Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Nun gibt es eine Sonderausgabe – Dr. Norden Aktuell Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen. »Was wäre das Leben ohne Hoffnung«, sagte Lenni, als sie die Kaffeekanne auf den Frühstückstisch stellte. Dr. Daniel Norden blickte bestürzt auf, und Fee schüttelte leicht den Kopf, als sie Lenni anblickte. »Was ist denn, Lenni? Haben Sie schlecht geträumt?« fragte sie. »Heute ist der dreiundzwanzigste Januar«, erwiderte Lenni leise. »Oh«, entfuhr es Fee Norden, und Daniel preßte die Lippen aufeinander. Zu überlegen brauchten sie nun nicht mehr, denn dieser Tag vor zwei Jahren hatte in ihrem Leben eine besondere dramatische Bedeutung gehabt, und Lenni konnte ihn auch nicht aus dem Gedächtnis streichen, so wenig wie alle, die sich in diesem Raum nun stumm anblickten, Katja Linden vergessen konnten. Katja Linden, selbst im Luxus aufgewachsen, bildhübsch, verwöhnt und dennoch bezaubernd natürlich, hatte gewiß sein können, daß die Nordens ihr alles erdenkliche Glück wünschten. Am dreiundzwanzigsten Januar vor zwei Jahren herrschte dann aber in den Familien Linden und Collande blankes Entsetzen, denn Katja kam von einem Einkaufsbummel nicht zurück. Sie war entführt worden. Die Entführer forderten drei Millionen Franken Lösegeld. Es wurde bezahlt, und die Angehörigen erhielten die Nachricht, daß sie Katja in einem Haus am Genfer See finden würden. Aber dort wurde Katja nicht gefunden, und bis zum heutigen Tag gab es noch immer keine Spur von ihr. Gab es eine Gedankenübertragung zwischen den Nordens und den Lindens? Als das Telefon läutete und Fee Norden sich meldete, erschrak sie, denn es war Paul Linden, der sich mit heiserer Stimme zu erkennen gab.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 149
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
»Was wäre das Leben ohne Hoffnung«, sagte Lenni, als sie die Kaffeekanne auf den Frühstückstisch stellte.
Dr. Daniel Norden blickte bestürzt auf, und Fee schüttelte leicht den Kopf, als sie Lenni anblickte.
»Was ist denn, Lenni? Haben Sie schlecht geträumt?« fragte sie.
»Heute ist der dreiundzwanzigste Januar«, erwiderte Lenni leise.
»Oh«, entfuhr es Fee Norden, und Daniel preßte die Lippen aufeinander. Zu überlegen brauchten sie nun nicht mehr, denn dieser Tag vor zwei Jahren hatte in ihrem Leben eine besondere dramatische Bedeutung gehabt, und Lenni konnte ihn auch nicht aus dem Gedächtnis streichen, so wenig wie alle, die sich in diesem Raum nun stumm anblickten, Katja Linden vergessen konnten.
Vier Tage vorher hatte sie sich von den Nordens verabschiedet, um nach Interlaken zu fahren, denn dort sollte ihre Hochzeit mit dem Industriellensohn Jean-Claude Collande am achtundzwanzigsten Januar gefeiert werden
Katja Linden, selbst im Luxus aufgewachsen, bildhübsch, verwöhnt und dennoch bezaubernd natürlich, hatte gewiß sein können, daß die Nordens ihr alles erdenkliche Glück wünschten.
Am dreiundzwanzigsten Januar vor zwei Jahren herrschte dann aber in den Familien Linden und Collande blankes Entsetzen, denn Katja kam von einem Einkaufsbummel nicht zurück. Sie war entführt worden.
Die Entführer forderten drei Millionen Franken Lösegeld. Es wurde bezahlt, und die Angehörigen erhielten die Nachricht, daß sie Katja in einem Haus am Genfer See finden würden. Aber dort wurde Katja nicht gefunden, und bis zum heutigen Tag gab es noch immer keine Spur von ihr.
Gab es eine Gedankenübertragung zwischen den Nordens und den Lindens? Als das Telefon läutete und Fee Norden sich meldete, erschrak sie, denn es war Paul Linden, der sich mit heiserer Stimme zu erkennen gab.
»Könnte Ihr Mann sofort kommen, Fee«, bat er erregt, »meine Frau ist wieder zusammengebrochen.«
»Ja, er kommt sofort, Paul«, erwiderte Fee.
»Linden?« fragte Daniel überrascht. »Wie eigenartig.«
»Biggi ist hier. Es geht ihr schlecht«, flüsterte Fee. »Sie überwindet es nicht, Daniel.«
Aber welche Mutter, die ihr Kind so heiß geliebt hatte wie Biggi Linden ihre Tochter Katja, konnte solchen Verlust verwinden?
Was wäre das Leben ohne Hoffnung, hatte Lenni gesagt, aber in diesem Fall gab es wohl keine Hoffnung mehr.
Daniel Norden fuhr zum Hause Linden. Man kannte sich gut, man nannte sich beim Vornamen. Oft genug wurde Dr. Nordens ärztlicher Beistand während der letzten zwei Jahre in diesem Haus gebraucht. Nie wieder seit jenen Tagen hatte Biggi Linden ihre Schweizer Heimat besucht.
Die damals noch so reizvolle, charmante und geistreiche Frau des Konzernchefs Paul Linden war nur ein Schatten ihrer selbst. Und Paul Linden, der einst so kraftvolle, vitale Mann, jetzt um Jahre gealtert, mit schmalgewordenem, schmerzgezeichnetem Gesicht, zuckte nur die Schultern, als er Daniel begrüßte.
»Alles würde ich geben, wenn wenigstens Biggi endlich ins Leben zurückfinden würde«, murmelte er. »Aber sie lebt ja nur noch in der panischen Angst, daß uns Marcus auch noch genommen werden könnte.«
Dr. Norden konnte diese Sorge verstehen, wenn auch alles unternommen worden war, um den jetzt fünfundzwanzigjährigen Sohn und Erben zu schützen. Er hatte unter falschem Namen in England studiert, er war bewacht worden wie ein Staatsmann, wenn er seine Eltern an geheimgehaltenen Orten traf. Daniel Norden wagte nicht, daran zu denken, wie sich das auf sein psychisches Befinden auswirken mochte.
»Marcus kommt heute«, erklärte Paul Linden, »und nun zittert Biggi wieder vor Angst.« Leise fuhr er fort: »Wir haben unsere Katja verloren, soll uns unser Sohn fremd werden? Ich halte diesen Zustand auch nicht mehr aus, Daniel. Warum haben diese Gangster uns unsere Katja nicht zurückgegeben?«
Darauf wußte Daniel freilich auch keine Antwort. Nicht die kleinste Spur hatte man von den Verbrechern oder von Katja gefunden. Alles, was man gefunden hatte, war ihr Wagen mit allen Papieren. Drüben in Frankreich, nahe der Schweizer Grenze.
»Ich muß jetzt zum Flughafen fahren, um Marcus abzuholen«, sagte Paul Linden. »Geben Sie Biggi bitte ein Beruhigungsmittel, Daniel. Nur gut, daß unsere Tilla wenigstens die Ruhe behält.«
»Was haben Sie sich jetzt zum Schutz von Marcus ausgedacht?« fragte Daniel nachdenklich.