Sunny in San Francisco - Pit Vogt - E-Book

Sunny in San Francisco E-Book

Pit Vogt

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Beschreibung

Was Sunny diesmal alles erlebt, einfach unfassbar! Nicht nur, dass plötzlich die Trolle los sind, nein, ein seltsamer Mondfisch gibt große Rätsel auf. Und eine märchenhafte weiße Taube, die wie aus dem Nichts erscheint, bringt ziemlich eindeutige Erkenntnisse. Sunny macht die Bekanntschaft mit vielen Tieren. Am Ende besteht er noch die verrücktesten Abenteuer in der wundersamen Stadt San Francisco und fährt schnurstracks mit einem Taxi nach San Jose! Ob er wohl noch Zeit hat, all die vielen Wunder, die ihm so begegnen, zu bemerken? Fest steht, dass es von sonderbaren und zauberhaften Begebenheiten nur so wimmelt! Manchmal scheint Gefahr in Verzug, doch irgendjemand ist immer da, um ihm zur Seite zu stehen. Es wird wieder recht aufregend und Ihr könnt mit dabei sein: Bei Sunny und seinen total verrückten Abenteuern!

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Seitenzahl: 142

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Sunny´s Hollywoodstern 47

Idee, Design & Layout: P i T

Alle Stories sind frei erfunden

Inhaltsverzeichnis

Sunny und der Troll

Sunny und der Mondfisch

Sunny und die Bienen

Sunny und der Wellensittich

Sunny und die weiße Taube

Sunny und der Adler

Sunny und die Raben

Sunny und der weiße Hai

Sunny und die Schildkröte

Sunny und der alte Esel

Sunny und der Igel

Sunny und der Weihnachtsteddybär

Sunny und die Seilbahn

Sunny im „Hohen Norden“

Sunny und die Truthähne

Sunny und die Weihnachtsgans

Sunny in San Francisco

Sunny und die Taxifahrt nach San Jose

Sunny und der Troll

Seit einigen Tagen lebte in Sunnys Nähe ein kleiner Junge, der gerade erst mit seinen Eltern aus Schweden gekommen war, Ole Björnsen. Er tat immer sehr geheimnisvoll und Mrs. Simms fragte sich schon, was für ein Geheimnis er mit sich trug. Immerhin stand das Haus der Björnsens ziemlich versteckt zwischen den Bäumen und Mrs. Simms, die immer sehr neugierig war, konnte nicht über die hohe Hecke schauen, die das Haus umgab. Zu allem Unglück machte auch noch ein Gerücht die Runde, dass eine seltsame Gestalt des Nachts durch die Hollywood-Hills streichen sollte. Sunny konnte das gar nicht glauben und seine Mami lachte nur darüber. Sie kannte ja Mrs. Simms und ihre schier endlose Gier nach Klatsch. Und so schenkten sie diesem Gerücht auch keinerlei Beachtung. Mrs. Simms hingegen hatte sich ein Fernglas gekauft und beobachtete heimlich das Grundstück der Björnsens. Sie hatte den starken Verdacht, welchen sie natürlich niemals auszusprechen wagte, dass hinter diesem geheimnisvollen Jungen irgendein Geheimnis steckte. Und nun lag sie jeden Abend auf der Lauer und entdeckte an einem stürmischen Abend tatsächlich eine sonderbare Gestalt am Haus der Björnsens. Mrs. Simms konnte nichts Genaues erkennen, nur, dass die vermeintliche Gestalt mit einem langen Fell bekleidet zu sein schien. Und sofort keimten in ihr die