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Im Innern der Sprache werden Kräfte freigesetzt. Harald Birgfeld, geb. in Rostock, lebt seit 2001 in Heitersheim. Von Hause aus Dipl.-Ingenieur, befasst er sich seit 1980 mit Lyrik. 11 Gedichtbände sowie 2 Bücher in Prosa erschienen von ihm, in mindestens 23 Anthologien ist er vertreten. Harald Birgfeld schrieb seine Gedichte, inzwischen mehr als 12.000 Strophen, überwiegend während der Fahrten in der Hamburger S-Bahn zur und von der Arbeit. Aus der Presse: Das "Hamburger Abendblatt" und andere Zeitungen berichteten vielfach über Harald Birgfeld. Aus einem Gutachten einer an der Universität Freiburg tätigen Literaturwissenschaftlerin: "Es lohnt sich, einmal einen heutigen Dichter kennen zu lernen, der mit der deutschen Sprache einen faszinierend fremden Weg betritt und trotzdem dem Leser Freiraum lässt für eigene Gedankengänge, ohne dass die Probleme in erhobener Zeigefingermanier zu zeitkritischen Trampelpfaden werden." Im vorliegenden Band werden ca. 500 Strophen des Zyklus von 10.100 Strophen aus unterschiedlichsten Spannungsfeldern zwischen Menschen vorgestellt, vielleicht ein Versuch, eine Diagnose des Zustandes der Gesellschaft in einer eigenen Sprache zu geben.
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Seitenzahl: 174
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Copyright 2015 beim Autor, Harald Birgfeld. Alle Rechte vorbehalten.
Harald Birgfeld, geb. in Rostock, lebt seit 2001 in Heitersheim. Von Hause aus Dipl.-Ingenieur, befasst er sich seit 1980 mit Lyrik. 11 Gedichtbände sowie 2 Bücher in Prosa erschienen von ihm, in mindestens 23 Anthologien ist er vertreten.
Harald Birgfeld schrieb seine Gedichte, inzwischen mehr als 12.000 Strophen, überwiegend während der Fahrten in der Hamburger S-Bahn zur und von der Arbeit.
Im vorliegenden Band werden ca. 500 Strophen des Zyklus aus unterschiedlichsten Spannungsfeldern zwischen Menschen vorgestellt.
Vielleicht ein Versuch, eine Diagnose des Zustandes der Gesellschaft in einer eigenen Sprache zu geben.
Aus dem Gutachten, 1986, einer an der Universität Freiburg tätigen Literaturwissenschaftlerin:
"Es lohnt sich, einmal einen heutigen Dichter kennen zu lernen, der mit der deutschen Sprache einen faszinierend fremden Weg betritt und trotzdem dem Leser Freiraum lässt für eigene Gedankengänge, ohne dass die Probleme in erhobener Zeigefingermanier zu zeitkritischen Trampelpfaden werden."
Buchumschlag: Harald Birgfeld
Herausgeber, Autor, Redakteur: Harald Birgfeld.
e-mail: [email protected]
Im Internet unter : www.Harald-Birgfeld.de
Alle Gedichte auch im Internet unter:
www.Harald-Birgfeld.de
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Es lag kein
Diamant im Straßengraben,
Und die Scherbe, die dort blinkte,
Funkelte schon tagelang und würd mit jedem
Sonnenlicht, dass sich an seinen scharfen
Kanten brach, nach außen locken,
Und daneben lagen unter den verfall‘nen
Tagen, die noch gestern galten, dieses
Heer von zugedeckten
Splittern.
Es war in einer
Nacht, in der ich mich entschloss
Und ausging,
Und mit meinen
Händen konnte ich die
Sterne wählen, die ich sehen wollte,
Und ich war ganz sicher, dass von ihnen
Nicht ein einziger der
Mühe wert war,
Und auch umgekehrt
War ich mir selbst zu klein geworden,
Um von mir erwählt zu werden,
Und ich prüfte wirklich, ob das eigne
Leiden noch erkennbar wäre, oder immer nur
Rücklicht anderer, die sich dorthin
Entfernten.
