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Manchmal scheint alles recht schwierig zu sein. Dann sehnen wir uns nach Dingen, die wir so sehr vermissen. Und plötzlich, wenn wir gar nicht mehr daran glauben, geschieht doch noch ein Wunder. Auch Sunny sehnt sich – oft nach seinem Papa, der vor längerer Zeit verstorben ist. In den hier geschilderten (himmlischen) Abenteuergeschichten ist Sunny zwar wieder einmal mittendrin in den verrücktesten Begebenheiten, doch ist er dabei nie allein. Ist sein Papa immer bei ihm, ist es ein Geist, ein Traum vielleicht - ist es Gott? Und – ist das überhaupt wichtig? Sunny jedenfalls staunt über all die vielen unfassbaren und unglaublichen Dinge, die ihm so begegnen. Alles ist irgendwie zauberhaft und wie im Märchen. Wichtig ist dabei, dass er aus allen komplizierten Wendungen doch immer wieder sicher und gesund herauskommt. Und wichtig ist wohl auch, dass er die Hoffnung niemals verliert. Er ist eben ein kleiner, mutiger und aufgeweckter Junge! Und er hat genau das, was wir alle in den schwierigsten Zeiten niemals verlieren dürfen: Unseren unerschütterlichen Glauben an das Gute!
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Seitenzahl: 151
Idee, Design & Layout: Pit Vogt
Alle Stories sind frei erfunden
Sunny und der liebe Gott
Sunny und die silberne Glocke
Sunny und der „Heilige Abend“
Sunny und das kleine Karussell
Sunny und der Pfarrer
Sunny und die weiße Taube
Sunny und die Nacht vor Weihnachten
Sunny und das Himmelsgeschenk
Sunny und die Hymne von Hollywood
Sunny und die Chronik von Hollywood
Sunny und das Ende der Welt (1)
Sunny und das Ende der Welt (2)
Sunnys Tafel
Sunny und der Stern der Hoffnung
Sunny und der Erzengel
Sunnys kleine Weihnachtsgeschichte
Sunny und der Dom der Wunder
Der kleine Sunny aus Hollywood sprang vergnügt durch das kleine Wäldchen hinter dem Haus in den Hollywood-Hills und war glücklich, dass das Wetter so schön war. Nicht eine Wolke verdunkelte die Sonne und der Himmel war so blau wie selten in Kalifornien. Sunny legte sich auf die Wiese unter einen großen Baum und träumte sich zu seinem Papa, der stets in einer Silberwolke zu ihm herabschwebte. Außerdem hatte er große Lust, mit seiner lieben Mami wieder einmal nach San Diego zu fahren. Wie er so lag und in den blauen Himmel blinzelte, frischte der Wind ein wenig auf. Das Rauschen der Äste über sich ließ Sunny die Augen schließen. So bemerkte er nicht, wie der immer stärker werdende Wind einen ziemlich dicken Ast hin und her bewegte. Schließlich geschah es – der Ast knickte ab und fiel herunter. Sunny bemerkte zu spät, was da Furchtbares über ihm geschah. Er wollte noch aufspringen und davonlaufen, doch da krachte der dicke lange Ast auf seinen Rücken. Mit einem lauten Aufschrei fiel Sunny zu Boden und rührte sich nicht mehr. Auf ihm lag der schwere Ast und es sah nicht so aus, dass sich Sunny aus eigener Kraft befreien könnte. Als er endlich wieder zu sich kam, hatte sich das Wetter dramatisch verschlechtert. Es regnete und stürmte und das allerschlimmste war, dass noch mehr Äste von dem großen, dicken Baum über Sunny abzuknicken drohten. Sunny versuchte, den dicken Ast, der auf ihm lag, beiseite zu drücken. Doch es funktionierte einfach nicht. Stattdessen rutschte der Ast immer noch mehr auf seinen Leib. Schon spürte Sunny, wie ihm Luft langsam knapp wurde. Er schrie laut um Hilfe, doch wer sollte ihn hier in diesem verlassenen Wäldchen schon hören. Das