verrücktesten Ideen. Vielleicht war das ja ein Unhold oder ein blutrünstiger Grizzlybär? Was sollte sie aber mit ihrer Beobachtung tun? Sie konnte es ja keinem erzählen, weil sie ganz sicher nur ausgelacht würde. Und so weihte sie erst einmal nur ihren besonders neugierigen Schüler Sunny in ihr Geheimnis ein. Der fand es gar nicht toll, dass ausgerechnet seine so geradlinig erscheinende Lehrerin mit einem Fernglas die Nachbarn beobachtete. Und er tat Mrs. Simms gewagte Vermutung mit einer Handbewegung ab. Mrs. Simms fühlte sich nun sehr allein und legte wohl oder übel das Fernglas beiseite. Sie wollte es vorerst nicht mehr anrühren und stattdessen den kleinen Ole in der Schule ausfragen. Vielleicht war ja doch noch etwas aus dem Jungen heraus zu bekommen. Sunny hingegen bemerkte sofort, dass mit Mrs. Simms etwas nicht stimmte. Er versuchte, die neugierige Lehrerin von ihrem Vorhaben abzubringen, indem er einfach die Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Er spielte Mrs. Simms einen Streich nach dem anderen und die verstand sofort, warum Sunny das tat. Sie gab sich geschlagen und ließ Ole fortan in Ruhe. Sunny freute sich diebisch darüber und freundete sich mit Ole an. Der war in Wirklichkeit gar nicht so geheimnisvoll, sondern hatte einfach nur Angst, die Schüler könnten ihn nicht annehmen. Doch das ganze Gegenteil war der Fall- er wurde ganz wunderbar in der Klasse aufgenommen und spielte am Ende sogar noch mit, wenn es um die Streiche ging, die Sunny Mrs. Simms spielte. Sunny und Ole tollten nun gemeinsam durch die Hollywood-Hills und hatten eine Menge Spaß dabei. So kam Halloween, und Sunny verkleidete sich als Engel. Mrs. Simms beäugte argwöhnisch Sunnys Kostüm und konnte sich nicht verkneifen, ihn auf sein Kostüm anzusprechen: „Also Deine Verkleidung passt ja so gar nicht zu Dir. Hast Du wieder einen neuen Streich auf Lager?“ Sunny schaute seine Lehrerin erstaunt an und meinte dann: „Ich bin doch ein Engel. Da kann ich doch keine bösen Streiche verüben.“ Mit diesen Worten ließ er Mrs. Simms stehen und widmete sich seinem neuen Schulfreund Ole. Der kam in sehr merkwürdiger Verkleidung den langen Gang vor den Klassenzimmern entlang stolziert. Er war in ein großes Fell gehüllt und hatte sich eine Fellmütze aufgesetzt. Außerdem prangte er eine lange spitze Nase in seinem Gesicht. Sunny wollte natürlich wissen, wie sich diese Verkleidung nannte. Und Ole erklärte ihm, dass es sich hierbei um einen Troll handelte. Das waren sagenhafte Gestalten aus schwedischen Sagen. Die beiden Jungen lachten laut und Mrs. Simms, die in der Tür stand und alles mit angehört hatte, glaubte nun allen Ernstes, dass die vermeintliche Gestalt, die sie neulich gesehen haben wollte, der kleine Ole gewesen sein musste. Doch sie schwieg, wollte nicht noch mehr Unmut bei Sunny erzeugen. Und so verging der Tag. Am Nachmittag wollte Mrs. Simms ein wenig durch die Hollywood-Hills spazieren gehen. Sie hatte hierfür einen neuen Weg auserkoren und fühlte sich vollkommen unbeobachtet und entspannt.

