Zeit, Dimensionen, physische Jetzt-Körperlichkeit und Zeiträume erfassender Geist - Unsere Wahrnehmung der Zeit - Band 3 - Maria Cura - E-Book

Zeit, Dimensionen, physische Jetzt-Körperlichkeit und Zeiträume erfassender Geist - Unsere Wahrnehmung der Zeit - Band 3 E-Book

Maria Cura

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Beschreibung

In diesem Buch werden Zeit und Dimensionen aus sehr unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet. Dimensionen sind als Ausdehnungen Möglichkeiten-Räume. Es wird die Hypothese aufgestellt, dass es 3 Zeit-Dimensionen geben könnte (im Gesamt-Zeit-Strom fortlaufende Zeit, Gleichzeitigkeit und unterschiedliche Zeit-Fluss-Geschwindigkeiten). Außerdem wird darüber nachgedacht, ob unsere körperlich-physische Welt sich in ihrer Jetzt-Zeit-Punkt-Gebundenheit nicht dimensional von unserem Geist unterscheidet, der in Erinnerung und Vorstellung Zeit-Räume überblicken kann und nicht Jetzt-Zeit-Punkt gebunden ist. Zeit und Raum gewähren dem Dasein überall Einmaligkeit. Information hingegen ist gelöst von Zeit und Raum und verliert dadurch die Einmaligkeit, wird aber dafür übertragbar. Noch manch andere Gesichtspunkte zu Zeit und Dimensionen finden sich in diesem Buch enthalten - ein Buch zum "Stöbern" und um selber die angefangenen Hypothesen weiter zu denken.

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Widmung

Meinem Vater Herbert Wolf gewidmet, der sich im Alter sehr viel mit der Zeit beschäftigt hatte. Bestimmt haben mich auch seine vielen Hinweise auf die Zeit mit dazu angeregt, mir selbst grundlegende Gedanken zur Zeit zu machen

Vorwort

Warum dieses Buch?

Als ich den ersten Band von „Unsere Wahrnehmung der Zeit“ schrieb, hatte ich keineswegs vor, darin spirituelle Texte mit aufzunehmen. Doch es kam anders, es zeigte sich, dass viele meiner Überlegungen und Hypothesen auch für eine spirituelle Betrachtung interessant wurden.

So besteht Band 1 aus einem sachlichen und aus einem spirituellen Teil. Den spirituellen Teil habe ich als Band 2 getrennt vom sachlichen Teil und etwas erweitert noch einmal veröffentlicht.

Und hier wird nun umgekehrt der sachliche Teil ohne spirituelle Texte veröffentlicht.

Eigentlich hatte ich vor, die sachlichen Hypothesen noch einmal besser zu ordnen, zu überarbeiten und zu ergänzen. Doch zeigte sich, dass dies ein längeres Projekt werden würde, für das ich vielleicht viele Jahre brauchen werde – sofern ich es überhaupt noch zu Ende bringe.

Daher habe ich mich entschlossen, die sachlichen Texte aus dem ersten Band hier noch einmal unverändert - aber ohne spirituellen Teil - als Band 3 zu veröffentlichen, damit Leser, die der spirituelle Teil nur „nerven“ würde, nur meine sachlichen Texte lesen können.

Es ist aber bald nach Veröffentlichung von Band 1 noch eine neue Überlegung hinzugekommen (beim Schreiben von Band 2 und in diesem ebenfalls enthalten). Dieser neuere Text findet sich im hinteren Buchteil, unter der Überschrift: „Neu hinzugekommene Überlegungen“ (S. →). Es geht um die Zeit-Fluss-Geschwindigkeiten als 3. Zeit-Dimension.

Danach folgen Texte und Stichpunkte aus meinem angefangenen, noch unveröffentlichten Band 4: „Zeit und Dimensionen“, den ich möglicherweise nicht mehr fertig stellen werde.

Hinweise um einen irrtümlichen Kauf zu vermeiden

Ich möchte auch darauf hinweisen: es könnten manche Leser möglicherweise als unverschämt empfinden, dass ich hier Hypothesen aufstelle, ohne die dazu passenden Fachbereiche mit einem Fach-Studium gründlich und umfassend erlernt zu haben.

Ich weise daher gleich hier darauf hin, damit mögliche Käufer mit solchen Erwartungen die „Finger von diesem Buch lassen“. Sie würden nur enttäuscht und verärgert sein.

Denkbar wäre auch, dass manche meiner Aussagen schon in der fundierten und anerkannten Wissenschaft gemacht wurden (beispielsweise in der Stringtheorie), nur auf andere Weise, mit Formeln und Berechnungen, die so komplex sind, dass ich ihnen nicht mehr folgen kann.

Auch bin ich nicht eine sehr eifrige Leserin umfangreicher Fachliteratur. Ich lese Artikel, die mich spontan ansprechen und über die ich dann viel nachdenke. Aber ich bin nicht auf dem vollständig aktuellen Stand.

Was ich aber möglicherweise leisten kann, ist: mit etwas mehr Abstand den einen oder anderen Gesichtspunkt herauszuarbeiten, der vielleicht von der Fachwelt so noch nicht formuliert und gesehen wurde.

Ich lese aber durchaus hin und wieder wissenschaftliche Literatur und denke dann lange und immer wieder über das Gelesene aus verschiedenen Blickwinkeln heraus nach.

Würde ich versuchen, mich konsequent in vielen Gebieten auf dem aktuellen Wissensstand zu halten, so käme ich nicht mehr zum eigenen Nachdenken über das Gelesene.

Ich bin der Meinung, es ist auch möglich, zu vielen Fragen sogar ohne Studium interessante Ansichten beizusteuern. Manchmal kommen neue wichtige Ideen in der Forschung auch von Außenseitern. Und bisweilen ist es kreativ, zwischenzeitlich Dinge auch von etwas weiter weg oder aus neuen Perspektiven zu betrachten.

Da ich meine Hypothesen nicht lehre und ich auch nicht behaupte, sicher zu sein, dass sie zutreffend sind, erlaube ich mir, diese – teilweise in eher spielerischem Nachdenken entwickelten - Hypothesen zu veröffentlichen.

Sowohl das Inhaltsverzeichnis als auch die ersten beiden Kapitel geben einen groben Überblick darüber, welche Themen hier aufgegriffen werden. So kann sich jeder ein erstes Bild machen – beim Durchblättern beim Buchhändler, oder beim „Blick ins Buch“ im Internet.

Ich wiederhole aber noch einmal: wer abgesicherte Aussagen sucht, ist hier nicht richtig. Wer Anregungen liebt, um einmal Dinge versuchsweise von einer anderen Seite her zu betrachten, der wird die Texte vielleicht mit Vergnügen lesen.

München, den 22.02.2024

Maria Cura

Kurz-Überblick über die Themen-Kreise

1. Punktuelles Sein und ausgedehnter Möglichkeiten-Raum und ihre Vereinigung im Laufe der Zeit

2. Dimensionen der physischen Welt als Eigenschafts-Räume, die Wandel in Raum und Zeit ermöglichen

3. Information ist zeitlos: Dimensions-reduzierte Information als abstrakt mehrfach anwendbare Aussage und demgegenüber gestellt die einmalige Zeit- und Orts-gebundene Wirklichkeit mit vielfältigsten Wechselwirkungen mit Zeit-Tiefe und universaler Reichweite. Gefühle sind für die Information eine Black Box.

4. Zeit-Überlegungen zum menschlichen Geist (Zeitraum-ausgedehnte Wahrnehmung) im Gegensatz zum Körper (Jetzt-Zeit-Punkt-gebunden) und auch erlebte Zeit

5. Zeit-Dimensionen: 1. Dimension: 1-linearer Zeit-Fluss, 2. Dimension: Gleichzeitigkeit, Überlagerung von Wirkungen, 3. Dimension: Bedeutungen oder (als alternative Vorstellung) von Menschen geplant absichtlich ausgelöste Wirkungen die den zeitlichen Möglichkeiten-Raum verändern (später nehme ich allerdings die „Zeit-Fluss-Geschwindigkeiten als 3. Dimension an).