Rauschen der Bäume war überdies so laut, dass man ihn ohnehin nicht hören könnte, auch, wenn jemand in der Nähe wäre. Sunny wurde übel, er spürte, wie sich sein Magen umdrehte und er fror ganz entsetzlich. Der Regen durchnässte den kleinen Jungen bis auf die Haut. Und plötzlich dachte er an seine Mami. Wie traurig wäre sie, wenn ihr geliebter Sohn nicht mehr zu ihr zurückkehren würde. Und seine Lehrerin, Mrs. Simms, würde ihn ganz bestimmt vermissen. Und sein Papa – nie würde er seinen Sohn lebendig wiedersehen und dicke Tränen rannen Sunny übers Gesicht und vermischten sich mit dem schmutzigen Regenwasser. Sollte denn wirklich alles schon zu Ende sein? Sein Leben, sein junges Leben, das durfte einfach nicht sein! Und er schwor sich, unter gar keinen Umständen aufzugeben! Noch einmal nahm er all seine Kräfte zusammen und stemmte sich gegen den schweren Ast. Doch es war umsonst. Alle Anstrengungen schienen vergebens, denn der Ast bewegte sich nicht mehr. Sunny schaute zum Baum über sich und sah, wie sich ein weiterer Ast bedrohlich vom Stamm abspaltete und der Sturm wurde stärker und stärker. Plötzlich wurde ihm ganz leicht, so leicht, wie ihm noch nie zuvor war. Er schaute zu dem Baum über sich und fühlte sich auf einmal so eigenartig schwerelos. Wie konnte das nur sein, wo doch dieser schwere dicke Ast auf seinem Körper lag. Zwischen den Ästen des Baumes schimmerte irgendetwas hindurch. Zuerst konnte Sunny es nicht so richtig erkennen. Es sah aus wie ein weißes Licht. Doch wie sollte bei diesem schlechten Wetter ein solch helles Licht in die Krone des Baumes gelangen? Wie war das nur möglich? Das Licht wurde immer intensiver und hüllte bald den gesamten Baum und den kleinen, darunter eingeklemmten Jungen in sich ein. Sunny verstand nicht, was da vor sich ging. Und ehe er noch weiter zu denken vermochte, schwebte eine riesige funkelnde Nebelwolke aus dem Licht zu Sunny herab. Der wusste genau, was das bedeutete – sein Papa war gekommen, um ihm zu helfen. Doch es war ganz komisch, denn aus der Silberwolke stieg niemand heraus. Wo blieb sein Papa, wenn er doch zu ihm gekommen war? Was ging hier nur vor? Da ertönte eine Stimme – es war tatsächlich Papas Stimme. Langsam und beruhigend sprach sie zu dem kleinen Jungen: „Du musst jetzt ganz ruhig bleiben Sunny. Gleich wird der Ast von Deinem Körper rutschen und dann musste Du ganz schnell aufstehen und nach Hause laufen.“ Sunny verstand nicht, wieso sich sein Papa diesmal nicht zeigen wollte. Und er rief: „Papa, wo bist Du denn? Wie soll ich denn aufstehen, wenn der Ast doch auf mir liegt. Und selbst, wenn der Ast wegrutscht, werde ich wohl nicht aufstehen können.“ Eine Weile schwieg die Stimme und Sunny glaubte schon, sein Papa würde ihn im Stich lassen. Doch dann sprach sie wieder: „Du musst mir glauben. Du wirst die Kraft haben, um aufzustehen. Du musst es nur ganz fest wollen, dann wird es gelingen. Glaube mir und fürchte Dich nicht. Dein Papa ist bei Dir. Er ist immer bei Dir, vertrau mir.“ Sunny wusste nicht so recht, ob er dieser Stimme glauben sollte. War das wirklich sein Papa? Irgendwie hörte sich alles so seltsam an. Zum weiteren Grübeln kam er nicht mehr, denn auf einmal bewegte sich der schwere Ast auf seinem Leibe. Wie von Geisterhand getragen rutschte er einfach von seinem Leibe herunter. War das der Sturm oder … Sunny staunte, doch da rief die Stimme: „Los Junge, jetzt musst Du aufstehen! Komm, mach schnell, sonst fällt der Ast wieder auf Dich und alles ist vorbei! Spring auf, Du schaffst es!