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Ein Urlaub mit Mann und Schwiegervater stand auf dem Programm. Wie den meisten Frauen ging es auch mir. Ich hatte nichts zum Anziehen. Ein neuer Bikini musste auf die Schnelle noch her. Dass ausgerechnet mein Schwiegervater mich beim Kauf begleiten sollte, war so nicht geplant. Auch das, was in der Umkleidekabine geschah sprengte den kompletten Rahmen.
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Veröffentlichungsjahr: 2022
Inhaltsverzeichnis
Impressum
„Ach Kinder, ihr wisst gar nicht was ihr mir eine Freude damit macht!“, frohlockte mein Schwiegervater, nippte an seiner Kaffeetasse und sah uns freudestrahlend an.
„Wird ja auch mal wieder Zeit! Wann waren wir das letzte Mal zusammen im Urlaub? Ist bestimmt fünfzehn Jahre her, oder?“, antwortete mein Mann und war genauso happy wie ich, dass wir ihm eine solche Freude bescheren konnten. Zwei Wochen Portugal in einem sündhaft teuren Hotel standen auf dem Programm. Und das Gute daran war, dass es schon morgen losgehen sollte. Genau aus diesem Grund saß ich auch ein wenig auf Kohlen. Der Koffer musste noch gepackt werden und sämtliche andere Dinge ebenso geregelt werden.
„Hat Frau Huber unseren Schlüssel schon?“, fragte ich in Richtung meines Mannes, der nur beiläufig nickte.
„Hast du genug Katzenfutter gekauft, oder muss ich noch zum Rossmann?“
„Alles erledigt mein Schatz!“
„Wirklich? Du weißt was Rocky so alles wegfrisst in zwei Wochen?“
„Von diesem Vorrat kann er bestimmt drei Monate überleben!“
Vertrauen war gut, Kontrolle bekanntlich besser. Genau aus diesem Grund bewegte ich meinen Luxuskörper in die Küche und zählte haarklein alle Dosen. Bei diesem Punkt konnte ich nicht meckern. Im Falle eines dritten Weltkrieges konnte mein Tiger beruhigt den Atomschlag aussitzen.
„Zufrieden?“, grinste er mich an und wusste, dass kurz vor einem Urlaub Ausnahmezustand bei mir herrschte.
„Pass?“
„Was Pass?“
„Na ist dein Pass noch gültig?“
„Natürlich!“
„Schau lieber mal nach!“
„Warum? Ich weiß, dass er noch gültig ist!“
„Mach bitte! Habe keinen Bock am Flughafen zu sitzen und du musst umdrehen!“
Auf eine politische Erklärung mit EU, Reisefreiheit oder ähnlichem verzichtete er in diesem Moment. War auch besser so. Meine Nerven waren bis zum Anschlag gereizt, was sicherlich auch an meiner Flugangst lag. Wie konnte man sich freiwillig in ein Ding setzen, was sich zehntausend Meter über der Erde fortbewegen sollte. Er stand auf, holte seinen Pass und hielt mir das Ablaufdatum direkt unter die Nase.
„Schau! 1. Oktober 2027! Bis dahin sollten wir zurück sein! Und wenn nicht, sind wir auf alle Fälle schön braun!“
„Sehr witzig! Wie schaut es mit dir aus? Ist dein Pass noch gültig?“, fragte ich in Richtung meines Schwiegervaters, der gleich vorbildlich vorbereitet war. Auch von seiner Seite aus, war kein Abweisen an der Grenze zu befürchten.
„Okay! Alle Pässe sind gültig und die Katze kann einen dreißigjährigen Krieg überleben. Jetzt kann ich ja beruhigt meinen Koffer packen, oder?“
„Lass dich nicht aufhalten! Wir sehen uns dann in sieben Stunden wieder!“, lachte mein Mann und erinnerte noch kurz an die Freigepäckgrenze!“
„Wieviel darf ich denn mitnehmen?“
„Zwanzig Kilo!“
„Was nur?