6. Zeit-Räume sich vorstellender weit überblickender lebendiger Geist und die mit 1-dimensionalen Zahlenwerten berechnende KI

7. Die Wirklichkeit (Welt der Wirkungen) in ihrer (einmaligen) Verbundenheit von Allem mit Allem in Raum und Zeit

8. Kleiner Exkurs zum abstrakten, nicht Ort- und Zeit-gebundenen Geld und unserer Gesellschaft

9. Wie es gedanklich mit den Zeit-Fluss-Geschwindigkeiten anfing. Unterschiedliche Zeit-Fluss-Geschwindigkeiten in Energien und Objekten. Damit verbunden der Blick auf: Expansion und Kontraktion, Strahlung und Gravitation, Wellen und Trichter oder Wirbel, und auf die Relativitäts-Theorie.

10. Einmalige Wirklichkeit in Zeit und Raum und eindeutige Mathematik zeitlos gültig – Geist erkennt „von unten“ aufbauend und „von oben“ überblickend: beides ist in Ausgewogenheit wichtig

11. Berechnungen, Vorstellung, gefühltes Erleben und Dimensionalität

12. Wirklichkeit und dann gedanklich von Berechnung, Information, Wissen zu Gefühl, Bewusstsein und Erleben

In diesem Buch neu hinzugekommene Überlegungen, Texte und Stichpunkte (ab S. →):

Als neu hinzugekommene Überlegung (nach Fertigstellung von Band 1) findet sich unter dem Kapitel ein kurzes Kapitel zu Zeit-Fluss-Geschwindigkeiten als 3. Zeit-Dimension

Es folgen weitere Texte und Stichpunkte aus einem Buch-Entwurf zu dieser Reihe, den ich leider derzeit nicht weiter bearbeiten kann.

Zusammenfassungen zu den Themen-Kreisen:

Zu 1.: Punktuelles Sein und ausgedehnter Möglichkeiten-Raum und ihre Vereinigung im Laufe der Zeit

Man kann sich das Dasein als eine Vereinigung von punktuellem Dasein und ausgedehntem Möglichkeiten-Raum vorstellen. Das reine Sein hat nur eine Eigenschaft: es ist wirklich, aber es hat keine Ausdehnung in andere Eigenschaften hinein. Der offene Möglichkeiten-Raum enthält alle offenen Möglichkeiten, mit unterschiedlichen Eigenschaften-Dimensionen, aber er besitzt aus sich heraus keine Wirklichkeit (wirkt nicht eindeutig).

In dem Gegenwarts-Moment (Urknall?), in dem das Sein den Möglichkeitenraum berührt, werden die Möglichkeiten im gleichen Augenblick aufgeteilt in verwirklichte und nicht verwirklichte Möglichkeiten.

Die Zeit beginnt zu fließen, und dabei entstehen nach und nach auch noch zusätzlich in der Vergangenheit verwirklichte, aber auch schon wieder verschwundene, also verwirklicht gewesene Möglichkeiten.

Ein ausgedehnter Zeit-Raum enthält offene, verwirklichte und vergangene Möglichkeiten.

Ein einzelner Zeit-Punkt enthält nur im Moment verwirklichte Möglichkeiten, gewachsen aus vorhergehenden Möglichkeiten.

Der Möglichkeiten-Raum ist ein spannendes, geheimnisvolles Thema, das aber in diesem Buch nur gestreift wird. Ich habe schon früher ausführlicher dazu geschrieben (Titel-Angaben dazu siehe letzte Buchseiten).

Zu 2.: Dimensionen der physischen Welt als lineare, Eigenschafts-Räume, die Wandel in Raum und Zeit ermöglichen

Die offenen und die verwirklichten Möglichkeiten entstehen durch die offenen und kombinierbaren Eigenschafts-Möglichkeiten.

Eine Dimension im physischen Bereich ist eine Eigenschaftsform, die im körperlich-physischen Bereich streng linear nach Größen geordnet ist (gibt es davon Ausnahmen?).

Die Kombination von Eigenschaften verschiedener Dimensionen kann Komplexität aufbauen.

Physische Dimensionen sind die 3 Raum-Dimensionen (Breite, Länge, Höhe) und Zeit-Dimensionen. Vielleicht entstehen durch Komplexität noch weitere Dimensionen, die aber dann auch auf Raum und Zeit aufbauen – Raum und Zeit sind hierbei quasi „leere“, offen sich „anbietende“ Eigenschafts-Möglichkeiten-Räume.

Die Kombination der Dimensionen von Raum und Zeit ermöglicht raumzeitliche Veränderungen, wie wir sie ständig erleben und selbst auch andauernd verursachen.

Normalerweise spricht man nur von einer Zeit-Dimension, ich versuche hier aber 3 Zeit-Dimensionen, die jeweils neue Möglichkeiten eröffnen, aufzuzeigen:

Die lineare Zeit von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft: sie ermöglicht Wandel.

Die Gleichzeitigkeit: sie ermöglicht die Wechselwirkungen von im gleichen Augenblick wirkenden Kräften (beispielsweise Fliehkraft und Gravitation in einer Umlauf-Bahn)

Die Bedeutung: sie ermöglicht geistige Wertung über den Jetzt-Zeit-Punkt hinaus, sie verbindet Ereignisse auch über den linearen Zeitfluss hinweg.

Zu 3.: Dimensions-reduzierte Informations als abstrakt mehrfach anwendbare Aussage und demgegenüber gestellt die einmalige Zeit- und Orts-gebundene Wirklichkeit mit vielfältigsten Wechselwirkungen in Zeit-Tiefe und universaler Reichweite. Gefühle sind für die Information eine Black Box.

Information kann als Dimensions-reduzierte und daher abstrakt mehrfach anwendbare Aussage der eindeutig einmaligen Wirklichkeit gegenübergestellt werden.

Information hat um sich herum Elemente der orts- und zeitgebundenen Wirklichkeit: den Informierenden (Mensch, Rechner), materielle Mitteilungs-Mittel (Klang, Zeichen, Bits), Aufnehmen und Verstehen (Mensch) oder Einrechnen (Rechner) der Information, Auswirkung der Information in ausgelösten Handlungen.

Aber der Informations-Inhalt selbst ist immer Dimensions-reduziert (verkürzt) zur Wirklichkeit und auch beschränkt in der Eigenschaften-Fülle der berücksichtigten Wirkungen im Vergleich zur Wirklichkeit.

Information informiert über das was ist, aber nicht über die Weite der offenen Möglichkeiten-Räume. Sie erzeugt daher schnell ein Gefühl von Alternativlosigkeit. Dies erscheint mir eine leicht übersehene aber sehr bedeutsame Auswirkung der Informationsflut auf unseren Geist.

Die Information ist selten völlig exakt (Wirklichkeit schon), sie ist relativ (sie wird gesehen in Beziehung zur Umgebung, nicht zum Kosmos und zum Anfang des Daseins), sie kann falsch sein, sie vermittelt kaum den „leeren Raum“ der offenen Möglichkeiten sondern vor allem, das „was ist“, sie regt weniger zum Verändern an (wird gerne als feststehend hingenommen) als die verfügbare Wirklichkeit, sie ist oft nur für Spezialisten verstehbar.

Aber ihre Reduziertheit bewirkt, dass Information zeitlos wird und wiederholt auf Verschiedenes angewendet werden kann, dass sie über Zeiträume und Entfernungen mitgeteilt und gelehrt werden kann, und dass die Möglichkeit besteht, sie mit anderen Informationen zu kombinieren.