“ Sunny dachte nicht mehr länger nach und atmete tief ein. Dabei spürte er, wie die längst verloren geglaubte Kraft in ihn zurückkehrte. Sie strömte in seine Arme, seine Beine, seinen Leib – und wie ferngesteuert sprang er auf und lief auf den Weg neben dem Wäldchen, der nach Hause führte. Hinter sich vernahm er die Stimme, die da rief: „Ja, richtig so, das hast Du gut gemacht. Alles Gute kleiner Mann. Du hast wirklich Kraft und wirst alles schaffen!“ Sunny blieb kurz stehen und drehte sich noch einmal um. Da sah er die Silberwolke in das gleißend helle Licht zurück schweben. Dann verschwand es und nur der Sturm peitschte den Regen auf die Wiesen und die Bäume des Wäldchens. „Danke“ flüsterte Sunny und lief weiter durch den strömenden Regen nach Hause. Dort wartete schon die Mami und nahm ihren vermissten Sohn sogleich weinend in ihre Arme. „Wo warst Du nur, mein Schatz. Ich habe mir solche Sorgen gemacht. Glücklicherweise geht’s Dir gut.“ Und in diesem Augenblick bemerkte auch Sunny, dass er vollkommen unversehrt geblieben war. Nicht einmal eine Schramme war von dem Unglück geblieben. Und auch seine Kleider waren vollkommen intakt. Sunny war überglücklich. Denn beinahe wäre es tatsächlich vorbei gewesen. Aber das durfte er seiner Mami niemals sagen, sie würde sich zu sehr um ihren Sohn ängstigen. Und so zog er sich schweigend die nassen Kleider aus und setzte sich auf sein Bettchen. Lange schaute er zum Fenster, und als das Unwetter endlich vorüber war, stand er auf und schaute durch die Scheiben hinaus in den Garten. Da stand plötzlich sein Papa hinter ihm und sagte leise: „Na mein Sohn, hast Du alles gut überstanden?“ Erschrocken fuhr Sunny herum und als er seinen Papa erblickte, fiel er ihm weinend in die Arme. „Ja“, sagte er dann, „ich bin in Ordnung. Danke, dass Du gekommen bist, um mich zu retten!“ Der Papa schaute seinen kleinen Sunny nachdenklich an und hatte plötzlich selbst Tränen in seinen Augen. Als er sie wegwischte, sagte er mit bebender Stimme: „Wieso gerettet? Das war nicht ich, mein Sohn.“ Sunny wusste nichts darauf zu sagen. Ihm war es auch vollkommen egal, wer ihn gerettet hatte. Wichtig war nur, dass ihm nichts passiert war und er seine Mami und seinen Papa wiedersehen konnte. Die beiden schauten zum Fenster hinaus und dachten in diesem Moment wohl das Gleiche. Und der Papa strich seinem Sohn übers Haar und flüsterte dabei nur ein einziges kleines Wort: „Amen“.
Der siebenjährige Sunny aus Hollywood wollte immer schon einmal eine Kirchenglocke sehen. Zwar hatte er schon oft die Kirchenglocken läuten gehört, doch wie sie aussahen und wie sie wirklich funktionierten, wusste er nicht. Seine Mami erklärte ihm, dass eine Kirchenglocke noch etwa richtig Echtes sei. Eben keine neumodische Erfindung, die nur über den Computer funktionierte. Und am Heiligen Abend würden sie dann läuten, wenn Santa Claus durch die Straßen zog. Und da es bald wieder Weihnachten war, wollte Sunny unbedingt noch vorher eine solche Glocke sehen. Doch wo sollte er hingehen, um eine richtige Glocke zu sehen. Als er so durch die Straßen ging und nicht wusste, wo er mit seiner Suche beginnen sollte, kam da ein schwarz gekleideter Mann des Weges. Sunny wusste genau, dass es ein Pfarrer war, denn er ging ja immer brav mit seiner Mami in die Kirche und wusste daher, wie ein Pfarrer gekleidet war. Aber der Pfarrer, den er kannte, war es nicht.