Man traute auch dem
Laserlicht nichts zu,
Und ganz genau genommen, war der
Strahl im Weltall überhaupt nicht sichtbar,
Und mein
Sehen trat aus meinen
Augen auf die
Schrecklichkeiten, die ja immer nur ein
Einzelner verübte,
Und es war ja hier auf
Erden jedes
Lichtbund so verschmutzt und unsichtbar, dass sich die
Blicke kreuzen mochten,
Überlagern konnten,
Ineinander fielen,
Ohne dass es jemand merkte.
Ich stand wohl viel zu dicht am
Stamm der Birke,
Und die Rinde wuchs um mich,
Ich sah herab an mir auf
Felder weißer
Haut, die eingerissen war und aufgebrochen,
Und dahinter lag ein liebevolles Schwarz,
Ich dachte nicht an diese
Krone über mir und an die
Zweige, die nun preisgegeben waren jeder
Liebelei, sich jugendlich durch halb geschlossne
Hände ziehen ließen,
Und ich stand vor mir,
Und meine
Arme schlang ich um das
Holz,
Und meine Wange presste ich an harte
Kanten.
Eine andre Säule stand allein
Und war ein meterhohes
Kunstwerk, das ergoss vom höchsten
Scheitel Wasser auf die runde
Außenwand, dass es zu einem
Spiegel wurde, der nicht spiegelte,
Es lief ganz glatt herab,
Und ‚selbst beim
Baden wärest du nicht mehr mit dir allein’,
So sagtest du, und stündest unter einem
Regen, den du regeln könntest,
Der dich wärmte oder kühlte,
Und es müsste möglich sein, mit einem
Handgriff dich so gläsern zu gefrieren,
Und du sähest deinem
Eingefrieren selber zu.
Es war ja so, dass jede
Unschuld immer einen einzelnen betraf,
Und in dem
Kleiderschrank lag meine
Seele, die ich nächtlich auszog,
Und sie wurde mir in dieser letzten
Dunkelheit vom Mottenfraß zerstört,
Und nichts davon hatt‘ ich bemerken können,
Und mein
Schlaf, danach, hielt lange an.
Im Wald zerbrachen trockne
Zweige unter unsren Füßen,
Und es war gefährlich so zu wandern,
Und dein
Schatten ging dir nach und züngelte im
Abendrot und brannte lichterloh
Und streckte seine
Arme nach mir aus,
Und wirklich konnte ich dir gar nichts glauben,
Und es schien mir wahr, was dich so brennen machte,
Und es war dir völlig gleich,
Was hinter dir geschah.
An einer
Schnur, die zu mir niederhing,
Zog ich die
Lichtung auf,
Wir standen einem
Wald voll roter Dächer gegenüber,
Und dazwischen fehlte die Verbindung,
Und der eine
Schritt, den ich in diese
Richtung machte, ließ mich an die
Scheibe schlagen,
Und ein Taubentier, das von der andren
Seite kam, flog gegen Licht
Und brach sich das
Genick am Glas,
Und hier, bei mir, war nichts davon zu hören.
Dann sah ich in die
Tiefe, weil mein
Blick hineingefallen war,
Ich wollte ihn bewahren vor dem
Zwischenraum, dem
Schwindel und dem
Aufschlag,
Und man sagte mir, dass jeder
Stromschlag, der den Menschen träfe, ihm im ersten
Augenblick die Sehkraft rauben würde.
Auf deiner
Stirn sah ich den roten Schönheitsfleck,
Der pochte unablässig,
Und dein Herz war hier zu Hause, weil es
Ausschau halten wollte,
Und den Menschen sagtest du und mir, dass hier dein
Drittes Auge säße,
Dass du so dem Herzen, das doch blind sei,
Von der
Sichtbarkeit berichten könntest,
Und dein Herz, das nach
Erkenntnis sucht, verstand in seiner
Dunkelheit von alledem kein
Wort.
Eine
Hand schob ihre
Fläche leicht und warm auf deinen
Rücken,
Und du konntest sie erkennen,
Und mir schenktest du die
Angst, ganz grundlos blind zu werden, zum
Geburtstag,
Und ich schaute hin zum
Gästetisch, der voller froher Menschen war,
Die hatten auf den
Gabeln schon die
Blicke aller anderen
Und waren gut gesättigt,
Und ich leerte ihre
Mägen wieder,
Und sie sahen nur den
Inhalt, der sie fürchtete und ekelte,
Und nichts war an der
Speise irgendwie verändert,
Und es brannten unverzagt die
Kerzen.