Die hoch-abstrakte Information der Berechnung mit Zahlen gewährt höchste Übertragbarkeit.

Wirklichkeit ist Zeit-gebunden und vergänglich

Wirklichkeit ist nicht übertragbar.

Wirklichkeit besitzt Einmaligkeit in der Kombination von Ort und

Zeit an jedem individuellen Punkt im Universum.

Wirklichkeit ist wirkend mit dem ganzen Universum verbunden.

Information kann versehentlich oder manipulativ falsch sein.

Zu starker Einfluss von Informationen kann mein Vertrauen in meine eigenen, oft mehr intuitiven Wahrnehmungen stören. Der Einfluss von überbewerteten und überreichlichen Informationen kann meine offene Wahrnehmungs-Fähigkeit einengen.

Informationen werden vom lebendigen Geist mit Gefühlen unterlegt.

Gefühle können in Informationen mit Worten benannt werden. Dennoch sind Gefühle in einer Information nur mit den äußerlichen Erscheinungen und Auswirkungen des Gefühls beschreibbar. Gefühle sind für Informationen wie eine „Black Box“.

Gefühle sind nicht wirklich sachlich vermittelbar, da bei jedem die Gefühle ein wenig anders sind und individuell der einmaligen Wirklichkeit angehören. Gefühle entziehen sich aber auch grundsätzlich einer exakt definierenden Beschreibung, da Gefühle ausgedehnt, zeit-übergreifend und manchmal auch nur ahnend sind.

Möglicherweise entsteht Mitgefühl und emotionales Verstehen auf einer anderen Ebene als auf der materiellen und sachlichen Wirk-Ebene.

Wirklichkeit, Gefühle und Erleben sind alle einmaliges und fließendes Miteinander, Information ist wieder aufgreifbare Festlegung in Ausschnitten.

Zu 4.: Zeit-Überlegungen zum menschlichen Geist (Zeitraumausgedehnte Wahrnehmung) im Gegensatz zum Körper (Jetzt-Zeit-Punkt-gebunden) und auch zu erlebter Zeit

Unser physischer Körper ist „Jetzt-Zeit-Punkt-gebunden“, aber unser Geist mit Erinnerung und Vorstellung erfasst Zeit-Ausdehnungen.

Auch Gefühle entstehen durch das Überblicken von Zeit-Räumen und nicht durch isolierte Zeit-Punkte.

Dieser Unterschied der Zeitlichkeit zwischen Körper und Geist erscheint mir als ein ganz wesentlicher Unterschied.

Wirklichkeit entsteht am Berührungsort von wirkenden Kräften im

Jetzt-Zeit-Punkt, die physische Wirkung geschieht im „Hier und Jetzt“.

Erleben und Empfinden entstehen durch Überblicken von Zeit-Räumen, die Ereignisse umfassen.

Das durch das Überblicken von Zeit-Räumen ausgelöste Empfinden ordnet das Erleben einem umfassenderen (oft zukünftigen) Ziel, einem Daseins-Sinn zu.

Dabei „wurzelt“ - um ein symbolisches Bild zu bringen - ein übergeordnetes Zeil mit vielen verzweigten „Wurzelfasern“ in der Wirklichkeit. Aber alle gesunden Wurzeln sollten „Lebenssaft“ zum eigentlichen Ziel, zu der oberirdischen Pflanze führen, damit sie sich entfalten, blühen und Frucht tragen kann.

Aber auch die Wurzeln wiederum empfangen von oben, vom Blattwerk in Zucker verwandelte Lebensenergie.

So sind Ziele, Gefühle, Empfinden, Erleben und Lebenssinn in ständiger Wechselwirkung miteinander und speisen sich nicht alleine aus für sich stehenden Zeit-Punkten, sondern aus der Vorstellung von ausgedehnten Zeit-Räumen.

Wirkungen geschehen im „Jetzt-Zeit-Punkt“ (können sich aber dann linear in der Zeit und im Raum fortpflanzen).

Gefühle, Erleben und Empfinden umspannen Zeit-Räume.

Das Erleben erstreckt sich deshalb über einen höheren Zeit-Raum als die körperliche Dimension unseres Daseins.

Man könnte das bildlich in die räumlichen Dimensionen übertragen. Dann entspräche die höhere Dimension des Schauens, dem Schauen, wenn man ein Tal (Tal als näherungsweise 2-dimensional flächig angenommen) von einem hohen Berg aus überblicken kann. Die Bergeshöhe fügt eine neue Dimension (die räumlich 3. Dimension) hinzu, eine Distanz zum Wirkungs-Geschehen unten im Tal. Sie schafft einen Zusammenhänge verstehenden Überblick (beispielsweise Überblick über Entfernungen, über Bewegungsmöglichkeiten, aber auch über die Schönheit der Natur).

Der Fluss der Zeit wird von uns ganz unterschiedlich erlebt, mal schnell, mal langsam. Das hängt auch von unserer geistigen Beschäftigung ab (konzentriert oder offen), und auch davon, in welchem Zusammenhang wir auf den Zeit-Fluss blicken, beispielsweise wenn wir auf einen angenehmen (die Zeit scheint dann vielleicht zu schleichen) oder einen unangenehmen Termin (die Zeit scheint zu rasen) schauen, aber auch von Aufnahmefähigkeit und Alter. Möglicherweise fließt in unserem Bewusstsein die Zeit sogar unterschiedlich schnell, aber diese Überlegung ist sehr hypothetisch.

Wir erleben Zeit als Möglichkeiten-Raum: Wir „haben keine Zeit“ oder wir „haben Zeit“. Ob wir Zeit haben oder nicht, das wirkt sich sehr unterschiedlich auf unseren Geist und auf unser Befinden aus, beispielsweise den Geist weit öffnend oder auf eine Aufgabe konzentrierend und anderes ausblendend.

Wir erleben auch die vielfältigsten Zeitenwechsel von den Lebenszeitaltern bis zu Tageszeiten und Atemrhythmus. Die Zeitenwechsel sind vielfach rhythmisiert. Allgemein gesellschaftlich vereinbarte Rhythmen (wie Festtage) ermöglichen gemeinschaftliches Erleben. Heute werden viele dieser Rhythmen aufgebrochen zugunsten individueller Freiheit.

Zu 5.: Zeit-Dimensionen: 1. Dimension: 1-linearer Zeit-Fluss, 2. Dimension: Gleichzeitigkeit, Überlagerung von Wirkungen, 3. Dimension: Bedeutungen oder (als alternative Vorstellung) von Menschen geplant absichtlich ausgelöste Wirkungen die den zeitlichen Möglichkeiten-Raum verändern (später nehme ich allerdings die „Zeit-Fluss-Geschwindigkeiten als 3. Dimension an).

Dies ist ein zweiter Ansatz, Zeit-Dimensionen zu definieren und zu beschreiben.

Zeit wird durch Wirkungen erkennbar (beispielsweise bei Uhren). Es gibt unterschiedliche Weisen, wie Wirkungen in der Zeit entstehen und wirken:

Die bekannte erste 1.Dimension der Zeit ist die 1-dimensionale lineare Zeit, in der sich Wirkungen in die Zukunft hin fortsetzen. „Quer“ dazu (wie Breite zur Länge in den Raum-Dimensionen) gibt es die Gleichzeitigkeit von Wirkungen, die sich überlagern. Diese Gleichzeitigkeit ergibt die 2. Zeit-Dimension.

Anfangs nannte ich „Bedeutungen“ als 3. Zeit-Dimension, da Bedeutungen erst aus der Entwicklung der Zeit in die Zukunft hinein erkennbar, „deutbar“ werden, nämlich dann, wenn sich zuvor isolierte Wirkungen begegnen und wechselwirken.

