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Schon immer hatte ich das Verlangen, dass ein Mann mich an den Füßen lecken sollte. Mein Mann fand das ekelig und so traf es sich ausgesprochen gut, dass dieser Schuhverkäufer in mein Leben trat. Er machte genau das, was mein Mann nie wollte und nicht nur das.
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Veröffentlichungsjahr: 2024
Inhaltsverzeichnis
Der Schuhverkäufer
Impressum
„Schuhe! Ich brauch noch unbedingt Schuhe!“, antwortete ich auf die Frage meines Mannes, ob wir nun endlich nach Hause könnten. Er sah aus wie Vladimir Klitschko nach seinem letzten Kampf. Völlig fertig mit der Welt und nur noch mit einem Wunsch. Dieser Shoppingtrip sollte sich endlich zu Ende neigen.
„Für was denn? Auf den Malediven brauchst echt keine! Da kannst zwei Wochen lang barfuß laufen!“
„Am Tag vielleicht! Und wie schaut es abends aus? Das ist ne fünf-Sterne Insel! Da muss ich fürs Dinner schon schön ausschauen!“
„Du schaust immer schön aus! Bitte, lass uns nach Hause gehen, ich kann nicht mehr!“
„Das Schuhgeschäft ist gleich um die Ecke. Dauert echt nicht lange!“
„Bitte!“, flehte er nochmals und stellte meine sieben Einkaufstüten genervt zu Boden.
„Wenn ich gewusst hätte, dass dies in so etwas endet, hätte ich dir diese Reise nie geschenkt!“
„Schatz! Da bin ich dir auch ewig dankbar, echt! Nur nutzt mir dein Gewusel im Moment nichts. Ich brauche Schuhe!“, frohlockte ich und freute mich auf unseren Urlaub so dermaßen. Seit Jahren ging es immer in Gegenden, die nicht so geil waren. Nichts gegen den Bayerischen Wald, aber was ist der gegen türkisblaues Meer?
„Hätte ich bloß den Lottogewinn verschwiegen und nichts gesagt! Dann wäre mir dieser Horrortrip erspart geblieben!“, lächelte er gequält und dankte nochmal dem lieben Gott, dass er uns den Vierer schenkte. Eine geile Reise und die auf die lange Bank geschobene Autoreparatur konnten wir nun von dieser Kohle bezahlen.
„Ich hätte das schon erfahren! Schließlich und endlich bekomme ich alles raus!“
„Das nicht!“
„Glaub es mir, dass auch!“, grinste ich, deutete auf meine Einkaufstüten, die nun wieder von ihm getragen werden wollten.
„Ich kann nicht mehr!“
„Jetzt stell dich nicht so an! Dieses eine Geschäft noch, dann hast es geschafft!“
„Und dann bekomme ich meine Belohnung?“, fragte er grinsend, und erinnerte daran, was ich ihm in der Unterwäscheabteilung des Kaufhauses versprach.
„Vielleicht!“
„Du hast mir das ganz fest versprochen! Du hast gesagt, dass du mir die vorführst und nicht nur das!“, schmollte er wie ein kleines Kind, dem man den Lutscher weggenommen hatte.
„Ja mein Kleiner! Du bekommst schon deine kleine Show. Und wenn du brav bist, holt dir die Mutti auch einen runter!“, lachte ich, streichelte über sein Haar und bat nochmal darum, dass meine heiligen Tüten nun nicht mehr auf dem kalten Boden stehen sollten.
„Boh, ich kann wirklich nicht mehr!“, stöhnte er auf, nachdem er sich lustlos bückte und nur drei in der Hand hatte.
„Was hältst du von dem Gedanken, dass ich in das Café gehe und du alleine die Schuhe kaufst?