Man wollte, dass ich von dem
Turm die Glocke läutete, das war sehr schwer,
Und meine
Kräfte reichten grade aus, sie zu bewegen,
Und ihr Klang erhob sich über unsre
Dächer und schwang in die Steine,
Und man sprach mich an:
Der Turm, den ich ermauerte,
Wär über ein
Jahrhundert fertig,
Und man könnte nicht mehr länger auf den
Glöckner warten.
Man operierte mich und fand in mir ein
Netz von weißen
Wurzeln, weit verzweigt,
Das wollte keinen
Schössling treiben,
Und es war ja einfach nicht genug,
Die nackten
Füße in die Erde einzugraben und zu warten,
Und mich band man gleich an einen
Stützpfahl,
Und die
Bindungsseile würden mit mir wachsen.
In der
Zeitung sah ich dann das
Bild des großen Hungers,
Und den
Mann, der seine tote
Frau nur leicht zur Seite legte,
Dem das
Kind auf seiner Schulter starb, mit einem
Kopf, schon todeskrank,
Und über eine
Straßenkreuzung wehte unbekümmert, von den
Wagen hin und her gerissen,
Eine leere Tüte,
Die stieg auf und wirbelte zurück
Und wurde überfahren,
Und ich ließ nicht ab von meinem neuen
Glauben, dessen
Zeichen wurden immer deutlicher.
In
Bilderbüchern fand man leere, weiße
Felder,
Und nur einer schnitt sie aus, um sie zu töten,
Weil er sah wie ihre
Nacktheit auch die
Blößen zeigte,
Und die eigne
Kleidung nützte gar nichts.
Ich ging heraus aus meinem
Traum,
Du sagtest später, dass aus meinem
Munde eine Maus gelaufen wäre,
Und sie sei sofort in das
Gehege eines Gottes, den wir fütterten
Und den wir fürchteten, geschlüpft,
Und habe sich, so sagtest du, in dem
Gefieder tief versteckt,
Und meine Wirklichkeit war tags verletzt,
Ich musste mich vor
Spiegeln unter weißen
Tüchern hüten.
Man hatte einen
Himmelskörper ausgemacht,
Den grub man heimlich um und überließ
Besammaschinen die Befruchtung,
Und von uns aus sah man wegen der
Entfernung grade erst,
Wie sich der
Stern aus Staub und
Teilchen, die wir mit uns brachten,
Formte und gestaltete.
Mein Zimmer war bevölkert von den
Menschen, die hier wohnen wollten,
Und ich war enttäuscht
Und hätte niemandem erlaubt, zu kommen,
Und ein Sprecher fragte ganz bescheiden, ob ich eine
Heimat hätte, die ich über alles liebte,
Dorthin wollte man mich schaffen und mir
Ruhe gönnen,
Und kein einziger verlangte, dass ich aus dem
Spiegel treten sollte.
Wenn ich heimisch wäre, hier bei dir
Und auch bei mir,
Wär ich daheim
Und sagte dir doch damals schon, dass ich der falsche
Flüchtling sei, der machte nur
Station, und hatte nichts, das er verlassen,
Nichts, dem er entkommen war,
Und niemand jagte ihn,
Und seine
Augen waren ständig auf der
Flucht.
Wenn ich heimisch wäre, hier bei dir
Und auch bei mir,
Dann wär ich nicht daheim
Und hätte nicht so unverzagt
Station gemacht,
Und einem
Flüchtling hattest du noch nie geholfen
Ohne dass er dich dafür verlassen musste,
Und ich sammelte schon heimlich
Drähte, kurze Seile, alles
Fluchtgeräte, die du kontrolliertest
Und mir nahmst,
Und meine
Augen blieben dir zum
Trost, als ich mich von dir wandte.
Wenn ich heimisch war,
War ich von mir verlassen,
Und ich dachte nicht an dich
Und würd mich irgendwann auf meiner
Flucht und ohne aufzuschauen,
Niederlassen,
Und wir würden miteinander leben,
So, wie gestern schon,
Und heute war es ähnlich,
Und auch morgen bliebe ich mit eingegrab‘nen
Armen stehen als
Vertriebener.
