Omaha Beach: WN 62, bekannt aus Hein Severlohs Biografie! Normandie, 6. Juni 1944: D-Day! Die Alliierten wagen den Sturm auf die "Festung Europa". Die Landung in der Normandie gilt als eine der größten Militäroperationen der Menschheitsgeschichte. Untrennbar mit ihr verknüpft sind menschliche Tragödien, militärische Fehlschläge, schier unglaubliche Einzelschicksale und abenteuerliche Geheimnisse … Der renommierte D-Day-Experte und Historiker Helmut Konrad von Keusgen, bekannt aus einschlägigen Print-, Radio- und TV-Dokumentationen zum D-Day, ist weltweit geschätzt für seine einzigartige Aufarbeitung der historisch so bedeutsamen großen Invasion in der Normandie. Das vorliegende Buch "Stützpunkt WN 62 – Normandie 1942-1944" liefert Ihnen alle Hintergründe zum größten deutschen Stützpunkt am Omaha Beach: WN 62, in welchem auch der weltbekannte MG-Schütze Hein Severloh stationiert war. In präzisier Detailtreue berichtet der Autor über die Errichtung im Jahr 1942, den Aufbau, die Bewaffnung und schließlich den Fall des bekannten Widerstandsnestes am 6. Juni 1944 – dem D-Day. Profitieren Sie von der jahrzehntelangen, gründlichen Recherche des Autors. Von Keusgen hat unzählige Unterlagen und Pläne ausgewertet und mit zahllosen Veteranen gesprochen. Lassen Sie sich diese umfangreiche Aufarbeitung der Geschichte von WN 62 keineswegs entgehen. Der Autor ergänzt seine Darstellungen durch eindrückliche Berichte zahlreicher Zeitzeugen. Ihre schonungslosen Erzählungen werden Sie direkt in die Ereignisse hineinsaugen und nicht mehr loslassen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Soldaten von WN 62. Von Keusgen beleuchtet sowohl deren Beziehung zur französischen Bevölkerung als auch ihren Alltag am Atlantikwall. Erleben Sie schließlich durch die Augen der im WN 62 stationierten Deutschen die dramatischen Stunden des D-Days, wenn tausende US-Amerikaner an der Küste landen. Erst dieser Blickwinkel des "einfachen Landsers" verleiht den Geschehnissen seine wahre Grausamkeit. Dieses Buch bildet somit den idealen Begleitband für Hein Severlohs Welterfolg "WN 62 – Erinnerungen an Omaha Beach" – Erfahren Sie mit diesem Buch die ganze Geschichte, indem Sie sich jetzt dieses E-Book kaufen.
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Stützpunkt WN 62 – 6. Juni 1944
Plan des WN 62 (Stand vom 6. Juni 1944)
Erklärungen zum Plan
Deutsche Verteidigungsanlagen im Raum Vierville bis Ste.-Honorine-des-Pertes
Zu diesem Buch
Wie es begann
Rommel kommt
Das Inferno
Rückzug
Danach
WN 62 – ein amerikanisches Desaster
Die Schicksale der in diesem Bericht erwähnten deutschen Soldaten seit dem 6. Juni 1944 (Stand vom 6. Juni 2004)
Quellenverzeichnis
Bildnachweis
Danksagungen
Impressum
Stützpunkt WN 62 – Normandie 1942-1944
von Helmut Konrad von Keusgen
Diese Neuauflage obliegt dem Originaltext mit der alten deutschen Rechtschreibung.
Lieber Leser,
da es technisch nicht möglich ist, Ihnen die detaillierten Karten und Abbildungen hochaufgelöst in diesem E-Book zur Verfügung zu stellen, möchten wir Sie herzlich einladen, die PDF unter untenstehendem Link herunterzuladen. Diese enthält alle Karten und Abbildungen hochaufgelöst.