Aber ich habe gemerkt, dass Bedeutungen auch mit 1-linearer Fortsetzung und mit Gleichzeitigkeit wahrscheinlich zeitlich ganz beschrieben werden können, und es auf dieser Ebene keine neue Dimension braucht.

Dafür wurde mir klar, dass das geistige (und inzwischen auch das rechnerische) Werten durch den lebendigem Geist oder die KI, die Wirkungen, die in der Zukunft auftreten, durch Planen und Umsetzen verändern und auch zu einer neue Komplexität führen können, und das auch in den zeitlichen Abläufen und Wirkungen. Vielleicht liegt ja in der geistigen und rechnerischen Steuerung die 3. Zeit-Dimension verborgen, die ganz neue komplexe zeitliche Möglichkeiten-Räume eröffnet.

Dabei gibt es sachliches und denkendes Werten, das aber letzten Endes von einem intuitiven, gefühlsmäßigen Werten im Hintergrund ausgerichtet wird (auch Rechner bekommen von Menschen durch Programmierung ihre wertende „Initialzündung“, und das Elektron im Stromfluss „wertet“ nach dem besten Weg zum Pluspol, ein Weg, der durch Programmierung teils festgelegt ist).

Die 3. Dimension kann bezeichnet werden als vorausschauende Planung von bewerteten Wirkungen.

Dafür ist ein berechnendes Verständnis (Computer) oder ein gefühltes lebendiges geistiges Verständnis (Lebewesen) von Zeit notwendig.

Der Ursprung allen lebendigen geistigen Wertens wird hier von mir im Daseins-Sinn gesehen.

Das wertende Planen verändert über ausgeführte Wirkungen die weitere Zukunft der Wirklichkeit, und somit die möglichen Wirkungen in der Zeit.

Wenn Objekte – wie ich hier in einer Hypothese behaupte – tatsächlich unterschiedliche Zeit-Fluss-Geschwindigkeiten haben, könnte auch dies möglicherweise eine weitere Zeit-Dimension sein. Wirkung würde am Schnittpunkt der unterschiedlichen Zeit-Fluss-Geschwindigkeiten in der Gesamt-Zeit-Strom-Geschwindigkeit geschehen. Wahrscheinlich ist dies aber bereits mit der 2. Dimension der Gleichzeitigkeit ausreichend zu beschreiben.

Wir Menschen haben durch Erkennen und Planung gelernt, vieles zu nutzen, was die Ereignisse in unserer Umgebung beschleunigt. Mit neu gewonnenen und nutzbar gemachten Energien haben wir Kräfte mit schneller Zeit-Fluss-Geschwindigkeit eingesetzt. Ist das mit ein Grund, dass unser Leben immer hektischer wird?

Die Planung und Steuerung von Zeitabläufen liegt nicht mehr alleine in menschlichen Händen, sie geschieht inzwischen auch durch Rechenmaschinen.

Doch die Steuerung muss im Hintergrund Wertungen haben, nach denen entschieden wird, was umzusetzen ist, oder was besser nicht geschieht.

Können wir Rechenmaschinen mit Künstlicher Intelligenz noch vertrauen, dass die Basis-Programme mit ihren Bewertungen und Anweisungen noch zu Entscheidungen führen, die den menschlichen Werten entsprechen? Oder werden wir böse Überraschungen erleben?

Die Maschine rechnet gefühllos kalt und sachlich. Wir Menschen richten uns nach dem lebendigen Daseins-Sinn aus. Wir sollten den Maschinen nicht zu viel Macht überlassen und unserer eigenen Intuition wieder mehr vertrauen und sie bei sachliche Überlegungen mit einfließen lassen.

Zu 6.: Zeit-Räume sich vorstellender weiter Geist, und die mit 1-dimensionalen Zahlenwerten berechnende KI

Der lebendige Geist kann in Erinnerung und Vorstellung Zeit-Räume überblicken und mit Gefühlen angereichert anschauen. Ist die Künstliche Intelligenz nicht auch in der Lage, sich Zeit-Räume zu merken und zu erkennen und rechnerisch zu erfassen?

Ich würde jedenfalls nicht sagen, dass KI Zeit-Räume überblickt. Sie misst Zeit mit physischen Messgeräten, die körperlich an den Jetzt-Zeit-Punkt gebunden sind. Und sie erhält punktuelle Daten, an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit gemessen. Die KI besitzt (und entwickelt wohl auch selbst) mathematische Regeln, nach denen diese Daten verknüpft und weiter hochgerechnet werden.

Es gibt punktuelle Ergebnisse, die in 1-dimensionalen Zahlen ausgedrückt werden (als einfache lineare Größen darstellbar).

Diese Vorgänge halte ich nicht für vergleichbar mit dem Zeit-Raum-Erleben der Lebewesen und des Menschen – egal wie komplex die Datenlage rechnerisch und auch damit die Befehlsausgabe verknüpft sind.

Die Antriebskraft dafür ist der Stromfluss, das Elektron, das zum Pluspol fließen will. Ich halte es für äußerst unwahrscheinlich, dass dabei an irgend einer Stelle eine wirkliche Vorstellung (nicht nur Berechnung) von Raum und Zeit entsteht, und nicht nur punktuelle Daten und dazu untereinander durch berechenbare Linien zwischen Punkten verbundene Graphen.

Aber arbeitet unser Gehirn nicht ebenfalls grundsätzlich wie eine Rechenmaschine? Ich kann das Gegenteil nicht beweisen, da die Beweise in der körperlichen Welt durch wissenschaftliche Wiederholbarkeit erbracht werden müssten. Aber gerade dieser Messbarkeit und Wiederholbarkeit entziehen sich Vorgänge, die in höhere Dimensionen reichen, als in diejenigen Dimensionen, die körperlichen Messgeräten zugänglich sind. Und ausgedehnter wirklicher Zeit-Raum ist eine höhere Dimension als ein Zeit-Punkt.

Auch zum Thema menschlicher Geist, Gefühle und KI habe ich schon früher geschrieben – siehe Titel-Angaben auf den letzten Buchseiten.

Zu 7.: Die Wirklichkeit (Welt der Wirkungen) in ihrer (einmaligen) Verbundenheits von Allem mit Allem in Raum und Zeit

In unserer Wirklichkeit ist jeder Punkt individuell einmalig, und doch ist Alles mit Allem verbunden – daher kann es auch keine hundertprozentige Berechenbarkeit geben, sie wäre unendlich komplex.

Jeder Ort im Universum hat zu jedem Ort im Universum eine genau messbare Distanz. Über diese Distanz können uns Strahlen und Gravitation erreichen, aber auch hin und wieder Körper (beispielsweise Meteoriten).

Wir sind nur an dem Ort, an dem wir uns befinden, weil uns die Erde mit ihrer Gravitation fest hält, weil die Sonne unsere Erde in einer Umlauf-Bahn hält, weil das Zentrum der Milchstraße das Sonnensystem um sich kreisen lässt.

Nichts in unserem Universum besteht isoliert. Wirkungen überbrücken Räume und durch sich Fortpflanzen auch Zeiten.

So verdanken wir die Kraft, mit der wir denken, der Energie, die uns die Sonne schenkt, und die von Pflanzen in Energie-Nahrung verwandelt wird.

Wir atmen Sauerstoff, den die Pflanzen uns bereit stellen, wir ernähren uns von Tieren und Pflanzen.

Und alles, was ist, hat eine Vergangenheit, die in die Anfänge des Universums zurück reichen.

Sogar unsere Körper-Moleküle stammen aus entfernten Sonnen. Und die Evolution hat durch Jahrmillionen hindurch die Gene entwickelt, durch die unser Körper seit Geburt an aufgebaut und immer wieder erneuert wird.

