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Ein Buch für Hochsensible, das Strategien, Antworten und Hilfestellungen für den Umgang mit Hochsensibilität im Alltag bietet. Das Buch TIEF-SINNIG mit dem Untertitel Wenn du hochsensibel bist enthält Fragen und Antworten für Menschen, die Probleme mit ihrer Feinfühligkeit haben. Der Anteil der Menschen, die aufgrund ihrer Feinfühligkeit zur Gruppe der Hochsensiblen gezählt werden, wird auf 15 bis 30 Prozent geschätzt. Unter ihnen gibt es Menschen, die ihren eigenen Weg suchen müssen, um im heutigen Existenzkampf ihren Platz zu finden. Viele von ihnen sind sich nicht bewusst, dass diese Feinfühligkeit auch ein Geschenk sein kann.
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Seitenzahl: 92
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Das Buch TIEF-SINNIG mit dem Untertitel: „Wenn du hochsensibel bist“,
zeigt Fragen und Antworten für Menschen, die mit ihrer Feinfühligkeit Probleme haben.
Zwischen 15 und 30 % liegt die geschätzte Quote der Menschen, die durch ihre feinsinnige Wahrnehmung zu der Gruppe der Hochsensiblen gezählt werden.
Darunter gibt es Menschen, die ihre eigenen Wege suchen müssen, um im heutigen Existenzkampf ihren Platz zu finden. Etliche von ihnen sind sich nicht bewusst, dass diese feinsinnige Veranlagung auch ein Geschenk sein kann.
Gudrun Leyendecker ist seit 1995 Buchautorin. Sie wurde 1948 in Bonn geboren.
Siehe Wikipedia.
Sie veröffentlichte bisher circa 98 Bücher, unter anderem Sachbücher, Kriminalromane, Liebesromane, und Satire. Leyendecker schreibt auch als Ghostwriterin für namhafte Regisseure. Sie ist Mitglied in schriftstellerischen Verbänden und in einem italienischen Kulturverein. Erfahrungen für ihre Tätigkeit sammelte sie auch in ihrer Jahrzehntelangen Tätigkeit als Lebensberaterin.
Für RIKE
In tiefer Verbundenheit
Themen und Schlagwörter in diesem Buch:
Hochsensibilität ist weder eine Krankheit noch eine psychische Störung
Ich wünscht, ich wär ein Elefant
Warum ich dieses Buch schreibe
meine erlernten Erfahrungen
Tief-sinnig
Empfindsamkeit und Belastbarkeit im Alltag
Tipps für den Abend
der Schlaf
Tipps für den Morgen
die Freizeit
ein paar Vorschläge zum Kreativwerden
ein paar Vor- und Nachteile der Hochsensibilität
was ist positiver Stress
Beispiel für …
Ein großer Vorteil, den ein hochsensibler Mensch hat …
alle unsere Sinne haben…
Verschiedene Typen, bei denen die Hochsensibilität ein besonderes Thema ist
der Ordnungsfanatiker
der ängstliche Typ
das Wort Angst… Enge
der Du- Mensch
der Angstbeißer
der Unruhige, der Hektische
der Einsiedler
die Panikattacken
sich ohn-mächtig fühlen
üben wir uns im Sinnieren
sorgen sollten wir uns nur über Dinge, …
Das Fühlen
Die Träume
schnelle Hilfe
kreativ werden
Goethe, Gedicht über Gefühle
Selbstliebe und Liebe
sich lieben mit Fehlern und Schwächen
der hochsensible Mensch in der Partnerschaft
Stimmungen
alle Gefühle sind erlaubt
Wut
das Lachen
Freude
Wenn du hier etwas gefunden hast, das dich interessiert und dich möglicherweise auch in irgendeiner Form betrifft, macht es Sinn weiterzulesen.