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Stützpunkt WN 62 – 6. Juni 1944
WN 62 war eines von 16 Widerstandsnestern in der 6 Kilometer langen Bucht, die am 6. Juni 1944 zum US-Landeabschnitt Omaha gehörte – mit den Sektoren Dog, Easy und Fox. Es war permanent besetzt mit 28 Soldaten der 3. Kompanie des Grenadier-Regiments 726 der 716. Infanterie-Division. Soldaten dieser Kompanie waren auf die Widerstandsnester 59 bis 64 verteilt; der Kompaniegefechtsstand befand sich im 1.340 Meter rückwärtig gelegenen WN 63. Am 6. Juni 1944 befanden sich außerdem noch 13 Soldaten der I. Abteilung des Artillerie-Regiments 352 der 352. Infanterie-Division der 1. Batterie (die im 4,5 Kilometer entfernten Houtteville im Hinterland lag) auf der Artillerie-Beobachtungsstelle im WN 62. Die beiden Kasematten (Geschützbunker), der Mannschaftsbunker und zwei weitere Tobruk-Stände waren erst nach Rommels Inspektion (am 29. Januar 1944) von der Organisation Todt im Frühjahr des Jahres errichtet worden. Am 6. Juni 1944 waren die Ausbauarbeiten auf dem WN 62 noch nicht abgeschlossen. (Anmerkung: Obwohl als Stützpunkte bezeichnete Verteidigungsanlagen grundsätzlich in Kompaniestärke besetzt waren, Widerstandsnester jedoch nur mit Teilen einer Kompanie, bezeichneten die Soldaten dennoch alle Verteidigungsanlagen als Stützpunkte – deshalb lautet auch der Titel dieses Buches ”Stützpunkt WN 62”.)
Plan des WN 62 (Stand vom 6. Juni 1944)
Erklärungen zum Plan
Topographische Verhältnisse
1. Durchschnittlich 1,5 Meter hohe, steile Böschung, die den Vorstrand vom Strand trennt.
2. 6 bis 8 Meter breiter Saum aus überwiegend handflächengroßen Kieselsteinen.
Strandhindernisse
3. Elemente C (Belgische Tore”)
4. Auflauframpen (”Rollböcke”), jeweils mit einer groben Stahlsäge und einer Mine bestückt.
5. Holzpfähle (”Rommelkerzen”), häufig an der Spitze mit einer Mine versehen.
6. Sternförmige Eisenhindernisse (”Tschechenigel”)
7. Minen
8. Minenschneise, um bei Ebbe an den Strand gelangen zu können.
9. Minenzaun mit Stolperdrahtzündung
Technische Anlagen
10. Kieszertrümmerungsanlage zur Zerkleinerung der großen Kiesel für die Betonherstellung.
11. Förderband für den Transport des Kiessplitts von der Anlage zur Feldbahn.
12. Schmalspurgleise für eine Feldbahn, die Sand und Kiessplitt zu den Baustellen auf dem WN 61 transportierte.
13. Deutz-Dieselmotor zum Antrieb (über lange Keilriemen) für das Förderband.
14. Äußere Stacheldrahtumzäunung
15. Innere Stacheldrahtzäune
16. Wassergefüllter 2 Meter tiefer und 4 Meter breiter Panzerabwehrgraben mit aufgeschüttetem Erdwall.
17. Zulaufkanal für das Wasser im Panzerabwehrgraben.
18. Ehemalige Strandvilla; wurde als Wachstube, Quartier und Küche genutzt (Stützpunktkommandant: Leutnant Hermann Claus; Unteroffizier Ludwig Förster; Unteroffizier Ludwig Schulte; Küchenchef: Obergefreiter Fritz Riemann; Koch: Obergefreiter Valentin Lehrmann; Küchengehilfe: Gefreiter Alfred Liermann; Sanitäter: Obergefreiter Bruno Wittber).
19. Baugrube mit Erdaushub für eine geplante neue Wachstube.
20. 1,70 Meter tiefe Schützen- bzw. Laufgräben.
21. Betonplattformen, auf denen die beiden tschechischen 7,65-cm-Feldkanonen standen, bevor sie in die neuen Kasematten verlegt wurden.
22. Unterirdischer Mannschaftsbunker bzw. Quartier für 20 Soldaten.
23. Ehemalige Standplätze einer halb unterirdischen Mannschaftsunterkunft und einer Holzbaracke, die bis zur Fertigstellung des neuen Mannschaftsbunkers als Quartiere dienten.
24. Bunker für ein Funk- sowie ein Lichtsprechgerät zur Kommunikation mit den Stützpunkten WN 61 und WN 63 (Obergefreiter Peter Lützen).
25. Beobachtungsbunker sowie Feuerleitstelle für den Vorgeschobenen Beobachter des Artillerie-Regiments 352 und für die 4,5 Kilometer im Hinterland bei Houtteville stationierte 1. Batterie (Feuerleitoffizier: Batteriechef Oberleutnant Bernhard Frerking; stellvertretender Feuerleitoffizier: Leutnant Grass ; Fernmelder: Wachtmeister Ewald Fack).
26. Fernmeldebunker für die Feuerleitstelle des Artillerie-Regiments 352 (Unteroffizier Beermann; Gefreiter Kurt Wernecke; Gefreiter Herbert Schulz sowie zwei namentlich nicht bekannte Funker).