Der Weg führte bergan und Mrs. Simms kam vollkommen außer Puste. Sie spürte, dass sie mal wieder ein wenig Sport treiben müsste, damit die Kondition wiederhergestellt würde. An einem hohen Stapel dutzender Baumstämme, die am steilen Hang festgegurtet waren, hielt sie sich stöhnend fest und lehnte sich an die Stämme. Sie wollte sich ein wenig verschnaufen bevor sie wieder ins Tal hinabstieg. Dabei bemerkte sie nicht, dass sie sich mit einem Fuß zu dicht an einem der Gurte befand. Als sie loslaufen wollte, zog sie unbeabsichtigt mit dem Fuß am Gurt, sodass dieser riss. Die schwere Last der Stämme, die von den Gurten am Hang gehalten wurden, kam gefährlich ins Rutschen und Mrs. Simms stürzte zu Boden. Sie schaffte es nicht mehr, den Fuß aus der Schlinge zu ziehen und sah nur noch, wie die riesigen Baumstämme auf sie zurollten. Auch Sunny, der mit Ole ganz in der Nähe gerade Verstecken spielte, hatte das bemerkt. Er wollte seiner Lehrerin zu Hilfe eilen, doch da sah er die Baumstämme. Er musste sich selbst in Sicherheit bringen, damit ihn die Stämme nicht auch noch überrollten. Und er sah Mrs. Simms, wie die vor den sich schnell nähernden Stämmen lag. Plötzlich aber trat eine bärenähnliche Gestalt aus den Büschen hervor. Sie war zwar mit einem dichten Fell bedeckt, war aber doppelt so groß wie ein Bär. Sie stemmte sich gegen die Stämme, sodass diese nicht mehr weiter rollen konnten. Sunny nutzte die Gunst des Augenblicks und rief nach Ole. Die beiden rannten zu Mrs. Simms und zogen sie so gut sie konnten zur Seite. Dann wurde wohl auch dieser sonderbaren Gestalt die Last zu schwer und sie ließ die Stämme los. Die rollten krachend und polternd ins Tal hinunter. Mrs. Simms, die alles nur wie in Trance miterlebt hatte, sah nur die bärige Gestalt und fiel schließlich in Ohnmacht. Sunny und Ole bemühten sich, sie wieder zum Leben zu erwecken. Als das endlich gelungen war, stöhnte Mrs. Simms nur noch: „Ich hab´s doch gewusst, Ole ist ein Bär!“ Dann wurde sie wieder ohnmächtig. Mit seinem Handy rief Sunny den Notarzt und Mrs. Simms wurde schließlich ins Krankenhaus gebracht. Die seltsame Gestalt hatte sich unterdessen wieder zwischen seinen sicheren Büschen versteckt und beobachtete das seltsame Treiben der Menschen aus angemessener Entfernung. Irgendwie sah das fremde Wesen so ähnlich aus wie Ole, der sich jedoch nur verkleidet hatte. Das Wesen hatte ein dichtes Fell und eine lange spitze Nase und er sah irgendwie traurig aus. Denn er wäre wohl lieber mit den Menschenkindern zusammen in den Bergen herumgetollt. Aber aus irgendeinem Grunde hatte er einfach nicht den Mut, sich noch einmal zu zeigen. Sunny hingegen wollte diesen seltsamen Waldbewohner sehr gern noch einmal kennen lernen. Wer das wohl war? Ole hatte die sonderbare Gestalt sofort erkannt. „Das war ein Troll“, rief er laut, „so etwas gab es bei uns in Schweden. Die Trolle, sagt man, lebten in den Bergen und sahen genauso aus, wie der Troll, der Mrs. Simms das Leben gerettet hatte.“ Sunny freute sich, denn vielleicht war dieser vermeintliche Troll ja noch irgendwo zu finden und sie konnten mit ihm spielen. Doch der Troll war nirgends mehr zu sehen. Schließlich fanden sie eine große Felsenhöhle. Dort lagen Knäuels herum, die von einem Fell herrühren konnten. Ole glaubte, dass dies die Höhle des Trolls sein musste. Und die beiden warteten, in der Hoffnung, der Troll würde sich zeigen. Doch er kam nicht. Vermutlich hatte er ja doch zu viel Angst. Traurig wollten die beiden Jungen die Höhle wieder verlassen. Da bemerkte Sunny eine alte Frau, die vor der Höhle umherstrich. Er fragte die Alte, ob sie wüsste, wer in dieser Höhle lebte. Doch die Alte lachte nur hämisch und zischte schließlich: „Das ist der böse Troll! Der macht die Menschen unglücklich! Ihr müsst mir helfen, den Troll zu vernichten!“ Dabei sprudelte die Alte als ob sie dem Troll gleich den Hals umdrehen würde, wenn der sich zeigte. Sunny kam das komisch vor. Wieso sollte der Troll böse sein, wenn er doch Mrs. Simms das Leben gerettet hatte? Das konnte nicht sein, da stimmte etwas nicht! Die Alte schien Sunnys Argwohn zu bemerken und sprang auf ihn zu: „Du bist wohl auch so böse wie der Troll, was?“ Dabei lachte sie schrill auf und verschwand in einer schwarzen Rauchwolke. Sunny war klar, dass es vermutlich genau andersherum war. Nicht der Troll war böse, sondern die Alte. Vermutlich war es eine böse alte Hexe, die sich ihnen gezeigt hatte. Ole meinte, dass der Troll ganz sicher nicht böse sei, denn Trolle liebten eigentlich die Natur und manche halfen den Menschen.