Und der denkende Mensch hat Werkzeuge entwickelt und Organisationen aufgebaut, mit denen wir heute unser Leben bestreiten und es auch gemeinschaftlich ordnen.

Der menschliche Geist hat Wort und Schrift hervorgebracht, mit denen Wissen nicht immer wieder neu erworben werden muss, sondern über Entfernungen und Zeiten weiter gegeben werden kann.

Und so wie die Gegenwart mit der gesamten Vergangenheit verbunden ist, so bewegt sich die das „Jetzt“ auch mit dem ganzen Universum in die Zukunft, wächst aus der Gegenwart in die Zukunft hinein und legt die zukünftigen Ausgangs-Bedingungen fest.

Und wir sind geprägt von Gedanken, Weltbildern und Wissen unserer Vorfahren und Mitmenschen.

Wir mögen uns persönlich manchmal isoliert fühlen – auf der kleinen persönlichen gesellschaftlichen Ebene mag dies auch zeitweise so sein – aber in der gesamten universalen Wirklichkeit sind wir und alles um uns herum mit Allem über alle Zeiten hin verbunden.

Selbst nach unserem Tode wirken wir weiter mit am Lauf des Universums. Wir haben die Welt an unserem Ort und in unserer Zeit ein klein wenig verändert, und diese Veränderung wird sich fort und fortpflanzen – bis ans Ende der Zeit oder bis zu einer Neugeburt des Daseins.

Alles ist im Wirkungs-Verbund gewissermaßen Eines (Uni-versum), und doch ist es gleichzeitig unendlich Vieles. Der Zustand des Universums als Ganzes verändert sich dauernd in nahezu unendlich vielfältiger Weise, und doch hinterlässt jede einzelne Wirkung dauerhafte Spuren, verändert sie das Ganze.

Zu 8.: Kleiner Exkurs zum abstrakten, nicht Ort- und Zeitgebundenen Geld und unserer Gesellschaft

Geld ist Dimensions-reduziert und somit von der einmaligen Wirklichkeit mit ihrem Ort und ihrer Zeit losgelöst.

Das hat auch Auswirkungen auf unser Leben: es wird in mancher Hinsicht freier, auch viel komplexer, aber auch abstrakter und gesellschaftlich schwerer verständlich. Und unser Leben verliert auch in manchen Teilen (beispielsweise Arbeit) an persönlicher Unmittelbarkeit. Dankbarkeit für Leistungen anderer verschwindet durch Unkenntnis der Arbeitsprozesse.

Zu 9.: Wie es gedanklich mit den Zeit-Fluss-Geschwindigkeiten anfing. Unterschiedliche Zeit-Fluss-Geschwindigkeiten in Energien und Objekten. Damit verbunden der Blick auf: Expansion und Kontraktion, Strahlung und Gravitation, Wellen und Trichter oder Wirbel, und auf die Relativitäts-Theorie.

Das Thema ist noch nicht ganz zu Ende gedacht, stellenweise auch noch widersprüchlich, aber vielleicht anregend zum Weiterdenken. Eines Morgens, als ich Gerd Ganteförs spannendes und gut lesbares Buch „Das rätselhafte Gewebe unserer Wirklichkeit und die Grenzen der Physik“ (2. Aufl. Frankfurt 2023) las, da blickte ich – noch halb verschlafen – vom Bett aus auf mein Bücherregal.

Und plötzlich sah ich die Bücher und das Regal ganz anders als gewohnt: ich sah, dass in ihnen ein Zeit-Strom fließt, der nicht die gleiche Geschwindigkeit hat, wie der, den ich mit meinem Bewusstsein erlebe, oder der im Wasser oder in der mich umgebenden Luft fließt. Ich sah mich umgeben von Objekten, die alle ihre eigene Zeit-Fluss-Geschwindigkeit hatten.

Je fester und innerlich unbeweglicher etwas war, desto träger floss auf einmal in meinen Augen der Zeit-Strom, und desto dichter waren die Objekte außerdem, denn: sie waren mit ihrem Zeit-Strom noch näher am Urknall, an der Dichte und geringeren räumlichen Bewegungsmöglichkeit, und sie wirkten mit ihrer Masse kontrahierend (also vielleicht sogar in der Zeit rückwärts zum Urknall orientiert). Dagegen waren beispielsweise Wasser oder gar Gas viel beweglicher und freier den Raum nutzend. Und am schnellsten in ihrer Zeit-Fluss-Geschwindigkeit erschienen mir Lichtstrahlen (elektromagnetische Strahlen), die rasend schnell in den Raum expandieren.

Die Vorstellung faszinierte mich, und ich begann mehr darüber nachzudenken. Ich kam zu dem Schluss, dass expandierende Energien den Zeit-Fluss beschleunigen konnten und kontrahierende verlangsamen, und dass sich aus beiden eine allgemeine Gesamt-Zeit-Strom-Geschwindigkeit ergeben könnte, die aber nur im Ganzen galt, nicht in einzelnen Objekten.

Nach dieser Vorstellung ist alles, was ist, nur letztendlich dadurch begrenzend definiert, dass es eine eigene, von der Umgebung unterschiedene Zeit-Fluss-Geschwindigkeit und damit eine von der Umgebung unterschiedliche kontrahierende oder expandierende Tendenz hat.

Nach dieser Hypothese nehmen wir Zeit nicht nur durch unmittelbare Bewegung, also sichtbare Geschwindigkeit wahr, sondern auch als Formung durch die Zeit-Fluss-Geschwindigkeit in der Stofflichkeit der Objekte, und somit optisch und auf verschiedenen Ebenen sensorisch.

Masse kontrahiert (verlangsamter den Zeitfluss mit anziehender, gravitativer, verdichtender Wirkung nach innen und außen), offener Möglichkeiten-Raum wirkt expandierend (beschleunigter Zeitfluss mit expandierender, ausdehnender Wirkung wie bei elektromagnetische Wellen).

Vielleicht laufen ja Gravitations-Wellen – umgekehrt wie elektromagnetische Wellen (die vom Ausgangspunkt in den Raum strahlen) trichterförmig vom Rand des Universums auf das Masse-Objekt (also auf den langsamen Zeit-Fluss-Ort) zu und verdichten sich dabei, je näher sie an den Schwerpunkt der Masse kommen.

Poetischer könnte ich die kontrahierende Gravitation als eine zurückblickende, „sehnsüchtige Erinnerung“ an den Urknall in seiner zusammenhaltenden Dichte bezeichnen, oder als ein konservatives (langsamer Zeit-Fluss) Festhalten an Stabilität und Ortstreue (Unbeweglichkeit).

Und expandierende Strahlkraft (elektromagnetische Wellen) würde ich als „Freude“ (schneller Zeit-Fluss) an Möglichkeiten-Raum und Bewegung bezeichnen.

Und die Mischung von beidem „gebiert“ lebendige Komplexität, vielleicht in Wirbeln (wenn die kontrahierenden Kräfte überwiegen) oder in Wellen (wenn die expandierenden Kräfte stärker sind).

Ich muss aber zugeben, dass die Zeit-Fluss-Geschwindigkeits-Hypothese noch nicht ausreichend von mir durchdacht ist, um sie nicht auch in Frage stellen zu können, oder um sicher sagen zu können, dass sie neue Einsichten gewährt, die nicht schon auf andere Weise (zum Beispiel mathematisch) beschrieben wurden.

Ich selbst fühle mich derzeit allerdings mit einer intensiveren Prüfung überfordert. Doch finde ich dennoch die Überlegungen so interessant und reizvoll, dass ich sie doch gerne mitteilen möchte. Vielleicht interessiert sich ja der Eine oder Andere dafür.