Mit einem
Spaten stachst du auf mich ein
Und zieltest nach dem
Schädel, der lief fort,
Den würdest du auch so nicht treffen können,
Und du warfst das
Gartenwerkzeug hinterdrein,
Das war der erste
Schmerz, den ich als wahr empfand, obwohl
Du weit daneben trafst,
Und tatst mir leid,
Und ich hielt aus erneut, und
Hunger war die nächste
Folter, die du mir vor
Augen führtest, und du quältest einen
Anderen,
Und diesmal sähe ich noch alles hinter
Glas.
Hier bei uns beschäftigte man
Menschentiere, die ersetzten abgerichtete
Maschinen,
Und sie fühlten weniger als irgendein
Verschleißteil, dass sich ihretwegen
Aufrieb.
Mancher von den
Jungen glaubte auch, der
Frieden sei das unbekannte
Wurzelwerk, dass sich durch alle
Ritzen winde
Und dann grün
Und gelb
Und braun
Und weiß
Und rot zutage träte,
Und ich sagte ihnen,
Dass sie selbst in diesen
Ritzen säßen und den
Spalt mit größter Kraft geöffnet halten mussten,
Und das
Mondlicht war auch gut genug, die
Dankgebete und die
Todesschreie aufzunehmen und sie für die
Nachwelt in die
Räumlichkeiten abzustrahlen,
Und es bohrte sich die
Zeit mit ihrer Gegenwart in meiner
Nähe durch die Wand.
Ich sah es gleich, dass du dir einig warst,
Und braune
Köpfe, die du aus dem
Lehmton modelliertest, hatten ihren
Eingang in der
Stirn,
Ich sprach dich an und traf sofort auf deine
Angst,
Und alles, was ich sagen könnte, wär geeignet,
Dich von dir zu trennen,
Und die Stirn ließ mich hinein
Und führte ohne
Unterbrechung gleich zum
Hinterkopf hinaus,
Und mitten drin standst du und drücktest deinen
Rücken flach zum
Schatten an die Tunnelwand.
Ich sah in deinem Mund den
Haken, der war angeschraubt
Und wäre dort, so sagtest du, schon von
Geburt an,
Und der Vater dieser
Zeugung seist du selbst im
Zorn,
Man sah den Haken nur in deinem
Lachen.
Meine Füße machten eine
Doppelspur aus roter
Farbe, weil ich unbemerkt hindurchgegangen war,
Und monochrom war der
Gedanke, der mir folgte,
Und ich trat so unversehrt aus deinem
Kopf,
Der war doch wirklich nur ein
Abguss einer Wirklichkeit, die lag
Zerbrochen auf der
Waage.
Nach einem Film über Hiroshima (6. August 1945)
Unwahr ist der lange
Nagel, der in meiner Stirn sitzt,
Und man wies ihn nach als
Einzelheit, die unumgänglich war,
Auch schlug er mich nicht an die
Wand,
Er ragt noch immer aus dem
Hinterkopf und lässt sich dort berühren,
Und dies ist der
Schöntag, der, so sagt ein
Vatersohngedicht, die
Sonnenbombe fallen ließ auf unser Haupt,
Und nun sitz ich am
Straßenrand im eingebrannten
Schatten einer meiner Väter, und sein
Schrei glitt damals in die aufgeplatzte
Rinde eines Baumes, die zur neuen
Sonne schaute,
Und sein Schrei blieb unaufhörlich ohne ein
Geschlecht hier stehen.
Unwahr sind auch
Stoffemuster, die sich in die
Haut einstrahlten,
Und sie prägten sich auf
Menschendärme, Menschenlebern,
Und mein Weib hat jetzt das
Küchenkittelmuster, das ihr
Herz verkleidet hat, als
Strahlenkranz an jedes ihrer
Kinder weitergeben müssen.
Unwahr sind auch jene
Augen, die allein spazieren gingen,
Und sie lachten, als die
Köpfe falsch von ihnen dachten,
Und es war ja nicht ihr freier
Wille,
Und es blieb nicht
Zeit auch nur für einen Blick in leere
Augenhöhlen, die sogleich zerfallen waren,
Und es würden diese
Augen ohne
Tränen leben müssen,
Und es war ja niemand,
Der so schnell ein schwarzes
Laken vor den Giftball hatte werfen können,
Und es brodelte der
Fluss von aufgeplatzten
Menschenleibern und stand selbst in
Flammen.