Vor Sunny blieb er stehen, so, als wüsste er, was Sunny von ihm wollte. Er beugte sich zu unserem Sunny herunter und sagte: „Wenn Du willst, dann zeige ich Dir eine echte Weihnachtsglocke. Gleich dort drüben in der nächsten Straße ist eine.“ Sunny schaute den Pfarrer groß an und wusste gar nicht, was er sagen sollte. Hatte dieser fremde Pfarrer wirklich eine solche Kirchenglocke oder schummelte er nur? Aber was half es, wenn er eine echte Glocke sehen wollte, musste er schon einmal Opfer bringen und so hopste Sunny neben dem Pfarrer her. Unterwegs blieb der stehen und schaute in den Himmel. Dann wartete er einige Sekunden ab und sagte zu Sunny. „Ich glaube, jetzt ist es soweit. Wir können in die Kirche und dort wirst Du eine richtige Glocke sehen.“ Die beiden bogen in eine Seitenstraße ein und ganz hinten sah Sunny etwas, dass ihm bis dahin noch nie aufgefallen war. Am Ende der Straße erhoben sich zwei riesige Türme und leuchteten im Sonnenlicht. Es blendete derart stark, dass sich Sunny eine Hand vors Gesicht halten musste, damit er den Weg noch erkennen konnte. Der Pfarrer nahm Sunny an die Hand und die beiden liefen gemächlichen Schrittes geradewegs zu dieser Kirche. Als sie davorstanden, konnte Sunny vor lauter Staunen gar nichts mehr sagen. Dieses Gebäude war so hoch, dass es mit den beiden Turmspitzen wohl den Himmel berühren mochte. Außerdem fiel Sunny auf, dass die Kirche inmitten von waberndem weißem Nebel stand. Und das allerverrückteste war, das diese Kirche ganz und gar aus Silber bestand, jedenfalls sah sie so aus. Wie der Stoff, aus dem die Träume sind, blinkte sie und Sunny blieb der Mund offenstehen. Der Pfarrer aber lächelte Sunny an und meinte: „Wenn Du willst, können wir mal hineingehen. Schau dort, das Tor, es öffnet sich gerade.“ Sunny hatte es längst gesehen. Genau vor den beiden öffnete sich plötzlich ein riesiges, reich verziertes silbernes Tor und Sunny rannte als erster hindurch.
Er war so neugierig geworden, dass er den Pfarrer glatt links liegen ließ. Doch der lachte nur und folgte Sunny mit langsamen Schritten. Dabei rief er Sunny zu: „Nicht so schnell. Ich bin doch nicht mehr so rüstig wie Du.“ In der Kirche sah es noch schöner aus als davor. Überall standen große silberne Engel und lachten unseren Sunny an. Eine weiße Taube mit blauen blitzenden Augen flog auf Sunny zu und setzte sich auf seine Schulter. Ach, wie war da Sunny glücklich. Durch die riesigen Scheiben an der Stirnseite fiel gleißend helles Sonnenlicht. Es erleuchtete einen großen Altar und es war, als schwebte über dem Kreuz dort am Alter ein noch viel hellerer Schein. So etwas hatte Sunny noch nie gesehen. Staunend stand er da und die weiße Taube auf seiner Schulter berührte seine Wangen mit ihrem Schnabel. Das sollte wohl heißen, dass er nicht so herumstehen sollte, sondern weitergehen möge. Das tat er auch. Er lief bis zum Alter und stand wie ein Gotteskind davor. Er schaute staunend auf den Altar und plötzlich fiel ein Lichtstrahl genau auf sein Gesicht. Da wurde dem kleinen Sunny so wohlig warm und er fühlte sich wie am Strand, wenn er in der Sonne lag. Wie wunderbar es hier doch war. Aber bei aller Schönheit, wo war die Glocke, von welcher der Pfarrer gesprochen hatte. Und als ob der das gehört hätte, deutete er auf den riesigen funkelnden Sternenhimmel, der sich über den beiden wölbte. Und auf einer Silberwolke schwebte eine ebenso silberne Glocke genau vor Sunnys Nase. Der bekam einen Schreck, denn er war ja viel kleiner als diese Glocke. Doch der Pfarrer sprach mit beruhigenden Worten auf ihn ein: „Fürchte Dich nicht. Du kannst sogar mal die Glocke läuten. Gleich ist wieder eine Stunde der Zeit herum und dann kannst Du dort an diesem silbernen Seil ziehen.