Ich fing auch an, über Wellen und Wirbel nachzudenken, ob sie vielleicht durch Mischung von expandierenden und kontrahierenden Kräften im Raum entstünden (also beispielsweise durch „Strahlkraft“ von elektromagnetischen Wellen und durch Gravitation). Ich habe mich dann gefragt, ob Gravitations-Wellen als Wirbel von außen aus den Rändern des Universums auf massereiche Objekte zulaufen, so wie es um einem Abfluss mit dem Wasser geschieht.

Und ich stelle die These auf, dass es mehr Zeit-Dimensionen gibt (im Zusammenhang mit Wirkung):

Nacheinander (lineare Zeit, quasi der „Zeit-Länge“ entlang)

Gleichzeitigkeit von Wirkungen, beispielsweise Flieh- und Gravitations-Kraft bei Umflaufbahnen (zusammen mit der linearen Zeit ergäbe sich dann quasi eine „Zeit-Fläche“)

Bedeutungen im Zeit-Raum – Verbindungen die weder gleichzeitig noch von Beginn an unmittelbar zeitlich linear verknüpft sind – beispielsweise die Geburt einer Frau, die ein Mann erst viel später kennen lernen und dann heiraten wird.

Notwendig für das Erkennen von Bedeutungen: Zeit-Linien und Zeit-Räume von oben betrachten und rückwirkend die Bedeutungen von verflochtenen Ereignissen erkennen (Dimension der Zeit-Tiefe bzw. Bedeutungs-Tiefe in Zeit-Räumen).

Zu 10.: Einmalige Wirklichkeit in Zeit und Raum und eindeutige Mathematik zeitlos gültig – Geist erkennt „von unten“ aufbauend und „von oben“ überblickend: beides ist in Ausgewogenheit wichtig

Dieses Thema ist als vorletztes und kleines Thema am Ende zu den nicht-spirituellen Themenkreisen hinzu gekommen.

Ich erachte es aber als wichtiges Thema, daher führe ich es hier noch einmal ein wenig deutlicher aus.

Das Thema hat auch eine Beziehung sowohl zum Thema Information als auch zur KI als Ergebnis von Berechnungen.

Wirklichkeit ist Zeit-gebundene, alles verbindende, lebendige Einmaligkeit - und Mathematik ist Schönheit der zeitlosen Eindeutigkeit

Mit nur 1-dimensionalen Zahlen (Zahlen lassen sich grundsätzlich 1-dimensional als lineare Größen darstellen) wird das Berechnen gezwungen, Ereignisse in ihre einzelnen Veränderungs-Komponenten aufzulösen und diese in ihrer relativen 1-dimensionalen Größe zueinander zu bestimmen (z.B. Wegstrecke und Zeitraum). Sind die einzelnen Komponenten klar (gemessen, bestimmt), so können sie rechnerisch (Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division) miteinander verknüpft werden und ergeben dann wiederum eine eindeutige 1-dimensionale Größe (beispielsweise eine aus Weg und Zeit errechnete Geschwindigkeit).

Diese Eindeutigkeit der rechnerischen Ergebnisse ist faszinierend und ermöglicht uns, diese Ergebnisse zeitlos, also immer (bei gleichen Bedingungen) auf Ausschnitte der Wirklichkeit anzuwenden und somit die einmalige Wirk-lichkeit in ihrer Wirkung gezielt zu beeinflussen.

Auch wenn Veränderungen in der Wirk-lichkeit vielfach immer gültigen Naturgesetzen folgen, so ist alles, was ist, doch einmalig: durch den ganz eigenen Raum-Ort und Zeit-Punkt.

Die rechnerisch so häufig funktionierende Möglichkeit der Verbindung von einmaliger Wirk-lichkeit und zeitlos eindeutiger Berechnung (vor allem im physisch-körperlichen Bereich) beweist, dass die einmalige Wirklichkeit in vielen Bereichen tatsächlich zeitlos gültigen Gesetzen folgt.

In dieser Wahrnehmung und fortschreitenden Entdeckung offenbart und enthüllt sich eine wunderbare, von vielen als schön empfundene und Stabilität gewährende Ordnung unseres Daseins.

In der reinen – also in der nicht angewandten – Mathematik wird die mathematische Ordnung zu einer geheimnisvollen, fast schon mystischen Welt, die ahnen lässt, dass es mehr Strukturen zumindest in der mathematischen Welt gibt, als wir vordergründig wahrnehmen (wen es interessiert, der kann im Internet Bilder und Erklärungen zur Mandelbrot-Menge suchen).

Die angewandte Mathematik verführt allerdings auch gerne dazu, zu meinen, in zuverlässigen und eindeutigen Gesetzmäßigkeiten die ganze Fülle des Daseins erkennen zu können und dann auch steuern zu können.

Künstliche Intelligenz kann inzwischen täuschend echt Bilder malen (auf den oberflächlichen Blick fast so, als wären sie von einem Künstler), sie kann Texte und Gedichte schreiben. Sie imitiert dabei aber Bekanntes, erkennt die wahrscheinlichen „Künstler-Strukturen“ an ihrer Häufigkeit und kombiniert Altes sehr geschickt neu und wohl auch bis zu einem gewissen Grad auch frei – aber KI fühlt vermutlich dabei nichts. Vielleicht empfindet das Elektron im Strom-Fluss einfachen Sinn, wenn es sich zum positiven Pol hin bewegt. Aber ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass das Elektron für sich jemals Freude oder andere Gefühle beim Malen eines Bildes oder beim Zusammenstellen eines Gedichtes empfinden wird.

Wirklichkeit ist zum Einen zu komplex und an vielen Stellen zu chaotisch (und dies ist wesentlich wichtig für das Leben - siehe Chaosforschung), um alles eindeutig und sicher berechnen zu können, zum anderen könnte es wichtige Bereiche des Daseins geben, die sich dem berechenbaren Aufbau von unten grundsätzlich entziehen.

Dies ist vermutlich bei dem fühlenden und Sinn-empfindenden Geist gegeben, der zwar logisch denkend auch Daseins-Komponenten in der Vorstellung „von unten“ nach oben aufbauend zusammensetzt, der aber auch gleichzeitig das „Ganze“ erfassend und überblickend „von oben“ mit fühlendem Erleben und Sinn-Empfinden wahrnimmt.

Dieser geistige Bereich entzieht sich der eindeutigen Berechenbarkeit. Beobachtbare Ereignisse in diesem Bereich (wie Einkäufe in einem online-shop) können zwar rechnerisch durch Wahrscheinlichkeits-Berechnung eingrenzend erfasst werden, aber sie sind nicht mehr mit zuverlässiger Eindeutigkeit vorher bestimmbar.

Die 1-Dimensionalität (Zahlen sind 1-dimensional, sie können als lineare Größen dargestellt werden) der Berechnungsgrößen und der Berechnungs-Ergebnisse schenkt uns in dieser Reduktion zeitlose Eindeutigkeit, die „von unten“ Komplexes aufbauen kann.

Die erweiterte Dimensionalität des Geistes übersteigt vielleicht die körperliche „Jetzt-Zeit-Punkt“ Dimensionalität in die Zeit-Räume hinein und möglicherweise vielleicht sogar darüber hinaus.

Der Geist ist so in der Lage Sinn-empfindend Zeit-Räume im ihn umgebenden Dasein ganzheitlich zu überblicken – so wie man von einem Berg aus (der Dimension Höhe) ein flaches Tal (näherungsweise die Dimension einer Fläche) überblicken kann – nur dass es sich dabei eben auch um zeitliche Dimensionen handelt.

Und dieses ganzheitliche „Überblicken“ kann uns als Wahr-nehmung „von oben“ Erkennen und Verstehen der Einmaligkeit und Besonderheit unseres Daseins schenken, und schenkt uns damit auch Sinn und gefühltes Erleben.

1-dimensionale Berechnungen und hoch-dimensionale schauende geistige Wahr-nehmung wirken sich gemeinsam auf unser handelndes und wertendes Tun aus.

