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Dieses Buch besteht aus Auszügen des gesamten "Möglichkeitenraum"-Buches. Es soll dazu dienen, einen ersten kostengünstigen und doch guten Einblick in die Art und Weise des Gesamtbuches zu bekommen, da es sich bei dessen Inhalt um ein ungewöhnliches und von außen schwer zu beurteilendes Thema handelt. Das Buch "Möglichkeitenraum" von Maria Cura ist ein Gedankenexperiment zum Thema Möglichkeitenraum. Bereits Laotse wies vor über 2500 Jahren darauf hin, dass es der leere Raum in einem Behältnis ist, der es dem Gegenstand erst ermöglicht, als Gefäß zu dienen. Der als leer angesehene Raum ist nicht leer: er steckt voller Möglichkeiten. Diese sind so zahlreich, dass sie - schränkt man sie nicht willkürlich ein - durch keinen Computer errechnet werden können. Aber unser Geist hat Zugang zu den Möglichkeiten: durch Fantasie und Vorstellungskraft und auch im Zusammenhang mit dem Gefühl. Wirkungen und Zusammenhänge werden hier in ganz verschiedenen Richtungen beleuchtet. Dabei geht es nicht alleine um "gegenständliche" Räume, sondern genauso um geistig freie Räume. Dem Sein wird das große, raumgebende "Nicht-Sein" ergänzend an die Seite gestellt. Die Texte schrieb Maria Cura 1994/1995 und 2000, aber erst jetzt hat sie durch den Verlag BoD die Möglichkeit gefunden, sie zu veröffentlichen. Da die enthaltenen Überlegungen zeitlos sind, sind die Texte aktuell geblieben.
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Seitenzahl: 61
Veröffentlichungsjahr: 2017
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Dieses Buch enthält Auszüge aus dem Gesamtbuch "Möglichkeitenraum" (daher „kleiner“ Möglichkeitenraum), das 2017 veröffentlicht wurde, aber bereits im Jahre 2000 und teilweise sogar 1994/1995 verfasst wurde. Diese Auszüge sollen dazu dienen, kostengünstig einen kleinen Einblick in Themen, Denkweise und in die Art der Beschreibung des Gesamtbuches zu geben. Das Buch "Möglichkeitenraum" ist schwer mit anderen Titeln zu vergleichen, hat eine ganz eigene, unkonventionelle Art der Fragen, Antworten und Darstellung. Es ist daher für den Interessierten vorab schwer einzuschätzen. Mit dem "Kleinen Möglichkeitenraum" bekommen Sie einen guten Einblick in das Gesamt-Buch "Möglichkeitenraum“. Die meisten hier gedruckten Kapitel sind nur auszugsweise wiedergegeben, aber die Auszüge wurden so gewählt, dass das Thema noch gut verständlich ist. Es gibt auch zahlreiche Kapitel, die hier gar nicht Eingang gefunden haben (besonders abstraktere, theoretischere Themen oder längere Ausführungen eines Themas, auch etwas fragwürdigere Theorien wie “Zeit rückwärts und Zeit vorwärts” wurden weggelassen) - Sie können aber das vollständige Inhaltsverzeichnis des Gesamtbuches "Möglichkeitenraum" am Ende dieses "Kleinen Möglichkeitenraums" finden. Es gibt im Gesamtband noch einen Abschnitt, der beschäftigt sich mit den, zugegeben sehr spekulativen Fragen, ob die homöopathischen Mittel möglicherweise durch Information über das „Nicht-Sein“ wirken, und außerdem damit, ob homöopathische Wirkungen vielleicht auch in der Natur ohne menschliches Zutun zufällig oder absichtlich vorkommen können. Dieser Abschnitt des Gesamt-Buches wird hier nicht weiter erwähnt. Er wird als eigenständiges Büchlein veröffentlicht.
Noch eine Bemerkung zum "Nichts" bei Laotse. Es verführt den Leser dazu - so habe ich bemerkt - zu denken, ich würde über das "Nichts" schreiben. Aber mein Thema ist der leere Raum (vielleicht könnte man Laotses "Nichts" auch mit "leerem Raum" übersetzen). Über das "Nichts" kann ich auch nichts sagen, über den leeren Raum dagegen schon. Dieser kann auf ganz verschiedene Weise leer sein, und so ergibt sich ein vielfältiges Thema.
Zum Schluß dieses Vorworts möchte ich noch betonen, dass ich mir sehr wohl bewusst bin, dass bereits zahlreiche Philosophen mit ähnlichen Begriffen operierten, wie ich sie hier verwende. Ich nehme mir aber die Freiheit, Dinge erneut unbefangen und ohne den Hintergrund der langen Philosophiegeschichte zu betrachten. Das mag unerhört klingen, aber ich bin der Meinung, dass man manche neue Sichtweisen nur aus Unbefangenheit und Loslösung von festgefahrenen Schulen und Denkrichtungen entdecken kann. Wer nicht alten Schulen verpflichtet ist, mag manchen Irr- und Umweg in seinem Denken gehen – ihm sind aber auch ungewohnte Blickwinkel leichter möglich, als demjenigen, der der Tradition einer langen Schule und Geschichte verpflichtet ist.Der "philosophische Möglichkeitenraum" sozusagen steht ihm noch unausgefüllt offen. Daher möchte ich den philosophisch gelehrten Leser um Nachsicht bitten, falls er manches schon als lange bedacht oder anders erwiesen findet. Er mag sich aber vielleicht auch an den einen oder anderen unkonventionellen Gedankenverbindungen erfreuen.- und dann – so hoffe ich, milde über meine freche Ignoranz hinwegsehen. Es handelt sich hier eben um "Gedanken-Experimente". Maria Cura, im September 2017
Das Buch ist ein Gedankenexperiment zum Thema Möglichkeitenraum. Bereits Laotse wies vor über 2500 Jahren darauf hin, dass es der leere Raum in einem Behältnis ist, der es dem Gegenstand erst ermöglicht, als Gefäß zu dienen.
