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Noch immer essen wir, wie unsere Vorfahren, gerne ein weich gekochtes Ei, z.B. zum Frühstück. Aber anders als vor 100 Jahren müssen sehr viele Menschen und Technik zusammenwirken, um den Handel mit Eiern zu ermöglichen und aufrecht zu erhalten. Für den Konsumenten ist alles ganz einfach: im Supermarkt findet er jederzeit frische Eier vor. Aber wie vieles muss funktionieren, damit wir auch wirklich pünktlich unsere Eier beim Einkauf vorfinden. Nahezu alle unsere erwerbbaren Produkte sind inzwischen eingebettet in unzählige Abhängigkeiten. Das Frühstücksei ist nur ein Beispiel für eine tiefgreifende Veränderung, die wir aber oft kaum bewußt wahrnehmen. Dieses kleine Büchlein ist ein Auszug aus dem Buch "Geschenk Lebenssinn" von Maria Cura.
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Seitenzahl: 18
Dankbar den Hühnern,
die uns seit Urzeiten
geschmackvolle Eier liefern
Das Frühstücks-Ei, das vor 100 oder 50 Jahren auf den Tisch kam, sah genauso aus wie heute und schmeckte vermutlich ungefähr so, wie wir es auch kennen. Aber die Art und Weise, wie und in welchem Umfeld das Ei zuvor gelegt, transportiert und verkauft wurde, ist heute ganz anders. Es geht aber jetzt hier bei diesem Thema ausnahmsweise einmal nicht vorrangig um Tierschutz. Vielmehr geht es um Abhängigkeiten, die alle eine Rolle spielen, bis das Ei von uns verzehrt werden kann. Diese Abhängigkeiten haben in den letzten 50 Jahren dramatisch zugenommen.Nicht nur um das Legen, Transportieren und Verkaufen herum finden sich Abhängigkeiten, sondern noch in vielen anderen, weit verzweigten Bereichen. Wenn man einmal - wie hier geschehen - die Abhängigkeiten versucht zusammenzuschreiben, dann kommt tatsächlich eine überraschend lange "Litanei" zustande. Ich stelle das Ei von vor 50 Jahren mit seinem Umfeld dem Ei aus einer Legebatterie von heute (2017) gegenüber. Es mag dabei sein, dass die Aufzählung der Abhängigkeiten nicht vollständig ist, oder der eine oder andere Punkt doch nicht nötig ist (z.B. Roboter zur Verpackung). Es geht hier nicht darum, eine exakte Anweisung für den Bau und Betrieb einer Legebatterie zu geben.Vielmehr zeigt der Gesamteindruck, in wie vielen, oft vom Konsumenten kaum wahrgenommenen Abhängigkeiten unsere Produkte heute stehen – welche Bereiche alle funktionieren und zusammenspielen müssen, damit schließlich das Produkt von uns in der gewohnten Form erworben werden kann. Das Frühstücks-Ei ist hier nur ein Beispiel. Gleiches gilt für die meisten modernen Produkte bei uns, sie alle stehen in unzähligen Abhängikeiten: sei es ein Shampoo, ein Möbelstück, ein Smartphone, eine Uhr, ein Computerprogramm, ein Kleidungsstück und so weiter und so fort. Die Aufzählung der Abhängigkeiten am Beispiel des Frühstücks-Eis stammt aus dem Buch "Geschenk Lebenssinn", in dem noch mehr nachdenkliche und kulturkritische Überlegungen, auch zu anderen Themen, enthalten sind. Maria Cura, München im September 2017