Die beiden Jungen mussten sich etwas einfallen lassen, um dem Troll zu helfen. Denn immerhin hatte der ja Mrs. Simms das Leben gerettet. Sunny fiel sein Papa ein. Der hatte ihm in solchen Momenten immer geholfen. Doch diesmal schien er nicht bei ihm zu sein. Traurig setzten sich die beiden Jungen auf herumliegende Steine und wussten nicht, was sie tun sollten. Da fiel Sunny das kleine silberne Kreuz ein, welches er um seinen Hals trug. Wenn die Hexe gut war, wie sie beteuerte, dann würde ihr das Kreuz nichts ausmachen. Und er rief noch einmal laut nach ihr. Da zischte es und erneut erschien die schwarze Rauchwolke. Aus ihr entstieg die Hexe und fauchte: „Na, habt Ihr es Euch überlegt? Wollt Ihr mit mir zusammen diesen bösen Troll unschädlich machen?“ Sunny schwieg und Ole fragte: „Klar machen wir das. Aber erst musst Du uns zeigen, dass Du auch wirklich ehrlich bist!“ Mit diesen Worten nickte er Sunny zu und der holte das silberne Kreuz hervor. Er hielt es der Hexe entgegen und die schien plötzlich wie verwandelt. Sie schrie vor Wut und drehte sich wie verrückt im Kreis. Schließlich verschwand sie in einer riesigen Stichflamme. Die beiden Jungen ahnten, warum sich der Troll nicht zeigte. Vermutlich hatte er Angst vor der Hexe. Denn nun war ja erwiesen, dass sie gemein und böse war.

Schließlich raschelte es zwischen den Bäumen und der Troll stand vorm Eingang der Höhle. Er traute sich nicht, hinein zu gehen, doch als Sunny laut rief: „Die Hexe ist fort. Sie kommt ganz bestimmt niemals wieder“, trottete der Troll langsam und behäbig herein und setzte sich neben die beiden kleinen Jungen. Die fanden den Troll wirklich einzigartig, nur mit der Verständigung haperte es ein wenig. Allerdings funktionierte die Zeichensprache und alle waren glücklich, dass es so gut gelaufen war. Mrs. Simms erholte sich unterdessen schnell und konnte schon am nächsten Tag wieder in die Schule. Als Sunny ihr erklärt hatte, was sich wirklich in den Bergen ereignet hatte, bedankte sie sich schuldbewusst bei den Kindern und entschuldigte sich dafür, Ole für einen Unhold gehalten zu haben. Als die beiden Jungen eines Tages mal wieder in der Höhle des Trolls waren, um mit ihm zu spielen, kam der nicht mehr. Traurig verließen die beiden die Höhle, doch plötzlich entdeckte Sunny zwischen den Bäumen einen dunklen Schatten, der sich rasch fortbewegte. War das der Troll? Doch da sah er für einen kurzen Moment das Gesicht seines Papas, der ihm lächelnd zuwinkte.