Der als leer angesehene Raum ist nicht leer: er steckt voller Möglichkeiten. Diese sind so zahlreich, dass sie - schränkt man sie nicht willkürlich ein - durch keinen Computer errechnet werden können.
Aber unser Geist hat Zugang dazu: durch Fantasie und Vorstellungskraft und auch im Zusammenhang mit dem Gefühl.
Die Wirkungen und Zusammenhänge rund um den Möglichkeitenraum werden hier in ganz verschiedenen Richtungen beleuchtet. Dabei geht es nicht alleine um "gegenständliche" Räume, sondern genauso um geistig freie Räume. Dem Sein wird das große, raumgebende "Nicht-Sein" ergänzend an die Seite gestellt.
Wie auch beim stärker gesellschaftskritischen Buch "Geschenk Lebenssinn" will ich nicht festzementierte Aussagen unumstößlich in den Raum stellen (auch wenn ich aus sprachlichen Gründen oft eine sehr entschiedene Formulierung wähle und natürlich auch meine Gedanken für schlüssig halte - aber ich weiß auch, wie schnell man irrt), sondern ich wollte spielerisch auch einmal grundsätzliche Ansichten neu angehen - dass das auch Widerspruch erzeugen kann, würde mich nicht überraschen, ist sehr wahrscheinlich stellenweise notwendig, und ich sehe Widerspruch als Teil eines kreativen Prozesses.
Ich bin keine Professorin oder sonst irgendwie mit der offiziellen Lehre beauftragt, ich bin keiner philosophischen oder weltanschaulichen Richtung verpflichtet - und ich nutze einfach diese Freiheit des Gedankenspiels. Vielleicht lassen Sie sich einladen "mitzuspielen".
Sehr alte chinesische Weisheitslehren, vermutlich von einem Mann namens Laotse
Nr. 1
"Der Sinn, der sich aussprechen lässt,
ist nicht der ewige Sinn.
Der Name, der sich nennen lässt,
ist nicht der ewige Name.
"Nichtsein" nenne ich
den Anfang von Himmel und Erde.
"Sein" nenne ich
die Mutter der Einzelwesen.
Darum führt die Richtung auf das Nichtsein
zum Schauen des wunderbaren Wesens,
die Richtung auf das Sein
zum Schauen der räumlichen Begrenztheiten.
Beides ist eins dem Ursprung nach
und nur verschieden durch den Namen.
In seiner Einheit heißt es das Geheimnis.
Des Geheimnisses noch tieferes Geheimnis
ist das Tor, durch das alle Wunder hervortreten."
Nr. 11
"Dreißig Speichen umgeben eine Nabe:
In ihrem Nichts besteht des Wagens Werk.
Man höhlet Ton und bildet ihn zu Töpfen:
In ihrem Nichts besteht der Töpfe Werk.
Man gräbt Türen und Fenster, damit die Kammer werde.
In ihrem Nichts besteht der Kammer Werk.
Darum: Was ist, dient zum Besitz
Was nicht ist, dient zum Werk."
Zitiert aus: "Laotse. Tao te king. Texte und Kommentar", Übersetzer Richard Wilhelm, Diedrichs Gelbe Reihe DG 19 China, München 1978/1993, S. 41, Nr. 1 und S. 51, Nr. 11
"SEIN"
Was ist "Sein"?
Was ist der Unterschied zum "Nicht-Sein"?
Nur verschiedene Eigenschaften lassen Sein und Nichtsein unterscheiden.
Hier ist etwas rot, dort gelb, hier ist etwas hart, dort weich, hier ist etwas, was sich nach links bewegt, dort ist etwas, was sich anders bewegt, dort ist etwas, was Widerstand macht, dort nicht, usw..
Nur der Gegensatz lässt etwas erkennen.
Erkennen, dass es hier und jetzt etwas gibt, was woanders nicht ist.
Dass etwas D A - I S T.
Nichts wäre erkennbar, wenn da nicht das NICHT-DA-IST wäre.
Das NICHT-DA-SEIN ist unendlich groß und weit.
Während das bewusste DA-SEIN in kleinen Augenblicken und an eingegrenzten Orten besteht.
Wir denken vor allem an das bewusste DA-SEIN
und vergessen so leicht die Größe und Weite des NICHT-DA-SEINS.
Und damit nehmen wir uns den Raum für ungeahnte Möglichkeiten.
Das DA-SEIN als letztenendes übergreifendes Ganzes, quasi das absolute, ewige DA-SEIN, besteht sowohl aus ort- und augenblick-eingegrenztem DA-SEIN, als auch aus dem NICHT-DA-SEIN. Beide zusammen lassen unsere Welt entstehen, sind in der Ewigkeit eine Einheit.
Für das gesunde und erfüllte Leben im Hier und Jetzt müssen wir uns vor allem auf das mit uns hier und jetzt Seiende beschränken.
Aber wenn wir uns zu sehr beschränken, wird alles nach und nach immer enger.
Es muss eine Ausgewogenheit bestehen, zwischen dem Blick auf das hier und jetzt Seiende und der Weite des Nicht-seienden.