Die Ausgewogenheit beider Anteile ist wichtig.

Geld und Technik stützen sich ja überwiegend auf Berechnung. Die Macht des Geldes und die inzwischen erreichte Omnipräsenz der Technik und die damit einhergehenden Abhängigkeit von ihr könnten dieses Gleichgewicht zwischen Berechnung und Sinn-Empfindung gefährlich aus dem Lot bringen.

Dann könnte womöglich, trotz aller entstehender menschlicher Macht, im Hintergrund das Gefühl von Sinnlosigkeit und kalter Leere emporsteigen und ins Uferlose wachsen.

Eine aus dieser Vorstellung entstehende Zukunftsvision wäre: wir haben genetisch oder auf andere Weise gelernt, das Leben extrem zu verlängern – aber wir wissen nicht mehr, warum wir eigentlich leben sollen.

Berechnung in ihrem begrenzten Komponenten-Ausschnitt beschreibt eindeutige, zeitlos gültige Steuerungsmöglichkeiten, beschreibt aber auch in ihrer Eindeutigkeit die Alternativlosigkeit innerhalb des gewählten Ausschnitts.

Wirklichkeit als Ganzes bietet aber mehr Möglichkeiten, als je berechenbar wären. Das geistige Leben und Erleben (und somit auch, wie ich die Dinge sehe und empfinde) ist einmalig, letztendlich unberechenbar und erfährt Erfüllung durch erlebten Sinn.

Empfindungen, Gefühle wie Freude, Trauer, Liebe wurden in der körperlichen Welt noch nicht gefunden, kein „Gefühls-Teilchen“ wurde entdeckt.

Es wurden und werden Reizleitungen und Reiz-verarbeitende Hirnareale, sowie chemische Botenstoffe gefunden, die uns „informieren“ und Informationen kombinieren und somit unsere Empfindungen und Gefühle beeinflussen – aber sie sind nicht die Freude, die Trauer oder die Liebe selbst.

Diese Empfindungen und Gefühle dürften vermutlich nicht in der körperlichen Welt zu finden sein, und auch nicht in der Welt der reinen Information.

Der berechnende und naturwissenschaftliche Blick verengt sich auf sich wiederholende einzelne Wirkungen und zusammengesetzte Wirkungs-Komplexe, er schärft den Blick für sich wiederholende und anwendbare einzelne, isolierte Vorgänge in der Wirklichkeit.

Wir vermögen weder die Naturgesetze hervorzubringen oder zu ändern, noch können wir allein aus neu zusammen gesetzter Materie und Energie lebendig fühlenden und tiefen, umfassenden Sinn empfindenden Geist hervorbringen.

Zu 11.: Berechnungen, Vorstellung, gefühltes Erleben und Dimensionalität

Berechnungen, Vorstellung und Zeitraum-ausgedehntes Erleben sind nicht an den „Jetzt-Zeit-Punkt“ der Wirklichkeit und der Wirkungs-Möglichkeit gebunden, sind also in dieser Hinsicht „Dimensions-reduziert“ (und stören somit die Ordnung der Wirklichkeit von Nacheinander und Hintereinander nicht).

Aber bei unseren Vorstellungen kommt dafür eine neue Dimension Bedeutung schenkend (umhüllend von „oben“?) hinzu: das Fühlen und Empfinden und die Wahrnehmung von Sinn.

Zu 12.: Wirklichkeit und dann gedanklich von Berechnung, Information, Wissen zu Gefühl, Bewusstsein und Erleben

Berechnung, Information und Wissen gehören zu der eindeutigen aber abstrakten und nicht einmaligen Welt, Wirklichkeit und Gefühl dagegen gehören zu der einmaligen aber nicht eindeutigen Welt. Bewusstsein und Erleben verbinden diese Welten.

In diesem Buch neu hinzugekommene Überlegungen, Texte und Stichpunkte (ab S. →):

Als neu hinzugekommene Überlegung (nach Fertigstellung von Band 1) findet sich unter dem Kapitel ein kurzes Kapitel zu Zeit-Fluss-Geschwindigkeiten als 3. Zeit-Dimension

Es folgen weitere Texte und Stichpunkte aus einem Buch-Entwurf zu dieser Reihe, den ich leider derzeit nicht weiter bearbeiten kann.

Der Jetzt-Zeit-Punkt: das Erleben der Gegenwart im Augenblick

„Hier und Jetzt“

„Wir leben im Hier und Jetzt“ sagen wir. „Hier“ und „Jetzt“ sind dabei ein Raum-Ort (wo wir uns aufhalten) und ein Augenblick, der Moment des Jetzt, der Zeit-Punkt der Gegenwart. Doch was bedeuten „Jetzt“ oder ein „Augenblick“?

Gegenwart (Jetzt-Zeit-Punkt) verwandelt kontinuierlich Zukunft (Offenheit, Flexibilität, Freiheit, Möglichkeiten-Raum-Expansion) durch Verwirklichung von Möglichkeiten im „Jetzt-Zeit-Punkt“ (zeitlich komprimierter Augenblick) in Vergangenheit (Geschlossenheit, Unabänderlichkeit, Festigkeit, offener Möglichkeiten-Raum verwandelt sich in gewesene, verwirklichte und nicht verwirklichte Möglichkeiten).

In der Hirnforschung gibt es die Theorie, dass das Erlebnis des „Jetzt“ quasi in kleinen „Quanten“ geschieht, in Quanten, in denen Information von unserem Gehirn verarbeitet werden kann.

Aber der Augenblick geschieht ja nicht nur in unserem Hirn, er verbindet uns – so erleben wir es jedenfalls – mit unserer gesamten Umgebung, ja mit dem Universum (wenn auch mit Lichtgeschwindigkeit zeitverzögert wahrnehmbar).

Hier gibt es eine Theorie in der Physik, nämlich, dass auch Raum und Zeit nur in Quanten existieren, aber nicht als kontinuierlich durchgehende Ausdehnungen (stark vergröbert hieße das wohl: ein Millimeter bestünde beispielsweise aus zig-Billionen von kleinsten Raum-Quanten und eine Sekunde bestünde aus zig-Billionen von kaum vorstellbar kleinsten Zeit-Quanten).

Ob dies so ist, oder ob Zeit und Raum (und die Raumzeit) doch eine kontinuierliche Ausdehnung sind, da hat sich die Physik noch nicht festgelegt.

Ich selbst tendiere zur Vorstellung von kontinuierlichem Raum und kontinuierlicher Zeit.

Erleben des „Jetzt“

Wie dem auch sei: wir erleben den „Jetzt-Augenblick“ als den Moment, an dem wir lebendig sind. Außerdem können wir im „Jetzt“ mit unserer Umgebung und Mitwelt in wirklichen Kontakt treten. Es sieht so aus, als würden wir zusammen mit der ganzen Umgebung, mit dem ganzen erlebbaren Dasein mit dem Jetzt-Augenblick durch die Zeit streifen.

Wir erleben den Jetzt-Augenblick in dem Moment, in dem er als Zeit-Punkt besteht. Aber obwohl wir ihn erleben, können wir ihn nicht gleichzeitig denken. Denn in dem Augenblick, indem wir ihn uns einen Moment in Gedanken festhaltend denken, ist er schon längst Vergangenheit. Wir können Augenblicke nur zurück blickend denken oder als kommende Zukunft.

Doch ein Augenblick ist dennoch - auch ohne Denken - mit Gefühlen und Erleben verbunden. Obwohl Gefühle sich Zeiträume überschauend entwickeln, erleben wir sie nicht irgendwann, sondern unser Erleben ist mit dem Jetzt, mit der Gegenwart verbunden. Jetzt bin ich traurig oder glücklich, jetzt lebe ich, im Augenblick.