“ Sunny sah neben der Glocke ein Seil liegen. Und es war tatsächlich auch so silbern wie die ganze Glocke. In dieser Kirche musste wohl alles aus Silber bestehen, einfach unfassbar! Ja, die Glocke sah schon mächtig toll aus. Es war wirklich gut, dass er mit dem netten Pfarrer in diese Kirche gegangen war. Nun sah er endlich eine richtige Glocke. Doch Sunny hatte noch so viele Fragen: „Sag mal“, fragte er den Pfarrer, „ist das auch eine Weihnachtsglocke?“ Der Pfarrer meinte: „Natürlich. Auch an Weihnachten läutet diese Glocke. Und wenn Du es willst, dann kannst Du auch den Heiligen Abend einläuten.“ Es war schon wie Zauberei, was Sunny in dieser Kirche erlebte. Plötzlich erhob sich das silberne Seil und legte sich sanft in Sunnys Hand hinein. Der wusste sofort, was er damit tun sollte. Wie der Pfarrer es ihm geheißen hatte, zog er kräftig daran. Und obwohl die Glocke so riesengroß war, ließ sich dieses Seil doch so leicht ziehen. Wie war das nur möglich? Was dann geschah, war so wundervoll, dass Sunny bald das Atmen vergessen hätte, so staunte er. Der große Klöppel der Glocke schwang hin und her und es ertönte ein märchenhafter Klang. Wie von Geisterhand spielte die Glocke ein wundervolles Weihnachtslied. Sunny kannte es, oft hatte er es mit seiner Mami in der Kirche gesungen. Und weil diese Melodie so wundervoll war, sang Sunny einfach mit. Da liefen dem Pfarrer die Tränen übers Gesicht und er kniete nieder und betete. Die weiße Taube flog um Sunnys Kopf und setzte sich auf die Glocke. Es war so ein faszinierender Nachmittag, wie ihn sich Sunny hätte nicht einmal erträumen können. Und der Altar vor ihm leuchtete und Sunny spürte, dass ihn hier alle mochten. Die weiße Taube und auch der Pfarrer, den er gar nicht kannte, schienen ihm doch so unendlich vertraut. So, als würde er die beiden schon ein Leben lang kennen. Und die Melodie der silbernen Glocke hörte nicht mehr auf. Sie ertönte durch die riesige Kirche und Sunny fühlte sich wie Zuhause bei seiner Mami. Ja, der musste er unbedingt von diesem fantastischen Erlebnis erzählen. Denn es schien ihm wie ein Wunder, was er da erlebte. Er begriff es nicht, aber er fühlte sich so wohl. Alles erschien so einfach in diesem Moment und Sunny wusste, dass er auch an Weihnachten in diese Kirche gehen würde, um dann wieder diese wunderschöne Glocke zu läuten. Er wollte dieses traumhaft schöne Lied immer hören und überall singen. Denn das tat er ohnehin immer sehr gern. Als das Lied vorüber war, stieg die Wolke mit der silbernen Glocke in die Sternenkuppel der Kirche hinauf und verschwand. Die weiße Taube setzte sich wieder auf Sunnys Schulter und der Pfarrer setzte sich mit ihm noch einmal auf die Holzbank neben dem Altar. Sie schwiegen eine Weile und noch immer fiel das Sonnenlicht durch die riesigen Fensterscheiben auf den Altar herab. Alles sah so märchenhaft aus, dass Sunny glaubte, er träumte das alles nur. Doch dann meinte der Pfarrer: „Wir müssen jetzt gehen, denn Du musst nach Hause. Deine Mami macht sich gewiss schon Sorgen um ihren Sohn. Komm, wir gehen.“ Doch der Abschied fiel Sunny so schwer, dass er sich gar nicht mehr trennen konnte. Auch die weiße Taube auf seiner Schulter schien traurig zu sein. Sie schmiegte sich in seinen Nacken, dass Sunny weinen musste. Doch der Pfarrer beruhigte ihn. „Du brauchst nicht traurig sein. Immer an Weihnachten musst Du hierherkommen. Und wenn Du Glück hast, dann wirst Du die silberne Kirche sehen und wir werden wieder zusammen die große Glocke läuten. Schau, die kleine Taube freut sich auch schon darauf.“ Doch Sunny fiel der nahende Abschied so schwer und er konnte sich gar nicht von seinen neuen Freunden, der kleinen weißen Taube und dem netten Pfarrer trennen. Innerhalb kurzer Zeit waren sie ihm so sehr ans Herz gewachsen, dass er sich nicht vorstellen konnte, sie nicht mehr sehen zu können. Aber er wusste ganz genau, dass er an Weihnachten auf jeden Fall wieder in diese Kirche kommen würde und dann wären sie alle wieder zusammen.
Mittlerweile sehnte er sich aber doch wieder nach seiner Mami. Vor allem wollte er ihr von seinen wundersamen Erlebnissen berichten. Und er wollte ihr diese silberne Kirche zeigen.