27. Ehemalige Strandvilla, die von 6 Marine-Soldaten mit einem Funkgerät als Marinebeobachtungsstelle für die Strandaufsicht genutzt wurde (die Soldaten wurden in einer Nacht im April 1944 von einem britischen Spezialkommando samt ihrem Funkgerät entführt).
28. Munitionsbunker
29. Latrinen
Verteidigungspositionen und Waffen
30. Obere Kasematte (für eine tschechische 7,65-cm-Feldkanone Modell 1917; Geschützführer: Obergefreiter Heinrich Brinkmeier; Kanonier: Obergefreiter Theodor Brinkbäumer; Munitionsversorger: Gefreiter Anton Flossmann und Grenadier Paul Häming).
31. Untere Kasematte (für eine tschechische 7,65-cm-Feldkanone Modell 1917; Geschützführer: Obergefreiter Heinrich Krieftewirth; Kanonier: Gefreiter Alois Reckers, lag am 6. Juni im Lazarett; Munitionsversorger: Gefreiter Hans Selbach und Soldat Emil Drews).
32. Offene Feldstellung für eine 5-cm-Kampfwagenkanone (Geschützführer: Obergefreiter Siegfried Kuska; Kanonier: Soldat Franz Heckmann).
33. Offene Feldstellung für eine 5-cm-Panzerabwehrkanone (mit 4 Kanonieren einer Panzerabwehr-Kompanie des Grenadier-Regiments 916 der 352. Infanterie-Division).
34. Doppel-Tobruk-Stand für ein Maschinengewehr auf einer Drehlafette (geplant für den Gefreiten Michael Schnichels) und einen 5-cm-Granatwerfer (geplant für den Gefreiten Gustav Bersik, doch beide Waffen waren am 6. Juni 1944 noch nicht installiert.)
35. Tobruk-Stand für 5-cm-Granatwerfer (Oberschütze Bruno Plota).
36. Tobruk-Stand für 5-cm-Granatwerfer (Soldat Edmund Ferchau).
37. Tobruk-Stand für Maschinengewehr Modell 1942 auf einer Drehlafette (Gefreiter Ludwig Kwiatkowski und Grenadier Friedrich Faust). In diesem Unterstand befand sich auch ein Telefon, das mit der Wachstube in der Villa am Haupteingang verbunden war.
38. Offene Erdstellung für ein Maschinengewehr Modell 1934 (Gefreiter Theo Kowalski ).
39. Offene Erdstellung für ein Zwillings-Maschinengewehr Modell 1934 zur Fliegerabwehr (war abwechselnd lediglich von eingeteilten Posten besetzt, am 6. Juni vom Gefreiten Gustav Bersik). In dieser Stellung gab es ein weiteres Telefon, das mit der Wachstube verbunden war.
40. Offene Erdstellung für ein wassergekühltes polnisches Maschinengewehr Modell 1917 auf einer Drehlafette (Soldat Helmut Kieserling).
41. Überdachter Erdbunker für ein wassergekühltes polnisches Maschinengewehr Modell 1917 auf einer Drehlafette und Betätigungshebel für zwei Abwehrflammenwerfer (Gefreiter Franz Gockel).
42. Offene Feldstellung für ein Maschinengewehr Modell 1942 (Gefreiter Heinrich Severloh).
43. Abwehrflammenwerfer (die vom Gefreiten Franz Gockel bedient werden sollten).
44. Zwei offene Ein-Mann-Stellungen (unbesetzt).
Monumente
45. Heutiger Standplatz des Monuments der 1. US-Infanterie-Division
46. Heutiger Standplatz des Monuments der 5. US-Engineer Special Brigade.
Zu diesem Buch
Im Laufe der Jahrzehnte wurde viel über die große Invasion vom 6. Juni 1944 und speziell vom amerikanischen Landeabschnitt Omaha geschrieben, auch von den Soldaten beider Seiten der Front, ihrer Bewaffnung, der Widerstandsnester und den vielen Schicksalen – aber meistens nur sehr allgemein gehalten.