Hochsensibilität ist weder eine Krankheit noch eine psychische Störung. Ein hochsensibler Mensch zeichnet sich aus durch eine äußerst intensive Wahrnehmung aller Sinnesreize. Verschiedene oder alle seiner Sinne sind sehr empfindsam, und diese Menschen bearbeiten alle Wahrnehmungen in sich sehr gründlich. Wegen dieser Fähigkeit zähle ich diesen Menschen- Typ auch zu den Tiefsinnigen. Die weiteren Begründungen und Erklärungen findest du auf den nachfolgenden Seiten.
Viele Menschen, die mir in den vielen Jahrzehnten meines Lebens begegnet sind und auch heute noch begegnen, leiden unter ihrer Hochsensibilität. Sie fühlen sich als Randgruppe, teilweise ausgeschlossen von der Gruppe der Menschen, die mehr oder weniger sorglos, mutig und weitgehend angstfrei auf die diversen Ziele lossteuert.
Weil der hochsensible Mensch alles sehr gründlich verarbeitet, kommt es häufig vor, dass er dafür auch mehr Zeit, aber vor allen Dingen auch mehr Kraft dafür benötigt.
Die Grundbedingung für den hochsensiblen Menschen heißt, dafür zu sorgen, dass seine Nervenbelastungen nicht überhandnehmen.
Durch den höheren Kraftaufwand, den der hochsensible für seine Verarbeitung benötigt, ist er in der Regel schneller angestrengt, weniger belastbar.
Wegen der Empfindsamkeit seiner Wahrnehmungen, fühlt er sich in der Regel eher „genervt“, gereizt und belastet, und seine Gefühle trügen ihn nicht. Die Grenze seiner Belastbarkeit liegt weit unter der Belastbarkeit jener Menschen, die nicht hochsensibel sind und mit einem „dicken Nervenkostüm“ oder, wie man im Volksmund sagt, einem „dicken Fell“ ausgestattet sind.
Um als hochsensibler Mensch nicht benachteiligt leben zu müssen, ist es wichtig, sich zu erkennen, sich zu akzeptieren und mit der Hochsensibilität positiv leben zu lernen.
Als Kind hörte ich von meinem Vater den Spruch, den ich noch heute in meinem Gedächtnis finde:
Ich wünscht, ich wär ein Elefant,
dann würd ich jubeln laut:
Es wär nicht wegen des Elfenbeins
nein, wegen der dicken Haut.
Ich denke mir, dass dieser Spruch von einem hochsensiblen Menschen stammt, der sich ein gutes Nervenkostüm gewünscht hat, und der sich zwischen den weniger sensiblen Menschen nicht wohl fühlte. Auch entnehme ich diesen Worten, dass dieser Dichter sich benachteiligt fühlte und seine hohe Sensibilität nicht wirklich positiv einsetzen konnte. Er beneidete die weniger sensiblen Menschen und litt offenbar unter den Nachteilen, die ein hochsensibler Mensch haben kann. Doch genau hier kann jeder hochsensible Mensch ansetzen. Er hat die Möglichkeit, auch in positiver Weise intensiver und besser leben zu können und kann in sich die kreativen Potenziale entdecken, die er aus seiner Seele schöpfen kann.
Die tief verarbeiteten Eindrücke beinhalten ein großes Potenzial an kreativen Schöpfungen. Von allem, was ein Mensch erlebt hat, findet er ein Echo in seiner Seele.
Sehr viele Menschen behaupten von sich, nicht kreativ zu sein, doch in der Regel kann jeder Mensch in sich etwas erwecken, dass in ihm eine Kreativität fließen lässt (mehr dazu im weiteren Verlauf dieses Buches).
Der gläubige Mensch ist davon überzeugt, dass er von (einem) Gott nach dessen Ebenbild erschaffen wurde. So ist es auch nachvollziehbar, dass in jedem Menschen eine schöpferische Kraft liegt, auch wenn sie zuweilen (noch) im Verborgenen liegt.
Und mit all diesem Wissen über die hochsensiblen Menschen und der Möglichkeit aus meinen kreativen Potenzialen schöpfen zu können, bin ich mir ganz sicher, dass es gut für mich ist, ein hochsensibler Mensch zu sein. Ich möchte nicht das sprichwörtliche „dicke Fell“, keine „Elefantenhaut“ als meine Haut besitzen. Ich mag meine sensible Haut.