Unser Erleben ist im Jetzt-Moment verankert, kann sich aber über den Moment hinaus ausdehnen, ist aber dennoch mit dem Bewusstsein weiterhin im Jetzt verankert. Das Erleben gleitet mit der Gegenwart durch die Zeit. Dadurch entsteht im Bewusstsein eine Verbindungs-Möglichkeit von Zeit-Punkt und Zeit-Raum.

Der Augenblick als Wirkungs-Moment

Und der Augenblick ist auch der Zeit-Punkt, an dem Wirkung geschieht. Will ich beispielsweise ein Glas hochheben, so geschieht dies nicht irgendwann, sondern nur im Jetzt wirklich. Anders ist es bei Vorstellung und Erinnerung.

Eine physische Wirkung (die geistige Wirkung sei hier außen vor gelassen) kann man vermutlich in kleinste Energie-Einheiten einteilen. Diese können nur im Jetzt Wirkung entfalten.

Wenn es sich um größere Wirkungen handelt, so ist eine Möglichkeit: etwas wirkt auf einer breiten Raum-Fläche gleichzeitig (beispielsweise gleichzeitig auf der Erde ankommende Sonnen-Lichtstrahlen bzw. Photonen, oder die Schaufel eines Baggers in der Erde).

Die andere Möglichkeit ist: die Wirkung setzt sich fort, dann braucht sie aber mehr Zeit-Raum, dann reicht der „Jetzt-Moment“ nicht aus (beispielsweise bei einer angestoßenen Billardkugel). Bei sehr schnell sich fortpflanzenden Wirkungen kann unser Geist das allerdings nicht mehr erkennen, die Physik in Experimenten jedoch schon. So war es ja möglich, die Fortbewegung des Lichtes zu untersuchen.

Und wir können in die Vergangenheit des Universums blicken – aber wir tun es im Jetzt-Moment. Denn das Licht sehr weit entfernter Galaxien brauchte Jahr-Milliarden, um hierher auf unsere Erde zu kommen. Daher zeichnet dieses Licht ein Bild vom Universum in der Vergangenheit. Dafür können wir die dortige Gegenwart nicht sehen. Aber obwohl das Licht von der Vergangenheit „kündet“, ist es der Jetzt-Augenblick, in dem es unser Auge als Lichtwelle berührt, oder einen Detektor, eine fotosensible Oberfläche. Das Licht trägt zwar somit Information über Vergangenes in sich, aber es ist nicht selbst die Vergangenheit. Es ist für uns eine Information über die Vergangenheit, die uns durch eine Wirkung im Jetzt-Augenblick zugänglich wird.

Für eine Wirkung braucht es zwei Elemente an einem Ort berührungs-nahe beieinander. So geschieht Wirkung ortsgebunden (die verschränkten Spins der Teilchenphysik seinen hier ausgeklammert) und zeitgebunden und normalerweise nicht an einem Einzelnem, sondern es sind zwei Komponenten beteiligt. Sogar beim Zerfall eines Atoms sind unterschiedliche Teilchen beteiligt.

Interessant, dass das deutsche Wort „Wirkung“, das Wörtchen „Wir“ enthält: „Wir-k-ung“. Es braucht immer etwas das wirkt und etwas das die Wirkung auf sich wirken lässt. Dabei kann es natürlich (immer?) zu Wechsel-Wirkung kommen: das eine gibt wirkend etwas ab, das andere empfängt es – in einem einzigen Augenblick. Die Wirkung kann natürlich länger anhalten – dann geht sie durch viele Augenblicke hindurch – aber jeder einzelne Augenblick hat seine eigene „Wirkungs-Geschichte“ - und wird von unserem Geist im Augenblick über unsere Sinne „wahr-genommen“.

Der Jetzt-Augenblick lässt keine Zusammenhänge erkennen

In einem Augenblick kann ich naturgemäß keine Bewegung, keine Veränderung, keine Entwicklung erkennen, da diese einen Zeitraum brauchen, um sich zu entfalten.

Vielleicht kann ich in einem „stillstehenden“ Augenblick über erfolgte Wirkungen noch den Vor-Augenblick wahr-nehmen – diese Frage ist schwer beantwortbar. Aber zeitlich ausgedehntere Zusammenhänge sind nicht erfassbar (nur aus Erfahrung rekonstruierbar).

Ein Foto zeigt einen Jetzt-Augenblick. Wir erkennen darauf meist etwas. Doch das liegt an unserer Erfahrung, wir haben Ähnliches (beispielsweise Menschen) schon gesehen und erkennen es auch im Stillstand des Augenblicks wieder. Aber ein Alien würde auf einem Foto nicht erkennen, ob der Mensch sich eigenständig bewegen kann, oder ob er an den Füssen mit der Erde verwurzelt wäre. Oder ob Hände mit Fingern Wurzelauswüchse und vielleicht sich bildende „Ableger“ sind oder etwas anderes. Erst in der Bewegtheit wird mehr erkennbar.

Daher brauchen wir sowohl für das Denken als auch für das Fühlen und für das verstehende Erleben die Vorstellung nicht nur von Zeit-Punkten, sondern von Zeit-Räumen.

Der Jetzt-Zeit-Punkt und die offenen Möglichkeiten

Der Jetzt-Zeit-Punkt verwandelt unerbittlich Zukunft in Gegenwart und sogleich in Vergangenheit.

Die Zukunft ist ein zeitlicher und räumlicher Möglichkeiten-Raum. Sie enthält unzählige Möglichkeiten: solche die schon lange verwirklicht wurden, solche die noch offen sind, und solche deren Verwirklichung in der Vergangenheit ausgeschaltet wurde, also deren Verwirklichung un-möglich gemacht wurde.

Im Augenblick der Gegenwart werden viele viele verwirklichte Möglichkeiten unverändert von der Vergangenheit in die Gegenwart „weiter gereicht“. So bleiben unsere Galaxie, unser Sonnensystem, die Erde, unser Haus, mein Stuhl hoffentlich zumindest äußerlich stabil, so wie sie einen Augenblick zuvor waren.

In einer Galaxie ändert sich natürlich von Augenblick zu Augenblick ungeheuer viel – aber im Gesamten der ungeheuren Größe dieser Objekte sind die Veränderungen und Verschiebungen der verwirklichten Möglichkeiten relativ gering und wirken sich auf uns sehr lange nicht spürbar aus.

Wenn allerdings der Stuhl, auf dem ich sitze, im nächsten Moment zusammen brechen würde, dann würden sich meine Möglichkeiten und die meiner unmittelbaren Umgebung deutlich verändern. Die offene Möglichkeit, auf diesem Stuhl zu sitzen, wäre erst einmal beendet. Dagegen würde vielleicht für kurze Zeit die Möglichkeit, auf dem Boden zu liegen, verwirklicht (so lange, bis ich stöhnend aufstehe).

Doch die Möglichkeit auf diesem einen Stuhl zu sitzen, ebenso wie die anschließende Möglichkeit auf dem Boden zu liegen, wären später als Vergangenheit noch vorhanden, eben als in der Vergangenheit zeitweise verwirklichte Möglichkeiten. Die Möglichkeit, auf genau dem gleichen Stuhl zu sitzen, kann aber nicht mehr erneut verwirklicht werden. Und die Möglichkeit zur genau der gleichen Zeit wie zuvor noch einmal auf dem Boden zu liegen, ist auch Vergangenheit, ich kann dieses am-Boden-Liegen nur zu einem anderen Zeit-Punkt in der Zukunft wiederholen (falls ich das überhaupt möchte...).

Der Gegenwarts-Jetzt-Punkt trennt noch offene Möglichkeiten in solche, die verwirklicht werden und in die viel größere Zahl der Möglichkeiten, die nicht verwirklicht werden.