Heinz Bongard, Franz Gockel, Bernhard Lehmkuhl
Fotos: von Keusgen 2003, 2001, 2004
Nach meiner ersten Publikation D-Day 1944 – Die Landung der Alliierten in der Normandie und der Zusammenarbeit mit Hein Severloh an seiner Autobiographie WN 62 – Erinnerungen an Omaha Beach stellte sich das Interesse ein, mehr über die Soldaten der stärksten deutschen Verteidigungsanlage in der sechs Kilometer langen Bucht, dem Widerstandsnest 62, zu erfahren, denn hatte sich doch gerade hier die große Tragödie der Amerikaner während ihrer Landung am 6. Juni 1944 ereignet. Doch wie erging es den deutschen Soldaten an diesem Tag und in der Zeit davor? Vieles war mir bereits bekannt, und das ehemalige Widerstandsnest, das ich seit 1973 besuche, ist mir immer vertrauter geworden. Je mehr Informationen ich im Laufe der Zeit erhielt, um so interessanter wurde es, noch mehr zu erfahren – die ganze Geschichte des WN 62 und seiner Besatzung. Der erste Informant war der ehemalige Kartenzeichner Hans Lücking, der mit höchst interessanten Berichten bereits 1973 mein ernsthaftes Interesse an der Geschichte des D-Day 1944 geweckt hatte.
Die Zeit läßt nichts unvergänglich werden, auch nicht die Leben jener Menschen, die ihre wertvolle Jugend dem Krieg opfern mußten. Von den Überlebenden der Invasion und ihrer Kampfhandlungen sind die meisten längst verstorben. Hans Lücking verstarb bereits 1987, und ich bedaure nun außerordentlich, erst zwischen 1999 und 2004 eine Rekonstruktion des WN 62 und seiner Besatzung erstellt zu haben, um sie und ihr ungewöhnliches Leben in den Widerstandsnestern zu publizieren und für immer in der Weltgeschichte zu verewigen. Die letzten sieben Männer der WN 60, WN 62 und WN 63 halfen mit, nach fast sechzig Jahren akribisch eine Geschichte zu rekonstruieren, die vom ersten bis zum letzten Tag des Widerstandsnestes 62 und seiner Besatzung handelt, die vom Ausheben der Schützengräben, dem Bau der Bunker und besonders vom Leben der Menschen berichtet, die damals als junge Soldaten ihren Dienst taten und im ungeheuren Trommelfeuer des Angriffs der Alliierten um ihr Überleben kämpfen mußten.
Der Amerikaner David Silva, der am 6. Juni 1944 als GI am Omaha Beach an Land gehen mußte, vermittelte einen zusätzlichen Blickwinkel, der auf dramatische Weise verdeutlicht, welchen traumatisierenden Umständen die Soldaten beider Seiten ausgesetzt waren. Manche der Soldaten verhielten sich wie tapfere Helden, andere waren vor Angst irritiert. Wer will den jungen Männern Vorwürfe dafür machen, wie sie sich an dem schrecklichen Tag der Invasion verhielten? Niemand kann gegen seine Veranlagung handeln, die ihm die Natur mitgegeben hat, und Angst ist ein natürlicher Instinkt, ebenso wie die Verteidigung des eigenen Lebens. Nicht selten gehen Angst und Selbstverteidigung konform. Außerdem sollte auch berücksichtigt werden, daß Menschen, die zu Soldaten gemacht wurden, durch erteilte Befehle in Konfliktsituationen gerieten, die ihnen mit derartigen Konsequenzen in ihrem normalen Leben bisher völlig unbekannt waren. Die Tragödie vieler Soldaten bestand darin, daß sie unverschuldet mit Situationen konfrontiert wurden, in denen sie eine Pflicht zu erfüllen hatten, an deren Notwendigkeit sie selbst oft zweifelten…
Hans Lücking, Peter Lützen, Bruno Plota
Fotos: von Keusgen 1974, 2003, 2003
Ich möchte mich bei diesen letzten acht Männern für ihr Engagement an diesem Buch und ihrer ehrlichen, nicht selten selbstkritischen Berichterstattung ganz nachdrücklich bedanken. Da mir hauptsächlich diese Zeitzeugen als Informanten für meine nachfolgende Berichterstattung über das Widerstandsnest 62 zur Verfügung standen, ist es selbstverständlich, daß sie im Vordergrund dieser Geschichte stehen.