Rainer Maria Rilke
drückt seine Empfindungen, seine hohe Sensibilität in einem Gedicht aus:
Wenn es nur einmal so ganz stille wäre,
Wenn das Zufällige und Ungefähre,
verstummte und das nachbarliche Lachen,
wenn das Geräusch, daß meine Sinne machen,
mich nicht so sehr verhinderte am Wachen,-
dann könnte ich in einem tausendfachen Gedanken
bis an deinen Rand dich denken
und dich besitzen (nur ein Lächeln lang),
um dich an alles Leben zu verschenken,
wie einen Dank
Nimm dir eine Pause! Betrachte eine Blume oder ein Blatt, (wenn es bei dir passt, in der Natur),sieh, wie kreativ die Natur ist!
Warum ich dieses Buch schreibe?
Das Thema Hochsensibilität ist wichtig. Gerade in dieser schnelllebigen Zeit müssen wir lernen, uns immer wieder auf uns zu besinnen. Ganz neu scheint dieses Thema zu sein, denn es taucht gerade überall im Internet, in den Medien frisch auf, als ob eine neue Generation von besonderen Menschen geboren sei.
Dabei gibt es die hochsensiblen Menschen schon seit Ewigkeiten, doch ihre Anlagen wurden selten beachtet, häufig noch weniger geschätzt, manchmal sogar tabuisiert. Gerade in der heutigen Zeit einer allgemeinen großen Kommunikation durch die Medienbereiche, sollte dieses Tabu gebrochen werden. Es ist wichtig, dass die verschiedenen Menschengruppen einander verstehen, sich kennenlernen.
Da ist es besonders wichtig, dass sich die Menschen, die der Gruppe der hochsensiblen Menschen angehören, miteinander verbinden, um sich auszutauschen, um Gemeinsamkeiten miteinander zu teilen. Aber es ist genauso wichtig, dass die Gruppe der weniger sensiblen Menschen nicht nur Verständnis aufbringt für die hochsensiblen Menschen, sondern es ihnen auch ermöglicht, in den Positionen zu agieren, in denen sie ihr Bestes geben können. Die weniger sensiblen Menschen müssen lernen, rücksichtsvoller, aufmerksamer, achtsamer zu werden, besonders im Zusammenleben mit den hochsensiblen Menschen.
Da ich in einer Umgebung von hochsensiblen Menschen aufgewachsen bin und auch im weiteren Leben häufig von ihnen umgeben war, berichte ich, 76 Jahre alt aus meinen zahlreichen Lebenserfahrungen.
Sensibilität ist keine Krankheit, sondern eine besondere Veranlagung, die man in sich erkennen und akzeptieren sollte, um den richtigen Umgang damit zu erlernen.
Meine eigene Geschichte ist ein Leben mit der Hochsensibilität.
In diesem Bericht mag sich der eine oder andere Leser wiederfinden und erhält Gedanken-Anregungen zum Leben seiner eigenen Hochsensibilität. Im Jahr 1948, in der Nachkriegszeit wurde ich als viertes Kind einer Künstlerfamilie geboren.
Meine Mutter war nicht nur Pianistin, musikalisch hochbegabt, sie hatte auch Begabung zum Zeichnen und Dichten. Wegen ihrer eigenen Sensibilität litt sie viele Jahrzehnte ihres Lebens an Migräne, hatte Magengeschwüre und Gallensteine. All diese Zeugnisse des Körpers zeigen an, dass die Künstlerin von Alltags- und anderen Problemen zu sehr gestresst wurde.