Sunny und der Mondfisch

Der kleine Sunny aus Hollywood wollte endlich so richtig erwachsen sein. Nur gab es da eine ganze Handvoll Probleme. Und das allerschlimmste war, dass er glaubte, dass ihn seine Mami und alle anderen Menschen um ihn herum einfach nicht ernst nehmen wollten. Vor allem seine Mami sah immer noch den kleinen Jungen vor sich, so wie es schon vor Jahren war. Sunny fühlte sich unverstanden und allein gelassen, denn er konnte und wollte auch nicht darüber reden. Wenn ihn schon alle nur als kleinen Jungen betrachteten, dann wollte er sie nicht daran erinnern, dass er ja eigentlich schon erwachsen sei. Irgendwie musste er seine Umwelt auf andere Art und Weise davon überzeugen, ihn doch endlich ernst zu nehmen. Nur wie? Er wollte sich auf die Suche nach der Antwort auf all diese Fragen begeben und nahm sich vor, von Zuhause wegzulaufen. Irgendwo auf dieser großen weiten Welt musste es eine Lösung für sein Problem geben. Eines Abends packte er seinen kleinen Rucksack und schlich sich heimlich aus dem Haus. Seine Mami schlief vermutlich schon tief und fest und würde auch keinen Gedanken an ihn verschwunden, so glaubte er. Dass er eventuell sehr ungerecht war und auch seinerseits niemanden verstehen wollte, kam ihm dabei gar nicht in den Sinn. Frustriert lief er die Straßen entlang und musste ab und zu verschnaufen. Denn weil er kein richtiges Ziel hatte, schien der Weg so unglaublich lang, dass er glaubte, niemals anzukommen. Dieses sonderbare, einfach nicht aushaltbare Gefühl, welches ihn so sehr belastete, welches schwer wie ein Stein in seiner Seele wog, trieb ihm den Schweiß auf die Stirn. Aber konnte er wirklich eine Antwort auf seine Fragen nach dem Erwachsensein finden? Irgendwann erreichte er den nächtlichen Strand von L.A. Der Wind fächelte frische Luft um seinen Kopf und er ließ sich in den lauen weichen Sand fallen. Nur der Mond spendete sein kühles Licht und Sunny kam ins Träumen. Er sah sich als erwachsener Mann, den jeder verstand und mit dem jeder gern zusammen war. Ach, wie schön das doch wäre. Vielleicht wusste ja der Mond eine Antwort auf seine Fragen. Nur, wie kam er dorthin, zum Mond? Vielleicht sollte er ja mit einem Boot aufs Meer hinausfahren, dorthin, wo der Mond in diesem Moment thronte? Stöhnend erhob er sich und schlenderte nachdenklich am Strand entlang. Ob hier irgendwo ein Kahn zu finden war? Er kam zu einer malerisch gelegenen Bucht. Sie wurde von dichtem Buschwerk eingesäumt und das Wasser plätscherte dort besonders geheimnisvoll. Zwischen den Büschen bewegte sich etwas. Sunny duckte sich hinter den meterhohen Pflanzen. Doch dieses Etwas kam nicht näher. Als sich Sunny näher herangeschlichen hatte, bemerkte er, dass es lediglich ein Floß war, welches da im Wasser trieb. Irgendjemand musste es wohl hier vergessen haben. Ob es noch funktionstüchtig war? Vorsichtig tastete Sunny mit seinen Füßen, ob das Floß seinem Gewicht standhielt. Es hielt und Sunny hievte sich umständlich auf das Floß. Sogar ein Paddel lag darauf. Seltsam, wem das wohl gehörte? Da niemand zu sehen war, nahm Sunny das Paddel und bewegte das Floß langsam aus der Bucht. Und plötzlich schipperte das Wasserfahrzeug wie von Geisterhand angetrieben hinaus auf den ruhigen Ozean. Zwar fuhr es dem Mondlicht entgegen, doch blieb der Mond noch immer unerreichbar fern. Genauso fern wie Sunnys Träume und all die Antworten auf seine ungezählten Fragen. Da sich das Floß auch ohne sein Zutun immer weiter fortbewegte, setzte er sich und starrte gelangweilt in das vom Mondlicht angestrahlte, in allen Farben schillernde Wasser. Auf diese Weise würde er ganz sicher niemals herausfinden, wie er weiter machen könnte. Und während er so träumte, tauchte eine riesige Flosse neben dem Floß auf. Sunny bemerkte sie nicht – er räumte ja vom Erwachsensein und gab sich seinem Alleinsein hin. Doch plötzlich vernahm er eine Stimme. Zunächst glaubte er noch, sich diese Stimme nur einzubilden. Als aber die Stimme nicht verstummte, wurde ihm klar, dass es kein Traum sein konnte. Irgendjemand sprach zu ihm, nur wer? Er stand auf und schaute aufs Meer hinaus. Es war kein anderes Boot zu sehen. Und jetzt bemerkte er auch die Flosse. Sie gehörte zu einem riesigen Fisch, der aus dem Wasser schaute.