Seit 1973 beschäftige ich mich mit dem Thema D-Day 1944 und habe im Laufe mehrerer Jahrzehnte auch sehr viel Zeit auf dem Gelände des ehemaligen WN 62 verbracht. Aber nur weil Heinz Bongard, Franz Gockel, Bernhard Lehmkuhl, Peter Lützen, Bruno Plota, Hans Selbach, Heinrich Severloh und David Silva in vielen persönlichen und ausführlichen Gesprächen (auch vor Ort und während meines Arbeitsprozesses noch in diversen langen Telefonaten) ihr umfangreiches Wissen betreffs des WN 62 und einer Menge komplexer Randinformationen liefern konnten, war ich in der Lage, hier eine annähernd präzise Rekonstruktion der tatsächlichen Ereignisse sowie die Reflexion der menschlichen Seite und des Lebens der Soldaten in dieser Verteidigungsanlage zu erstellen. Auch gaben mir diese Männer durch eine sehr intensive Zusammenarbeit, die sich über mehr als fünf Jahre erstreckte, die Möglichkeit, die ursprüngliche Anatomie des WN 62, seine technischen Anlagen und insbesondere die Ereignisse, die sich am 6. Juni 1944 auf ihm und um ihn herum zugetragen hatten, realistisch zu rekonstruieren. Viele bisher in anderen Geschichtsbüchern dargelegte Fakten und Umstände konnten durch den Vergleich der Aussagen dieser Zeugen ergänzt, konkretisiert und manches sogar widerlegt werden. Auch bisher falsch dargestellte militärische und menschliche Begebenheiten wurden durch diese Aussagen korrigiert.
Für ihre freundliche Unterstützung anläßlich meiner Recherchen an diesem Buch danke ich auch noch weiteren folgenden Personen: Frau Agnes Götsch, der Witwe des erst im Juni 2003 verstorbenen Herrn Hermann Götsch (er verstarb drei Wochen vor meinem Interview, nachdem er von einem Besuch in der Normandie und dem Stützpunkt WN 62 im Mai zurückgekehrt war); Frau Ilse Lücking, der Witwe des ehemaligen Obergefreiten Hans Lücking, sowie ihrer Enkelin, Diana Hebeler; Frau Johanna Stollenwerk, Tochter des ehemaligen Unteroffiziers Ludwig Förster, der 1991 verstarb; Herrn Reinhard Frerking, dem Sohn des ehemaligen Oberleutnants Bernhard Frerking, der am 6. Juni 1944 auf dem WN 62 gefallen war; Herrn Bernhard Lehmkuhl jr., dem Sohn des im Jahr meiner Recherchen 95-jährigen Veteranen; Herrn Hermann-Josef Schnichels, dem Sohn des 1995 verstorbenen ehemaligen Gefreiten Michael Schnichels; Monsieur Jean-Noёl Lenoury, dem stellvertretenden Bürgermeister von Colleville; Herrn Heinz Ernst Ottemeier, Neffe des ehemaligen Hauptmanns Ernst Ottemeier, der 1977 verstarb; Monsieur Lucien Tisserand, Verwalter des Friedensparks und der Kriegsgräberstätte des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. bei La Cambe in der Normandie; Herrn Stephan Kühmayer von der Deutschen Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht; Herrn Dr. Rolf Wirtgen und Herrn Lothar Simon vom Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung.
Ganz besonders möchte ich das im Zuge meiner Recherchen mit dem im 96. Lebensjahr befindlichen Veteranen Bernhard Lehmkuhl geführte Interview hervorheben, das mir wirklich mehr bedeutete, als die Vermittlung von Informationen. Der sympathische und betagte Senior konnte sich noch selbst an kleinste Details jener dramatischen Zeit und den verwirrenden Ereignissen überraschend gut erinnern. Wichtig erscheint es mir auch, festzustellen, daß ausnahmslos alle Männer einen sehr sympathischen und äußerst menschlichen Eindruck auf mich machten und sich offenbar ohne Ressentiments zu den (häufig längeren) Interviews bereit erklärten.
Heinrich Severloh
Fotos: von Keusgen 2003, 2002
Daß zwei ehemalige Soldaten vom Widerstandsnest 61 (die in diesem Buch namentlich nicht aufgeführt wurden) mit der Begründung nichts mehr mit der damaligen Zeit zu tun haben zu wollen, jede Aussage zu den Kriegsereignissen verweigerten, bedaure ich außerordentlich, habe aber dennoch Verständnis für ihre Haltung, denn eines haben alle Überlebenden von damals mitgenommen – ein lebenslanges Trauma, und jeder mußte auf seine Weise damit fertig werden.
Recherchen auf dem WN 62 mit Franz Gockel (links) und Heinrich Severloh (rechts).
Fotos: Elodie 2001
Der Autor mit David Silva, einem amerikanischen Veteranen der 29. Division (links), im Morgengrauen des 6. Juni 2003 vor dem WN 62. Exakt auf die Stunde genau war David Silva mit seiner Kompanie 59 Jahre zuvor am ”Omaha Beach” von einem Landungsboot abgesetzt worden – im Feuer deutscher Granaten und Maschinengewehre…
Foto: Elodie 2003