Mein Vater, Kunsthistoriker und Doktor der Philosophie, spielte ebenfalls Klavier, malte, dichtete und schrieb kunsthistorische Reiseführer. Er litt viele Jahre an Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen, die später dazu führten, dass man ihm einen Herzschrittmacher einsetzte. Dies ist ebenfalls ein Zeichen, dass er ständig zu vielen Stressmomenten ausgesetzt war. Auch wenn man sich damals noch nicht über das Wort „Hochsensibilität“ Gedanken machte, bin ich davon überzeugt, dass man meine beiden Eltern zu diesen hochsensiblen Menschen zählen sollte.
Meine Mutter machte sich stets viele Sorgen um uns, die sie uns mitteilte. Ein besonders schwerer Schicksalsschlag war die Krankheit meiner ältesten Schwester, die auf dem Weg zum Erwachsenwerden unter verschiedenen Krankheitssymptomen einer psychischen Störung litt. Ich war sensibilisiert für die sensiblen Menschen um mich herum und für Menschen mit Krankheitssymptomen.
Ich erinnere mich an erste Angstmomente in meinem Leben: allein in einem dunklen Zimmer, Angst vor diversen Erwachsenen, unbestimmte Angstgefühle.
Asthma in frühester Kindheit führte zu einer Sensibilität der Lunge, im Kindesalter folgten Keuchhusten, zwei Lungenentzündungen, eine Rippenfellentzündung. Eine Aversion gegen Milch und Butter ließ mich diese Produkte meiden. Beim Autofahren Gefahren-werden) entwickelte ich häufig Übelkeit, offenbar eine Reaktion „des Gleichgewichtssinns“.
Ich besuchte keinen Kindergarten, sondern erfand recht viele Spiele der Fantasie, da meine größeren Geschwister zu dieser Zeit schon die Schule besuchten und ich oft auf mich allein gestellt war, zum Beispiel, wenn es meiner Mutter nicht gut ging. Ich erfand Freundinnen, die es nicht gab, fantasierte und spielte mit den nichtexistenten Personen.
Da ich in der Grundschule noch eine recht gute Schülerin war, hielten sich in dieser Zeit meine Ängste in Grenzen, besonders da ich bald entdeckte, dass es ein paar Dinge gab, die ich besser konnte als viele andere. Das waren das Zeichnen, das Malen, das Geschichtenschreiben und die Fähigkeit, mich in andere hineinzuversetzen. Dies führte mich dann schon im frühsten Schulalter zum Theaterspielen in Laiengruppen. Wo sich auch immer eine Gelegenheit ergab, spielte ich diverse Rollen. Oft führten meine Schwester und ich Sketsche, kleine oder größere Stücke auf, die wir jedem Publikum präsentierten.
Ab dem 5. Schuljahr, dem ersten Jahr im Gymnasium setzte ich mich unter Leistungsdruck. Verschiedene Ängste hemmten mich, aus mir herauszugehen. Da paarte sich die Versagensangst, mit einer grundsätzlichen Angst, Fehler zu machen, verband sich mit der Angst, sich vor den Mitschülern zu blamieren.
Gleichzeitig war ich in einen Kreis neuer Mitschülerinnen gekommen, die fast alle einer gehobenen Klasse angehörten. Es gab in meiner Schulklasse viele Mädchen, deren Eltern teilweise bedeutende Persönlichkeiten und vor allen Dingen sehr begütert waren. Diese Schülerinnen legten sehr viel Wert auf ihr Äußeres, auf ihr Image und auf alles Materielle.
Eine besondere Ideologie für ideelle Werte hatte man mir jedoch im Elternhaus schon präsentiert und mir als erstrebenswerte Zielrichtung vorgelebt. Damit passte ich sehr schlecht zu meinen Mitschülern, besonders zu der Elite-Clique, die sich zu einer besonderen Gruppe zusammengeschlossen hatten.
Da ging es nur um Partys, Modellkleider und sonstige Mode.
So gab es nur wenige Mitschülerinnen, die ähnlich dachten wie ich, sehr wenige, die ähnlich fühlten. Mit diesen Mitschülerinnen verband mich lockere Bekanntschaft, und nur mit einer einzigen eine tiefe und echte Freundschaft, die auch noch bis heute besteht.