Das Morgenlicht brach grell ins
Fenster, und ich hatte kurz zuvor
Die Nacht zerrissen, die stand noch bis jetzt im
Vorhang,
Und ein kleines Vogeltier flog gegen diese
Scheibe und fiel tief in einen
Hof,
Ich hatte nichts gehört
Und sah ein wenig
Flüssigkeit dort draußen an dem Glas,
Die floss zusammen,
Und sie bildete nun einen milchig, weißen
Tropfen.
Drinnen steckte ich die Finger aus,
Und meine
Hände warfen scharfe
Schatten auf die Fensterbank,
Die glitten lautlos über meinen
Rücken, der dort lag,
Und niemals würde ich mich unter eigne
Gitterstäbe legen,
Und es war nur dieser
Wechsel zwischen kaltem Schatten
Und den warmen
Strahlen, der mich reizte.
Einen
Schritt trat ich zurück und hinter mich
Und sah mich vor dem
Fenster stehen,
Und ich war auch tief im
Hof mit meiner Hand
Und unter diesem
Vogeltier, das war noch warm,
Und auch als Rücken in der Fensterbank
Und war nicht freier als es dieser
Ausschnitt zeigte,
Und das
Grelllicht trieb mir feuchte
Fäden in die Augen,
Die verklebten etwas meine Wimpern,
Und ich wagte nicht am kleinsten
Schwarzstrich meiner
Arbeit zu radieren.
Man zog aus einem
Holzhaus einen Balken, den man
Senkrecht stellte,
Und dies sei die Strafe:
Dass man jeden, der den
Balken so entferne, an denselben
Schlagen werde, dass er sterben müsse,
Und in meinem
Hause war ich doch allein
Und auch der einzige der Balken,
Und ich zündete mich an aus
Angst, dass ich verbrannte,
Und man sagte, das sei ebenso gerecht
Und ließ mich
Ungestraft.
Du warst in meine
Nacht am frühen Morgen eingebrochen,
Und du suchtest Hilfe,
Und ich bot dir weiße
Laken an,
Die waren dir zu dünn als Schutzwand,
Und die Nacht, in die du einbrachst,
Hatte wirklich eine viel zu schwache
Decke,
Und du sankst so schnell,
Dass du, bevor ich eine
Leiter fand, ein Seil, ein Handtuch oder
Irgendetwas, das ich bis zur
Einbruchstelle hätte werfen oder reichen können,
Schon ertrankst.
Neu war auch das unbeschrieb‘ne
Namensschild, das man an meine
Haustür schraubte,
Und man rief mich an
Und sprach durch ein
Gerät mit mir und sagte gleich,
Sobald man über die
Vergabe meines Namens
Klarheit habe,
Dürfte ich es wieder ganz
Entfernen.
Die Straße, die ich ging, war öd und einsam,
Und es standen hier und da
Gesichter, die ich kannte,
Und mein Fuß trat wie versehentlich den Kieselstein,
Der flog auf unbedachter
Bahn weit über die Begrenzung,
Und es waren beides Nichtigkeiten, die ich den
Gesichtern zeigte:
Mich, so unwert wie ich war geliebt zu werden,
Und den Kiesel, dessen
Unschuld mich nicht rührte.
Bedachte ich genau die
Kämpfe, die ich,
Ohne mich zu rühren,
Ohne jede Waffe,
Ohne jedes laute Wort und
Ohne einen Menschen zu berühren,
Täglich kämpfte,
Ja, ich sprach sogar in einer andren
Sprache, die ich nicht verstand,
Bedachte ich genau die
Kämpfe, die ich täglich kämpfte,
Stand ich eigentlich den
Feinden, die erst morgen
Gegner waren,
Jetzt schon gegenüber,
Wenn mir schon die
Gegner fehlten, hätte ich von schönen
Siegen einen wenigstens erwählen dürfen,
Und es musste schließlich so sein, dass die
Niederlagen, die ich reichlich fand,
Die wahren
Siege waren,
Und ich sah in einer Straßenpfütze, dass sich
Jede Einzelheit der Wolkenbildung
Darin spiegelte,
Und auch der Vogelflug zog durch die
Wasseroberfläche, ohne sie zu
Ritzen.
Von einer andren
Fressgewohnheit als vom
Töten und Getötet werden hattest du
Noch nichts gehört,
Dein
Gott lag mager auf dem